Heibel-Ticker 09/01 - Alles Gute zum Neuen Jahr, es kann nur besser werden

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H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

4. Jahrgang - Ausgabe 01 (09.01.2009)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
* Bitte Schriftart Courier einstellen *
(-;______________________________________________;-)

I N H A L T

01. INFO-KICKER: ALLES GUTE ZUM NEUEN JAHR UND BESSERE KURSE!
02. SO TICKT DIE BÖRSE: VERSCHIEDENE MORAL BEI MERCKLE & MADOFF
03. AUSBLICK: ÖLPREISENTWICKLUNG UND SPEKULATIONSIDEE
04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
YAMANA, AHOLD, UNILEVER, TECK COMINCO, GAGFAH
05. MONATSBETRACHTUNG DER WICHTIGSTEN INDIZES:
DOW JONES, DAX, NIKKEI, US-DOLLAR, YEN, EURO, ÖL, GOLD
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: ALLES GUTE ZUM NEUEN JAHR UND BESSERE KURSE!
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Liebe Börsenfreunde,

ich wünsche Ihnen ein gutes Neues Jahr, verbunden mit der
Hoffnung auf bessere wirtschaftliche Ereignisse als die im Jahr
2008 von verantwortungslosen Finanzjongleuren an den Rande des
Kollaps gebrachten. Ich freue mich, dass Sie mir in den
schweren Börsenmonaten des Jahres 2008 die Treue gehalten
haben. Ich schreibe den Umstand, dass die Kündigungsquote beim
Heibel-Ticker PLUS weiterhin so niedrig ist, den vielen
Erklärungen zu, die wir im abgelaufenen Jahr für Sie
ausgearbeitet haben. Es war nicht immer leicht, einen kühlen
Kopf zu bewahren und zwischen Panik und Euphorie besonnene
Investmentempfehlungen abzugeben. Auch ich bin ab und zu auf
dem falschen Fuß erwischt worden, doch Beharrlichkeit und
Arbeitseifer haben für einen verhältnismäßig guten
Jahresverlauf gesorgt.

Für das Jahr 2009 gibt es von mir keine revolutionären
Vorsätze: Weiterhin viel arbeiten, weiterhin in kleinen
Schritten vorgehen und die Anlageentscheidungen immer wieder in
Frage stellen, wie schon im vergangenen Jahr. Vielleicht werde
ich aufgrund der turbulenten Zeiten im Zweifel künftig eher mal
zu Verkäufen raten und Positionen früher auflösen.

Nein, ich werde Ihnen nicht noch einen weiteren Jahresrückblick
aufzwingen. Das letzte Jahr ist schlecht gelaufen. Ich berechne
gerade noch die Performance der im Heibel-Ticker abgegebenen
Empfehlungen und will mich nicht dahinter verstecken, dass wir
vielleicht „besser abgeschnitten haben als der Vergleichsindex
XY", sondern auch bei den hier im Heibel-Ticker beobachteten
Werten gab es dicke Verluste.

Ich will Ihnen auch keinen Jahresausblick aufzwingen, denn auch
dieser ist derzeit viel zu ungewiss. Es gibt in den nächsten
Wochen eine ganze Reihe von Entscheidungen, die in meinen Augen
für den weiteren Jahresverlauf verantwortlich sein werden.
Diese Entscheidungen werden wir im Heibel-Ticker besprechen und
sodann unsere Einschätzung entwickeln.

Symptomatisch für das vergangene Jahr sind die Ereignisse der
vergangenen Tage: Adolfs Merckles Selbstmord sowie das
höhnische Lächeln von Bernie Madoff zeigen die verschiedenen,
unberechenbaren und oftmals ungerechten Facetten der
Finanzmärkte. Anhand Merckle und Madoff habe ich mir ein paar
Gedanken zur Moral der Unternehmer sowie des Finanzmarktes im
Kapitel 02 gemacht.

Im heutigen Ausblick erkläre ich die jüngsten Ölpreiskapriolen
und gebe Ihnen gleich eine erste Spekulationsidee.

Wie immer zum Monatswechsel habe ich heute auch einen Blick auf
die wichtigsten Indizes in der monatlichen Bewegung geworfen.
Für mich überraschend war die Einsicht, dass der Goldpreis sich
in einem charttechnisch absolut sauberen Abwärtstrend befindet.

Der Depotcheck von heute bespricht einige interessante Aktien,
die gerade in der jetzigen konjunkturellen Phase gut geeignet
scheinen, ein Depot zu stabilisieren. Doch in meinen Augen hat
das heutige Portfolio zuviel des Guten.

Ich wünsche eine anregende Lektüre,


take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief/at/heibel-ticker/./de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: VERSCHIEDENE MORAL BEI MERCKLE & MADOFF
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COMMERZBANK TEILVERSTAATLICHUNG

Nein, immer wieder wird von allen Beteiligten beteuert, dass es
sich nicht um eine Teilverstaatlichung der Commerzbank handelt.
Der Staat hält nur lediglich 25% plus einer Aktie an dem
Unternehmen und schickt zwei Staatssekretäre in den
Aufsichtsrat.

Nun, ich weiß nicht, wie eine Teilverstaatlichung sonst noch
aussehen muss. Es wird nun erwartet, dass die Commerzbank im
Gegenzug für die 10 Mrd. Euro-Hilfe für die Übernahme der
Dresdner Bank günstige Kredite wird ausgeben müssen. Gut für
die Wirtschaft, schlecht für die Commerzbank.

