Pioneer Natural Resources - Aktuelle Aktien News und Hintergrundinfos

Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Pioneer Natural Resources Aktie.

Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Pioneer Natural Resources Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.

In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.

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Saudi Arabien und Russland tun alles dafür, den Ölpreis zu stabilisieren. Die USA und Russland tun alles dafür, den Ölpreis zu drücken. Ja, Sie haben richtig gelesen: Russland spricht mit gespaltener Zunge. Auf der einen Seite kündigt man Ölförderkürzungen an, auf der anderen Seite fördert man, was das Zeug hält, und verkauft nach China und Indien. Russland muss einen Krieg finanzieren und ist auf jeden Rubel angewiesen.

So setzt sich langsam die Erkenntnis durch, dass die OPEC+ zu einem zahnlosen Tiger verkommen ist. Die von Saudi Arabien und Russland angekündigten Förderkürzungen können den Ölpreisverfall gerade mal ein paar Tage stoppen. Doch Russland traut man nicht mehr, man vermutet, dass Russland sich nicht an die Förderkürzungen hält. Und die USA sind zum größte Ölexporteur aufgestiegen und füllen jede Förderkürzung mit eigenem Öl auf.

Ich hatte darauf spekuliert, dass wir trotz unzähliger Zinsanhebungen nicht in eine Rezession laufen. Das hat sich - zumindest in den USA - bislang auch bewahrheitet. Dennoch ist der Ölpreis nicht angestiegen. Jetzt, wo die Hoffnung aufkommt, die Inflation ohne Rezession zu besiegen, müsste der Ölpreis eigentlich ansteigen. Die US-Notenbank hat bereits ihre Zinsanhebungen pausiert und so könnte man jetzt "eigentlich" auf einen Aufschwung und somit eine steigende Ölnachfrage spekulieren. Sollte die Nachfrage tatsächlich anziehen, sind die oben genannten Spekulationen über Förderkürzungen und -ausweitungen nicht mehr so folgenschwer.

Doch genau in diese Marktphase hinein kamen die gestrigen Konjunkturdaten, die deutlich besser ausfielen, als erwartet, und so ist nun die Befürchtung vor weiteren Zinsanhebungen wieder aufgekeimt. Ich werde im heutigen Heibel-Ticker näher darauf eingehen.

Damit dürfte sich die konjunkturelle Erholung weiter hinziehen und ich würde unsere Position in Pioneer Natural Resources daher verkaufen. Pioneer ist nur dann ein Wachstumsunternehmen, wenn die Konjunktur anzieht. Die bisherige Konjunkturschwäche konnte das Unternehmen auf dem Polster des guten Vorjahresgeschäfts gut durchstehen, doch nun deutet sich an, dass es noch länger bis zu einem Aufschwung dauert.

Daher würde ich diese Position nun versilbern, solange wir noch auf einem kleinen Gewinn hocken. Wir haben die Position erst im März eröffnet. Seither ist die Aktie um 8% angestiegen, zudem konnten wir Ende Mai die Quartalsdividende vereinnahmen. Ich würde die Position heute mit einer limitierten Verkaufsorder aus dem Portfolio schmeißen, da die konjunkturelle Erholung nun doch länger auf sich warten lassen dürfte.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

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Die gestern veröffentlichten Q-Zahlen von Pioneer haben es in sich: Neben den Zahlen gab CEO Scott Sheffield bekannt, das Unternehmen nach 20 Jahren als CEO zum Ende 2023 zu verlassen. Sein Nachfolger wird COO Rich Dealy, was eine zuletzt diskutierte Übernahme durch Exxon unwahrscheinlich werden lässt. Zudem steckt das Unternehmen überschüssige Liquidität fortan vorzugsweise in Aktienrückkäufe und signalisiert damit, dass man den Aktienkurs für zu niedrig hält.

Die Aktie notiert heute mit 3% im Minus. Gehen wir das Ganze also mal durch, um die Kursreaktion zu verstehen.

Der Umsatz ist um 19% auf 3,2 Mrd. USD zurückgegangen und liegt um 8% unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Die Förderung von Öl (53% Umsatzanteil), Gas (22%) und Flüssiggas (25%) ist um 7% angestiegen. Der durchschnittliche Verkaufspreis für die fossilen Brennstoffe ist jedoch im Vergleich zum Vorjahr um 25% zurückgegangen. Die leicht gestiegene Fördermenge konnte also den deutlichen Preisrückgang gegenüber dem ersten Quartal 2022, als der Ölpreis in Richtung 100 USD/Fass unterwegs war, nicht ansatzweise kompensieren.

Das Unternehmen ist stark auf effiziente Strukturen bedacht. So wurden die Kosten der Produktion im gleichen Zeitraum um 9% gesenkt. Dennoch sank der Gewinn je Aktie um 33% auf nur noch 5,21 USD. Analysten hatten einen Rückgang auf 4,91 USD/Aktie befürchtet.

Ähnlich wie Coterra hat auch Pioneer entschieden, die Rückführung des überschüssigen freien Cashflows verstärkt über Aktienrückkäufe vorzunehmen, und nicht mehr durch die Ausschüttung einer hohen variablen Dividende. So hat man den fixen Anteil der Dividende um 14% auf 1,25 USD/Aktie angehoben, den variablen Anteil jedoch auf 1,09 USD gekürzt (vor einem Jahr 1,10 USD fix + 6,28 USD variabel). Die Dividende beträgt somit nun 3,34 USD/Aktie, was auf's Jahr gerechnet einer Rendite von nur noch 6% entspricht (zuvor 12%).

Stattdessen möchte man nun verstärkt Aktien zurückkaufen. Schon im Q1 hat man Aktien im Wert von 500 Mio. USD zu einem durchschnittlichen Kurs von 206 USD zurückgekauft (nach 400 Mio. USD in Q4/22). Das laufende Aktienrückkaufprogramm belief sich noch auf 1,9 Mrd. USD und wurde durch ein neues im Volumen von 4 Mrd. USD abgelöst.

Mit dem freien Cashflow kann jedes Unternehmen genau vier Dinge tun:
1. Als Dividende an Aktionäre ausschütten,
2. eigene Aktien zurückkaufen,
3. in den Ausbau des Geschäfts investieren, oder
4. andere Unternehmen übernehmen.

Pioneer hat stets betont, dass man weder die Förderung massiv ausbauen, noch durch Übernahmen wachsen wolle. Vielmehr werde man das Geld den Aktionären zukommen lassen. Bei diesen beiden Optionen wählt man die Dividende, wenn der eigene Aktienkurs als hoch eingestuft wird. Notiert die Aktie jedoch auf einem günstigen Niveau, so verwendet man das Geld lieber für den Kauf eigener Aktien. Dadurch muss der Gewinn künftig auf weniger Aktionäre aufgeteilt werden, das Geld wird auf diese Weise indirekt an die Aktionäre zurückgeführt.

Wenn Pioneer also lieber eigene Aktien zurückkauft, als Dividenden auszuschütten, dann können wir daraus schließen, dass man die eigenen Aktien für günstig hält.

Nun wird ein COO, ein Chief Operating Officer, zum Nachfolger des Veteranen der Ölindustrie Scott Sheffield auserkoren. Vor dem Hintergrund, dass vor wenigen Tagen Gerüchte aufkamen, Exxon habe Interesse an einer Übernahme von Pioneer, ist das ein klarer Hinweis darauf, dass man lieber ohne Exxon weitermachen möchte. Andernfalls hätte man den Finanzchef zum Nachfolger bestimmt, damit er möglichst günstige Übernahmekonditionen aushandeln kann.

So finde ich die Q-Zahlen insgesamt gut. Die einzige große Enttäuschung ist die Ankündigung, dass CEO Sheffield zum Jahresende aufhören möchte. Ob das alleine den heutigen Kursrückgang erklärt bezweifle ich. Vielmehr denke ich, dass einige Anleger den Umsatz- und Gewinnrückgang gesehen haben und dann vielleicht noch registrieren, dass die Dividende deutlich kleiner ist als vor einem Jahr. Da kann man schonmal verkaufen. Wie ich Ihnen hier gezeigt habe, ist das jedoch eine vorschnelle Entscheidung, denn die Zahlen waren erwartet worden und somit schon längst im Kursniveau eingepreist.

Was tun wir? Nun, das ist leicht zu beantworten: Pioneer notiert auf einem KGV 23e von 8, auf einem EV/EBITDA 23e von nur 6 und verspricht eine Dividendenrendite von 6%. Das allein ist schon günstig. Das Aktienrückkaufprogramm umfasst rund 7,5% der Marktkapitalisierung, was ich als durchaus groß bezeichnen würde. In den kommenden fünf Jahren sollen 40% der Marktkapitalisierung, also 21 Mrd. USD, in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen an die Aktionäre zurückgeführt werden. Da möchte ich dabei sein :-)

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Am Wochenende erschien im Wallstreet Journal ein Bericht, in dem ExxonMobil Interesse an Pioneer Natural Resources nachgesagt wurde. Man befinde ich "in Gesprächen". Die Aktie von Pioneer sprang daraufhin am Ostermontag um 8% an.

