Verbio Vereinigte BioEnergie - Aktuelle Aktien News und Hintergrundinfos

ISIN: DE000A0JL9W6

Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Verbio Vereinigte BioEnergie Aktie.

Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Verbio Vereinigte BioEnergie Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.

In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.

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Auch Verbio ist nach dem zuvor heftigen Ausverkauf in den vergangenen Tagen kräftig angesprungen. Ich hatte Verbio mit einem COVID-19 Minus versehen: Wenn keine Autos mehr über die Straßen rollen, wird kein Sprit verbraucht und Verbio kann keine hohen Preise für sein Bio-Ethanol aufrufen. Also raus damit.

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Verbio profitiert immer dann, wenn Bio-Ethanol gefragt ist. Es gibt europäische und nationale Vorschriften, 5%, 10% oder gar 15% Bio-Dieses dem Öldiesel beizumischen, das ist gut für Verbio. Und dann gibt es Zeiten, in denen der Ölpreis und damit der Spritpreis hoch ist, wo es sich also lohnt, Bio-Diesel zu kaufen und anzubieten.

Derzeit ist der Ölpreis im Keller, Sie haben den Streit zwischen Saudi Arabien und Russland sicherlich mitbekommen. Außerdem ist auch der Zuckerpreis am Fallen. Warum, das verstehe ich derzeit noch nicht. Aber wenn der Zuckerpreis niedrig ist, ist es für Zuckerproduzenten vorteilhaft, Zucker zu Ethanol zu verarbeiten, die Konkurrenz zu Verbios Bio-Ethanol wird also größer.

Entsprechend ist Verbio eine Aktie, die wohl von den aktuellen Entwicklungen nicht profitiert, sondern darunter leidet. Ich könnte mir erschwerend sogar vorstellen, dass die europäischen und nationalen Vorschriften schnell mal gelockert werden, wenn wir mit den wirtschaftlichen Folgen der Krise zu kämpfen haben.

Daher würde ich Verbio in die Erholung hinein verkaufen. Die Aktie ist heute um 15% angesprungen. Nach 50% Minus ist auch das nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch ich könnte mir vorstellen, dass diese Aktie nicht zu den Gewinnern der Krise gehört und somit gehört sie auch nicht mehr in unser Portfolio.

Die laufende Gegenbewegung würde ich abwarten, habe aber den Finger am Abzug bei Verbio.

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Ich kann jetzt gerade nicht verstehen, warum gerade Verbio heute am heftigsten ausverkauft wird, aktuell -11%. Bäm, der Coronavirus ist nun über Italien auch auf unserem Kontinent angekommen und breitet sich in einer Form aus, die den Wissenschaftlern noch immer Kopfzerbrechen bereitet. Wir sehen nun den von mir seit zwei Wochen angekündigten Ausverkauf und - wie angekündigt - ist er heftiger als erwartet (auch als von mir erwartet :-( ).

In den vergangenen Jahren habe ich immer wieder leidvoll erfahren müssen, dass Ausverkäufe immer schneller über die Bühne gehen. Bevor man sich eine Meinung gebildet hat, ist der Spuk vorbei. Ich habe tatsächlich noch keine Meinung zum Coronavirus in Europa, doch allein die Intensität des Ausverkaufs läßt mich nach möglichen Käufen suchen. Und da ist mir Verbio als Erstes ins Auge gesprungen.

Verbio blickt auf gute Absatzpreise, auf gegebenenfalls politische Entscheidungen, die das Ethanol stärker fördern und auf die Fertigstellung neuer Produktionsanlagen in anderen Teilen der Welt (bspw. Indien), die das künftige Wachstum sichern. Deswegen ist die Aktie in den vergangenen Monaten so angezogen und genau deswegen ist der Ausverkauf in Verbio so stark: Es gibt ordentlich Gewinne zu sichern. Trotz -11% notiert die Aktie "nur" auf dem Niveau vom Dezember.

Ich würde daher eine halbe Wachstumsposition erneut eröffnen.

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Frei nach dem Grundsatz "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" würde ich heute die Position in Verbio verkaufen und den Gewinn sichern. Die Aktie notiert aktuell bei 13,10 EUR (Xetra 9:10 Uhr) und beschert uns somit einen Gewinn von +15%.

Bei 13 Euro liegt das Doppelhoch aus dem Jahr 2017. Gepaart mit der fulminanten Rallye der beiden vergangenen Jahre und der aktuell überlaufen Situation am Aktienmarkt könnte ich mir sehr gut eine Verschnaufpause/ Konsolidierung vorstellen. Da steigen wir dann mal aus.

Bitte nur limitiert verkaufen, damit wir den Kurs nicht belasten.

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Die Aktie von Verbio kann das neue, höhere Niveau um 13 Euro halten, seit das Unternehmen den Rekordgewinn vermeldet hat. Ich bin derzeit unsicher, wie lange diese Rallye noch weiterlaufen kann und möchte mich gegen einen eventuellen Ausverkauf absichern. Daher würde ich bei 11,90 EUR einen Stopp Loss vorsehen.