In meiner DAX 30 Studie im Dezember folgerte ich für die
Commerzbank: „Ich kann mir also kaum vorstellen, dass die
Commerzbank auf absehbare Zeit für Aktionäre eine gute Anlage
darstellt." Der Finanzmarkt kann sich aus eigener Kraft nicht
aus seiner Misere retten, ich würde weiterhin die Finger von
Bankaktien lassen.


SELBSTMORD MERCKLES EIN TRAURIGES SPIEGELBILD DER WIRTSCHAFT

„Gier" wurde ihm nachgesagt, dem fünftreichsten Deutschen. Im
Heibel-Ticker habe ich mich an dieser Hetze nicht beteiligt, da
ich zuvor mehr über die Hintergründe erfahren wollte.
Inzwischen sind weitere Details bekannt und die Fehlspekulation
des Jahrhunderts mündete in eine Tragödie.

Adolf Merckle, Gründer von Ratiopharm und Mehrheitseigner von
Heidelberg Zement hat Anfang dieser Woche Selbstmord begangen.
Zuvor hatte er alle Bedingungen der Banken akzeptiert, die zur
Rettung seines Unternehmensverbundes gestellt wurden.
Bedingungen, mit denen sich die Banker wieder einmal zur
höchsten Instanz der Wirtschaft aufschwangen.

Die Tragödie begann nicht erst mit der Fehlspekulation Merckles
in den VW Aktien: Er steckte hinter dem Shortsqueeze, der die
VW Aktie auf über 1.000 Euro jubelte. Er hatte die VW Aktien in
großem Stil leerverkauft und damit auf fallende Kurse gesetzt.
Doch mangels Liquidität konnten anschließend nicht mehr genug
Aktien gefunden werden, um seine Short-Positionen zu decken und
die Zwangseindeckungen führten zu dem uns inzwischen bekannten
Kursfeuerwerk, an dessen Ende Merckle einige hundert Millionen
Euro verloren hatte.

Doch dieser Tragödie war bereits eine unternehmerische
Fehlentscheidung vorausgegangen: Für Heidelberg Zement hatte
Merckle ein britisches Unternehmen übernommen, für dessen
Übernahme hohe Kredite aufgenommen wurden. Als anschließend der
Finanzmarkt kollabierte, war diese Finanzierung in Not geraten.

Fundamental betrachtet und mit dem unternehmerischen Näschen,
das Merckle in seiner Laufbahn mehrfach unter Beweis gestellt
hatte, war es eine aussichtsreiche Chance, die Kreditprobleme
durch Spekulationsgewinne aus einem VW-Leerverkauf zu retten.
Dass Porsche natürlich voll dagegen hält und Aktienoptionen
kauft ohne Rücksicht auf den steigenden Kurs, das hätte Merckle
nicht erwartet. Aber so ist das in der Wirtschaft: Schuster,
bleib bei Deinem Leisten! Merckle hätte nicht ein
Unternehmensproblem durch Finanzmarktspekulationen zu lösen
versuchen dürfen. Vermutlich stand ihm da sein eigener
erfolgsverwöhnter Stolz im Weg. Vermutlich hat er in seinem
Leben schon häufiger durch mutige Entscheidungen große Erfolge
erzielt.

Diesmal ging es nach hinten los und sein Lebenswerk war somit
in Frage gestellt. Für Merckle war es schlimm genug, als
Bittsteller zu den Banken zu gehen – aber diesen Weg beschritt
er. Doch die Bedingung der Banken, er müsse sich aus der
unternehmerischen Verantwortung zurückziehen, traf ihn wohl am
härtesten. Ratiopharm sowie gegebenenfalls weitere kleinere
Unternehmensbeteiligungen werden verkauft. Von den 100.000
Mitarbeitern in den von ihm kontrollierten Unternehmen werden
wohl einige nach Hause geschickt. Einige Mitarbeiter, die sich
ihm und seinen Unternehmen anvertraut hatten.

Es ist meiner Ansicht nach nicht zu entschuldigen, dass Merckle
mit VW-Spekulationen unternehmerische Probleme auszugleichen
versuchte. Ihn dafür jedoch ganz aus der unternehmerischen
Verantwortung drängen zu wollen, ist eine Arroganz der Banken,
die ich nach dieser Finanzmarktkrise nicht mehr für möglich
gehalten hätte.

Vor seinem Selbstmord hat er alle notwendigen Unterschriften
geleistet, um den Schaden für seine Unternehmen so gering wie
möglich zu halten. Es wird Entlassungen geben. Es wird ein
anderer Führungsstil einziehen in seine Unternehmen. Dies
wollte Merckle offensichtlich nicht mit ansehen müssen.

In meinen Augen ist ein Selbstmord keine Option. Ich kann die
Verzweiflung Merckles nachvollziehen, aber ich hätte mir
gewünscht, dass er an der Lösung der von ihm erzeugten Probleme
mitarbeitet, so gut es geht. Schade, dass er dies nicht
zugelassen hat.

Ganz im Gegensatz zu dem nächsten Mann, dessen Geschichte in
einem völlig anderen Licht gesehen werden muss:


MADOFF SIEHT DIE BÖRSE NUR ALS ROULETTE-TISCH

„Das, was der eine an der Börse verdient, muss ein anderer
verlieren", sagte Madoff in einem Verhör, das ich in diesen
Tagen sah. Diese Ansicht ist mir nicht neu, ich hasse diese
Sicht der Dinge.

