Heibel-Ticker 06/45 - Pharma und Verteidigung leiden unter US-Wahlausgang, ein Unternehmen profitiert

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10.11.2006:
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H E I B E L - T I C K E R S T A N D A R D

F I N A N Z I N F O R M A T I O N E N

- Einfach einen Tick besser -
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DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

1. Jahrgang - Ausgabe 45 (10.11.2006)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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I N H A L T

01. INFO-KICKER: DEMOKRATEN EROBERN US-KONGRESS
02. SO TICKT DIE BÖRSE: KURSRUTSCH BEI PHARMA UND VERTEIDIGUNG
03. AUSBLICK: NEUE CHANCEN IN FINANZIERUNGSBRANCHE
04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: NOVARTIS, DEPFA BANK, SAMSUNG,
KALI UND SALZ, BB BIOTECH
05. LESERFRAGE: ALLIANZ, ROYAL GOLD
06. BEOBACHTETE WERTE
07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
08. AN-/ABMELDUNG

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01. INFO-KICKER: DEMOKRATEN EROBERN US-KONGRESS
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Liebe Börsenfreunde,

die Demokraten haben den US-Kongreß erobert und die Börse
reagiert entsprechend: Pharma und Verteidigungsaktien fallen,
Technologie steigt. Im Kapitel 02 nehme ich für Sie die
einzelnen Auswirkungen unter die Lupe.

Im Kapitel 03 – Ausblick habe ich eine Aktie für Sie
herausgesucht, die von dem Wahlsieg der Demokraten profitieren
wird. In den kommenden zwei Jahren bis zur neuen
Präsidentschaftswahl sollten Sie damit kräftig Gewinne erzielen
können.

Die Depotanalyse ist heute mit einigen interessanten Titeln
bestückt, lassen Sie sich diesen Exkurs durch die verschiedenen
Branchen nicht entgehen.

Ein Leser fragt nach der Allianz, die ihre Hausaufgaben gemacht
hat und seither wieder steigende Kurse verzeichnet. Weiter
fragt er nach einem alten Bekannten: Royal Gold, das
Unternehmen, das Lizenzen an Goldförderungen erwirbt. Royal
Gold ist wie ein Optionsschein auf die Goldpreisentwicklung.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

take share, Ihr
Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und
Herausgeber des
Heibel-Ticker

P.S.: Lassen Sie mich Ihre Meinung, Kritik oder
Verbesserungsvorschläge wissen (selbst Lob ist willkommen ;-)
und schreiben Sie mir an leserbrief@heibel-ticker.de.

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02. SO TICKT DIE BÖRSE: KURSRUTSCH BEI PHARMA UND VERTEIDIGUNG
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Ich hatte Ihnen in der Ausgabe vom vergangenen Freitag
detailliert aufgezeigt, was passieren wird, wenn die Demokraten
die Senatswahlen gewinnen. Und genau das ist nun eingetreten.

PHARMA

Schauen Sie sich einmal die Entwicklung im Pharma-Index der
Amex (DRUGS) an: In nur zwei Tagen ist der Pharma-Index um 4,5
% eingebrochen. Hier nur ein paar Beispiele von großen Pharma-
Unternehmen, die Federn lassen mußten:

Johnson & Johnson (JNJ): 68,71 auf 66,15 USD, -3,7 %
Pfizer (PFE): 27,29 auf 25,84 USD, -5,3 %
Merck (MRK): 45,90 auf 42,88 USD, -6,5 %
GLAXOSMITHKLINE (GSK): 54,21 auf 51,50 USD, -5,0 %

...und dabei gab es keine weitere Neuigkeit, außer dem Wahlsieg
der Demokraten. George W. Bush, der in den vergangenen sechs
Jahren kontinuierlich dafür gesorgt hat, daß Generika nicht aus
Kanada in die USA importiert werden durften, der den
Pharmaunternehmen freistellte, die Medikamente nach eigenem
Gusto zu bepreisen, wird künftig Gegenwind in seiner Pharma-
Politik erhalten.