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Ich habe mir die Zahlen von Verbio sowie die Rahmenbedingungen nochmals ein wenig genauer angeschaut. Zwei Dinge laufen derzeit für Verbio: EU-Regeln und Expansionsprojekte.

Mineralölfirmen, also die europäischen Tankstellenbetreiber, müssen nachweisen, dass sie CO2-Einsparungen durch die Nutzung von Biokraftstoffen umsetzen. Die Vorgabe war bis Ende 2019 bei 4%. Ab Anfang 2020 ist diese Vorgabe auf 6% gestiegen, Mineralölfirmen müssen nun also noch mehr Biokraftstoffe verkaufen. Wenn Sie dem nicht nachkommen, wird eine Strafe fällig, die sie natürlich vermeiden wollen.

Sie können der Vorgabe über die Bio-Ethanolbeimischung im Benzin (E10), über den Verkauf von Biodiesel, oder auch über den Verkauf von Biomethan, also Biogas nachkommen.

Verbio produzierte im letzten Geschäftsjahr rund 710 GWh Bioethanol aus Raps und Getreide sowie Biomethan aus Stroh. Laut EEG-Umlage liegt der Verkaufspreis bei 6 Cent je kWh, daraus ergibt sich ein Umsatz von rund 42 Mio. Euro für Biomethan. Im Markt wird für Biomethan derzeit mehr bezahlt, als laut EEG notwendig, weil die 6%-Hürde einige Mineralölfirmen zum Handeln zwingt. Daher gehe ich mal davon aus, dass rund 50 Mio. Euro Jahresumsatz mit Biomethan erzielt werden, also ca. 6% des Konzernumsatzes. Da mit Biogas durch den Einsatz von Stroh, also organischen Reststoffen, besonders viel CO2 eingespart wird (etwa doppelt so viel wie bei Biodiesel und Bioethanol), ist es um so lukrativer für Mineralölfirmen, Biogas in das eigene Tankstellennetz einzuflechten. Aber aufgrund der ziemlich festen Anzahl an Autos (PKWs und LKWs), die mit Gas fahren können, wachsen hier die Bäume wohl nicht in den Himmel.

Etwa 25% des Konzernumsatzes werden mit Bioethanol erzielt. Und der Löwenanteil von 66% mit Biodiesel (die Differenz zu 100% entfällt auf sonstige Geschäftstätigkeiten).

Kurz zur Produktion von Biodiesel und Bioethanol:

Biodiesel wird aus pflanzlichen Fetten (Rapsöl) hergestellt. Etwa 40% des Raps wird zu Öl verarbeitet, 60% bleiben als stark eiweißhaltiger Schrot zurück und können der Futtermittelindustrie zugeführt werden. Um die Diskussion "Tank oder Teller" aufzugreifen: Raps landet als Pflanze selten auf Ihrem Esstisch, oder? Über diesen Umweg bleibt es ein eiweißhaltiges Tierfutter, hat zuvor jedoch schon etwas für unserer CO2-Haushalt getan.

Für Bioethanol wird insbesondere pflanzliche Stärke von Getreide verwendet, die über die alkoholische Gärung in Ethanol umgewandelt wird. Man kann auch direkt Zuckerrüben verwenden, Verbio nutzt das jedoch nicht. Nach der Destillation des Bioethanols bleibt eine Schlempe übrig, die wiederum als Tierfutter verwendet werden kann. Diesem Tierfutter fehlt dann zwar etwas Stärke, ist also kohlenhydratarm. Anders formuliert ist die Schlempe stark eiweißhaltig und kann gezielt für entsprechende Tierprodukte eingesetzt werden.

Die Diskussion "Tank oder Teller" reduziert sich bei dieser differenzierten Betrachtung auf einen kleinen Teilbereich der Biokraftstoffe.

Aus CO2-Sicht ist natürlich das Biogas besonders attraktiv: Biogas aus Stroh! In diesem Bereich expandiert Verbio. Während derzeit in Deutschland mit einer 10 MW-Anlage die meines Wissens größte Anlage dieser Art der Welt steht, baut Verbio eine 20 MW-Anlage in Indien und eine weitere in den USA.

Soweit so gut zum Hintergrundwissen: Wir halten fest, dass Verbio aufgrund der neuen 6%-Regelung einen Preisanstieg bei den verfügbaren Biokraftstoffen, insbesondere Bioethanol und Biomethan, verzeichnen konnte und daher die Gewinnprognose anhob. Da es sich nicht um einen Einmaleffekt handelt, sondern die Nachfrage auf dem nun höheren Niveau verbleiben dürfte, ohne dass sich das Angebot hier in Deutschland nennenswert erhöht, werden Analysten meiner Einschätzung nach in den kommenden Tagen ihre langfristigen Schätzungen ebenfalls nach oben korrigieren müssen.

Mit einem KGV 2021e von aktuell 13 ist das Umsatzwachstum von 8% bei Verbio fair bewertet. Wenn wir jedoch die überproportionale Gewinnentwicklung einbeziehen, dann hat die Aktie noch weiter Luft nach oben.