Laut Bericht habe ExxonMobil Interesse, das US-Ölfeld Permian Basin zu dominieren. Mit einer täglichen Fördermenge von 600.000 Fässern pro Tag ist Pioneer einer der größten Öl- und Gasförderer im Permian Basin, wo derzeit ingesamt 2,2 Mio. Fässer täglich gefördert werden. Zudem hat Pioneer mit unter 30 USD/Fass die günstigste Kostenstruktur in diesem Gebiet.

PermianBasin
Abbildung 1: Ölfelder in den USA


Doch es handelt sich nur um einen Bericht über Gespräche. Es gibt kein Angebot, es gibt keinen Übernahmepreis und es gibt keine Stellungnahme seitens der beiden beteiligten Unternehmen. Es ist lediglich ein Bericht.

Klar, wenn ich bei ExxonMobil wäre, hätte ich auch Interesse an Pioneer. Und sprechen tun die Jungs alle Nase lang miteinander. An dem Bericht wird also nichts Falsches sein. Doch ob das für eine Übernahmespekulation reicht, wage ich zu bezweifeln.

Pioneer hat die größte Dividende im S&P, schüttet also mehr Geld aus als alle anderen. Aus Geldnot kann also kein Übernahmegespräch geführt werden. Im Gegenteil, nachdem die Aktie in den vergangenen Monaten von 275 EUR auf nunmehr 200 EUR zurückgekommen ist, hätte ich als Pioneer-Verantwortlicher kein großes Interesse daran, zu diesem günstigen Preis zu verkaufen. Da würde ich lieber auf den nächsten Preissprung im Öl warten, der sich im Aktienkurs von Pioneer niederschlagen dürfte, um dann deutlich höher zu verkaufen. Pioneer hat weder Zeitnot, noch Geldnot.

Damit bleibt es ein Bericht über ein Gespräch, also nichts Wesentliches. Doch die Reaktion an der Börse zeigt, dass einem solchen Szenario durchaus Interesse zugesprochen wird. Pioneer, so würde ich die Reaktion deuten, ist attraktiv - oder aus unserer Sicht - derzeit günstig.

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So wie der Anstieg des Ölpreises (WTI) über 130 USD/Fass vor einem Jahr eine Übertreibung nach oben war, so ist der Rückschlag unter 70 USD/Fass derzeit eine Übertreibung nach unten. Im Kielwasser des Ölpreisrückgangs brechen auch die Öl- und Gas Explorer ein. Wir haben bereits Devon Energy und Coterra Energy im Portfolio.

Unsere animusX-Umfragedaten haben ein Stimmungsbild ausgeworfen, dass einen starken Ölpreisanstieg in den kommenden Monaten erwarten lässt.

Außerdem halte ich die jüngsten Entwicklungen in der Bankbranche für bullisch. Notenbanken haben durch Zinserhöhungen versucht, die Kreditvergabe einzudämmen, um den inflationären Druck zu mindern. Bis vor wenigen Tagen war es nicht absehbar, wie weit die Zinsen noch nach oben geschraubt werden müssen, damit dieses Ziel erreicht werden kann.

Die Turbulenzen im Bankensektor haben zwei Dinge gezeigt: Zum Einen, dass unser System inzwischen so schwach ist, dass die Zinserhöhungen ernste Verwerfungen nach sich ziehen. Die Schwächsten im System traf es als erstes: Marode Banken.

Zum Zweiten, dass die Banken trotz eines gestiegenen Zinsniveaus noch immer freudig Kredite vergaben, ohne die gestiegenen Risiken angemessen zu berücksichtigen. Trotz höherem Zinsniveau schnurrte das Wirtschaftssystem auf Hochtouren munter weiter.

Damit ist nun Schluss. Banken schauen in diesen Tagen in ihre Bilanzen und auf ihre Vermögenswerte und berechnen ihre Risikoeinschätzungen neu. Die Kreditvergabe wird deutlich reduziert. Die Notenbanken haben ihr Ziel erreicht und brauchen nun nicht mehr zahllose weitere Zinsanhebungen vorsehen.

Nun ist die Frage, wie schlimm die Auswirkungen der reduzierten Kreditvergabe auf die Wirtschaft sind: Schlimmer, als noch vor zwei Wochen angenommen, oder weniger schlimm? Ich denke, weniger schlimm. Viele Andere denken, schlimmer.

Sie denken schlimmer, weil die Notenbank den Zins nicht hoch genug schrauben kann, um die Inflation einzufangen, ohne dramatische Verwerfungen in unserer Wirtschaft zu provozieren. Viele Andere denken, dass die Notenbanken gescheitert sind, die Inflation einzudämmen, weil sie den Zins nicht hoch genug schrauben können.

Dieser Betrachtungsweise entgeht, dass die Notenbanken dem Ziel durch die verringerte Kreditvergabe der Banken jedoch einen großen Schritt näher gekommen sind. Auch ich habe so meine Zweifel, ob das schon ausreicht. Doch diese Zweifel werden sich erst viel später zeigen. Zunächst dürfte in den kommenden Monaten überraschend festgestellt werden, wie stark die Bremswirkung in der Wirtschaft ist.

Bleibt die Frage nach Konjunkturschwäche oder Rezession? Als Volkswirt habe ich gelernt, dass Probleme früh eskaliert werden müssen, sonst werden die Probleme immer größer, so groß, dass sie schließlich nicht mehr mit überschaubarem Aufwand gelöst werden können. Je höher die Zinsen hätten ansteigen müssen, um die Inflation zu bekämpfen, desto schlimmer wären die Auswirkungen auf die Wirtschaft gewesen. Durch die Turbulenzen im Bankensektor haben wir nun in den Banken Partner im Kampf gegen die Inflation gewonnen, so dass der Konjunkturabschwung vielleicht nicht so stark ausfallen wird, wie er ausgefallen wäre, wenn die Notenbanken noch monatelang das Zinsniveau weiter erhöht hätten.

Damit ist diese Entwicklung gesamtwirtschaftlich positiv zu sehen. Ich habe nicht den Eindruck, dass viele Wirtschaftsmedien diesen Gedankengang bereits aufgenommen haben. Vielmehr befinden wir uns noch im Chaos und in der Spekulation, ob es weitere Banken geben könnte, die einen Bank-Run erfahren. Ich weiß das auch nicht, aber wir haben gesehen, wie die Lösung für ein solches Problem aussehen wird.

Daher gehe ich davon aus, dass wir das Schlimmste bereits hinter uns haben. Gestern früh stand die Börsenentwicklung auf des Messers Schneide: Der DAX war unter 14.800 Punkte gerutscht und ich war gestern kontinuierlich am Überlegen, ob wir in unserem Portfolio bei einigen Positionen die Reißleine ziehen müssen. Doch ohne besonderen Anlass stieg der DAX im Tagesverlauf wieder über die 14.800 Punkte, kletterte inzwischen sogar in Richtung 15.200 Punkte und legt das Crash-Szenario damit erst einmal ad acta.

Sollte es nun zu einer Beruhigung an den Märkten kommen, so wird man im zweiten Schritt sicherlich erkennen, dass diese Entwicklung positiv ist für die Wirtschaft. Und dann sollte der Ölpreis anziehen, und mit ihm unsere Aktien aus diesem Sektor.

Da ich also den niedrigen Ölpreis für übertrieben halte, und zudem Joe Biden angekündigt hat, auf dem aktuellen Ölpreisniveau die strategischen Reserven seines Landes zu füllen, möchte ich eine weitere Position in unser Portfolio holen: Pioneer Natural Resources. Die Aktie hatten wir vor sechs Jahren schon einmal im Portfolio.

Pioneer ist ein Explorer und auch ein Öl- und Gasförderer. Zudem stellt Pioneer die Förderanlagen auch anderen Explorer zur Verfügung und kümmert sich um die Wartung.

Für 2022 hat das Unternehmen eine Dividendenrendite von 14% in Aussicht gestellt, die höchste Dividendenrendite eines Unternehmens im S&P 500. Für 2023 wird aufgrund des rückläufigen Ölpreises ein rückläufiger Umsatz und Gewinn prognostiziert, was den Kurs unter Druck gesetzt hat: -35% in den vergangenen fünf Monaten.

Ich halte die Ölbranche aktuell für ausgebombt und würde daher Pioneer als weitere Ölposition in unser Portfolio holen. Da ich den niedrigen Ölpreis für wirtschaftlich übertrieben niedrig halte, passt die Aktie in den Bereich "Marktirrtum". Wir kaufen dort stets in zwei Schritten jeweils 3% Portfolioanteil zu, um die beabsichtigte Positionsgröße von 6% Portfolioanteil zu erzielen.

Mit diesem Kauf sind unsere Barreserven nun ziemlich erschöpft. Nach dem Kauf werden wir nur noch 1% Cash halten. Entsprechend eng (und natürlich ein wenig nervös) werde ich die Entwicklung der kommenden Tage verfolgen.