An der Börse gibt es schlechte Firmen und gute Firmen. Je
besser ein Unternehmen ist, desto mehr Anleger kaufen Aktien
von diesem Unternehmen, der Aktienkurs steigt und das
Unternehmen hat eine immer größere Kapitalbasis mit deren Hilfe
es weitere Expansionen vorantreiben kann. Durch diesen
Allokationsprozess wird dafür gesorgt, dass die besten
Unternehmen unterstützt werden, investieren können,
Arbeitsplätze schaffen und wachsen. Es wird ein Mehrwert
geschaffen, an dem wir als Aktionäre partizipieren.

Gut, dieser Mehrwert liegt häufig bei „nur" 5-7% pro Jahr, gute
Unternehmen schaffen langfristig vielleicht über 10% und wenn
Sie nachhaltig über 20% schaffen, dann können Sie sich zu den
besten Investoren der Welt zählen. In einer Welt, in der durch
„Leverage", durch Optionen und moderne Finanzmarktinstrumente
Kurssprünge von 30% und mehr an einem Tag nicht selten sind, da
kann man schon mal den Glauben an die sinnvolle
Allokationsfunktion der Börse verlieren. Bernie Madoff hatte
diesen Glauben leider verloren.

Und wenn Madoff die grundlegende Funktion der Börse nicht
verstanden hat, ist es für mich ein Rätsel, wie die reichsten
Menschen der Welt ihm ihr Geld anvertrauen konnten. Aber damit
nicht genug: Madoff lacht nicht nur über die Börse, er hat auch
nicht den Funken von Anstand.

In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass er Werte in Höhe
von 16 Mio. US-Dollar per Post an Freunde und Verwandte
schickte, um sie dem Zugriffsbereich der Ermittlungen zu
entziehen. Darüber hinaus hat er Gelder ins Ausland geschafft.
Diesen Geldern laufen die Ermittler nun ebenfalls nach.

Madoff wurde von seinen eigenen beiden Söhnen verpfiffen. Sie
können nun entweder den Kopf darüber schütteln, wie schlecht
das Verhältnis zwischen dem Vater und seinen Söhnen war, oder
darüber, wie schlimm das Geschäftsmodell Madoffs war, dass die
Söhne ihren eigenen Vater anzeigten. Ich glaube, das Verhalten
Madoffs hat den Söhnen geholfen, sich von ihrem Vater zu
distanzieren und letztlich dieses organisierte Verbrechen
aufzudecken.

50 Mrd. US-Dollar will Madoff verbrannt haben. Dagegen ist
Merckle ein Waisenknabe. Und statt sich um die Geschädigten zu
kümmern, wie es Merckle für seine Mitarbeiter versuchte,
verwendet Madoff seine Energie darauf, seine eigenen Pfründe
beiseite zu schaffen. Madoff hat sehenden Auges über mehrere
Jahrzehnte Kunden betrogen. Merckle konnte die Schmach einer
unternehmerischen Fehlentscheidung nicht ertragen und versuchte
mit einer weiteren Fehlentscheidung seinen Mitarbeitern (und
seinem Ego) zu helfen. Merckle hat sich das Leben genommen,
Madoff läuft noch immer frei herum und ist lachend im Fernsehen
zu sehen.

Lachend, weil er das ganze „Spiel an der Börse" niemals ernst
genommen hat.


SATYAM GIBT BILANZMANIPULATION ZU

Der indische IT-Dienstleister Satyam gab gestern zu,
Zahlungsverpflichtungen niedriger ausgewiesen und Gewinne
geschönt zu haben. Das Ganze nicht einmalig in einer Krise,
sondern systematisch über viele Jahre.

So ziemlich der gesamte aktuelle Bargeldbestand in Höhe von 760
Mio. Euro ist verschwunden. Die Aktie von Satyam ist
eingebrochen, das aktuelle Minus beträgt 78%. Wieder wurden die
Anleger um ihre Ersparnisse gebracht.


TRITTBRETTFAHRER HABEN NUN LENNAR IM VISIER

Na, wenn die Verunsicherung schon so groß ist, warum dann nicht
auch noch ein Immobilienunternehmen des Betrugs beschuldigen?
Das hat sich wohl ein Shortseller gedacht und so startete er
das Gerücht, bei Lennar wäre ebenfalls ein Schneeballsystem
zugange.

Das Bauunternehmen Lennar hat natürlich von den steigenden
Immobilienpreisen profitiert: Finanziell schwache Käufer
konnten sich teure Häuser leisten, weil sie von anderen noch
schwächeren Käufern noch teurer gekauft wurden. Solange die
Preise steigen, funktioniert das Schneeballsystem im
Immobilienmarkt.

Doch das dortige Schneeballsystem ist vor zwei Jahren
kollabiert und Lennar ist ein ordentlicher Bauunternehmer, der
Stein auf Stein gesetzt hat. Lennar hat nicht nur Geld für
nicht existente Häuser entgegen genommen und anschließend als
Gewinn ausgezahlt. Lennar hat Häuser gebaut. Der Vorwurf passt
also wunderbar in die heutige Tagespresse, entbehrt aber jeder
Relevanz.

Dennoch ist der Kurs von Lennar heute um 25% eingebrochen. Da
sehen Sie, wie groß die Angst ist. Aber diesen Fall wird man
nächste Woche schon wieder vergessen haben.


UND DIE MORAL VON DER G'SCHICHT...

...dem Finanzmarkt traut man nicht.

