Mitte August habe ich die Anleihe von HeidelbergCement als spekulative aber hochverzinsliche Anlagemöglichkeit vorgestellt. Damals kamen wir zu 103,5% zum Zuge, dies bedeutete eine durchschnittliche Rendite von 8,214%. Seither ist der Kurs der Anleihe kontinuierlich gestiegen, Mitte November stand der Kurs bei 111%. Allein das waren schon 7,2% Kursgewinn in nur drei Monaten.
Heute ist der Kurs auf 109,5% zurückgegangen und die Rendite, die sich auf Basis des heutigen Kurses errechnet, beträgt 7%. Ich halte diese Anleihe noch immer für attraktiv, denn die geschäftliche Situation bei HeidelbergCement hat sich seither kontinuierlich verbessert, wenngleich einige Analysten dies noch immer nicht sehen. Die hohe Verschuldung konnte weiter reduziert werden, und erst gestern konnte das Unternehmen bekanntgeben, dass die Finanzierungskonditionen für einen Kreditrahmen von 3 Mrd. Euro um 1% verbessert wurden, was zu einem weiteren Einsparpotential von bis zu 30 Mio. Euro p.a. führt.
Wer also noch eine Zinskomponente für sein Portfolio sucht, der kann mit dieser Anleihe beim heutigen Kurs 7% erzielen. Bitte lesen Sie im Kundenbereich die detaillierte Analyse zu dieser Anleihe, die ich im August erstellt habe.
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HeidelbergCement ist Ihnen schon gut bekannt, das Unternehmen ist erst kürzlich in die DAX-Liga aufgestiegen. Das war das Signal, dass die Finanzen des Konzerns wieder im Griff waren. Sie erinnern sich: Vor zwei Jahren hat HeidelbergCement den britischen Wettbewerber Hanson geschluckt und dafür hohe Kredite aufgenommen. Anschließend schlug die Finanzmarktkrise im Merckle-Konzern besonders stark ein, und der Unternehmensgründer Adolf Merckle nahm sich Anfang 2009 das Leben.
Es folgte eine Zeit der Ungewissheit für das Unternehmen, Restrukturierungen bis hin zur Aufspaltung wurden diskutiert. Ende 2009 hat HeidelbergCement eine Anleihe im Volumen von 500 Mio. Euro ausgegeben und noch mit 8,5% verzinsen müssen. Ende April 2010 wurde sodann eine Einigung mit dem Bankenkonsortium bekannt gegeben: Bis zum Jahr 2013 sind Kreditlinien in Höhe von 3 Mrd. Euro zugesagt worden. Damit ist das Unternehmen langfristig abgesichert.
Es ist wichtig zu unterscheiden, dass die Finanzierungsprobleme des Konzerns nicht aus dem Geschäft heraus entstanden. Die Übernahme von Hanson hat die Bilanz stark strapaziert, und als sodann die Finanzkrise zu einem Umsatzeinbruch führte, wurden die hoch angesetzten Sicherheitspuffer gerissen und die Banken konnten die Finanzierungszusagen aufkündigen.
Über eine Kapitalerhöhung hatte HeidelbergCement damals Schlimmeres verhindert. Durch die Emission der hier vorgestellten Anleihe Ende 2009 konnte sodann nochmals gezeigt werden, dass der Kapitalmarkt zu dem Unternehmen steht (wenn auch zu einem hohen Zins). So wurde die Refinanzierung der Kreditlinien in Höhe von 3 Mrd. Euro Ende April möglich. Die Kuh ist nun (für drei Jahre) vom Eis.
Für drei Jahre, weil das Unternehmen noch immer hoch verschuldet ist. In den vergangenen Monaten hat HeidelbergCement durch Kosteneinsparungen bereits eine Mio. Euro eingespart, eine weitere soll bis Jahresende folgen. Damit soll der Verlust des Vorquartals in einen Gewinn umgewandelt werden. Erste Anzeichen für diesen positiven Trend sind vorhanden, denn der Cashflow ist bereits deutlich positiv.