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Pioneer Natural Resources hat diese Woche Quartalszahlen veröffentlicht. Umsatz und Gewinn liegen über den Erwartungen, allerdings hat das Unternehmen seine Wachstumsprognose von 15-18% p.a. auf 15-16% gekürzt. Dies hat zu einem Ausverkauf in den Aktien geführt, der Kurs ist um 12% eingebrochen.

Nach einem Verlust vor einem Jahr ist der Gewinn auf 0,21 USD/Aktie gesprungen, das sind 9 Cents mehr, als von Analysten erwartet. Die tägliche Fördermenge an Öl-Äquivalent (boe) ist um 11% auf 259.000 Fässer angewachsen. Die laufenden Kosten für die Ölförderung sind um 0,60 auf 6,19 USD/boe gefallen.

Für das laufende Jahr 2017 wurde ursprünglich geplant, 260 neue Ölfördertürme in Betrieb zu nehmen. Aufgrund des nachhaltig niedrigen Ölpreises (unter 50 USD/Fass WTI gilt als niedrig, unter 45 USD/Fass WTI als kritisch) wurden weniger Öltürme in Betrieb genommen. Das Unternehmen spart Kosten, indem nur die effizientesten (günstigsten) Vorhaben realisiert werden. Bis zum Jahresende werden daher nach aktualisierter Prognose des Unternehmens 30 Fördertürme weniger in Betrieb genommen, die Ölproduktion wächst damit nicht mehr so schnell, wie ursprünglich erhofft.

Ich fürchte, wir sind hier Opfer der konservativen Unternehmensführung geworden. Glücksritter hätten vor dem Hintergrund des niedrigen Ölpreises an ihrem Expansionskurs festgehalten und gehofft, dass der Ölpreis schon bald wieder über 50 USD/Fass WTI notiert (aktuell 49,50 USD/Fass WTI). CEO Tim Dove bereitet das Unternehmen jedoch auf schwere Zeiten vor, indem er frühzeitig gegensteuert und Kapital erhält. Zudem hat er inzwischen die Ölproduktion des kommenden Jahres 2018 zu 50% gehedgt, also Preise um 43 USD/Fass WTI festgeschrieben. Es ist teuer, im aktuellen Umfeld der vergleichweise niedrigen Ölpreise eine solche Absicherung vorzunehmen.

Die Trump-Agenda ist ins Straucheln gekommen, Anleger warteten nur auf einen Grund, sich von ihren Trump-Aktien zu verabschieden. Zudem ist Pioneer aufgrund der ambitionierten Wachstumsaussichten ziemlich hoch bewertet. Die Prognosekürzung ist nun der Anlass für Anleger, die Luft aus dieser Spekulation herauszulassen, anders kann ich mir den heftigen Kurseinbruch nicht erklären. Glücklicherweise haben wir die Hälfte unserer Position bereits im Mai verkauft. Den verbleibenden Rest würde ich nun abstoßen. Leider realisieren wir damit einen Verlust von 23%.

Ich bin sicher, dass Pioneer diese Marktschwäche gut durchstehen wird. Doch diese Schwäche kann sehr lange dauern und in der Zwischenzeit könnte die Aktie auch noch deutlich tiefer sinken. Ich denke, wir können den Verlust an anderer Stelle besser ausgleichen und löse die Position daher auf.

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Irgendwie scheint die Ölindustrie, anders als die Banken, bei Anlegern derzeit nicht "in" zu sein. Obwohl der Ölpreis in den vergangenen zwei Wochen von 62 auf nunmehr wieder 46 USD/Fass WTI geschnellt ist, hat sich die Aktie von Pioneer nur mäßig erholt.

Vergangenen Freitag ergab die Plattformzählung von Baker Hughs, die wöchentlich die aktiven Ölbohrplattformen in den USA zählt, erstmals seit über einem Jahr einen leichten Rückgang an aktiven Ölplattformen von 758 auf 756. Das ist nicht dramatisch, immerhin waren es im Mai vor einem Jahr mit 316 weniger als die Hälfte. Doch der Trend ist für Ölpreisspekulanten wichtig: Bei welchem Ölpreis hören Ölkonzerne auf, neue Ölquellen zu erschließen. Nun wissen wir es: derzeit liegt dieser Grenzpreis irgendwo zwischen 42 und 45 USD/Fass WTI.

Gleichzeitig spitzt sich der Konflikt zwischen Saudi Arabien und Katar zu. Katar ist zwar viel stärker im Gasmarkt (Flüssiggas) vertreten als im Ölmarkt, doch ein offener Konflikt in der arabischen Region würde allein schon aus Angst von einer Eskalation den Ölpreis in die Höhe treiben. Vor dem Hintergrund, dass Saudi Arabien einen hohen Ölpreis benötigt, um den staatseigenen Ölkonzern Aramco möglichst lukrativ an die Börse zu bringen, sieht dieser plötzlich herbeigeführte Konflikt ganz anders aus.

Der Saudische König hat hier in Hamburg extra einige Räume des Hotels Vier Jahreszeiten umbauen lassen, damit sein Thron in passendem Ambiente strahlen kann. Zudem hatte er beim Hamburger Zoo Hagenbeck angefragt, ob er während seines Aufenthalts 11 Kamele unterstellen darf. Er trinkt nämlich morgens gerne seine frische Milch - Kamelmilch. Doch nun ist ihm der (an den Haaren herbeigezogenene - Meinung Ihres Autors) Konflikt mit Katar wichtiger, er hat seine Teilnahme am G20 abgesagt.

Zurück zu Pioneer: Ich hatte Pioneer ausgewählt, weil sich das Unternehmen zu 80% gegenüber Ölpreisschwankungen abgesichert (gehedgt) hat. Zuletzt habe ich jedoch gehört, dass man sich bislang aufgrund des niedrigen Ölpreises noch gar nicht für 2018 hat absichern können. Ein Ölpreis über 55 USD/Fass WTI, wenn auch nur kurzfristig, würde Pioneer sehr gut tun.

Dabei geht es für Pioneer nicht ums Überleben, denn die Bilanz ist solide. Doch die Aktie ist so hoch bewertet, weil man die Expansionspläne des Konzerns so gut findet. Die Expansion wird allein durch den Cashflow finanziert, das Unternehmen geht kein Risiko ein. Doch je länger der Ölpreis unter 50 USD/Fass WTI notiert, desto fragwürdiger werden die Expansionspläne: Um die solide Bilanz nicht zu gefährden, könnte das Unternehmen dann auf Investitionen verzichten, was wiederum die erwartete Ölförderung der Zukunft belasten würde.

Konkrete Zahlen dazu habe ich noch nicht gesehen. Pioneer rühmt sich, derzeit zu durchschnittlich 50 USD/Fass WTI zu fördern, das heißt, neue Ölquellen werden deutlich günstiger erschlossen. Der Expansionsplan muss also nicht bereits beim aktuellen Ölpreis in Frage gestellt sein. Doch ein wenig Gewißheit wäre wünschenswert.

Ein weiterer Aspekt sind die Alternativen. Wenn ich eingangs sagte, Ölkonzerne sind nicht mehr "in", dann ist das ein Eindruck, den ich habe. Zu Zeiten der Nullzinsen waren Unternehmen wie Pioneer gefragt, denn sie lieferten einen berechenbaren Rückfluss aus Investitionen über einen längeren Zeitraum. Nun steigen die Zinsen und berechenbare Rückflüsse bieten auch andere Anlageformen. Die Zeit der "Alternativlosigkeit" der Aktienanlage nähert sich ihrem Ende.

Nun, soweit meine - nicht ganz ausgegorenen - Gedanken zum Ölmarkt. Ich gehe davon aus, dass der Ölpreis in den kommenden Tagen noch bis 50 USD/Fass WTI laufen wird, dort befindet sich seit Monaten die obere Begrenzung der Seitwärtsspanne. Wenn der Ölpreis dort angelangt ist, werde ich mir Pioneer erneut anschauen und entscheiden, ob die Position im Portfolio bleibt oder nicht. Meine Tendenz aktuell: Eher nicht.

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"Ich hab's in der russischen Übersetzung unserer Bedienungsanweisung gelesen" sagt James Bond in "Sag niemals nie" zum U-Boot Kapitän, als dieser ihn überrascht fragt, woher er von dem Geheimprojekt XT7B (Ein-Mann Raketenfluggerät) wisse.

Seit zwei Monaten gibt es streckenweise ein Laptop-Verbot auf US-Flügen. Fluggesellschaften bereiten sich darauf vor, Laptops beim Flug auch Internetzugang anzubieten. Da ist das Verbot sicherlich nicht von den Fluggesellschaften initiiert, sondern aus Sicherheitsgründen. Die Information über das Laptop-Verbot ist also nicht neu. Man streitet sich nun jedoch darüber, ob Trump streng geheime Hintergrundinformationen zu diesem Verbot direkt an den US-Außenminister Lawrow gegeben hat. Unter Feinden ist das ein schweres Vergehen. Unter Partnern?