Wenn Sie nach Moral im Finanzmarkt suchen, dann finden Sie
diese vielleicht im Heibel-Ticker, vielleicht noch bei einigen
mittelständischen Unternehmen. Überall werden Fehler gemacht,
meistens steht man dazu. Doch je größer die Unternehmen werden,
desto weniger dürfen Sie darauf zählen, dass die Akteure für
ihr Handeln gerade stehen. Die großen Banken schwingen sich
trotz der jüngsten Bankenkrise heute schon wieder zu besseren
Unternehmern auf. Richtig große Betrüger geben ihre Fehler zu,
nehmen das Geld, das sie damit verdient haben und setzen sich
zur Ruhe (Madoff, der hoffentlich doch noch hinter Gitter kommt
und CEO Raju von Satyam, der einfach seinen Hut nimmt und nun
in Ruhe gelassen werden will).

Sie glauben, die Finanzmarktkrise ist ausgestanden? Ich warte
noch auf Regeln, die solche moralischen Verwerfungen zu
korrigieren versuchen. Bis heute habe ich da noch nicht viel
von gesehen.

Die letzte Ausgabe des Heibel-Ticker schrieb ich vor
Weihnachten. Seit dem 18.12.08 gab es die folgenden
Kursbewegungen:


INDIZES 8/1/09
  
Dow Jones 8,668 0.7%
DAX 4,810 1.1%
Nikkei 8,860 2.2%
Euro/US-Dollar 1.366 -1.8%
Euro/Yen 124.49 0.2%
10-Jahre-US-Anleihe 2.09% 0.0
Umlaufrendite Dt 3.09% 0.2
Feinunze Gold USD $855.80 2.2%
Fass Crude Öl USD $41.70 -1.6%


Wie erwartet hat sich zum Jahreswechsel nicht viel getan an der
Börse: Wenn es auch immer wieder heftige Kurssprünge gab, so
wurden diese doch überwiegend wieder ausgeglichen. Unterm
Strich haben die Aktienindizes ein wenig zugelegt, der US-
Dollar hat sowohl gegenüber dem Euro, als auch gegenüber dem
Yen wieder kräftig abgegeben und die Rohstoffpreise befinden
sich in einer Bodenbildung.

Im heutigen Kapitel 5 habe ich einen detaillierten Blick auf
die einzelnen Indizes und deren charttechnische Verfassung
geworfen. Während sich die Aktienbörsen in einer
hoffnungsvollen Erholungsphase befinden, gibt die jüngste
Goldpreisentwicklung Anlass zur Sorge: Im Jahr 2008 hat sich
dort ein klarer Abwärtstrend etabliert und ich weiß im Moment
nicht, wie dieser beendet werden kann.

Die Zinsen sind auf dem Weg nach Süden, wer also noch
festverzinsliche Anlagen tätigen möchte, der sollte dies
möglichst bald tun. In den nächsten Monaten wird die EZB den
Leitzins weiter senken und die Marktzinsen werden dadurch noch
weiter in den Keller gedrückt.

Schauen wir uns einmal die Sentiment-Daten an, vielleicht geben
die mehr Aufschluss über die aktuelle Verfassung der Börse:

SENTIMENTDATEN

ANALYSTEN:
Empfehlungen (Anzahl Empfehlungen):

Kaufen / Verkaufen
September (781): 60% / 40%
Oktober (541): 57% / 43%
November (223): 50% / 50%
Januar (209): 50% / 50%

Häufigste Kaufempfehlung Häufigste Verkaufsempfehlung
* Hochtief * Praktiker
* Publicis Grp. * UCB S.A.

MITGLIEDER:

* Strateco Resources * BMW
* Washington Mutual * Deutsche Wohnen

Bullen / Bären Index

Aktuell 63% Bullen (-2% im Vergleich zu Anfang Januar)
Bisheriges Tief war Ende November bei 35% Bullen

Die Sentiment-Daten wurden in Zusammenarbeit mit Sharewise
erstellt: http://www.sharewise.com?heibel

Na, während die Analysten nach wie vor ihre Empfehlungen und
Kursziele zurücknehmen müssen, werden die privaten Anleger
schon wieder optimistisch. Kein Wunder also, dass wir in dieser
Woche schon wieder eine Korrektur der zum Jahreswechsel
erzielten Gewinne sehen. Kurzfristig war die Euphorie zu groß
geworden.

Doch insgesamt ist die Stimmung noch immer recht verhalten und
eine neue Richtung am Markt ist schwer auszumachen. Weder die
inzwischen im Tagesrhythmus erfolgenden Pressekonferenzen von
Obama, noch die durchwachsenen Unternehmensmeldungen und auch
nicht die Konjunkturdaten vermögen derzeit ein deutliches
Stimmungsbild abzugeben. Es bleibt spannend, es ist noch lange
nicht bekannt, ob die Wirtschaft schon im Sommer wieder
anziehen könnte oder ob wir uns auf noch schlimmere Tage
einstellen müssen.


Der Ölpreis hatte sich zum Jahreswechsel schon auf 50 USD je
Fass erholt. Doch diese Woche erfolgte wieder der Einbruch,
heute sogar unter 40 USD/Fass. Der niedrige Ölpreis dürfte nun
also der Wirtschaft helfen, oder? Oder ist der eingebrochene
Ölpreis ein Vorbote der schlimmen Rezession? Und was haben die
Bemerkungen Obamas über die Förderung der erneuerbaren Energien
damit zu tun?

Nun, mehr dazu im nächsten Kapitel.

