Als Tradingidee sollten wir LPKF nach der ersten Rallye wieder verkaufen. Die Position notiert aktuell bei 14,17€ (Xetra 13:00 Uhr), und ich würde die Position zu Kursen über 14,05€ mit 8% Gewinn in vier Wochen auflösen.
Nach wie vor gehe ich davon aus, dass die Aktie mittelfristig in Richtung 15€ laufen wird, doch nach dem Rücksetzer kurz nach unserem Einstieg ist die jetzt gelaufene Rallye bereits heftig genug, um schon bald wieder eine Verschnaufpause hervorzurufen. Ich will gerne vermeiden, aus dieser Tradingposition eine zu langfristige Position werden zu lassen und nehme daher die erste Gelegenheit zum Realisieren des kleinen Gewinns wahr.
Inhaltlich gibt es keinen Grund zur Sorge: Das Unternehmen ist gut aufgestellt, hat gute Quartalszahlen berichtet und wird als Kandidat für eine Aufnahme in den TecDAX gehandelt. es gibt also weiterhin Gründe für einen anhaltenden Kursanstieg. Doch unser Trade ist aufgegangen und wir verzichten auf die letzten Prozentpunkte, die ein weiterer Anstieg bis 15€ bringen würde.
Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.
Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.
Bei Interesse finden Sie auf der Heibel-Ticker PLUS Seite weitere Informationen und Möglichkeiten zur Mitgliedschaft. Antworten zu den häufigsten Fragen gibt es ebenfalls und gerne beantworten wir individuelle Fragen über das Kontaktformular.
Ich habe von der Roadshow gesprochen, mit der LPKF neue Investoren finden wollte. Einen Hintergrund hatte ich übersehen, der ausgeschiedene CEO Hildebrandt hatte noch einen Anteil von 6% an LPKF, und er nutzte die durch die Roadshow erzeugte Nachfrage dazu, seinen Anteil zu vermindern. Sie können sich vorstellen, dass ich ziemlich verärgert über dieses Timing war.
Es ist ja nichts Verwerfliches, dass man sein Engagement im Rahmen seines Ruhestands etwas breiter streut, insbesondere wenn man selbst keinen Einfluss mehr auf die Geschicke des vormals geführten Unternehmen hat. Doch wenn das neue Management gerade auf der Suche nach neuen Investoren ist, mit denen eine langfristige, vertrauensvolle Basis geschaffen werden soll, dann ist ein heftiger Ausverkauf in Folge dieser Roadshow na, zumindest unglücklich für das neue Management. Nicht wenige von Ihnen, liebe Heibel-Ticker Kunden, haben besorgt über den plötzlichen Kurseinbruch die Reißleine gezogen, wie ich Ihren E-Mails entnehme.
So schwer es war, an diese Information heranzukommen, so leicht ist es nun, Entwarnung zu geben. Den Umsätzen in LPKF entnehme ich, dass Hildebrand ausreichend Aktien verkauft hat und nun den Kurs nicht mehr weiter belasten wird.
Wer also noch nicht eingestiegen ist, der hat nun die Chance, diese Tradingidee unter 13 Euro noch mitzunehmen. Für mich ist die Ehrenrunde ärgerlich, aber kein Grund, an der Tradingidee zu zweifeln, ich würde dabei bleiben.
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Das Bundesverfassungsgericht will sich am 12. September zu den Klagen gegen ESM und Fiskalpakt äußern, bis dahin schweben wir im Ungewissen. China hält sich weiterhin mit stimulierenden Maß-nahmen vornehm zurück, auch hier belastet das Warten die Märkte. Zudem befinden wir uns im Sommerloch, viele Händler sind im Urlaub, und eine neue Richtung erwarte ich an den Börsen erst im Herbst nach deren Rückkehr. Bis dahin können wir unsere Depotstruktur weiter überarbeiten und die eine oder andere Tradingidee umsetzen.
Präzisionswerkzeug zur Herstellung von Halb-leiterplatinen bietet LPKF an. Gegründet vor 45 Jahren als typisch deutscher Maschinenbauer, hat sich das Unternehmen bis heute zu einem globalen Unternehmen aus der Nähe von Hannover mit 85% des Umsatzes außerhalb Deutschlands gemausert.
Drei Stories und drei Trigger habe ich für die-ses kleine Unternehmen entdeckt, die in den nächsten Wochen für einen Kursschub sorgen könnten.
Vom Platinenstanzen zur Folienbeschichtung
Ursprünglich hat das Unternehmen Maschinen angeboten, die diese grünen Platinen, Motherboard oder ähnlich genannt und von Computern bis zum Handy in vielen Elektro-nikgeräten eingesetzt, zuschneiden. Dabei ist höchste Präzision gefragt. Schon bald setzte man Laser ein, da diese präziser sind. Auf die-se Platinen werden dann die Elektroleitungen aufgeklebt.
Die Platinen sind dick und schwer, und so hat man begonnen, Plastikfolien statt Platinen zu verwenden. In diese Plastikfolien werden Lei-tungen und andere Elektronikbauteile eingear-beitet. Laser bereiten die Folien entsprechend vor und erreichen dabei eine Genauigkeit, auf die Wettbewerber neidisch sind.
Haben Sie mal ein modernes Handy aufge-macht? Sie werden keine Antenne mehr fin-den. Die Antenne ist inzwischen in eine Folie eingearbeitet, mit der meistens die Handyscha-le beschichtet ist.
