Börse Aktienkurse
Das Zustandekommen von Aktienkursen an einer Börse
Über die Börse werden die Aktienkurse und somit der Börsenwert eines Unternehmens ausgegeben. In der Theorie gilt – Angebot und Nachfrage legen den Marktpreis bzw. an einer Börse den Aktienkurs fest. In der Praxis gibt es jedoch eine ganze Reihe von Mechanismen, die einen kontinuierlichen Handel gewährleisten und so vorübergehend das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage an der Aktienbörse aushebeln.
Insbesondere bei marktengen Aktien, also solchen Aktientiteln mit geringen täglichen Transaktionsvolumina, führt ein plötzlicher Anstieg von Kauf- oder Verkaufsorders im ungünstigen Fall zu ungewollten Kursbewegungen. Börsenmaklern kommt dann die Aufgabe zu, solche zeitlich auftretenden Umsatzspitzen abzufangen. Dies geschieht, indem offene Kauforders zeitnah aus dem eigenen Bestand gedeckt und eine entstandene Unterdeckung anschließend kursschonend aufgelöst wird. Bei offenen Verkaufsorders wird entsprechend umgekehrt verfahren. Etwaige Differenzen in den Kauf- und Verkaufskursen gehen dann in den Gewinn oder Verlust des Maklers ein.
Der Makler hat dabei zwei Problemstellungen zu beachten: Zum einen muss er schnell beurteilen, ob eine kurzfristige Angebots- bzw. Nachfragespitze von Bedeutung für den ausgewiesenen Aktienkurs und mithin für den Unternehmenswert ist. Trifft dies nicht zu, so muss der Aktienmakler die Preisbewegung zulassen. Andererseits muss der Makler natürlich ebenfalls versuchen, seine Aufgabe profitabel auszuüben.
In unserem Börsenbrief analysieren wir Aktienkurse ohne Berücksichtigung solcher Verzerrungen, sondern betrachten den inneren Wert eines Unternehmens. Auf etwaige Aktienkursverzerrungen weisen wir gegebenenfalls explizit hin.