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03. AUSBLICK: ÖLPREISENTWICKLUNG UND SPEKULATIONSIDEE
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In den vergangenen Monaten habe ich das Angebot insbesondere
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verbessert. Im Kundenbereich im Internet gibt es nun

- täglich aktuelle Einschätzungen zu den Meldungen, die
unsere offenen Positionen betreffen

- einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation
schneller zu erfassen

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einzelnen Empfehlungen sowie zu den Indizes, Währungen und
Rohstoffen Gold & Öl als PDF Datei herunterzuladen

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Positionen anzeigen lassen.

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Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller
die für Sie relevanten Neuigkeiten zu sehen.

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04. DEPOT-CHECK: WIE GUT IST IHRE RISIKOSTREUUNG?
YAMANA, AHOLD, UNILEVER, TECK COMINCO, GAGFAH
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

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FRAGE:

Hallo Herr Heibel,

hier meine 5 größten Positionen mit Begründungen:

YAMANA (wg. steigender Goldpreise, jedoch 75% rechtzeitig
verkauft)
AHOLD (gegessen wird immer)
UNILEVER (Haushaltsmittel werden immer gebraucht, jedoch 50%
verkauft)
TECK COMINCO (Gold, Kupfer, Zink, Blei, Kohle + specialty
metals )
GAGFAH (gut vermieteter Wohnungsbestand und quartalsmäßige
Dividende)

Wie sehen Sie die Entwicklung auf Sicht von 3 Jahren?

Viele Grüße von Friedhelm aus Wesel


ANTWORT:

Besten Dank für Ihr Schreiben. Gerne schaue ich mir Ihre
Positionen näher an:

YAMANA

Ja, gute Goldmine mit günstigen Produktionskosten. Aber, wie
ich in der heutigen Monatsbetrachtung des Goldpreises
herausfand, der Goldpreis befindet sich in einem Abwärtstrend,
der erst noch gebrochen werden muss, um wieder neue Höchstkurse
zu ermöglichen. Vorerst gehe ich mittelfristig von fallenden
Goldnotierungen aus und da ist eine Aktie wie Yamana zu
spekulativ für mich.

Wir haben also in der Heibel-Ticker PLUS Beobachtungsliste
unsere Position in Yamana reduziert und warten nun auf das Ende
der Korrektur auf dem Goldmarkt. Anders würde ich mich bei
Goldbarren verhalten: Diese würde ich immer wieder nachkaufen,
wenn der Goldpreis wieder einmal kräftig gefallen ist. An
Verkauf würde ich bei physischem Gold noch lange nicht denken.

Als kleine Restposition ist Yamana derzeit sicher gut in Ihrem
Portfolio aufgehoben. Auf Sicht von 3 Jahren würde ich das Jahr
2009 nutzen, um die Position schrittweise wieder zu vergrößern.


AHOLD

Bei uns in Deutschland hat dieser Lebensmittelmarkt keine
Karten im Spiel. Über die Hälfte des Umsatzes erwirtschaften
die Holländer in den USA, die andere Hälfte in europäischen
Ländern wie Holland, Tschechien, Polen und Schweden. Die
Lebensmittelmärkte haben von der Krise kaum etwas bemerkt,
denn, wie Sie richtig bemerkten, gegessen wird immer.

Ahold hat vor zwei Jahren ein großes Umstrukturierungsprogramm
gestartet, in dessen Rahmen kleine Geschäftsbereiche
verscherbelt wurden. Nun hat das Unternehmen zwar weniger
Märkte, dafür ist es dort jedoch die Nummer Eins oder zumindest
Zwei. In dieser Position konnte Ahold die gestiegenen
Lebensmittelpreise in den vergangenen zwei Jahren gut
weitergeben.

Heute, wo die Rohstoffpreise fallen, steigt die Gewinnmarge von
Ahold. Genau wie Unilever, Metro, Beiersdorf und Henkel ist
auch Ahold in dieser Konjunkturphase in einer beneidenswerten
Position: Die Umstrukturierung hat das Unternehmen
wettbewerbsfähig gemacht, die vorübergehend hohen
Rohstoffpreise ermöglichten Preiserhöhungen und nun fallen die
Einsatzkosten ohne dass die Preiserhöhungen zurück genommen
werden müssten. Auf Sicht von einem Jahr finde ich die Aktie
gut.

Der Umsatz wächst mit 3,5%, die Schuldenquote ist gering. Das
KGV von 11 ist in meinen Augen angemessen, die
Dividendenrendite von 2,6% ist ebenfalls unspektakulär.

Wann immer die Konjunktur wieder an Fahrt gewinne, wann immer
das Schreckensgespenst der Rezession vertrieben werden kann,
das wird der Zeitpunkt sein, an dem die Ahold-Aktien nicht mehr
weiter steigen werden, denn Anleger werden von dieser
defensiven Aktie lieber in die zyklischen und dann
aussichtsreicheren Aktien wechseln.


UNILEVER

Nun, ob Käse und Banane oder Waschmittel und Zahnpasta, so groß
ist in meinen Augen der Unterschied zwischen diesen
Konsumartikeln und Lebensmitteln nicht. So hat Unilever eine
ähnliche Geschichte aufzuweisen wie Ahold. Unilever hat mehr
Schulden und ein höheres KGV von 12,5. Dafür bietet Unilever
auch die höhere Dividendenrendite von 4,6%. Das Wachstum ist
ähnlich dem von Ahold.

