Diese Woche ist Coinbase an die Börse gegangen. Es handelt sich um den größten Börsengang in den USA in diesem Jahr, Coinbase ist ein Börsenplatz, über den Kryptowährungen gehandelt werden können. Spekulative Anleger, die zuvor mit dem Bitcoin, mit anderen Kryptowährungen, mit SPACs und anderen hochriskanten Highflyern viel Geld verdient haben, trennten sich von Teilen ihrer Bestände, um sich ein paar Aktien von Coinbase zu kaufen.
Beim Begriff Spekulation fällt mir auch der Wasserstoffmarkt und die Brennstoffzelle ein. Ich könnte mir vorstellen, dass auch in diesem Bereich viele eher spekulativ orientierte Anleger unterwegs sind. Und so würde ich nun erwarten, dass dort einige Anleger ihre Spekulationen verkleinern, um Coinbase zu kaufen. Bei einigen Titeln haben wir das schon gesehen, so zum Beispiel die Churchill IV Lucid, die ich vor einigen Wochen hier mal ins Spiel bringen wollte.
Wenn Anleger nun sehen, dass die heißen Brennstoffzellenaktien Federn gelassen haben, dann werden die damit verbundenen Aktien auch leiden müssen, also irgendwann auch Linde.
Wir liegen derzeit mit 17% vorn und ich würde diesen Spekulationserfolg sichern, die Position also verkaufen. Zum einen aus dem hier aufgezeigten Grund. Zum zweiten auch, weil ich für die kommenden Monate eine Konsolidierung an den Märkten erwarte. Ich möchte ein wenig mehr Cash im Portfolio haben.
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Starten wir mit Linde: Der Konzern ist Weltmarktführer für Industriegase. Dabei ist Linde sehr stark vertikal integriert. Das heißt, Linde hat einen großen Bereich der Wertschöpfungskette in der eigenen Hand.
So werden aus Grundstoffen Gase für unterschiedlichste Anwendungen gewonnen. Linde liefert in die Energiebranche, die Chemie, die Stahlbranche und sogar für medizinische Anwendungen. Die Produktionsanlagen kann der Konzern größtenteils selber bauen und somit auch an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen. So ist es ein Leichtes für Linde, Wasserstoff für den Brennstoffzellenantrieb herzustellen.
Sie wissen sicherlich, dass die Herstellung von Wasserstoff sehr energieintensiv ist. Wenn man die Produktion mit Kohlestrom antreibt, ist ein Großteil des positiven Umwelteffekts natürlich dahin. Linde arbeitet intensiv an der Ausweitung und Umstellung der Wasserstoffproduktion auf grüne Standards. Nicht, weil sie das so geil finden, sondern einfach, weil es einen gigantischen Markt dafür gibt.
Der gigantische Markt kommt von Amazon und Walmart. Ich werde mal recherchieren, wie Europas zweitgrößter Versandhändler Otto und wie Zalando zu dem Thema stehen. Amazon und Walmart haben das Ziel ausgegeben, CO2-neutral zu werden. Dazu gehört natürlich auch, dass die dieselbetriebenen Gabelstapler ausgetauscht werden. Elektro-Stapler stehen die Hälfte der Zeit untätig rum und müssen laden. Das ist totes Kapital für Unternehmen.
So hat Plug Power Gabelstapler zur Marktreife gebracht, die mit Brennstoffzellenantrieb laufen. Diese Gabelstapler finden reißenden Absatz bei Amazon und Walmart: Sie laufen 24h und kompensieren dadurch ihre höheren Anschaffungskosten. Der verwendete Wasserstoff ist heute noch nicht durchweg "grün", aber das sind in den Augen der CO2-Propheten temporäre Anpassungsprobleme. Und deswegen macht man Druck bei den Anbietern von Wasserstoff.
Wenn Sie sich die Bilanz von Amazon anschauen, können Sie schnell verstehen, dass Geld bei diesem Projekt keine Rolle spielt. Linde hat das Know-how, die Infrastruktur und muss nun die Ressourcen aufbauen, um dem Kundenwunsch zu entsprechen. Eine super Situation.
Seit Linde mit Praxair zusammen gegangen ist, nimmt der Konzern weltweit die Position des Marktführers ein. Der Jahresumsatz liegt bei 27 Mrd. Euro, die Marktkapitalisierung bei stolzen 109 Mrd. Euro. Das Kurs/Umsatz-Verhältnis liegt also bei 4. Ziemlich hoch, aber ich habe ja gesagt, dass wir es für die kommenden Monate nicht so genau nehmen mit den hohen Bewertungen. Das Geschäft ist grün, entspricht damit dem Zeitgeist und wird von Anlegern geliebt.
Immerhin wächst der Gewinn um 9% p.a. und das KGV 2022e (e = erwartet für das Jahr 2022) steht bei 26. Das ist ebenfalls eine stolze Bewertung, wenn wir diesen Ansatz wählen.
Die Dividendenrendite liegt bei 1,6%. Damit eignet sich Linde weder für eine Dividendenposition, noch für eine Wachstumsposition. Ich würde die Aktie daher in den kommenden Tagen als Spekulation in unser Portfolio holen. Seit September letzten Jahres kratzte die Aktie bereits dreimal an 220 Euro, aktuell notiert sie unter 210 Euro. Ich würde zu Kursen um 205 Euro, also etwa 7% unter dem jüngsten Hoch, zugreifen.
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