Soweit ich die Situation richtig verstanden habe, haben die Russen in Syrien den IS deutlich zurückgedrängt. Wenn ich mich richtig erinnere, wurde eine russische Maschine mit 224 Insassen vor anderthalb Jahren Opfer eines IS-Terroranschlags. Vielleicht sollten wir einmal daran erinnern, wer der Feind ist: Der IS oder Putin?

Vielleicht sollten wir auch die Frage stellen, wie Inhalte streng geheimer Unterhaltungen an die Öffentlichkeit gelangen können? Was ist der wahre Skandal: Dass Trump mit dem russischen Außenminister im vertraulichen Gespräch sensible Daten einfließen lässt? Oder dass geheime Gesprächsinhalte umgehend öffentlich gemacht werden?

Der geschasste FBI-Chef Comey tritt nun auch noch nach und gibt einem Dritten seine Mitschrift eines Gesprächs mit Donald Trump. Dieser Dritte geht zur Presse und liest Auszüge daraus vor. Die Presse hat die Mitschrift nicht zu sehen bekommen, sondern lediglich Auszüge daraus von einem Dritten vorgelesen bekommen. „Ich hoffe, Sie sehen für sich einen Weg, die Sache sein zu lassen, Flynn gehen zu lassen. Er ist ein guter Kerl. Ich hoffe, sie können das sein lassen." soll Comey zufolge Trump gesagt haben.

Es ist nicht gut, wenn der Präsident geheime Informationsquellen gefährdet. Ob durch sein Plaudern eine Gefährdung stattgefunden hat, ist erst einmal eine Behauptung der Presse, die durch ein Informationsleck davon erfahren haben möchte. Es ist auch nicht gut, dem FBI-Chef Vorschriften zur Ausübung seines Amtes zu geben. Doch wie nun der genaue Wortlaut war, wissen wir ebenfalls noch nicht. Es drängt sich mir jedoch der Eindruck auf, dass die Presse noch den einen oder anderen Pfeil gegen Trump im Köcher hat, die Sache kommt gerade erst ins Rollen.

Und an den Aktienmärkten haben wir nun ein Allzeithoch nach dem anderen gesehen, es ist Mai und der Sommer steht vor der Tür.

Die Reaktion an den Aktienmärkten ist nur zu verständlich. Heute knicken die US-Aktienmärkte ein, Anleger nehmen Gewinne mit und nutzen das Chaos im Weißen Haus dazu, sich auf den Sommer vorzubereiten. Kann gut sein, dass das Chaos den ganzen Sommer über am Laufen gehalten wird. Und wenn Donald Trump tatsächlich ein Amtsenthebungsverfahren droht, dann dürften die Aktienmärkte nochmals deutlich tiefer einbrechen.

Ob man Donald Trump wegen solcher Verfehlungen seines Amtes entheben sollte? Nun, da haben wir schon ganz andere Fehler bei Staatsoberhäuptern gesehen. Ich bleibe dabei: Trump ist unter Beschuss der Geheimdienste, jedes noch so kleine Vergehen - wir wissen ja nicht einmal, ob Dinge unter Obama vielleicht sogar Usus waren - wird mit Hilfe der Medien zum Skandal hochstilisiert. Das kann die Aktienmärkte eine Weile belasten und ich habe den Eindruck, dass da noch mehr veröffentlicht wird. Entsprechend generieren wir ein wenig Cash. Aber das Ende der Trump-Ära einzuläuten? Dazu ist es meiner Einschätzung nach noch zu früh.

Pioneer haben wir erst vor zwei Wochen zu 151 Euro nachgekauft. Ich würde heute diesen Teil der Position wieder verkaufen. Aktuell werden 156,55 Euro für die Aktie geboten (Frankfurt 16:34 Uhr). In den USA notiert die Aktie bei 175,33 USD, das entspricht 157,36 Euro. Ich würde die Hälfte unserer Position zu Kursen über 156,50 Euro verkaufen. Bitte Limit-Orders verwenden, da das Handelsvolumen hier in Deutschland dünn ist.

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Ich habe mich heute eingehend mit der Ölpreisentwicklung beschäftigt. Der Ölpreis (WTI US-Öl) ist in den vergangenen vier Wochen von 53 auf 45 USD/Fass eingebrochen und damit überverkauft. Einige technischen Indikatoren (bspw. RSI) zeigen an, dass der Ausverkauf eigentlich nicht mehr viel weiter gehen kann.

Gleichzeitig gibt es aber auch die COT-Daten (Optionskäufe großer Spekulanten). Die waren vor acht Wochen auf einem Rekordhoch, und so war der Ausverkauf am Ölmarkt nahezu unvermeidlich. Die COT-Daten zeigen noch immer ein recht hohes Niveau an, aus dieser Sicht ist also der Ausverkauf noch nicht vorüber.

In meinen Analysen der vergangenen Monate habe ich immer wieder die Marken von 45 und 40 USD/Fass genannt. Die 45 USD/Fass hat nun gehalten und wir haben unsere Position in Pioneer aufgestockt. Nun habe ich geschaut, ob wir uns bereits auf einen steigenden Ölpreis freuen dürfen (aktuell schon wieder bei 47,50 USD/Fass), oder ob ein weiterer Ausverkauf zu fürchten ist. Beides ist möglich, ich halte jedoch einen Ausverkauf für wahrscheinlicher.

Große Spekulanten (COT-Daten) haben die Nerven blank, denn ihre Erwartung eines steigenden Ölpreises hat sich nicht erfüllt. Nun ist der Ölpreis schon von 53 auf 45 USD/Fass gerutscht und einige haben ihre Long-Spekulationen aufgelöst, wie wir an den COT-Daten sehen. Doch wenn eine solche Korrektur erst einmal begonnen hat, dann endet sie in der Regel mit einer Übertreibung nach unten, und das wären dann die 40 USD/Fass. Meldungen, die einen weiteren Ausverkauf begründen können, gibt es zuhauf:

- Die US-Konjunktur bleibt hinter den Erwartungen zurück,
- In den USA wurde im Monat April mehr Öl gefördert als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt in der Geschichte der USA,
- Ölproduzenten haben im Rahmen ihrer Quartalszahlen gigantische Investitionsprojekte verkündet, mit denen sie ihre Förderung in den kommenden Quartalen und Jahren weiter ausweiten wollen,
- demzufolge liegen die Nerven der Long-Spekulanten tatsächlich blank (siehe oben).

Sollte der Ölpreis nun also in Richtung 50 USD/Fass steigen, wird es eine Reihe von großen Spekulanten geben, die ihre Position auflösen und sich erleichtert zurücklehnen. Das wird jeden Ölpreisanstieg stoppen, ggfls sogar umkehren. Und wenn es dann wieder bergab geht, dann könnten die verbleibenden Spekulanten ihre Nerven verlieren und in die fallenden Preise hinein ihre Long-Positionen auflösen und damit den Ausverkauf nochmals beschleunigen. So könnten wir dann ziemlich schnell in Richtung 40 USD/fass rutschen.

Pioneer ist gegen die Ölpreisschwankungen abgesichert, wie wir aus meiner Analyse vom 24.3. wissen. Trotzdem rutscht auch die Aktie von Pioneer ab, wenn der Ölpreis fällt. Und sie steigt, wenn der Ölpreis anzieht. Der Grund für diese Korrelation ist der Umstand, dass Pioneer in viele Öl-ETFs enthalten ist. Wenn Anleger also "die Ölindustrie" kaufen, dann kaufen sie auch Pioneer. Und wenn sie die Öl-ETFs vor dem Hintergrund eines fallenden Ölpreises abstoßen, dann wird auch Pioneer verkauft - egal, wie unabhängig das Geschäft von Pioneer von kurzfristigen Ölpreisschwankungen auch sein mag.

Pioneer ist eine unserer Trump-Aktien: Ich gehe davon aus, dass Trump für eine vorteilhafte Investitionsumgebung in der Ölbranche sorgen wird, und davon wird Pioneer profitieren. Zudem hat es Pioneer seit 2011 immer wieder geschafft, große Investitionen nicht durch Kredite zu finanzieren, sondern durch Eigenkapital, im Zweifel durch Kapitalerhöhungen. Dadurch ist die Bilanz sauber, der Verschuldungsgrad ist gering.

In den Quartalszahlen weist Pioneer immer wieder die Profitabilität des operativen Geschäfts aus, und das macht Anlegern Mut. Separat wird dann der Gewinn um die Investitionen vermindert und rutscht regelmäßig ins Minus. Doch solange sich die Investitionen lohnen, gehen Anleger diesen Weg gerne mit. UNd in den vergangenen sechs Jahren hat gerade Pioneer CEO Scott Douglas ein extrem gutes Händchen bei seinen Investitionen gezeigt.

Also: Ein erneuter Rutsch des Ölpreises auf 45 USD/Fass würde Ihnen nochmals die Gelegenheit geben, die Position in Pioneer zu Kursen um 151 Euro voll zu machen, sofern Sie das nicht bereits getan haben. Sollte der Ölpreis tatsächlich in Richtung 40 USD/Fass WTI fallen, dann könnte Pioneer sogar noch Richtung 142 Euro sacken. Ich würde dann unsere Position nochmals aufstocken und vorübergehend größer machen, als eigentlich beabsichtigt.