Persil, Magnum, Dove, Domestos, Knorr, Becel und Signal sind in
unseren Haushalten wohlbekannt. Die Namen von Ahold sind mir
nicht so bekannt, obwohl ich einige Jahre in den USA gelebt
habe. Dem "Branding", also dem Bekanntheitsgrad einer Marke
gebe ich stets eine Bonuspunkt. Hier geht dieser Bonuspunkt an
Unilever.

Mag sein, dass die Liquiditätskrise überstanden ist, aber
dennoch funktioniert der Kreditmarkt lange noch nicht
reibungslos. Hier hat Ahold also mit der geringeren
Schuldenquote gegenüber Unilever die Nase vorn.

Es fällt mir schwer, hier dem einen oder anderen Unternehmen
den Vorzug zu geben. Im Zweifel würde ich mich in diesen
turbulenten Zeiten an die Bilanzqualität halten, also für Ahold
plädieren.


TECK COMINCO

Dieser kanadische Minenbetreiber ist mit seinen verschiedenen
Industriemetallen sehr breit aufgestellt. Ich hatte Ihnen ja
schon Ende November auf Ihre direkte Frage zum Nachkaufen
geraten
(http://www.heibel-unplugged.de/759,aktienanalyse-kanadische-
basismetall-mine-teck-cominco-spekulation-wert/)
Seither hat sich die Aktie verdoppelt.

Das KGV von 2 ist wenig aussagekräftig, da der Umsatz und
Gewinn inzwischen eingebrochen sind. Auch die veröffentlichten
Prognosen der Analysten sind längst nicht mehr aktuell.
Vielmehr schaue ich auf die Liquiditätssituation des
Unternehmens: Mit 1 Mrd. USD Barreserven bei 1,3 Mrd. USD
Schulden ist die Schuldenquote recht gering. Aufgrund der
rückläufigen Umsätze und Gewinne sowie der hohen Kosten
eventueller Stillegungen von Minen ist die Position aber nicht
ungefährlich.

Vor einigen Monaten habe ich Teck Cominco als
Übernahmekandidaten erwähnt, so sehe ich das heute auch noch.
Die Bilanz ist eigentlich sauber, das Unternehmen wird es
jedoch schwer haben, in dieser Marktsituation Kapital für neue
Projekte zu beschaffen. Vielmehr werden derzeit Minen
stillgelegt und Produktionen zurückgefahren.

Das ist die Situation, in der Rohstoffkonzerne mit dicken
Barpolstern aus der letzten Hochphase einkaufen gehen. BHP
Billiton, Rio Tinto und andere könnten in dieser Phase nach
Übernahmekandidaten Ausschau halten und Teck Cominco ist ein
solcher Kandidat. Daher sehe ich auf dem aktuellen Kursniveau
das Abwärtspotential der Aktie als gering an. Allerdings muss
die Weltwirtschaft anspringen, um Aufwärtspotential durch
steigende Rohstoffpreise für diese Aktie zu erzeugen.


GAGFAH

Der Löwenanteil der Wohnimmobilien der Gagfah befindet sich in
Berlin und Dresden. Es gibt in diesen Städten derzeit mehr
Wohnraum als Mieter und mehr freistehende Flächen als
bauwillige Menschen. Ich bin in Berlin aufgewachsen und muss
sagen, dass die Infrastruktur und allein die Fläche der Stadt
eher für eine 10 Millionen Stadt ausgelegt ist, als für eine 3
Millionen Stadt.

Der Kurssturz von 25 auf 4 Euro in den vergangenen zwei Jahren
hat dazu geführt, dass die Dividendenrendite inzwischen bei
unglaublichen 19% steht. Aber der niedrige Aktienkurs dürfte im
Rahmen der Immobilienkrise erzeugt worden sein.

Die Immobilienbranche ist ausgebombt und eine spekulative
Position im Portfolio heiße ich gut. Warum nicht Gagfah. Ich
muss aber zugeben, dass ich mich mit der Analyse der Aktie
überfordert fühle, denn Immobilienaktien lassen sich nicht mit
herkömmlichen Bilanzmethoden bewerten, sondern ich müsste mir
ein genaueres Bild über die Immobilien machen. Vor diesem
Hintergrund bleibt ein Restrisiko, aber die Aktie scheint mir
nach meinen Kriterien niedrig genug bewertet, um dieses
einzugehen.


RISIKOSTREUUNG

Die Langfristanalyse zeigt deutlich, welche Werte miteinander
korrelieren:
  
Yamana Ahold Unilev. Teck Com. Gagfah
auy ahoe.de uni3.de tck gfj.de
auy 1,00 0,01 0,12 0,73 0,37
ahoe.de 0,01 1,00 0,67 0,04 0,30
uni3.de 0,12 0,67 1,00 0,33 0,52
tck 0,73 0,04 0,33 1,00 0,58
gfj.de 0,37 0,30 0,52 0,58 1,00

Yamana und Teck Cominco weisen eine Korrelation von 0,73 auf,
die beiden Aktien laufen also weitgehend parallel. Eine von
beiden würde reichen. Vor dem Hintergrund, dass der sich
Goldpreis derzeit in einer gefährlichen Situation befindet,
würde ich Teck Cominco bevorzugen.

Ahold und Unilever korrelieren mit 0,67 zwar knapp unter meiner
Grenze von 0,7, aber dennoch würde ich einen der beiden
Vertreter für ausreichend halten.


