Gestern hat ein chinesisches Gericht geurteilt, dass 26 Produkte von Micron nicht mehr in China verkauft werden dürfen, weil Patente des chinesischen Wettbewerbers UMC verletzt würden. Die Aktie von Micron ist um 5% gefallen.
48% des Konzernumsatzes von Micron wird in China erwirtschaftet, die Entscheidung ist also tatsächlich ziemlich schwerwiegend für Micron. Hier schlägt China mit Mitteln zurück, die von den USA eingeführt wurden. Wir erinnern und an das US-Verbot für die chinesische ZTE, auf dem US-Markt Produkte zu verkaufen.
Micron ist extrem günstig und wer den notwendigen Atem hat, der kann diese Sache meiner Einschätzung nach jetzt aussitzen. Da wir Micron jedoch als kurzfristige Spekulation ins Portfolio geholt haben muss ich nun feststellen, dass der Zeitpunkt ziemlich schlecht gewählt war. Der Handelsstreit ist noch weit von einer Lösung entfernt. Mag sein, dass diese Woche Gespräche beginnen, was den Markt nach oben bewegen dürfte. Doch Micron ist nun zum Zankapfel geworden und das ist vorerst erstmal sehr schlecht für die Aktie.
Ich würde daher die Position wieder auflösen und Micron mit -12% Verlust verkaufen. Tut mir leid, dass diese Spekulation nicht funktioniert hat.
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Micron hat diese Woche 9% verloren. Die US-Regierung hat verlauten lassen, dass sie Investitionen von chinesischen Unternehmen in US-Unternehmen erschweren möchte. Gerade der Chipsektor ist eng mit China verflochten, das Geschäftsmodell von Micron ist so in Frage gestellt.
An meiner Spekulation ändert das nichts, Micron ist extrem günstig bewertet und dürfte in den kommenden Wochen deutlich zulegen, wenn sich im Handelsstreit eine Lösung abzeichnen sollte.
Eine Korrektur muss ich zu meiner ursprünglichen Analyse vornehmen: Im Eifer des Gefechts hatte ich die frühere SanDisk Micron zugesprochen, SanDisk war aber vor zwei Jahren von Western Digital übernommen worden. Western Digital ist damit Spezialist für Speichermedien (Festplatte und SSD-Speicher), Micron ist Spezialist für Arbeitsspeicher (DRAM, 71% Umsatzanteil), bietet jedoch ebenfalls Speichermedien an (NAND 25% Umsatzanteil).
Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Einschätzung: Der Handelsstreit wird erst noch schlimmer, bevor es besser wird. Ich denke also, dass es noch die eine oder andere Eskalation gibt, glaube aber fest an eine positive Lösung für alle Beteiligten. Dementsprechend bleibe ich bei unserer Micron-Spekulation dabei.
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Aus dem Heibel-Ticker #25 2018 Kapitel 04: Spekulation auf des Internet der Dinge
Wissen Sie, wer die ganzen Arbeitsspeicher baut, mit denen Geräte ausgestattet werden, die im Internet der Dinge ihre Arbeit verrichten? Micron heißt das Unternehmen. Zudem baut Micron auch SSD-Festplatten, seit SanDisk übernommen wurde.
Beiden Geschäftsbereichen hängt der Makel an, sehr zyklisch zu sein. Zyklisch insbesondere in Abhängigkeit des PC-Absatzes. Dabei ist vielen Anlegern entgangen, dass der Rückgang des PC-Absatzes aus den Jahren 2011 bis 2016 inzwischen gestoppt wurde: Nach 364 Mio. verkauften PCs im Jahr 2011 pendelt sich der jährliche Absatz seit 2016 um die 250 Mio. Stück ein.
Auch wird übersehen, dass immer mehr PCs sowie insbesondere auch Laptops mit SSD-Festplatten ausgestattet werden, statt der herkömmlichen Festplatten mit sich mechanisch drehenden Speicherplatten.
Diese Woche hat Micron Quartalszahlen veröffentlicht. Das Ergebnis je Aktie lag bei 3,14 USD, die Aktie steht bei 59 USD. Das ergibt ein KGV von 19, für ein Technologieunternehmen ist das in Ordnung... aber halt, das "G" im Kurs/Gewinn-Verhältnis ist der JAHRESgewinn, nicht der Quartalsgewinn. Für das laufende Jahr erwarten Analysten einen Gewinn je Aktie von 11,77 USD. für das kommende Jahr stehen die Erwartungen bei 11,53 USD, also ein rückläufiger Gewinn.
Das KGV 2019e steht also bei nur 5. Für ein Unternehmen mit rückläufigem Gewinn ist das vielleicht in Ordnung, doch wenn ich mir Micron ein wenig genauer anschaue, wird schnell ersichtlich, dass im nächsten Jahr aufgrund von einigen Sondereffekten der Gewinn nur vorübergehend rückläufig sein wird, im Anschluss wird ein Gewinnsprung erwartet. Auf Sicht von fünf Jahren gehen Analysten von einem durchschnittlichen Gewinnwachstum von 37% p.a. aus, da ist das schwache kommende Jahr bereits eingerechnet.
Weil Anleger bei Micron starke Zyklen fürchten, gehen sie auch davon aus, dass die hohen Gewinnmargen (aktuell 60%) nicht gehalten werden können. Chips, so die Denke, sind ein Allgemeingut ohne Differenzierungsmerkmalen zu Wettbewerbern. Doch gerade diesem Argument widerspricht Micron immer wieder und führt an, dass man aufgrund enger Partnerschaften mit den Kunden Produkte entwickelt, die individuell für den Kunden passen und daher eben nicht durch billige Wettbewerber verloren werden können.
Micron ist eine heiße Aktie, schon immer wurde in Micron wild auf die Zyklen der IT-Branche spekuliert. Früher gab es auch immer wieder Zeiten, in denen neue Speicher rar und zum erfolgskritischen Faktor wurden, gefolgt von Überinvestitionen der Branche, die sodann mit billigen Produkten den Markt überschwemmte und die schwächsten Wettbewerber in die Insolvenz trieb. Doch diese Zeiten sind vorbei: Zum einen haben wir wieder einen sekulären Trend, also einen Wachstumstrend, der unabhängig von Konjunkturzyklen immer weiter nach oben zeigt, diesmal im Bereich des Internets der Dinge (IoT). Zum anderen ist die Branche so weit konsolidiert, dass ich eher von einem Oligopol sprechen würde. Die Wettbewerber wissen genau, was der andere macht und Überkapazitäten gehören der Vergangenheit an.
Entsprechend halte ich das KGV von 5 für ein Schnäppchen, einen Fehler der Anleger, und würde Micron als Spekulation in unser Portfolio holen.
Lassen Sie sich nicht von der Kursperformance der vergangenen zwei Jahre täuschen: Die Aktie ist schon von 10 auf 50 Euro gesprungen. Die Vergangenheit interessiert mich nicht, die Aktie ist auch nach diesem Kurssprung noch immer viel zu günstig.
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