Nun wird befürchtet, daß die Demokraten die Preiskontrollen
über die Medikamente anstreben. Die Kursverluste bei den
Pharma-Unternehmen sind so heftig, als wäre eine solche
Entscheidung nun bereits gefallen. Dabei hat dies nicht einmal
Clinton geschafft. Wie sollen es die Demokraten nun gegen das
Veto eines republikanischen Präsidenten durchsetzen?

Ich halte die Kursverluste der vergangenen zwei Tage für heftig
genug. Kein Grund, die Pharma-Aktien jetzt noch zu verkaufen.
Vielmehr können Sie sich langsam wieder überlegen, Pharma-
Aktien einzusammeln.

VERTEIDIGUNG

Der Pharma-Bereich wird dicht gefolgt vom Verteidigungssektor.
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld ist das erste prominente
Opfer der Wahlen, er mußte seinen Hut nehmen. Rumsfeld hatte
den Begriff „altes Europa" geprägt und wird daher von uns
Europäern sicherlich nicht vermißt werden.

Hier die Kursveränderungen der größten Verteidigungsunternehmen
der USA von den vergangenen zwei Tagen:

Lockheed Martin (LMT): 87,49 auf 85,37 USD, -2,4 %
Northrop Grumman (NOC): 66,40 auf 64,59 USD, -2,7 %
General Dynamics (GD): 72,00 auf 70,28 USD, -2,4 %

ENERGIE

In einem Sektor hatte ich Unrecht – bislang. Der Energiesektor,
insbesondere die Ölkonzerne. Mein Ansatz war ganz einfach:
Während Republikaner an die heilende Kraft einer blühenden
Wirtschaft durch das verantwortungsbewußte Handeln der
Kapitalisten glauben, setzen die Demokraten eher an den
Gewinnen der erfolgreichen Unternehmen an, besteuern diese und
verteilen sie unter dem Volk, um die Kaufkraft für weiteres
Wirtschaftswachstum zu stärken. Die Diskussion, welcher Ansatz
der bessere ist, ist müßig – ich bin überzeugt, daß wir die
Antwort auf diese Frage zu Lebzeiten nicht mehr hören werden.
Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile.

Für uns als Anleger ist es aber wichtig zu wissen, daß die
Umverteilung der Machtverhältnisse den bislang erfolgreichen
Unternehmen Probleme bereiten wird. So kann ich mir gut
vorstellen, daß es schon bald in den USA wieder Untersuchungen
geben wird, die Preisabsprachen und überhöhte Benzinpreise an
Tankstellen vom vergangenen Frühjahr unter die Lupe nehmen
werden.

Die Aktien der großen Ölkonzerne sollten also meiner
Einschätzung nach ebenfalls Federn lassen – bislang ist dies
jedoch nicht geschehen. Im Gegenteil, XOI, der Ölindex der
Amex, ist nach den Wahlen um 2,1 % nach oben geschnellt.

Hier die Entwicklung der wichtigsten Ölkonzerne seit dem
Wahlausgang vom vergangenen Dienstag:

Exxon Mobil (XOM): 72,53 auf 74,61 USD, +2,8 %
Total (TOT): 69,38 auf 71,31 USD, +2,7 %
British Petroleum (BP): 68,12 auf 68,40 USD, +0,4 %
Chevron (CVX): 68,91 auf 70,20 USD, +1,8 %

Ich verstehe das nicht. Meiner Ansicht nach müßten diese Aktien
ebenfalls kräftig Federn lassen. Es sollte mich nicht wundern,
wenn dies in den nächsten Tagen noch geschieht.

TECHNOLOGIE

Der Technologiesektor hat in diesem Umfeld als Zufluchtsort
fungiert. Nicht nur das bevorstehende Weihnachtsgeschäft
beflügelt die Erwartungen der Anleger, sondern auch die bunte
Landschaft, in der sich derzeit die Spreu vom Weizen trennt,
locken Anleger in Technologieaktien. Da es nicht der gesamten
Branche per se gut geht, sondern stets nur einzelnen
Unternehmen einzelner Zweige, werden die Demokraten den
Technologiesektor in Ruhe lassen.