Die kurzfristige Betrachtung der Korrelationen bestätigt dieses
Bild:
  
Auy ahoe.de uni3.de tck gfj.de
Auy 1,00 0,04 0,28 0,73 0,18
ahoe.de 0,04 1,00 0,13 -0,12 -0,12
uni3.de 0,28 0,13 1,00 0,24 0,30
tck 0,73 -0,12 0,24 1,00 0,08
gfj.de 0,18 -0,12 0,30 0,08 1,00

Auch kurzfristig laufen Yamana und Teck Cominco parallel
(0,73). Ahold hat in den vergangenen Wochen jedoch eine eigene
Kursentwicklung verzeichnet und konnte sich somit vom
allgemeinen Markttrend sowie von Unilever lösen.


FAZIT

Sowohl fundamental, als auch der Korrelationsanalyse folgend
würde ich Unilever und Yamana aus dem Portfolio nehmen. Ich
finde es gut, dass Sie keinen Finanztitel enthalten haben, denn
dazu ist es noch zu früh, wie die Commerzbank-Meldung dieser
Woche zeigte. Einzelne Technologietitel würde ich jedoch schon
wieder in Erwägung ziehen. Und auch Unternehmen, die am Aufbau
der Infrastruktur, Brücken, Straßen, Strom, Wasser, etc.
beteiligt sind, würde ich in dieser Marktphase als
aussichtsreich betrachten.

Holland, Deutschland und Kanada sind die regionalen
Schwerpunkte Ihres Portfolios. Vielleicht findet sich ja ein
japanisches Infrastrukturunternehmen, das Ihnen gefällt. Mir
fällt da Komatsu ein.


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05. MONATSBETRACHTUNG DER WICHTIGSTEN INDIZES: DOW JONES, DAX
NIKKEI, US-DOLLAR, YEN, EURO, ÖL, GOLD
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DOW JONES INDUSTRIAL 8.776

Auch wenn auf Monatsbasis nochmals ein leichtes Minus von 0,6%
zu verzeichnen war, so wurden doch die Tiefstände vom November
nicht mehr erreicht. Während der Dow Jones im November
zwischenzeitlich unter 7.500 Punkte rutschte, erfolgt seither
eine stetige Erholung mit immer höheren Tiefs.

Zum Jahreswechsel gab es nochmals eine kleine Rallye, die den
Index über 9.000 Punkte führte, in der nun abgelaufenen Woche
folgte eine Konsolidierung, die über 8.500 Punkten stoppen
sollte, um den jungen Aufwärtstrend nicht zu gefährden. Rutscht
der Dow Jones unter 8.500 Punkte so erwarte ich nochmals Werte
um 8.000 Punkte.

Hält die Unterstützung bei 8.500 Punkten, so lautet das nächste
Ziel 9.625 Punkte.


DAX 4.810

Mit einem Monatsplus von 3% hat der DAX wesentlich besser
abgeschnitten als der Dow Jones. Kontinuierlich klettert der
DAX weiter nach oben und schreibt immer höhere Hochs und
beendet die Konsolidierungen auf immer höheren Tiefs. So sollte
die in dieser Woche begonnene Konsolidierung über 4.600 Punkten
enden, um den jungen Aufwärtstrend nicht zu gefährden.

Fällt der DAX tiefer, so gibt es eine weitere Unterstützung bei
4.375 Punkten, anschließend bei den Tiefständen vom November
und Oktober knapp über 4.000 Punkten.

Hält die Unterstützung, so ist der Weg frei über 5.280 Punkte
nach 5.500 Punkte.


US-DOLLAR / EURO 1,3955

Die fulminante US-Dollar-Rallye endete so schnell, wie sie
begann: Von 1,59 bis 1,24 USD/EUR legte der US-Dollar 22% in
nur 5 Monaten zu. Nun folgte innerhalb eines Monats die
Gegenbewegung um 10%. In dieser heftigen Schwankungsbreite
zeigt sich meines Erachtens die Ratlosigkeit der Anleger,
welche Währung denn nun zu bevorzugen sei: Der Euro ist eben
auch nicht viel besser als der US-Dollar.

Die Mehrzahl der Marktteilnehmer setzt nun wieder auf eine
Fortsetzung des schwachen US-Dollars. Immer wieder höre ich
Empfehlungen, die verhältnismäßig hohen US-Dollarkurse zum
Auflösen der Dollarpositionen zu nutzen. Ich denke, dass der
US-Dollar bereits die inflationäre Politik der USA, die
Konjunkturprogramme und die ausufernde Neuverschuldung
eingepreist hat und dass dieser Effekt beim Euro jedoch noch
nicht so stark berücksichtigt ist. Kurzfristig erwarte ich
daher keine neuen Tiefstände beim US-Dollar, sondern denke,
dass der US-Dollar nochmals in Richtung 1,30 USD/EUR
marschieren wird.

Erst Mitte diesen Jahres wird sich zeigen, wie die
Konjunkturprogramme in Europa auf die Wirtschaft wirken. Bis
dahin sollte der Wechselkurs in der Spanne 1,30 bis 1,40
USD/EUR schwanken.


NIKKEI 8.859

Nach dem heftigen Ausverkauf im Nikkei aufgrund der YEN-Stärke
im Oktober folgt nun die Erholung in Japan um so stärker. Mit
einem Monatsplus von 4% schnitt der Nikkei am besten ab. Auch
beim Nikkei enden die Konsolidierungen immer früher, also
bereits auf immer höherem Niveau. Für die Kursanstiege ist
jedoch bei 9.500 Punkten ein kräftiger Widerstand vorhanden.