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Unglaublich: da liefert Pioneer resources hervorragende Quartalszahlen ab, aber die Aktie wird dennoch ausverkauft, weil der Ölpreis infolge der Fed-Sitzung einbricht. Lassen Sie mich die Vorgänge sezieren, damit Sie verstehen, warum ich den Ausverkauf von Pioneer für falsch halte.

Die Zahlen: Vor einem Jahr hat Pioneer sein Öl zu durchschnittlich 28,09 USD/Fass verkauft, in Q1 2017 zu 49,05 USD/Fass (+75%). Zudem wurde die Produktion um 19% gesteigert. Daraus resultiert ein Umsatzsprung von 114,3% auf 1,5 Mrd. USD (erwartet wurden lediglich 1 Mrd. USD). Nicht schlecht, oder?

Beim Gewinn müssen wir zwei verschiedene Zahlen betrachten: Betrachten wir nur die laufenden Kosten der Produktion, so ist der Gewinn auf 0,25 USD/Aktie angestiegen (erwartet wurden 0,17 USD/Aktie), nachdem vor einem Jahr noch Verluste geschrieben wurden. Rechnen wir hingegen nicht wiederkehrende Kosten wie Investitionen ein, so ergibt sich ein Verlust von 0,25 USD/Aktie, vor einem Jahr betrug der Verlust noch 1,65 USD/Aktie.

Pioneer hat im abgelaufenen Quartal 248.881 boepd (billion oil equivalents per day - Milliarden Öl-Äquivalent pro Tag) gefördert. Für das laufende Quartal prognostiziert das Unternehmen 254.000 - 259.000 boepd, Analysten haben jedoch 262.000 boepd erwartet. Nun spricht man in den Finanzmedien von der enttäuschenden Prognose Pioneers, die für den Ausverkauf der Aktie (-5%) verantwortlich sei. Ich halte das für Humbug.

Diese Woche Mittwoch haben neben Pioneer auch Wettbewerber Continental Resources und Concho Resources Zahlen veröffentlicht. Bereits am Dienstag hatten Diamondback Energy und Devon Energy ihre Zahlen veröffentlicht. Allesamt haben die Erwartungen übertroffen, doch alle Aktien notieren inzwischen deutlich im Minus. Wenn wir uns auf die Spurensuche machen, fällt als erstes der Ölpreiseinbruch ins Auge: das Öl hat diese Woche 5,3% abgegeben.

Aber nicht nur der Ölpreis ist eingebrochen, sondern auch der Kupferpreis (-3,6%), der Preis für Eisenerz, der Preis für Aluminium, ... es scheint, dass der Rohstoffsektor unter Beschuss steht. Warum?

Nun, ich denke, die US-Notenbank Fed ist dafür verantwortlich. Diese Woche hat die Fed getagt und am Ende ihrer zweitägigen Sitzung hat Janet Yellen die Sichtweise der Fed bekannt gegeben. Die Fed sieht die derzeitige Schwäche in der US-Konjunktur als unbedeutende Wachstumsdelle und hält an ihren Zinsanhebungsabsichten fest.

Nun kommt Verunsicherung bei Anlegern auf: Was, wenn die US-Konjunktur eine weitere Zinsanhebung nicht verkraftet? Was, wenn ein zu hohes Zinsniveau das zarte Wachstumspflänzchen im Keim erstickt und die US-Wirtschaft in eine Rezession schickt? Wie wird sich ein solches Szenario auf die Weltwirtschaft auswirken, die von den USA aus dem Sumpf gezogen wird (ich sehe das anders, aber so sehen das derzeit viele US-Investoren)?

Und ehe Sie sich versehen, stürzt der Ölpreis ab, stürzen sämtliche konjunkturabhängigen Unternehmen ab und es steigen die nicht-zyklischen Aktien sowie diejenigen Aktien, die günstige Rohstoffpreise für ihre Produktion nutzen können. Gleichzeitig steigen die Zinsen (US-Anleihe +0,1% auf 2,36%), weil die Fed ja das Zinsniveau anhebt, koste es was es wolle. Dabei müsste eine schwache Konjunktur eher zu sinkenden Zinsen führen, aber das ist bereits um zu viele Ecken gedacht.

Wie kann eine Einzelaktie wie die von Pioneer nach guten Quartalszahlen gegen eine Herde von institutionellen Anlegern bestehen, die Energie-ETFs verkaufen, als gebe es kein Morgen? Pioneer wird von der Herde der vor der Fed flüchtenden Institutionellen Anleger überrannt.

Ich denke, die Fed bzw. insbesondere Janet Yellen ist clever genug, um es mit Zinsanhebungen nicht zu übertreiben. Ich denke auch, dass die globale Konjunktur ans Laufen gekommen ist, unabhängig von der US-Konjunktur. Und daher denke ich, dass der Ausverkauf von Pioneer falsch ist. Das Unternehmen hat wesentlich bessere Zahlen geliefert, als erwartet wurde. Die Prognose ist gewohnt konservativ und liegt nur leicht unter den Erwartungen, ist also in meinen Augen kein ausreichender Grund für den Ausverkauf. Der Ölpreiseinbruch kann Pioneer tatsächlich zusetzen, wenn der Ölpreis für längere Zeit unter 45 USD/Fass rutscht - aktuell steht das WTI-Öl bei 45,18 USD/Fass.

Damit sollte Pioneer das Interesse von Schnäppchenjägern wecken, sobald sich der Staub der Herde legt. Ich werde daher meine Position in Pioneer zu Kursen um 150 EUR aufstocken. Bitte ordern Sie nur streng limitiert, da die US-Aktie in Deutschland nur wenig gehandelt wird, insbesondere vor US-Börseneröffnung um 15:30 MESZ könnten wir durch unlimitierte Kaufaufträge Kursschwankungen herbeiführen, die wir nicht wollen. Ich denke, zu Kursen unter 151 EUR sollten wir alle drankommen, wenn wir ein wenig Geduld mitbringen.

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Es ist ein offener Kampf zwischen Saudi Arabien und den USA. Bei einem Ölpreis von 50 USD/Fass WTI kann in den USA flächendeckend und gewinnbringend Öl gefördert werden. An einigen Stellen wie beispielsweise dem Permian Basin, wo Pioneer aktiv ist, liegt dieser Grenzpreis sogar inzwischen unter 40 USD/Fass.

Ab einem Ölpreis von 43 USD/Fass WTI werden in den USA Ölquellen erschlossen. Fällt der Preis darunter, werden bestehende Ölquellen stillgelegt. Das war sehr deutlich an der Entwicklung der Baker Hughes Ölquellenzählungen zu sehen, die wöchentlich jeden Freitag veröffentlicht werden: Solange der Ölpreis unter 43 USD/Fass notierte, ging die Zahl der Ölquellen in den USA zurück. Die Trendwende wurde im Mai 2016 vollzogen, als der Ölpreis sich über 43 USD/Fass erholt hatte. Seither steigt die Zahl der erschlossenen Ölquellen in den USA wöchentlich an. Als der Ölpreis dann im August 2016 nochmals kurzzeitig unter 43 USD/Fass rutschte, stagnierte die Zahl der erschlossenen Ölquellen umgehend.

Von 1.600 aktiven Ölquellen Mitte 2014 ist die Zahl auf 316 im Mai 2016 gefallen. Seither hat sich diese Zahl auf nunmehr 631 aktive Ölquellen erhöht. Wir sind also noch weit weg von der Kapazitätsgrenze der USA, sofern diese bei nur 1.600 liegen sollte. Die USA werden bei einem Ölpreis über 43 USD/Fass WTI kontinuierlich mehr Öl fördern.

Nun hat Saudi Arabien trotzig behauptet, man werde die Förderquotendrosselung nicht an das Wachstum in den USA anpassen. Nein, nicht, niemals! Und doch oder gerade deswegen gehe ich davon aus, dass Saudi Arabien genau das tun wird.

Das staatliche saudische Ölunternehmen heißt Aramco und wird auf einen Wert von etwa 2 Bio. USD geschätzt. Saudi Arabien möchte Aramco nächstes Jahr an die Börse bringen, um die Staatskasse ein wenig aufzubessern. Aramco wäre dann das weltweit wertvollste börsengelistete Unternehmen, der Börsengang wird sämtliche Superlative sprengen. Je profitabler Aramco zum Zeitpunkt des Börsengangs ist, desto mehr wird der saudische Staat einnehmen, denn der gibt ja seine Aktien an die Börse. Einen Preiskrieg mit den USA können die Saudis derzeit sowas von gar nicht gebrauchen, denn der fallende Ölpreis schadet den Saudis doppelt: Zum einen aufgrund der schmelzenden Gewinne Aramcos, zum anderen aufgrund eines dadurch geringeren Börsengangerlöses.