Aktuell segeln wir nur mit einer halben Positionsgröße, weil die Aktie schon frühzeitig nach unserem ersten Kauf abgehoben ist. Ich mag es nicht, teuer nachzukaufen, daher sind wir bis auf weiteres mit der halben Position zufrieden.

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Gestern Abend hat Verbio seine Unternehmensprognose angehoben, der Gewinn werde statt der bislang ausgegebenen 65 Mio. Euro eher bei 110 Mio. Euro liegen. Die Prognoseanhebung kommt nicht völlig überraschend, denn schon der Wettbewerber CropEnergies (Tochter von Südzucker) hatte kürzlich seine Prognose angehoben. Als Grund wird von beiden Unternehmen der gestiegene Ethanolpreis angegeben.

Seit August 2019 ist der Ethanolpreis kontinuierlich angestiegen. In die Diskussion um saubere Kraftstoffe für Autos ist Leben gekommen. Sauber im Sinne der Klimaschutzbewegung heißt, nachwachsende Rohstoffe sollten verwendet werden, damit das CO2, das bei der Verbrennung entsteht, auch wieder von den Pflanzen aufgenommen wird.

Verbio profitiert aber nicht allein vom Ethanolpreis, sondern zusätzlich auch noch vom Handel mit CO2-Zertifikaten. Das Unternehmen tritt als Netto-Verkäufer von CO2-Zertifikaten am Markt auf und kann entsprechende Einnahmen zusätzlich als Gewinn verbuchen.

Mit der angehobenen Prognose wächst der Gewinn um 16% p.a., das KGV 20e steht bei 15. Damit ist Verbio in meinen Augen günstig bewertet, die Aktie hat noch Luft nach oben. Insbesondere die angestoßene Diskussion um eine gegebenenfalls 15%ige Beimischung von Bioethanol zum PKW-Kraftstoff (bislang E10) dürfte den Ethanolpreis weiter anheizen.

Vorbörslich notiert die Aktie bereits mit +10%.

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Ich hatte am Freitag, den 20.12. Verbio vorgestellt und direkt zum Kauf empfohlen. Der Eröffnungskurs am folgenden Montag lag bei 11,44 Euro, zu diesem Kurs haben wir Verbio ins Portfolio genommen. In den vergangenen Wochen hatte ich vergessen, dies im Heibel-Ticker einzutragen, das möchte ich hiermit nachholen. Sorry für die Verzögerung. Wer noch nicht drin ist, der kann aktuell zu 11,20 Euro, also günstiger, einsteigen. Ich denke nach wie vor, dass Verbio im Jahr 2020 als Aktie entdeckt werden könnte.

Einen dummen Fehler habe ich heute Vormittag gemacht: TUI war ja schon ausgestoppt und ich hatte am vergangenen Freitag die Wiederaufnahme von TUI empfohlen, ein neues Stopp Loss hatte ich noch nicht ausgegeben. Daher befindet sich die Position nun wieder - anders als heute früh geschrieben - im Portfolio. Sorry für die Verwirrung.

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Aus dem Heibel-Ticker Ausgabe 2019#51 vom 20.12.2019:

Ich habe einen neuen Kandidaten für unsere Wunschliste: Verbio. Das Unternehmen hat ein Verfahren industriell nutzbar gemacht, mit dem aus Sch... Geld gemacht wird. Und das gleich doppelt.

Wir kennen das Verfahren, mit dem aus Zucker oder Korn Energie - bspw. in Form von Ethanol - gewonnen wird. Da ist die Kritik laut geworden, dass das Zeug lieber auf den Teller und nicht in den Tank kommen soll. Verbio kann aus organischen Reststoffen Ethanol herstellen. Das ist sehr aufwendig, daher kam die Aktie jahrelang nicht wirklich vom Fleck. Doch mit den nun angekündigten Anstrengungen Europas, klimaneutral zu werden, kommen solche Ansätze wieder verstärkt in den Fokus. Verbio verdient dabei nicht nur an dem Ethanol, das verkauft wird, sondern auch noch an den CO2-Zertifikaten. Der Preis für die CO2-Zertifikate soll auf politischem Weg von derzeit 5-6 Euro auf 25 Euro angehoben werden. Und Verbio hat reichlich CO2-Zertifikate, da das hergestellte Ethanol klimaneutral hergestellt wird.

Die Aktie ist in den vergangenen zwei Jahren bereits um 150% angesprungen. Dennoch halte ich es noch lange nicht für zu spät, auf diesen anfahrenden Zug aufzuspringen. Der Gewinn ist im laufenden Jahr 2015 explodiert, wir haben vor einigen Tagen vom Wettbewerber CropEnergies eine Prognoseanhebung zu hören bekommen. Der Ethanolpreis ist in den vergangenen Monaten um 40% angesprungen, wie Sie hier sehen können: https://www.cmegroup.com/trading/energy/ethanol/ethanol-t2-fob-rdam-including-duty-platts-balmo.html --> auf den obersten Balken in der Spalte "Charts" klicken.