Die Erfolgsgeschichten von Google und Apple kennen Sie hier im
Heibel-Ticker nun bereits zur Genüge. Nun möchte ich Cisco zu
diesen Aktienunternehmen, die immer wieder positiv überraschen,
hinzunehmen.

CISCO

Schon am 1. Oktober hatte ich im Heibel-Ticker über Cisco
geschrieben „Cisco ist zurück". Nach mehreren Jahren der
Restrukturierung und Konsolidierung des Wachstums der späten
90er Jahre hat das Unternehmen nun wieder sein Geschäft im
Griff. Die Wettbewerber, die Cisco das Wasser abgegraben
hatten, sind aufgrund ihrer Dumpingpreise pleite oder haben
fusioniert.

Die Verbreitung der Breitband-Zugänge in Kombination mit den
vermehrt zur Verfügung stehenden Videos im Internet sorgen für
einen Nachfrageschub nach neuen, leistungsfähigen
Netzwerkkomponenten. Und Cisco ist nach wie vor Weltmarktführer
in diesem Geschäft.

Mit einem überraschend hohen Gewinnwachstum von 28 % bei ebenso
überraschend hohem Umsatz von 25 % hat Cisco am Mittwochabend
in seinem Quartalsbericht die Erwartungen der Wallstreet
übertroffen. Aber es sollte noch schöner kommen: Cisco sieht
diese Wachstumsgeschwindigkeit auch für die kommenden Quartale.
Kein Wunder, daß der Kurs von Cisco um 8 % nach oben sprang.


WHOLE FOODS MARKET

Lassen Sie mich noch ein paar Worte zu Whole Foods Market
sagen: Die Aktien hatten wir mehrere Monate in meiner
Empfehlungsliste und haben sie schließlich mit einem mageren
Plus von 2 % verkauft. Als Grund habe ich die veränderte
Stimmung an der Börse ausgemacht: Als nicht-zyklische Aktie war
Whole Foods Market schließlich im Weihnachtsgeschäft nicht mehr
so gefragt, wie in der Phase der überzogenen Zinsanhebungen in
der ersten Jahreshälfte.

Vergangene Woche gab Whole Foods Market Chef John Mackey das
Quartalsergebnis bekannt. Der Umsatz war etwas geringer, als
erwartet. Auch die Gewinne konnten die Prognosen nicht
erreichen. Mackey hat ein absolut vorbildliches Unternehmen
aufgebaut. Über mehrere Jahre hinweg hat er mit
überdurchschnittlichem Wachstum die Anleger erfreut. Die Folge
war ein überdurchschnittliches Bewertungsniveau. Ein KGV von 40
war für einen Einzelhändler einmalig.

Doch das Quartalsergebnis vom letzten Quartal konnte nun die
Erwartungen nicht mehr erfüllen, geschweige denn übertreffen.
Die Latte war zu hoch gelegt. Einem so gut geführten
Unternehmen würde man das vielleicht sogar verzeihen, wenn das
Management glaubhaft die Gründe für den Ausrutscher darlegen
kann und gleichzeitig die Prognosen hoch hält.

Mackey hat dies jedoch nicht getan. Vielmehr hat er eine gute
Portion Ignoranz an den Tag gelegt, wie es nur ein von Erfolg
verwöhnter, abgehobener Manager tun kann. Er hat in seinem
Bericht die Zahlen in einer Form präsentiert und dokumentiert,
als seien sie so gut wie eh und je. Mit keinem Wort ging er auf
Gründe für den Ausrutscher ein, ja er vermittelte sogar den
Eindruck, als gebe es gar keinen Ausrutscher.

Und genau das ist das Schlimmste, was er hätte tun können: Sein
Unternehmen geht vor die Hunde und er bemerkt es noch nicht
einmal. Da kann man als Anleger natürlich auch nicht damit
rechnen, dass die Probleme behoben werden – sie wurden ja noch
nicht einmal erkannt.