Ich gehe daher davon aus, dass die Saudis sich irgendwas ausdenken werden, um den Ölpreis nicht unter 40 USD/Fass fallen zu lassen, vorzugsweise sogar nicht unter 50 USD/Fass. Nach außen wird man Säbelrasseln, man werde die Förderung keinen Deut drosseln. Doch heimlich wird man das Ölangebot auf den Weltmärkten gezielt verknappen, um den Ölpreis zu stützen. Dabei könnten die Saudis die ganze Klaviatur der Manipulation nutzen und behaupten, die vermeintlich große Fördermenge würde auf den Weltmärkten zu hohen Preisen abgenommen, weil die Konjunktur so gut läuft.

Soweit meine Theorie zum Ölpreis. Die Aktie von ist heute auf meinem Unterstützungslevel bei 167 Euro angekommen, gleichzeitig ist der Ölpreis ebenfalls bei meiner ersten Unterstützung von 47 USD/Fass WTI angekommen. Buchgewinne, die wir zwischenzeitlich hatten, sind damit auch hier weg. Ich möchte die Position jedoch behalten und würde bei einem weiteren Abrutschen des Ölpreises in Richtung 43 USD/Fass nachkaufen, die Aktie dürfte meiner Berechnung dann bei etwa 155 Euro stehen.

Ein Großteil des Ausverkaufs in Pioneer Aktien findet heutzutage durch ETFs statt: ETFs, mit denen die gesamte Branche der Ölindustrie abgebildet wird, werden von Anlegern bei fallendem Ölpreis verkauft. Und Anleger sind hier nicht mehr Privatanleger, sondern institutionelle Anleger, die Algorithmen aufgesetzt haben, die eine wenn ... dann ... Logik befolgen: Wenn der Ölpreis fällt, dann verkaufe automatisch einen Anteil des Öl-ETFs. Und so werden sämtliche Ölaktien dann verkauft, ohne Rücksicht auf deren individuelle Situation.

Pioneer gehört jedoch zu den Unternehmen mit den niedrigsten Förderkosten. Zudem ist Pioneer extrem schlank aufgestellt und kann flexibel sehr schnell Ölquellen erschließen, wenn der Ölpreis weiter fallen sollte. Und darüber hinaus hat sich Pioneer für das laufende Jahr 2017 zu 85% abgesichert (gehedgt). Sollte der Ölpreis also wider Erwarten im laufenden Jahr dennoch unter 40 USD/Fass fallen, so stört das Pioneer herzlich wenig, denn 85% der beabsichtigen Förderung ist bereits zu einem festgelegten Preis verkauft. Der Ölpreis müsste dann schon auch im Jahr 2018 so niedrig bleiben, und spätestens dann erwarte ich entsprechende Stützungsmaßnahmen für den Aramco-Börsengang.

Ich würde daher ein weiteres Abrutschen der Aktie als Kaufgelegenheit betrachten.

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USA gegen Saudi Arabien. Das Permian Basin aus Texas hat seit über 100 Jahren die USA mit Öl versorgt. Doch seit den 70ern ist die Produktion rückläufig. Gemeinsam mit den vielen anderen Ölvorkommen erschöpften sich die Ölvorkommen, die mit den bisherigen Technologien gefördert werden konnten. Dann sprang der Ölpreis für vier Jahre (2001-2014) über 100 USD/Fass und selbst exorbitant teure Technologien konnten weiterentwickelt werden. So beispielsweise auch das Fracking. Überall in den USA wurden erschöpfte Ölvorkommen mit Fracking wiederbelebt. Die Fracking-Technologie erlebte einen so starken Aufschwung, dass die Kosten binnen weniger Jahre von über 100 USD/Fass auf inzwischen unter 40 USD/Fass fielen.

Unter 40 USD/Fass allerdings nur im Permian Basin. An vielen anderen Standorten in den USA wurden diese günstigen Preise noch nicht erreicht. Hier eine Übersicht der Financial Times: Im Eagle Ford ist man bei 47-49 USD/Fass, die kanadischen Ölsandvorkommen produzieren zu 54 USD/Fass. Im Bakken Gebiet (ebenfalls Fracking in den USA) kostet das Fass 62 USD. Brasilianisches Tiefseeöl wird zu 50 USD/Fass gefördert, in der Nordsee fallen sogar 70 USD/Fass an. Die OPEC produziert dieser Aufstellung zufolge zu 40 USD/Fass.

Die drittgrößte Ölquelle der Welt heißt Burgan in Kuwait und beherbergt 45 Mrd. Fässer Öläquivalent (Öl & Gas). Platz zwei und eins wird nun unter dem Permian Basin der USA und Ghawar in Saudi Arabien ausgemacht. Jedes dieser beiden Ölvorkommen verfügt beim aktuellen Stand der Technologie über 160 Mrd. Fässer Öläquivalent. Die beiden Ölvorkommen sind also nicht nur die größten, sondern sind dies auch mit großem Abstand. Heute werden im Permian Basin täglich 2,2 Mio. Fässer Öläquivalent gefördert, im Ghawar beträgt derzeit die tägliche Fördermenge 5,8 Mio. Fässer. Im Permian Basin wächst die tägliche Fördermenge jedoch jährlich um 700.000 Fässer an, bis 2021 werden also täglich über 4 Mio. Fässer gefördert werden.

Ich schmeiße Ihnen all diese Zahlen um den Kopf, um zu zeigen, dass es einen Kampf der Titanen um die Dominanz auf dem Ölmarkt gibt. Gestern hat nun noch ein "Saudischer Energieoffizieller" bekannt gegeben, dass die Permian-Ölförderer nicht erwarten dürfen, dass Saudi Arabien seine Produktion entsprechend der wachsenden Fördermengen im Permian Basin reduzieren würde, um den weltweiten Ölpreis stabil zu halten. Umgehend kontert Pioneer CEO Sheffield, dass die Anzahl der Fördertürme im Permian Basin bei einem Ölpreis zwischen 50 und 55 USD/Fass weiter kräftig anwachsen werde und zu Preisen zwischen 40 und 50 USD/Fass würden zuerst andere Förderregionen ihre Fördertürme abschalten, nicht aber die Produzenten im Permian Basin.

Er sattelt noch einen drauf und bedankt sich bei der OPEC für die vier Jahre des Ölpreises über 100 USD/Fass, denn ohne diesen vorübergehend so hohen Ölpreis wäre die Fracking-Technologie seiner Einschätzung nach heute noch lange nicht so weit, wie sie es ist. Und zudem hätte schon der niedrige Ölpreis in den Jahren 2015 und 2016 nur zu einer Reduktion der Fördertürme in anderen Regionen geführt, das Permian Basin sei die einzige Förderregion, die während der gesamten Niedrigpreisphase unbeeindruckt weiter gewachsen sei.

Nach diesem offenen Schlagabtausch ist die Aktie von Pioneer wieder kräftig angesprungen. Anleger sind offensichtlich beeindruckt von der Kampfeslust von CEO Sheffield. Doch es bleibt unbestritten, dass eine Zuspitzung dieser Auseinandersetzung zu einem niedrigeren Ölpreis führen wird, es sei denn, die weltweite Konjunktur zieht kräftig an und saugt das nun zu erwartende Überangebot auf.

Der Ölpreis ist diese Woche vorübergehend auf 48,61 USD/Fass WTI gesunken. Heute hat sich der Ölpreis wieder um einen USD erholt. Charttechnisch kann der Ölpreis jederzeit auf 46 USD/Fass abrutschen, ich würde im schlimmsten Fall sogar ein Abrutschen bis auf 43 USD/Fass für möglich halten. Dort sollte sich dann jedoch etwas bewegen, denn eine zweite Phase extrem niedriger Ölpreise ist weder im Interesse der OPEC, noch im Interesse der Fracking-Industrie.

Stehen wir diese Phase nun also mit Pioneer durch oder verkaufen wir und hoffen, günstiger wieder einsteigen zu können? Ich bin weiterhin hin und her gerissen. Auf der einen Seite beeindruckt auch mich die Selbstsicherheit, mit der CEO Sheffield seine Position vertritt. Gleichzeitig gehe ich davon aus, dass Präsident Trump um die geopolitische Bedeutung dieser Auseinandersetzung weiß und sein Möglichstes zur Unterstützung der Fracking-Industrie hinzu tun wird. Zudem hat die OPEC vielleicht wirklich gelernt, dass die Niedrigpreisphase der vergangenen zwei Jahren nicht den gewünschten Erfolg hatte.

Auf der anderen Seite besteht tatsächlich die Gefahr eines erneuten Preiskrieges, und dann würde die Aktie von Pioneer nochmals kräftig abtauchen. Ich habe mir für die Position vor einigen Wochen einen Stopp-Kurs von 164 Euro notiert. Die Unterstützung des Aufwärtstrends ist inzwischen auf 167 Euro angestiegen, meinen Stopp-Kurs ziehe ich nun also auf 167 Euro. Das entspricht einem Risiko von 5% vom aktuellen Kursniveau aus und auf der anderen Seite locken 20% jährliches Wachstum. Ich denke, dieses Risiko gehe ich weiter ein und bleibe also vorerst dabei.