Ende des ersten Quartals standen noch kurzfristige Verbindlichkeiten von 1,15 Mrd. Euro in den Büchern. Diese sind nun mit der neuen 3 Mrd. Euro Kreditlinie abgedeckt. Zusätzlich verfügt das Unternehmen noch über 700 Mio. Euro Barvermögen, sowie über Vorräte i.H.v. 1,4 Mrd. Euro, Sachanlagen mit einem Wert von 4,5 Mrd. Euro und Grundstücke im Wert von 5 Mrd. Euro.
Diese Zahlen sollen Ihnen verdeutlichen, dass HeidelbergCement durchaus über Werte verfügt, um im Falle einer Konjunkturverschlechterung die Finanzierung der zugegebenermaßen hohen Verbindlichkeiten sicherzustellen. Auch die Eigenkapitalquote ist mit 43% nicht unbedingt schlecht, das Geschäft ist eben sehr kapitalintensiv.
Während die Konjunkturaussichten für die Baubranche in Deutschland und Europa eher verhalten sind, werden Impulse natürlich von den Schwellenländern erwartet. Doch HeidelbergCement spielt da nur eine untergeordnete Rolle; das Zementgeschäft ist ein lokales Geschäft, und so werden Gewinnsteigerungen auf absehbare Zeit in erster Linie aus weiteren Kosteneinsparungen erzielt werden. Hier spielt die Übernahme von Hanson eine wichtige Rolle, da genau aus dieser Übernahme Synergien entstanden sind, die noch weiter genutzt werden sollen.
So hat das Unternehmen inzwischen 53.000 Mitarbeiter. Wenn das Geschäft gut läuft, wie beispielsweise im Jahr 2008, dann kann das Geschäft einen Gewinn von 2 Mrd. Euro abwerfen. Das ist im laufenden Jahr nicht zu erzielen und vermutlich auch nicht im nächsten Jahr. Doch auch diese Ziffer zeigt, wie groß der Konzern ist und welches Potential im Geschäft steckt.
Ein Unternehmen dieser Größe hängt an der Konjunkturentwicklung. Doch wenn die Konjunktur Probleme bereitet, dann wird sich die Einstellung in der Bevölkerung ändern und weitere Kosteneinsparungen werden auch für HeidelbergCement möglich. Ich kann mir also nur schwer vorstellen, dass der Konzern in drei Jahren, wenn die Refinanzierung der Kreditlinien anstehen, plötzlich so schlecht da steht, dass die Refinanzierungen versagt werden. Vielmehr hat das Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren den Gang durch die Hölle erfolgreich beschritten und dürfte daher für kommende Probleme gut gerüstet sein.
Also: Das Risiko ist bei dieser Anleihe deutlich höher als bei der obigen Anleihe von Südzucker, weil der Verschuldungsgrad von HeidelbergCement deutlich höher ist als bei Südzucker. Bei dieser Anleihe müssen Sie am Ball bleiben und die Konjunktur, insbesondere die Baukonjunktur, beobachten.
Die Anleihe läuft bis zum 21.10.2019, also noch über 9 Jahre, und zahlt halbjährlich Zinsen in Höhe von 8,5% p.a. aus. Der aktuelle Kurs für die Anleihe steht bei 103,5% so dass sich eine Rendite von 8,2% ergibt.
Eine hohe Rendite bedeutet auch ein höheres Risiko. Ich habe hier zwei Anleihen vorgestellt, bei denen ich dieses Risiko eher eingehen würde, als bei anderen Unternehmensanleihen mit vergleichbaren Renditen. Nochmals der Hinweis: Wer absolut risikoscheu ist, der muss sich mit der schlechten Verzinsung von Bundesanleihen zufrieden geben. Hohe Rendite und absolute Sicherheit gibt es nicht im Doppelpack.
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