Nun, der Kursrutsch nach dieser arroganten Pressekonferenz
betrug 20 %. Eine Strafe nicht nur für das schlechte Quartal,
sondern insbesondere auch für das blinde Management.

Habe ich das voraus gesehen? Nein. Nur zu gerne würde ich hier
darlegen, wie ich heldenhaft diese Katastrophe vorhergesehen
habe. Aber der Umstand, daß ich Whole Foods Market rechtzeitig
zuvor zum Verkauf empfohlen hatte, hat nichts mit diesen
Entwicklungen zu tun. Leider.

In den vergangenen Tagen hat der Kurs eine leichte
Gegenbewegung vollzogen. Von seinem Tiefstand bei 45,50 USD ist
er wieder auf 49 USD angestiegen. Diejenigen unter Ihnen, die
noch Aktien von Whole Foods Market halten, sollten diese
Gegenreaktion nutzen, um jetzt noch auszusteigen.

Wie gesagt: Das Schlimmste, was ich mir für ein Unternehmen
vorstellen kann, ist ein blindes Management. Und John Mackey
hat eine beeindruckende Vorstellung gegeben, wie Blindheit mit
Arroganz gepaart aussehen kann. Auf absehbare Zeit wird der
Kurs von Whole Foods Market nicht mehr ansteigen. Analysten und
Anleger sind verärgert und werden diese Kröte, die sie zu
schlucken bekamen, nicht so schnell vergessen. Der Kurs wird
weiter auf Talfahrt bleiben.

Bei all den Katastrophenmeldungen aus diesem Kapitel, mit
Kursverlusten von 1,7 %, 2,8 %, 5,1 % ja sogar 20 % bekommen
Sie fast schon den Eindruck, daß man an der Börse nur Geld
verlieren kann. Das ist aber nicht so. Der Wahlsieg der
Demokraten wird einem Unternehmen zugute kommen, das viele am
liebsten Shorten (leerverkaufen, auf fallende Kurse
spekulieren) würden.

Aber gerade der Wahlsieg der Demokraten wird diesem Unternehmen
in die Hände spielen. Dieses Unternehmen wird sich gegen J.P.
Morgan, Citibank und Wells Fargo durchsetzen, da es einen
starken Rückhalt bei den Demokraten hat. Der Kursanstieg hat
gerade erst begonnen und die von mir erwartete Kursrallye steht
noch bevor. Mehr dazu im nächsten Kapitel.


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03. AUSBLICK: NEUE CHANCEN IN FINANZIERUNGSBRANCHE
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Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des
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dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die
Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem
täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des

Heibel-Tickers Stephan Heibel

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verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem
Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine
Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten,
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04. RISIKOSTREUUNG IM DEPOT: NOVARTIS, DEPFA BANK, SAMSUNG,
KALI UND SALZ, BB BIOTECH
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Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem
Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei
plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut
schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit
einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße
gestellt.

Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den 5 größten
Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die
einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in
denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre 5 größten
Positionen an Risikostreuung/at/heibel-ticker/./de. Bitte
unterschreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie
leben. Diese Information wird dann veröffentlicht.

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ANALYSE:

Sehr geehrter Herr Heibel,

ihre Risikoanalysen sind das Beste, was es zur Zeit an
fundierten Aussagen zur Börsenentwicklung gibt. Deswegen würde
es mich auch interessieren, was Sie zu meinen 5 größten Posten
zu sagen haben :

Novartis
Depfa Bank
Samsung
Kali und Salz
BB Biotech

Danke !
Hermann aus Konstanz


ANTWORT:

Auf den ersten Blick sieht das Portfolio sehr gut
diversifiziert aus. Doch schauen wir uns die einzelnen
Positionen einmal genauer an:


NOVARTIS (904278, 46,23 Euro)

Der Schweizer Pharmakonzern wächst mit 9 % p.a. im Umsatz und
notiert auf einem KGV von 19. Die Dividendenrendite von 1,7 %
ist nicht gerade berühmt. Die Bilanz sieht gesund aus, das
Bewertungsniveau ist angemessen.

