Unsere Spekulation in den Aktien von Drägerwerk wurde gestern aufgelöst, der Stopp Loss bei 64 Euro wurde unterschritten. Schade, ich werde die Aktie im Auge behalten und ggfls. günstiger wieder einsteigen: Kurse um 59 Euro finde ich nämlich schon wieder interessant.
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Bei 70 Euro befindet sich aus technischer Sicht eine wichtige Unterstützung für die Aktie von Drägerwerk. Wir haben zu 70 Euro zugegriffen. Während der DAX in dieser Woche um 9% angesprungen ist, gab Drägerwerk 2% ab. Es hat den Anschein, die Coronakrise war eine Medienente und weder Gesichtsmasken, noch Beatmungsgeräte würden tatsächlich benötigt.
2,8 Mrd. Euro Jahresumsatz von Drägerwerk werden mit einer Marktkapitalisierung von 530 Mio. Euro bewertet. Das Kurs/Umsatz-Verhältnis beträgt also 0,2. Ein Wert von 1 wird für ein solides Unternehmen als angemessen betrachtet.
Doch Drägerwerk gilt nicht als solide: Ende des Jahres werden rund 400 Mio. Euro Schulden in der Bilanz liegen, also fast so viel, wie das Unternehmen wert ist. Wenn wir dies berücksichtigen, steigt der Geschäftswert (Unternehmenswert plus Schulden) auf 930 Mio. Euro, das KUV würde also eher bei 0,33 liegen. Das ist noch immer sehr niedrig.
Ich habe mir die Schulden ein wenig näher angeschaut: das Unternehmen hat sehr hohe Vertriebs- und Marketingausgaben. dabei sollte man meinen, in der Gesundheitsbranche würden nüchterne Qualitätskriterien dominieren, doch wer Ärzte kennt, der weiß, dass auch in dieser Branche ein heftiger Wettbewerb besteht. Daher ist die Gewinnmarge gar nicht mehr so groß, wenn man die Vertriebskosten einrechnet.
Auf der anderen Seite sind medizinische Geräte oftmals sehr teuer und Drägerwerk hat allein 275 Mio. Euro kurzfristige Schulden, mit denen das Tagesgeschäft finanziert wird. Hinzu kommen 200 Mio. Euro Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - Vorprodukte also, die gekauft und verarbeitet wurden, deren Rechnung aber erst später bezahlt wird. Auch sowas erscheint in der Bilanz. Doch im Verhältnis zum Jahresumsatz sind diese Kenngrößen nicht besonders besorgniserregend.
Es ist wohl eher die schlechte Gewinnmarge: In Europa immerhin 4,6%, doch in den USA wird ein Verlust von -2,6% erwirtschaftet. Und im Rest der Welt beträgt die Gewinnmarge gerade einmal 1,7%. Insgesamt bleibt 2,4% Gewinn vom Umsatz übrig.
Drägerwerk hat zwei Geschäftsbereiche: Medizintechnik und Sicherheitstechnik. Die Medizintechnik macht 60% des Konzernumsatzes aus, liegt mit der Gewinnmarge jedoch bei mageren 0,8%. Sicherheitstechnik hat immerhin eine Marge von 5,1%.
Also irgendwie ist der Wurm drin in der Medizintechnik und insbesondere im als besonders wichtig geltenden US-Markt.
Doch gerade deswegen halte ich die Aktie derzeit für sehr attraktiv: Der Auftragseingang hat sich dank Corona verdoppelt, in den USA darf das Unternehmen innerhalb von 2-3 Monaten eine neue Fertigungsanlage für Gesichtsmasken bauen. Die von der Bundesregierung bestellten 10.000 Beatmungsgeräte kommen erst noch zur Auslieferung. Also der schwache Unternehmensteil von Drägerwerk hat durch die Coronakrise einen ordentlichen Schub erhalten.
Nun kamen zwischenzeitlich Bedenken auf, die Dräger-Zulieferkette könne unterbrochen werden und daher könne Drägerwerk einen Teil des Zusatzgeschäfts durch Corona gar nicht nutzen. Doch diese Bedenken verflüchtigen sich in diesen Tagen, da immer mehr Corona-Beschränkungen aufgehoben werden und sich dadurch abzeichnet, dass Drägerwerk im laufenden Jahr einen ordentlichen Umsatz- und Gewinnschub umsetzen kann. Bislang wurde die Unternehmensprognose nicht angepasst, am 13.8., im Rahmen der Halbjahreszahlen, möchte das Unternehmen dies jedoch dann tun. Eine Anhebung der Zahlen wird bereits erwartet.
Massive Konjunkturhilfen und Liquiditätsprogramme haben Anleger in den vergangenen Wochen in die Corona-Verlierer getrieben: viele Unternehmen werden vermutlich nicht so schlecht durch das Jahr kommen wie noch vor kurzem befürchtet, so die Meinung der Anleger. Dabei wurden die Corona-Gewinner wie Drägerwerk vergessen oder sogar verkauft. Ich denke, dass dies eine kurzsichtige Entscheidung ist, denn der Markt für Drägerwerk hat sich meiner Einschätzung nach nachhaltig verbessert: Beatmungsgeräte und Gesichtsmasken werden in Kliniken und in der Gesellschaft eine wichtigere Position einnehmen als noch vor der Krise.
Ich denke also, dass die Aktie in den kommenden Wochen wieder anziehen wird. Ob die Konjunkturmaßnahmen und Liquiditätsflutung zwischenzeitlich dafür sorgen, dass Corona-Gewinner wie Drägerwerk von Anlegern aus dem Depot geworfen werden, kann ich nicht abschätzen. Da ich das Risiko klein halten möchte, würde ich die Position mit einem Stopp Loss bei 64 Euro absichern.
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Soeben ist die Aktie von Drägerwerk unter 70 Euro gerutscht. Das Familienunternehmen produziert Beatmungsgeräte und liefert eine Vielzahl von Verbrauchsmaterialien, die im Rahmen der Coronakrise stark nachgefragt werden. Im laufenden Jahr wird daher ein Umsatzsprung von 20% erwartet.
Das KGV 2020e wird von Analysten auf 19 geschätzt, damit ist Drägerwerk für diese besondere Situation trotz der bislang guten Aktienperformance noch nicht zu teuer. Die Aktie steht heute 30% höher als vor der Coronakrise, in meinen Augen ist das noch kein übertriebener Kurssprung.
Ich würde die Aktie zu Kursen unter 70 Euro in unser spekulatives Portfolio holen.
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