Auch der Zuckerpreis steigt, wie wir durch unsere Südzucker-Anleihe unlängst mitbekommen haben. Wenn also Ethanol aus überschüssigem Zucker in der Vergangenheit oftmals die Bilanz von Verbio kaputt gemacht hat, so gehen diese Zeiten dem Ende zu. Wenn der Zuckerpreis steigt, wird weniger Zucker zu Ethanol gemacht.

Für das laufende Jahr ergibt sich ein erwartetes KGV von 12 für Verbio. Da der Ethanolpreis stark schwankt und in den vergangenen Jahren eher als Grund für Gewinnwarnungen fungierte, ist die Unternehmensprognose entsprechend konservativ, auch Analysten halten sich stark zurück. Wenn aber das Niveau des laufenden Jahres gehalten werden kann, dann sollte die Aktie von Verbio sich in den kommenden Monaten deutlich nach oben entwickeln.

Ich würde daher Verbio auf dem aktuellen Kursniveau in unser Wachstumsportfolio holen. Anschließen würde ich hoffen, dass die Aktie nochmal deutlich nachgibt, damit wir gegebenenfalls unter 10,30 Euro nochmals nachkaufen können.

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Gestern bereits war Verbio unter mein Stopp Loss von 13 Euro gerutscht, wir haben die Hälfte unserer Position wie angekündigt am letzten Tag VOR den Q-Zahlen verkauft.

Heute wurden Q-Zahlen veröffentlicht, die im Rahmen der positiven Erwartungen lagen. Der Ausblick hingegen hat viele Anleger schockiert, die Aktie notiert aktuell bei 10,20 EUR (-15%, Xetra 11:10 Uhr).

Nachdem Verbio im abgelaufenen Geschäftsjahr über 90 Mio. EUR verdienen konnte, geht das Management für das nun angelaufene Geschäftsjahr 2017/2018 von nur noch 50 Mio. EUR aus. Verbio ist bekannt für seinen konservativen Ausblick, doch diesmal wurden auch Gründe für diese niedrige Gewinnerwartung gegeben: Brüssel denke über ein Ende der konventionellen Biokraftstoffe nach, statt deren Nutzung auszuweiten. Zudem besteht Unsicherheit über wettbewerbsverzerrende Importe von Biodiesel und Bioethanol aus Übersee.

Wenn konventionelle Biokraftstoffe in Brüssel kontrovers diskutiert werden, ist eine Ausweitung der Absatzmengen schwer vorstellbar, eher ein Absatzrückgang wird nun befürchtet. Und wenn Billigimporte auf den Preis drücken, wird auch der Absatzpreis für Verbio eher sinken als steigen. Sinkende Absatzmengen bei sinkenden Preisen ist tödlich für's Geschäft und verscheucht Anleger: Daher der aktuelle Ausverkauf.

Ich würde daher heute den Rest verkaufen. Die Aktie von Verbio ist leider auf absehbare Zeit kaputt. Es wird eine Weile dauern, bis Verbio das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen kann. Zwischenzeitlich kann die Aktie auch nochmals deutlich unter 10 Euro fallen, ich würde die Position daher nun schließen. Frühestens in einem halben Jahr können wir uns die Aktie wieder anschauen.

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... Verbio ist zu lange nicht geflogen, wie ein Astronaut ;-)

Das letzte mal, dass Verbio seine Aktionäre über Neuigkeiten informiert hat, war im Mai. Seither gibt es keine neuen Meldungen. Auch die zweite kursbeeinflussende Komponente, der Ethanolpreis, hat seither nur eine Seitwärtsbewegung vollzogen. Es gibt also nichts Fundamentales, was den aktuellen Kurssprung ausgelöst haben könnte.

Seit Mitte August ist die Aktie von 9,60 EUR auf inzwischen 13,80 EUR gesprungen, +43%! Ein gefundenes Fressen für Charttechniker und so haben "Der Aktionär" sowie Wallstreet:Online technische Analysen veröffentlicht, die vom Überspringen einer wichtigen Hürde sprechen und den Kurs nun in Richtung 15 EUR laufen sehen. Hmm, ja, ich könnte mich dafür erwärmen, dass der Kurs nach der Seitwärtsbewegung von April bis August nun wieder Beine bekommt. Ich habe sogar kürzlich darauf hingewiesen, dass die Aktie von Verbio gerne mal im Herbst zu steigen beginnt, Charttechnik hin, fundamentale Gründe her.