Dennoch ist der Kurs in den vergangenen zwei Tagen um 5 %
eingebrochen. Den Grund dafür haben Sie in der heutigen Ausgabe
gelesen: Der Wahlsieg der Demokraten in den USA wird es den
Pharma-Unternehmen wesentlich schwerer machen, künftig ihre
Preisvorstellungen bei Medikamenten durchzusetzen.

Der Befürchtung, dass künftig Generika die Gewinne von
Pharmaunternehmen abgraben, tritt Novartis mit einer Expansion
in den Generika-Markt entgegen.

Erst vor zwei Wochen wurde HEXAL, der zweitgrößte Generika-
Anbieter Deutschlands, übernommen.

Novartis ist also in meinen Augen eine unspektakulär sichere
und nicht-zyklische Säule in Ihrem Depot.


BB BIOTECH (888509, 54,14 Euro)

Diese Schweizer Biotech-Holding ist mit einem geschlossenen
Fonds vergleichbar. Das Unternehmen hält Beteiligungen an
großen Biotech-Unternehmen wie Biogen Idec, Sepracor, Celgene,
Gilead, Actelion und Genzyme. Weitere 10 bis 15 mittlere bis
kleine Biotech-Unternehmen befinden sich im Portfolio. Der
Geschäftserfolg ergibt sich aus den Erfolgen der Beteiligungen.

Da Biotech eine noch junge Branche ist, erscheint der
diversifizierte Ansatz sinnvoll. Allerdings läßt sich kaum eine
Bewertung des Unternehmens vornehmen, da kein Umsatz vorliegt
und da Gewinne in dieser jungen Branche nur selten
ausgeschüttet werden.

Vor dem Hintergrund, dass die Pharmabranche in den kommenden
zwei Jahren einige Steine in den Weg gerollt bekommen wird,
ziehe ich ein Investment im Biotech-Bereich vor. Die beiden
Branchen sind verwandt, beide sind nicht-zyklisch, jedoch ist
die Biotech-Branche noch nicht im Fokus der Regulierer und
Besteuerer.


DEPFA BANK (765818, 13,07 Euro)

In Frankfurt sitzt die Deutsche Pfandbriefbank und finanziert
Investitionsvorhaben von Behörden und anderen staatlichen
Einrichtungen. Das Kreditausfallrisiko ist demzufolge sehr
gering, so aber auch die Gewinnmarge. Das Wachstum muss durch
Volumenwachstum erfolgen. Mit einem Umsatzwachstum von 12 %
p.a. gelingt dies derzeit recht gut. Das KGV beträgt nur 9 und
die Dividendenrendite von 3 % versüßt das Warten. Unterm'
Strich handelt es sich also um grundsolide Aktien, die durch
eine hohe Dividendenrendite ein attraktives Rückgrat in jedem
Portfolio bilden.


SAMSUNG (881823, 193,60 Euro)

Ihr Autor hat einen Samsung Farblaserdrucker und ein Samsung
Handy. Dieses Weihnachten steht gegebenenfalls die Anschaffung
eines Samsung Flachbildschirms an. Mit anderen Worten: Samsung
ist ein Elektronik-Konzern, der in den vergangenen Jahren den
Sprung vom Hardware-Lieferant für Sony, Lowe und Co zur
Etablierung einer eigenen Marke geschafft hat. Damit hat
Samsung die besten Karten, denn als Entwickler der Technologie
kann das Unternehmen über seinen guten Namen nun endlich auch
gute Gewinnmargen beim Verkauf erzielen.

Aber das war die Geschichte der vergangenen fünf Jahre. Das ist
Geschichte. Nun haben Matsushita, Pioneer und andere wieder in
die Entwicklung neuer Flachbildschirme investiert, und die
nächste Generation wird von diesen Herstellern dominiert
werden. Für Samsung sehe ich nunmehr, nach einigen
erfolgreichen Jahren, keinen Katalysator mehr für die kommenden
Jahre.