Für dieses Verfahren hat LPKF eine Reihe von Patenten und dadurch einen hohen Welt-marktanteil. Es spart Gewicht und Platz.
Neben Platinen und Folienbeschichtung bietet das Unternehmen auch noch Maschinen an, die Folien der Solarindustrie präzise zuschnei-den. Solar, oh mein Gott! Dieser Bereich könn-te wegbrechen, war meine erste Befürchtung. Doch bei der näheren Analyse habe ich die Meldung gefunden, dass LPKF jüngst einen Großauftrag in diesem Bereich erhalten hat, mit dem die Produktion der Maschinen für zwei Jahre ausgelastet sein sollte.
Ein Auftrag dieser Größe und aus dem Bereich der Solarmodulproduzenten lässt in meinen Augen auf den Anbieter der Dünnschichttech-nologie First Solar schließen, ein Unterneh-men, das noch immer im Wettlauf gegen die Chinesen versucht, die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern.
Und die Technologie von LPKF ermöglicht eine Effizienzsteigerung um 4% gegenüber anderen Laser-Schneidemaschinen. In der Produktion sind 4% Effizienzsteigerung Welten!
LPKF verfügt also über ein laufendes Geschäft mit Leiterplatinen, eine Cashcow also, über ein Zukunftsgeschäft mit Wachstumsphantasie im Bereich der Folienbeschichtungen, sowie über einen stabilen Auftragsbestand in der Solar-branche zur Überbrückung der Solarflaute.
Öffentlichkeit wird informiert
Am 14.8. werden die Zahlen zum zweiten Quartal 2012 veröffentlicht. Derzeit jedoch be-findet sich das Unternehmen auf Roadshow. Eine Roadshow ist ein Begriff aus der Finanz-welt mit dem umschrieben wird, wenn ein Un-ternehmen zu potentiellen Investoren reist und die eigenen Geschäftsaussichten präsentiert.
Wenn auch alle Zahlen quartalsweise veröf-fentlicht werden, so braucht es doch manchmal einen Anstoß bei Investoren, um sie dazu zu bewegen, sich mit dem Unternehmen ausei-nander zu setzen. Und so fährt man gerne zu Analysten und zu großen Brokern, damit diese dann ihre Kunden, hoffentlich reiche Investo-ren, über die guten Aussichten des Unterneh-mens informieren.
Eine Roadshow ist nichts Offizielles, das Sie im Internet nachschlagen können. So etwas spricht sich einfach in der Branche herum. Und so wie die einzelnen Anlaufstationen überzeugt werden können, so werden in den kommenden Tagen und Wochen vielleicht einige positive Analysen zum Unternehmen veröffentlicht.
Vielleicht! Denn es kann natürlich auch sein, dass der eine oder andere Analyst von dem Unternehmen nicht begeistert ist.
Wenn ein Unternehmen die Entscheidung trifft, eine Roadshow zu veranstalten, dann laufen in der Regel gleichzeitig eine ganze Reihe von Dingen ab. Es würde mich nicht wundern, wenn die bislang doch recht unbekannte Story von LPKF in den nächsten Wochen in dem einen oder anderen Finanzblatt aufgegriffen wird. Das sorgt ebenfalls für neues Anlegerin-teresse.
Zudem geht man nicht auf Roadshow, wenn man in Kürze schlechte Zahlen veröffentlichen muss. Die Investoren, die man auf der Road-show vom Unternehmen überzeugt hat, wären im Fall eines schlechten Quartalsergebnisses verprellt. Ich würde dem Unternehmen nicht mehr über den Weg trauen.
Somit gehe ich davon aus, dass in den nächs-ten Wochen, spätestens zum Quartalsergebnis am 14.8. gute Zahlen vermeldet werden. Die jüngste Meldung des Unternehmens war am 19. Juni, dass die europäische Krise bislang im Unternehmen noch keinerlei Spuren hinterlas-sen habe. So sollte es also mindestens weiter-gehen.
Roadshow, meine Erwartung positiver Mel-dungen sowie am 14.8., ein hoffentlich gutes Quartalsergebnis sind drei Trigger, die den Kurs antreiben könnten.
Aktie bereits gestartet
Wenn Sie sich den Kurschart anschauen, dann werden Sie feststellen, dass die Aktie noch kürzlich unter 11 Euro zu haben war. Heute steht sie bei knapp 13 Euro. Ich denke, da ist noch mehr drin und habe mir als Kursziel 15 Euro notiert.
Das Bewertungsniveau ist fair. Mit einem KGV von 11 sind die 12-15% Umsatzwachstum günstig bewertet. Eine Dividendenrendite von 3,6% gibt dem Kurs einen stabilen Boden, und die Verschuldung ist gering, so dass ich die Dividende als gesichert sehe.
Eine Tradingidee ist eben dies: Eine Idee zum Traden. Daher würde ich ohne weitere auf-wendige Analyse einsteigen und auf die be-schriebenen Trigger warten. Sollte der Kurs in Richtung 15 Euro laufen, werden wir die Posi-tion wieder auflösen, andernfalls werden wir spätestens zum nächsten Quartalsergebnis aussteigen.
Einen Stopp Loss würde ich für diese Position bei 12,40 Euro vorsehen.
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