Nächste Woche Mittwoch wird Verbio Quartalszahlen veröffentlichen. Aktuell befindet sich das Unternehmen in der "Quiet-Period", es findet also keine Kommunikation mit Anlegern statt. Ich habe es nicht einmal geschafft, den IR-Leiter ans Telefon zu bekommen. Doch seine Antwort zum aktuellen Kurssprung kenne ich: Es gibt mehr Leute, die unsere Aktien kaufen als verkaufen wollen ;-)

Warum das so ist, das wird auch er nicht sagen können. Ob da jemand bereits mehr über die anstehenden Q-Zahlen weiß? Keine Ahnung. Doch nach 43% Kurssprung in nur 4 Wochen halte ich es für ratsam, VOR den Q-Zahlen einen Teil der Gewinne zu realisieren. Denn selbst wenn es eine positive Überraschung gibt, wird es Spekulanten geben, die nach Eintreten der positiven Überraschung ihre Gewinne realisieren und dadurch den Kurs drücken.

Anschließend können wir uns die Q-Zahlen in Ruhe anhören, analysieren und das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass wir unsere Position nicht zu günstigeren Kursen aufstocken können. Wir bleiben dann auf unserem realisierten Gewinn sitzen.

Ich notiere mir also für die kommenden Tage einen Stopp Loss bei 13 EUR und hoffe, dass wir den Teilverkauf nicht zu 13, sondern knapp unter 15 EUR vornehmen können.

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Heute Vormittag hat CropEnergies Quartalszahlen veröffentlicht und bei der Gelegenheit die Jahresprognose für Umsatz und Gewinn angehoben. Grund für die Anhebung sei die hoh Auslastung der Produktion sowie der Ethanolpreis, der höher sei als erwartet.

Wir dürfen damit nun auch erneut auf eine Prognoseanhebung bei Verbio warten. Die Aktie ist heute schonmal um 3% angesprungen.

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Heute früh hat Verbio Quartalszahlen veröffentlicht: Der Umsatz ist um 35% auf 200 Mio. Euro gesprungen, der Gewinn um 228% auf 0,23 Euro/Aktie. Die positive Entwicklung hält an, wenngleich ein paar in meinen Augen unwesentliche Abstriche zum herausragenden Vorquartal gemacht werden mussten.

So konnte Verbio im vorangegangenen Quartal seine Biodiesel-Produktionskapazitäten zu 101,5% auslasten (fragen Sie mich nicht, wie das geht). Nun liegt die Auslastung wieder bei 99,7%. Dadurch wurde weniger Biodiesel abgesetzt, der Umsatz mit Biodiesel ist daher von 124,9 Mio. Euro auf 123,7 Mio. Euro zurückgegangen.

Beim sehr komplexen Produktionsprozess für das Biomethan konnte ebenfalls die Auslastung der Vorquartale nicht gehalten werden. Nach kontinuierlich über 94% Auslastung sackte in diesem Bereich die Auslastung auf 88,9% ab. Dennoch konnte der Bereich einen kräftigen Umsatzanstieg ausweisen.

Während also der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 228% angesprungen ist, so ging er im Vergleich zum Vorquartal um 20% zurück.

Ich vermute, dass Spekulanten darin einen Grund zum Verkaufen sehen. Vor wenigen Wochen hat "Der Aktionär" seine Verbio-Position zum Verkauf gestellt und ich denke, dass einige Aktionärsleser die Zahlen abgewartet haben, um nun zu verkaufen. Ich gehe davon aus, dass diese Anleger nun fürchten, das Wachstum bei Verbio sei ins Stocken geraten.

Nun, sollen sie doch. Wer noch nicht investiert ist, der kann den heutigen Rücksetzer (-9% auf 9,52 Euro) zum Nachkaufen nutzen.

Denn bis Ende des Jahres wird Verbio knapp 2 Euro Nettoliquidität je Aktie in der Bilanz schlummern haben. Ob diese 120 Mio. Euro dann für Investitionen, eine Sonderdividende oder aber Aktienrückkäufe verwendet wird, ist mir egal. Das Unternehmen, das über Jahre von der Politik abhing und sich mit teuren Finanzierungen von Quartal zu Quartal rettete, schwimmt nun plötzlich im Geld und entwickelt sich zu einer Cashcow.

Auch die Rahmenbedingungen entwickeln sich vorteilhaft: der Getreidepreis war Anfang Mai in die Höhe gesprungen und hätte die Beschaffungskosten für Verbio belasten können. Doch in den vergangenen Tagen erfolgte wieder der Absturz auf das ursprüngliche, niedrige Niveau. Und der Ethanolpreis ist nach vier Wochen der Konsolidierung Ende April wieder nach oben geschossen. Auch im laufenden Quartal dürfte Verbio also wieder ordentlich Gewinne abwerfen, sofern die Produktionsanlagen rund laufen.

Aktionäre des einzigen Wettbewerbers von Verbio, die Südzuckertochter CropEnergies, haben die hervorragenden Zahlen Verbios heute früh in einer ersten Reaktion richtig bewertet: Die positiven Marktbedingungen werden auch bei CropEnergies für ein gutes Geschäft sorgen. CropEnergies hatte übrigens bereits vor drei Wochen angekündigt, die Dividende zu verdoppeln. Auch dieses Unternehmen scheffelt derzeit mehr Cash denn je.