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Im November konnte die OPEC erstmals seit zwei Jahren wieder eine Vereinbarung zur Drosselung der täglichen Ölfördermenge abschließen. Das Besondere daran war, dass sich nicht nur die OPEC-Mitglieder verpflichteten, sondern zusätzlich auch 13 weitere Nicht-OPEC Mitglieder an Bord geholt werden konnten, darunter Russland, Kazachstan und Mexiko.

Diese Woche findet in Texas ein Treffen der Ölindustrie statt (Ceraweek). Dort präsentieren Ölfirmen ihr Geschäft, suchen Investoren und Finanzierungsmöglichkeiten und Kooperationen. Pioneer Chairman Scott Douglas Sheffield zeigte dort in einer Präsentation auf, dass der Ölpreis in Richtung 40 USD/Fass abrutschen werde, sofern die OPEC bei ihrem Treffen im Mai keine weitere Drosselung beschließen werde. Die bisherige Drosselung reiche nicht aus, um Angebot und Nachfrage ins Gleichgewicht zu bringen.

Die OPEC wiederum reagiert, indem Sie die US-Schieferölproduzenten sowie auch Hedgefonds, die einen Großteil der Projekte finanzieren, zu Gesprächen einlädt. Die OPEC scheint einzusehen, dass die Reduktion der Ölfördermengen innerhalb der OPEC dazu führt, dass andere Marktteilnehmer ihre Produktion ausweiten und dadurch Marktanteile gewinnen.

Die Ölförderkosten für das Fracking sinken weiterhin dramatisch. Je schneller Pioneer neue Quellen erschließt, desto günstiger wird das Öl. Dabei hat Pioneer den Plan ausgegeben, bis 2026 die tägliche Fördermenge von heute 234.000 Fässer Öl auf 1 Mio. zu steigern. Das entspricht einer jährlichen Steigerung von rund 18%, die Investitionen hingegen sollen nur um 15% anwachsen.

Dabei verwendet Pioneer eine ausgeklügelte Absicherungsstrategie, um die Preisschwankungen am Ölmarkt aufzufangen, so dass dieser Investitionspfad nicht gefährdet wird. Für das laufende Jahr seien bereits 85% der Ölförderung verkauft bzw. preislich abgesichert. Dabei lässt Pioneer den Preis in einer Spanne zwischen 50 und 65 USD/Fass frei schwanken. Für einen Preisrutsch unter 50 USD/Fass bis auf 40 USD/Fass ist man abgesichert, erst bei einem Einbruch unter 40 USD/Fass würden zusätzliche Verluste entstehen. Im Gegenzug würde man von einem Anspringen des Preises über 65 USD/Fass nicht mehr profitieren.

Pioneer braucht einen Preis von 55 USD/Fass, um in den kommenden Jahren jährlich 20% Wachstum im freien Cashflow zu erzielen, während gleichzeitig der stramme Wachstumspfad aus dem eigenen Cashflow finanziert würde. Der Break-Even für die Ölförderung liegt inzwischen unter 40 USD/Fass. Sollte der Ölpreis also auf 40 USD/Fass rutschen, müsste Pioneer Abstriche beim Wachstumsplan machen, würde dann aber nicht gleich Verluste schreiben.

Durch die Fracking-Revolution wird immer mehr Öl in den USA erreichbar. Seit Mitte 2016 verfügen die USA über mehr bestätigte Ölreserven als Saudi Arabien.

Fazit: Ich vermute, dass Pioneer sich mit dem aggressiven Wachstumspfad in eine gute Verhandlungsposition bringen möchte. Pioneer hat die Fakten auf den Tisch gelegt, um zu zeigen, dass jede Produktionsdrosselung durch die OPEC umgehend durch die US-Fracking-Industrie ausgeglichen wird. Im Mai wird die OPEC wieder verhandeln, diesmal werden offensichtlich erstmals US-Produzenten mit am Verhandlungstisch sitzen. Dass gleich beim ersten Treffen eine Einigung erzielt werden kann, halte ich für fraglich. Ich könnte mir vorstellen, dass zunächst jeder zeigen muss, wie viel er produzieren könnte, wenn er wollte. Und das könnte den Ölpreis drücken.

Mittelfristig halte ich es für positiv aus Sicht der Ölindustrie, dass man die weltweite Ölförderung koordiniert. Rückschläge in den Aktienkursen der Ölkonzerne sind in meinen Augen als Kaufkurse. Doch wie lange sich die Verhandlungen hinziehen werden und wie tief die Aktien im Zuge der Verhandlungen fallen können, das vermag ich heute nicht zu beurteilen.

Aufgrund dieser Entwicklungen ändere ich meine Einschätzung zu Pioneer: Ich halte die Unternehmensprognose nun nicht mehr für konservativ, sondern muss feststellen, dass sich Pioneer mit optimistischen Prognosen in eine gute Verhandlungsposition bringen möchte. Damit ist das hohe Bewertungsniveau mit einem KGV 2018e von 42 für das in Aussicht gestellte Gewinnwachstum von 20% p.a. bereits recht ambitioniert. Da darf nun nichts schief gehen.

Gestern ist die Aktie in den USA um 5% eingebrochen (wird heute in Deutschland nachvollzogen). Ich würde auf eine Gegenbewegung warten, um die Position dann aufzulösen. Es sollte in den kommenden Monaten bessere Kaufkurse geben, zu denen wir dann wieder einsteigen können.

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Bis 2026 möchte Pioneer die tägliche Ölfördermenge des Konzerns von derzeit 233.842 Fässer Öläquivalent (boe) auf 1 Mio. steigern, also um 15% pro Jahr. Derzeit kostet die Produktion eines Fasses Öl (boe) 8,20 USD, nach 11,02 USD Ende 2015 und nach 13,61 USD Ende 2014. Fracking und Seitwärtsbohrungen werden zum Standard, die Kosten fallen kontinuierlich. Entsprechend möchte Pioneer in den kommenden Jahren jedes Jahr 20% mehr verdienen: 15% durch mehr Produktion, den Rest durch Kostenreduzierungen.

Pioneer hat die Bohrrechte an einer großen Fläche des lukrativen Permian Basin. Ab 2018 möchte der Konzern die Suche nach neuen Ölvorkommen durch den freien Cashflow finanzieren. Keine Finanzierungen mehr, keine Investitionen, die sich nicht aus der eigenen Kassen finanzieren lassen. Schon heute stehen den 3,2 Mrd. USD Schulden Barreserven von 2,6 Mrd. USD gegenüber. Ab dem kommenden Jahr soll die Nettoliquidität positiv sein.

Im laufenden Quartal rechnen Analysten mit einem Gewinn von 0,16 USD/Aktie. In Q2 dann mit mehr als dem doppeltem, nämlich 0,37 USD/Aktie. Im weiteren Jahresverlauf wird dann mit einem Gewinnwachstum von 40% gerechnet - pro Quartal! Für 2018 reduziert sich diese Wachstumserwartung auf 16% pro Quartal, was einem Anstieg pro Jahr von 140% entspricht.

Ein Gewinn von Pioneer war in den vergangenen Jahren nicht vorhanden, es wurden Verluste gemacht. Entsprechend dürfen wir uns nun über die exorbitanten Wachstumsraten nicht wundern, denn die Gewinnbasis ist noch klein. Das KGV 2018e steht aktuell bei 44 und preist das exorbitante Gewinnwachstum bis Ende 2018 ein.

Doch was, wenn Pioneer für viele Jahre die 20% Gewinnwachstum halten kann und gleichzeitig die Reserven aus dem Cashflow heraus ersetzen kann? Die Aktie wäre dann heute schon fair bewertet, denn ich halte für ein KGV die zweifache Wachstumsgeschwindigkeit für angemessen.

Es erscheint mir jedoch unwahrscheinlich, dass im Jahr 2019 das Gewinnwachstum auf 20% fällt, nach 140% im Jahr 2018. Pioneer gehört zu den Unternehmen mit den günstigsten Förderkosten und hat im vergangenen Jahr selbst bei einem Ölpreis von 45 USD/Fass noch Gewinn gemacht.

Also: Mit einem KGV 2018e von 44 sieht Pioneer mit einem erwarteten Gewinnwachstum von 20% fair bewertet aus, doch ich halte das erwartete Gewinnwachstum für zu niedrig und gehe davon aus, dass sich im Verlauf der kommenden Quartale diese Wachstumserwartung erhöhen, was dann auch dem Kurs weiter Auftrieb geben wird.

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Pioneer ist in den USA das Unternehmen mit den günstigsten Produktionskosten je Faß Öl, das durch Fracking gefördert wird. Zudem ist Pioneer auch eines der flexibelsten Unternehmen, wenn es um die Ausweitung oder Reduktion der Produktion geht.

Rutscht der Ölpreis unter 50 USD/Fass WTI, dann wird in den USA die Ölförderung binnen weniger Wochen signifikant gedrosselt. Die Folge: Der Ölpreis steigt wieder.