KALI UND SALZ (716200, 75,44 Euro)

Der Düngemittelhersteller aus Kassel wächst mit 11 % p.a. und
notiert auf einem KGV von 18. Die Dividendenrendite von 2,62 %
ist in Ordnung. Damit ist das Bewertungsniveau von K+S
angemessen. Der Agrarsektor ist von der bisherigen
Rohstoffhausse noch weitgehend ausgespart geblieben. Dennoch
mehren sich die Anzeichen dafür, dass auch die Agrarindustrie
einmal mit steigenden Preisen rechnen darf. Somit bleibt der
Absatzmarkt für K+S gesund durch die hohen EU-Agrarsubventionen
und könnte sogar künftig bei steigenden Preisen anziehen.


FAZIT:

Mit K+S (Düngemittel, Agrar), Depfabank (Finanz, Behörden) und
BB Biotech (Biotech, diversifiziert) haben Sie drei
Schmuckstücke in Ihrem Depot, die Ihnen einen gesunden Schlaf
bescheren. Ihre Diversifizierung in die Elektronikbranche über
den koreanischen Markt war sicherlich die vergangenen Jahre
richtig, für die Zukunft würde ich hier vielleicht ein
japanisches Unternehmen wie Matsushita vorziehen. Novartis
spielt auf einem verwandten Spielfeld von BB Biotech und dürfte
in den kommenden Jahren verstärkt Probleme durch die Demokraten
im US-Senat bekommen. Was halten sie statt dessen von einem
rohstoffnahen Industrieunternehmen wie BHP Billiton?


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05. LESERFRAGE: ALLIANZ, ROYAL GOLD
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Ihre Fragen schicken Sie bitte an leserfragen/at/heibel-
ticker/./de. Ich werde künftig nur noch eine Leserfrage
veröffentlichen. Den Rest beantworte ich direkt. Bitte fragen
Sie mich nur zu Unternehmen mit einem Marktwert von mindestens
100 Mio. Euro bzw. USD.

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Sehr geehrter Herr Heibel,

mich würde Ihre Meinung zu folgenden Aktien interessieren.

1. Allianz US0188051017
2. Royal Gold US7802871084

MfG, Werner aus Schwechat, Österreich


ANTWORT:

ALLIANZ (840400, 151,81 Euro)

Das Deutsche Versicherungsunternehmen hat seine Hausaufgaben
gemacht: Das Bankgeschäft ist endlich profitabel, die
Versicherungen laufen besser denn je – einzige Ausnahme sind
die Lebensversicherungen. Mit einem KGV von 10 bei einer
Dividendenrendite von 3 % und mit einem kräftigen
Aktienrückkaufprogramm ausgestattet, kann dieser Aktie nicht
viel passieren. Nach unten ist der Wert meiner Einschätzung
nach abgesichert. Der zunehmende Besteuerungswahn unserer
Regierung sollte auch schon bald wieder der Lebensversicherung
auf die Beine helfen.

Ein KGV von 12-13 halte ich für die Allianz für angemessen. Das
entspricht einem Kursziel von rund 190 Euro. Allerdings ist
der Kurs seit Juni in einer Linie von 111 Euro auf derzeit 151
Euro gestiegen. Ich kaufe ungern zu Höchstkursen und würde mit
einem Einstieg daher auf eine Konsolidierung um 5-7 % warten –
also auf Kurse unter 144 Euro.


ROYAL GOLD (RGLD, 29,96 USD)

Tja, diesen Wert kennen viele von Ihnen noch aus meinen iWatch-
Zeiten, als ich die Aktien immer wieder zu Kursen zwischen 12
und 17 US-Dollar empfahl. Royal Gold handelt mit Rechten
(Royalties) an Goldminen. Es wird ein Anteil an den
Betreiberkosten übernommen, im Gegenzug verdient Royal Gold am
Goldpreis des gewonnenen Goldes.