Zurück zur Aktie von CropEnergies: Die ist heute früh von 9,35 zum Börsenstart um 6% auf 9,90 Euro um 11:30 Uhr angesprungen, bevor man gesehen hat, dass die Aktie von Verbio wider Erwarten eben nicht angesprungen ist. Hmm, woran kann das wohl liegen? Egal, denkt sich der spekulative Aktionär, und drückt auf den Verkaufs-Knopf. So ging der schöne Tagesgewinn von CropScience wieder verloren, die Aktie schloss mit einem Tagesminus von -0,5%.

Meine Meinung: ... nur weil sich die Leser des "Aktionärs" heute von ihren Aktien getrennt haben, notierte Verbio trotz guter Zahlen im Minus und zog dann auch noch CropScience mit in den Abgrund. Schauen Sie sich mal die Kursdaten an, dort können Sie die einzelnen Transaktionen sehen. Es werden sowohl bei CropScience, als auch bei Verbio nur kleine Positionsgrößen gehandelt. Der Wert der Orders beträgt meist weniger als 10.000 Euro. Das sind Kleinanleger, die die Nerven verloren haben.

Also: Ich freue mich weiterhin auf den Haufen Bargeld, der sich bei Verbio anhäuft, auf den steigenden Ethanolpreis und auf die in meinen Augen nach wie vor gute Produktionsauslastung. Allein wenn dieses Niveau gehalten werden kann, kommen jährlich 50 Mio. Euro Nettoliquidität hinzu, was für eine Dividende reichen würde, die ein Vielfaches der heutigen 0,15 Euro betragen könnte. Ich bleibe also dabei.

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So, nun habe ich den Grund für den Ausverkauf gefunden. Im Aktionär von dieser Woche steht auf S. 78 "Nach Insiderverkäufen bröckelt der Kurs weiter. Aktie wurde mit sattem Gewinn ausgestoppt." Das erklärt die vielen Transaktionen mit kleinen Positionsgrößen, die den Kurs drücken.

Inhaltlich hat der Aktionär keinen neuen Grund genannt. Nicht, dass ich vom Aktionär inhaltlich Gehaltvolles erwartet hätte, aber es beruhigt mich doch in meiner Einschätzung, dass dieser Ausverkauf keinen fundamentalen Grund hat.

Die Aktie ist nun unter 9,50 Euro gerutscht. Daher würde ich nun abwarten, wie sich der Kurs weiter entwickelt. Bei Aktionärs-Lesern ist es durchaus möglich, dass es noch eine Weile dauert, bis sich der Verkaufsdruck hebt.

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Verbio ist seit Mitte März von 13,63 Euro auf nunmehr 9,49 Euro eingebrochen. Vom besten Pferd im Stall wurde die Aktie binnen weniger Wochen zum dramatischen Verlustbringer. Dabei gibt es keinerlei neue Unternehmensmeldungen und der Markt entwickelt sich weiterhin vorteilhaft für Verbio. Was ist da los?

Ich habe die IR-Abteilung angerufen und nachgefragt. Natürlich werden meine Fragen dort nicht beantwortet, aber aus der Art und Weise, wie die Fragen nicht beantwortet werden, lassen sich Rückschlüsse führen.

Ich: Was ist der Grund für den Ausverkauf?
IR: Ich weiß heute genauso wenig, was der Grund für diesen Ausverkauf ist, wie ich den Grund für den Ausverkauf von vor einem Jahr kenne.

--> Ich habe nachgeschaut: vor einem Jahr, ebenfalls von April bis September wurde die Aktie von 8,60 auf 4,65 Euro ausverkauft. Ein Grund war auch damals nicht ersichtlich, im Gegenteil, die Unternehmensentwicklung war so vorteilhaft, dass anschließend die Verdreifachung folgte.

Ich: Der Ethanolpreis, Grundlage für die Gewinnentwicklung von Verbio, steht heute nach wie vor deutlich höher als der Ethanolpreis, den verbio für seine Prognose zugrunde gelegt hat, oder?
IR: Verbio hat den zugrunde gelegten Ethanolpreis nicht kommuniziert.
Ich: Na dann eben der Ethanolpreis zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung?
IR: Kein Kommentar.

--> Der Ethanolpreis steht heute deutlich höher (535 EUR) als zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung (480 EUR). Ich rechne also nach wie vor mit einem besseren Ergebnis als prognostiziert und als von Analysten in ihren Modellen berücksichtigt. Zahlen werden wir aber erst am 11. Mai erhalten. Dem Kommentar "Kein Kommentar" entnehme ich, dass ich mit meiner Vermutung nicht falsch liege, denn soweit kenne ich inzwischen IR-Mitarbeiter, dass sie Analysten zumindest vom Holzpfad geleiten, damit kein völliger Humbug über das Unternehmen verbreitet wird. "Kein Kommentar" bedeutet also meiner Interpretation zufolge: "Sie haben recht, aber das darf ich nicht sagen".