Steigt der Ölpreis über 60 USD/Fass (ewig nicht geschehen), dann wird die Förderung ausgeweitet. Pioneer ist dann auch ganz vorne dabei, die eigene Förderung auszuweiten. Das Unternehmen hat reichlich Reserven, die es bei entsprechendem Kapitaleinsatz zeitnah erschließen kann. Und Kapitaleinsatz muss sich lohnen, bspw. wenn der Ölpreis eben hoch genug ist.

Im Jahr 2016 wuchsen die Reserven des Unternehmen um das Dreifache der Jahresproduktion an. Bis 2026 (welches Unternehmen hat einen 10-Jahresplan?) möchte Pioneer die tägliche Fördermenge vervierfachen. Technisch sei das kein Problem, so CEO Tim Dove, es sei nur eine Frage des Kapitaleinsatzes - und das wiederum ist die Folge des Ölpreises.

Diese Darstellung hat Analysten vor Augen geführt, dass Pioneer nach unten relativ gut abgesichert ist, nach oben jedoch sehr viel Potential hat. Von Potential alleine können wir uns nichts kaufen, ich halte dies jedoch für ein attraktives Chance/Risiko-Verhältnis.

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Gestern Abend hat auch Pioneer Resources, eine unserer fünf Trump-Aktien, Quartalszahlen veröffentlicht. Der (bereinigte) Gewinn je Aktie betrug 0,49 USD/Aktie und lag damit um 0,15 USD/Aktie über den Erwartungen. Der Umsatz stieg um 9,3% auf 1,17 Mrd. USD; erwartet wurden nur 1,05 Mrd. USD. Die Aktie war gestern im Vorfeld der Zahlen um 3% abgerutscht, heute erholt sie sich etwas.

Trump regiert durch Dekrete, das wird jedoch derzeit von Gerichten gestoppt. Damit ist eine Sorge der Trump-Kritiker bald vom Tisch: Zu großen Unsinn kann der Testosteron-Macho nicht anstellen, er kann durch Gerichte gestoppt werden. Während an den Finanzmärkten die unternehmerfreundliche Vorgehensweise von Donald Trump begrüßt wird, so hat man aber auch vor zu großen Veränderungen Angst. Ich denke daher, dass die Entscheidung der Richter, die bis Ende der Woche über die Rechtmäßigkeit des Einreisestopps für 7 Länder entscheiden wollen, im Falle einer Aufhebung des Stopps positiv von den Finanzmärkten aufgenommen wird. Er wäre die erste Schlappe von Trump und damit der erste Beleg für meine im November getätigte Aussage, dass er nicht alles durchbringen wird, was er sich wünscht.

Es ist eines, sich über Gesetze hinwegzusetzen. Es ist aber wesentlich leichter, Handlungsanweisungen zu geben. Und das ist gerade bei der Behandlung des immer wieder kritisch gesehenen Frackings der Fall: Unter Obama hat die Umweltbehörde die bestehenden Gesetze "eng" ausgelegt: Im Zweifel für die Umwelt. Dieser Spielraum wird künftig zulasten der Umwelt genutzt werden. Da braucht Trump gar keine Gesetze zu ändern, es reicht schon, wenn seine Umweltbehörde nicht mehr so streng vorgeht wie zuvor.

Das wird die administrativen Kosten bei Ölbohrunternehmen deutlich senken und somit auch den Preis für das Fracking senken. Aktuell kann Pioneer bis 40 USD/Fass profitabel wirtschaften, diese Schwelle ist in den vergangenen zwei Jahren von 70 auf 40 gefallen. Beim aktuellen Ölpreis von 51,67 USD/Fass WTI (US-Öl, denn nur das ist für Pioneer wichtig) erwirtschaftet Pioneer also Gewinn.

Der Schuldenstand ist niedrig, allerdings ist der Gewinn noch klein. Um den Ölpreis wird künftig die OPEC gegen die USA kämpfen. Die OPEC möchte einen stabilen oder gar steigenden Ölpreis, die USA werden versuchen, durch neue Technologien die Break-Even Schwelle immer weiter zu senken. Pioneer wird in erster Linie von der sinkenden Schwelle profitieren. Und das wird schon dann sichtbar, wenn die Umweltbehörde beispielsweise eine lockerere Gangart proklamiert.

Also: Die Zahlen von Pioneer sind eine positive ÜBerraschung, die Aktie dürfte heute noch ein wenig ansteigen. Doch der eigentliche Kurstrigger kommt erst noch. Zwischenzeitlich könnte ein rückläufiger Ölpreis jederzeit Druck auf die Aktie ausüben, ich würde mit einem Nachkauf für den zweiten Teil unserer beabsichtigten Positionsgröße daher noch ein wenig warten.

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Der Ölexplorer aus Texas ist hauptsächlich im Permian Basin und im Eagle Ford Shale, beide in Texas, unterwegs, um Öl, Flüssiggas und Gas zu fördern. Derzeit werden in der Bilanz förderbare Ölvorkommen von 47 Mio. Fässern Öl, 15 Mio. Fässern Flüssiggas und 157 Mrd. Kubikfuß Gas ausgewiesen. Die Förderkosten liegen knapp unter dem derzeitigen Preisniveau am Markt, doch in den kommenden Jahren sind drei Entwicklungen zu erwarten: Zum einen wird die Fördermenge deutlich erhöht werden, wobei die OPEC nach derzeitigem Kenntnisstand auf der anderen Seite ein erneutes Abrutschen des Ölpreises unter 40 USD/Fass durch eigene Förderkürzungen verhindern wird. Zum anderen wird der zu erwartende Förderboom in den USA die Kosten nochmals senken. Und als drittes erwarte ich, dass die Kosten zur Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen sinken werden, da die Trump-Administration hier Vereinfachungen umsetzen wird.

Pioneer segelt hart am Wind. In den vergangenen vier Quartalen wurden Verluste erwirtschaftet. Doch schon im dritten Quartal des laufenden Jahres war die schwarze Null in Sicht, im laufenden Quartal wird erstmals wieder ein Gewinn erwartet. Darauf aufbauend soll der Gewinn dann jährlich um 5-6% ansteigen, glauben Analysten. Ich halte diese Schätzung für viel zu niedrig. Weder ein Ölpreis über 50 USD/Fass, noch günstigere Förderkosten sind darin berücksichtigt. Und da Pioneer knapp an der Grenze zur Profitabilität wirtschaftet, werden sich positive Effekte überproportional auf die Gewinnentwicklung auswirken.

Die Bilanz sieht gut aus: 3,2 Mrd. USD Schulden stehen 2,6 Mrd. USD Barliquidität gegenüber. 3,5 Mrd. USD Jahresumsatz werden derzeit mit 31 Mrd. Marktkapitalisierung bewertet. Erst diesen Sommer hat Pioneer im Permian Basin eine Reihe von Bohrrechten von Devon Energy gekauft. CEO Scott Sheffield hat in seinem Unternehmen die Suchkosten pro Fass Öl in den vergangenen drei Jahren von 15 auf 8 USD gekürzt und verspricht sich von dem Kauf einen Rückfluss an Ölquellen, den Devon mit ihrer Technologie nicht hätte erzielen können.

Das Permian Basin in Texas ist das zweitgrößte Ölfeld der Welt. Erst die Fracking-Technologie hat dieses Öl verfügbar gemacht und Pioneer ist eines der ersten Unternehmen gewesen, das vor drei Jahren voll in diese Region investiert hat. Heute sind über die Hälfte aller US-amerikanischen Bohrtürme im Permian Basin aufgestellt, von dort kommt das zusätzliche Öl, das die Ölimporte der USA überflüssig macht. Es gibt genug Öl in den USA, derzeit sind die Raffinerien der Engpass: Seit Jahrzehnten wurden Raffinerien nur geschlossen, es wurde keine einzige neue mehr gebaut. Obwohl also schon genug Öl vorhanden ist, muss dennoch raffiniertes Öl importiert werden, da die Raffinierkapazitäten nicht ausreichen. Gleichzeitig wird nicht raffiniertes Öl exportiert.

Pioneer verfügt über eine ausgefeilte Absicherungsstrategie gegenüber Ölpreisschwankungen. In den vergangenen fünf Jahren habe sein Unternehmen damit über 2,5 Mrd. USD verdient, sagt CEO Sheffield. Er setzt weder auf steigende, noch auf fallende Ölpreise sondern sichert sich ab, ohne sich des Gewinnpotentials bei steigendem Ölpreis zu berauben.

So kurz vor Weihnachten spricht CEO Sheffield von den zwei Geschenken, die er bereits im November erhalten habe: Zum einen die Wahl Donald Trumps, zum anderen das erfolgreiche OPEC-Treffen. So klingt Aufbruchstimmung. Zudem spricht er von den Investitionen in der Ölbranche, die in den Jahren des hohen Ölpreises zwischen 2008 und 2014 erfolgt sind: Die letzten Projekte laufen im Verlauf des Jahres 2017 aus und um neue Ölvorkommen zu erschließen, wird man wieder einige Jahren Vorlauf benötigen. Zwischen 2018 und 2021, so Sheffield, wird es keine Ölquellen geben, die ihre Förderung steigern könnten, außer Saudi Arabien, Irak, Iran und eben das Permian Basin.

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