Royal Gold ist damit also weder ein Minenbetreiber, noch ein
Explorer. All die Risiken, die dieses Geschäft mit sich bringt,
hat Royal Gold ausgeschlossen. Das Unternehmen verdient
lediglich an der Abbaumenge von produzierenden Goldminen. Je
mehr abgebaut werden kann und je höher der Goldpreis, desto
höher der Gewinn von Royal Gold.

Damit ist und bleibt Royal Gold wie ein Optionsschein auf den
Goldpreis. Im Mai dieses Jahres, als der Goldpreis über 725 US-
Dollar je Feinunze sprang, notierte Royal Gold bei 40 US-
Dollar. Es folgte die Konsolidierung auf 25 US-Dollar und nun,
nachdem die Konsolidierungsphase abgeschlossen wurde, ziehen
die Aktien von Royal Gold wieder an.

Das KGV dieses Unternehmens ist mit 53 exorbitant hoch.
Allerdings ist auch das Umsatzwachstum mit 42 % p.a. exorbitant
hoch und die Gewinne steigen sogar noch schneller an. Die
operative Marge beträgt 50 %, Schulden bestehen keine und es
gibt noch ausreichend liquide Mittel, um weitere Kooperationen
einzugehen.

Für den meiner Ansicht nach bevorstehenden Goldpreisanstieg der
nächsten Monate ist Royal Gold das goldrichtige Unternehmen, um
an der Kursrallye teilzuhaben. Ich würde die Aktien zu Kursen
bis 31 USD kaufen. Erfahrungsgemäß läuft der Kurs von Royal
Gold der Goldpreisentwicklung etwas vorweg, daher würde ich
diese Position mit einem großzügigen Trailing Stopp versehen.


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06. BEOBACHTETE WERTE
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Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner
Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie
aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten
Einschätzungen.

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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im
Kundenbereich der Webseiten verfaßt. Selten sind diese
Anmerkungen nur tagesaktuell, es reicht in der Regel, wenn Sie
einmal die Woche dort hinein schauen.

Auf der Einstiegsseite heibel-ticker.de sehen Sie im Ticker am
oberen Bildrand auf den ersten Blick, zu welchen Titel aktuelle
Anmerkungen erstellt wurden.

Hier nun die Übersicht über die offenen Positionen. Wie
angekündigt habe ich jeweils die langfristigen von den
spekulativen Positionen getrennt. Bei den langfristigen
Positionen werde ich in den kommenden Wochen jeweils eine
Risikostreuung berücksichtigen.

Weiter habe ich in Empfehlungen unterschieden, die vorwiegend
über die deutschen Börsen zu haben sind, und jenen, die Sie in
Ihr US-Depot kaufen sollten.

Insgesamt gibt es nun also vier Kategorien: Deutsches Depot
lang- und kurzfristig sowie US-Depot lang- und kurzfristig.

Unter „Änd" steht die Gesamtveränderung seit Empfehlung. Unter
„Woche" steht die Änderung zur Vorwoche. Unter „Empf." Steht
die Empfehlung, ob diese Position zu H-Halten, K-Kaufen, V-
Verkaufen ist oder mit einem SL-Stop Loss versehen werden
sollte.

Auch dieses Kapitel bleibt den zahlenden Abonnenten des
Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis
dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen
Dienst nicht aufrecht erhalten.

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täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des

Heibel-Tickers Stephan Heibel

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Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfahren möchten,
dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern.

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unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden.

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07. DISCLAIMER / HAFTUNGSAUSSCHLUSS UND RISIKOHINWEISE
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen
nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte
un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf
setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn
belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für
Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber
nach unseren Anlageideen. Dennoch müssen wir jegliche
Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung
der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung
wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine
Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln.
Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit
entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen
werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über
die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer
Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen
Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt
auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse
beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum
Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Es tut mir Leid, dass im Heibel-Ticker nicht die viel
versprechenden neuen Regeln der Rechtschreibreform
berücksichtigt werden, aber ich müßte Kopf stehen, um
diese zu verstehen.

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08. AN-/ABMELDUNG
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