Somit bleibt es einfach nur ärgerlich, dass die Aktie nun so abgestraft wird, ohne dass ich einen Grund dafür finden kann. Die Pakete, die den Eigentümer wechseln, sind sehr klein. Es gibt also keinen Massenausverkauf, sondern einen Ausverkauf bei geringem Handelsvolumen.

Wir sind bereits voll investiert. Ich würde abwarten, ob der Ausverkauf noch weiter geht, bevor ich aggressiv nachkaufe und die Position über das Soll vergrößern würde. Sollte die 9,50 Euro halten, können wir zum Ende der Woche nachkaufen.

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Die Aktie von Verbio ist in der vergangenen Woche um 22% eingebrochen. Der Grund ist die Bekanntgabe von Insiderverkäufen: Mit-Gründer Dr. Georg Pollert hat Aktien im Wert von 4 Mio. Euro abgestoßen.

Nicht der Verkauf dieser Aktien hat den Kursrutsch ausgelöst, das wurde "kursschonend" vollzogen. Erst die Meldung über den Verkauf hat dann Panik unter Anlegern ausgelöst, es folgte ein heftiger Ausverkauf. Die Aktie ist von 13 auf 10,35 Euro gerutscht.

Der Ethanolpreis hält sich stabil über 600 USD. Ich habe soeben mit der IR-Abteilung telefoniert: operative Probleme gibt es nicht. Mir wurde versichert, dass ein Insiderverkauf sogar gerade dann erfolgt, wenn es dem Unternehmen gut geht. Dr. Pollert, der inzwischen als Aufsichtsrat mit Mitte Siebzig Jahren überwiegend wohltätige Zwecke unterstützt, habe sich vor der Transaktion vergewissert, das es keine Schiefstände im Unternehmen gibt, die ihm später den Verkauf verleiden könnten.

Sprich: Wenn in wenigen Wochen irgendeine negative Meldung ausgegeben würde, über deren Inhalt das Management von Verbio heute schon Kenntnis haben könnte, dann würde man ihm negativ auslegen, dieses Wissen zum Verkauf seiner Aktien zu höherem Preis genutzt zu haben. Es würden eine Anklage und viel Ärger folgen. Pollert hat also verkauft, WEIL es derzeit nichts negatives gibt. Und 4 Mio. Euro sind nur ein kleiner Teil seines zum überwiegenden Teil in Verbio gebundenen Vermögens.

Ich würde diesen Ausverkauf zum Aufstocken unserer Position nutzen: Wir haben die Position zu 0,92 Euro eröffnet und zu 10,65 Euro nachgekauft. Heute früh springt die Aktie wieder an, ich würde unsere Position zu Kursen unter 11 Euro voll machen.

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Nun hat auch der Mitstreiter von Verbio, die Südzucker-Tochter CropEnergies, die Prognose deutlich angehoben. Als Grund wird indirekt der Anstieg des Ethanolpreises genannt.

CropEnergies hat in der Mitteilung jedoch umgehend einen Dämpfer eingeschoben: Für das gerade begonnene Geschäftsjahr 2017/18 (1.4. bis 31.3.) rechnet das Unternehmen mit einem "deutlichen Preisrückgang beim Bioethanol", was zu einem deutlich niedrigeren Gewinn führen werde.

Scheint als wären CropEnergies und Verbio so etwas wie ein Optionsschein auf den Ethanolpreis. Für Verbio hatte ich bereits ausgeführt, dass dieser Hebel derzeit besonders stark nach oben wirkt, wohingegen die Aktie nach unten gut abgesichert ist.

Gut abgesichert heißt, dass die Prognose des Unternehmens stets einkalkuliert, dass der Ethanolpreis ein wenig einbrechen könnte. Mitte Januar also, als Verbio seine letzte Prognose ausgegeben hatte, stand der Ethanolpreis bei 580 Euro. Heute steht der Preis bei 606 Euro. Der Preis steigt also weiter und wir haben das Quartal bereits zur Hälfte durchlaufen. Sprich: Das Risiko des in der Prognose einkalkulierten Preiseinbruchs wird mit jedem Tag, den der Ethanolpreis nicht fällt, kleiner.

Ich habe den Eindruck, der Ethanolpreis nimmt bereits zwei Dinge vorweg: Zum einen die gute konjunkturelle Entwicklung in Europa, die in der Finanzpresse kaum thematisiert wird. Zum anderen die Brexit-Verhandlungen, die zu Zöllen zwischen Großbritannien und der EU führen könnten, was das aus Großbritannien gelieferte Ethanol (und das ist nicht wenig) teurer machen würde. Ich denke also, der Ethanolpreis hat weiterhin eher Druck nach oben als nach unten. Entsprechend bleiben wir mit unserer Verbio-Position dabei. Viele von Ihnen haben mir geschrieben, dass Sie Ende vergangene Woche zu den kurzzeitig deutlich günstigeren Kursen einsteigen konnten. Vielen Dank für das Feedback :-)

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Heute hat Verbio die Zahlen zum 2. Quartal des Geschäftsjahres veröffentlicht. Zu der vor zwei Wochen veröffentlichten Prognoseanhebung gab es keine positive Überraschung mehr, die Zahlen entsprechen den angestiegenen Erwartungen. Verbio spricht vom besten Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte. Der Gewinn (EBITDA) ist um 25% auf 49 Mio. Euro angesprungen, die Produktionskapazitäten seien zu nahezu 100% ausgelastet.