Erst ein Ausbrechen über die Marke von 9.500 Punkten eröffnet
dann die Möglichkeit zu Kursen um 11.000 Punkten. Die aktuelle
Konsolidierung sollte nicht unter 8.500 Punkte rutschen, um den
jungen Aufwärtstrend nicht zu gefährden. Andernfalls wären
erneut Kurse unter 8.000 zu erwarten.


YEN / EURO 126,8

Während der US-Dollar die Hälfte seines Anstiegs im Dezember
wieder abgab, fiel der Yen nur leicht zurück. Das Monatsminus
gegenüber dem Euro beträgt nur 4,3%. Immerhin war der Yen
schwächer und verhalf somit dem Nikkei zu Kursgewinnen. Doch
unterm Strich verhält sich der Yen wesentlich stabiler als der
US-Dollar: Der Anstieg im zweiten Halbjahr 2008 war beim Yen
größer als beim US-Dollar und die Konsolidierung im Dezember
fiel geringer aus.

Nun wird es spannend sein zu beobachten, ob der Yen in der
Handelsspanne zwischen 118 und 130 YEN/EUR verbleiben kann. Das
wäre ein Zeichen absoluter Stärke gegenüber dem Euro. Rutscht
der Yen jedoch über 130 YEN/EUR, so sind schon bald Kurse um
139 YEN/EUR wahrscheinlich.

Wie dem auch sei, die Zeiten des schwachen Yen sind beendet,
solange der Kurs nicht nochmals über 152 YEN/EUR steigt.


ÖL 46 USD/Fass

Bis auf 35,35 USD/Fass war der Ölpreis im Verlauf des Dezembers
gefallen. Noch im Sommer notierte der Ölpreis bei 147 USD/Fass,
es folgte ein Ausverkauf um 75%. Der Ölpreis fiel auf ein
Viertel seines Sommerniveaus. Als ob die Weltwirtschaft von
heute auf morgen aufgehört hat zu produzieren. Und der Ölpreis
ist keine Ausnahme: Der Kupferpreis, Nickel und Zink, aber auch
Palladium, Silber und Platin haben eine ähnliche Entwicklung
erfahren.

Bis 70 USD/Fass brauchten wir uns überhaupt keine Sorgen zu
machen, weil kaum Investitionsvorhaben mit einem höheren
Ölpreis kalkuliert wurden. Zwischen 40 und 70 USD/Fass muss man
schon einen spitzen Bleistift für die Investitionen ansetzen
und genau überlegen, welche Projekte verfolgt werden sollten.
Unter 40 USD/Fass lohnen sich die meisten Explorationsprojekte
nicht, aber auch die erneuerbaren Energien werden bei diesem
niedrigen Ölpreis wieder völlig unrentabel.

Nach wie vor erwarte ich mittelfristig eine Handelsspanne von
40 bis 70 USD/Fass. Der Ausverkauf auf 35,35 USD/Fass war in
meinen Augen ein Übertreibung nach unten und dürfte kaum erneut
erreicht werden.

Einige Analysten erwarten jedoch ein weiteres Einbrechen des
Ölpreises bis unter 20 USD/Fass. Das halte ich für übertrieben.
Die OPEC ist zwar ein Haufen von unorganisierten und
undisziplinierten Staaten. Bedenken Sie, Venezuela ist Mitglied
der OPEC. Aber die Fördermengensenkungen werden schon bald auf
die steigende Nachfrage durch die weltweiten
Konjunkturprogramme treffen und das sollte den Ölpreis
stabilisieren.


GOLD 880 USD/Oz

Auch wenn das Monatsplus im Dezember bei stolzen 7,3% lag, so
bildet sich derzeit doch ein mittelfristiger Abwärtstrend für
den Goldpreis heraus. Im Jahr 2008 gab es vier deutliche
Höchstkurse für die Feinunze Gold: 1.014 im März, 970 im Juli,
920 im Oktober und 885 im Dezember.

Die dazwischen liegenden Tiefstkurse lauten 852 im Mai, 750 im
September und 711 im November. Sowohl die Zwischenhochs, als
auch die Zwischentiefs fallen ab. So definiert sich ein
intakter Abwärtstrend.

Ich bin nun noch lange nicht der Ansicht, dass der Goldbulle am
sterben ist. Vielmehr gebe ich ihm noch mindestens vier weitere
Jahre, gegebenenfalls sogar noch acht Jahre und ich erwarte bis
dahin noch Kurse über 2.000 USD/Oz. Doch kurz- und
mittelfristig kann die Korrektur des Goldpreises noch weiter
gehen: Sollte der Goldpreis unter 700 USD/Oz fallen, so ist ein
schneller Ausverkauf bis 550 USD/Oz möglich.

Dieses Szenario würde erst dann unwahrscheinlich, wenn vor
einem Brechen der 711 USD/Oz ein neues Hoch über 920 USD/Oz
erreicht würde. Das wäre ein Zeichen für eine Beendigung des
Abwärtstrends.

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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

==========

Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfasst. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden zwischen denen,
die vorwiegend über die deutschen Börsen zu haben sind, und
jenen, die Sie in Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." steht
die Empfehlung, ob diese Position zu
H - Halten,
K - Kaufen,
NK – Nachkaufen,
V – Verkaufen,
TV - Teilverkaufen ist oder mit einem
SL - Stopp Loss oder
VL - Verkaufslimit versehen werden sollte.

Hier sind zunächst einmal die Verkäufe vom Jahresende
eingearbeitet. Die vorgeschlagenen besten 5 DAX-Aktien werden
nächste Woche eingearbeitet.

Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
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un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
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