Bioethanol muss also in Europa in einer Mindestmenge dem Autosprit beigemischt werden, die Produktionskapazitäten sind erschöpft und Importe von Billig-Ethanol aus Südamerika wurde EU-seitig restriktiert. Wenn also die Menge nicht gesteigert werden kann (auch Wettbewerber CropScience produziert unter Volllast), dann steigt der Preis.

Hier nochmals der Link zum europäischen Ethanolpreis:
http://www.cmegroup.com/europe/products/energy/biofuels/european-ethanol-t2-fob-rotterdam-inc-duty-platts-calendar-future.html

Der Preis steigt weiter an. Das haben auch Spekulanten in den vergangenen Wochen gesehen und sie haben sich vor den heutigen Zahlen spekulativ long positioniert. Nun ist heute jedoch eine weitere Prognoseanhebung ausgeblieben, CEO Sauter wiederholte seine Prognose von einem EBITDA von 90 Mio. EUR und einer Netto-Cashposition von 120 Mio. Euro zum Ende des Geschäftsjahres. Ein weiterer Kursschub, auf den Spekulanten, die sich auf die Ethanolpreisentwicklung konzentrieren, spekuliert haben, blieb aus. So wurden die spekulativen Long-Positionen heute aufgelöst, die Aktie notierte zeitweilig mit 10% im Minus.

Inzwischen erholt sich die Aktie, das Minus beträgt "nur noch" 4,5%. Wir haben unsere Position zu 9,92 EUR eröffnet, also deutlich unter dem aktuellen Kursniveau von 10,56 Euro (Xetra 15:36 Uhr). Dennoch würde ich auf dem heutigen Niveau nachfassen und unsere Position ein wenig vergrößern.

Wer aber noch nicht in Verbio investiert ist, der hat heute die Chance, günstig einzusteigen. Ich werde täglich auf die Entwicklung des Ethanolpreises schauen. Endet die Preisrallye am Ethanolmarkt, können wir unsere Position vermutlich frühzeitig auflösen, ohne zu große Verluste zu erleiden. Setzt sich die Rallye hingegen fort, und davon gehe ich aus, wird CEO Sauter spätestens Ende März erneut die Unternehmensprognose anheben müssen.

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Unsere Spekulation in verbio ist aufgegangen: CEO Claus Sauter hat die Ergebnisprognose für Verbio angehoben, die Aktie ist seit unserer Empfehlung am 8. November um 30% angesprungen. Nach einer kurzen Phase der Gewinnmitnahmen setzte die Aktie jedoch ihren Aufwärtstrend fort. Ich habe mir daher Verbio nun noch einmal im Detail angeschaut. Und, um es vorweg zu nehmen, die Verbio-Geschichte wird immer besser.

Damit Sie besser verstehen, warum ich von einer kurzfristigen Spekulation nun auf ein nachhaltiges Wachstum setze, sollten Sie sich die Entwicklung des Ethanolpreises anschauen:
http://www.cmegroup.com/europe/products/energy/biofuels/european-ethanol-t2-fob-rotterdam-inc-duty-platts-calendar-future.html

Seit der Wahl Trumps ist der Ethanolpreis von 440 auf 580 USD gesprungen, +32%. Mag sein, das Trump der Ölbranche hilft. Das heißt aber nicht, dass er GEGEN ökologische Kraftstoffe vorgehen wird. Im Gegenteil, er hat sich inzwischen dafür ausgesprochen, die Förderungen regenerativer Energiequellen grundsätzlich fortzuführen, allerdings wolle er weniger die Raffinerien fördern als vielmehr direkt die Produzenten, also die Bauern. Zudem werde er importierte Wettbewerbsprodukte hoch besteuern, dieses Argument kennen Sie ja. Entsprechend ist der Ethanolpreis angesprungen.

Ethanol ist der Haupt-Umsatzbringer von Verbio. Doch dieser Preisanstieg fand erst nach dem 8. November statt, also nach meiner spekulativen Empfehlung von Verbio. Eine Anhebung der Gewinnprognose hätte Verbio auch ohne Preisanstieg ausgeben müssen, denn die ursprüngliche Prognose basierte auf einem rückläufigen Preis und auf einer leicht rückläufigen Auslastung der Produktionskapazitäten des Konzerns. Die ursprüngliche Prognose war so konservativ (umgangssprachlich: pessimistisch), dass die erfolgte Prognoseanhebung meiner Einschätzung nach nicht ausreicht.

Am 27. Januar findet die Hauptsversammlung statt. Dort wird es wohl kaum Neuigkeiten geben. Am 9. Februar werden dann die nächsten Quartalszahlen veröffentlicht. Und dort dürften dann der aktuelle Preis für Ethanol seine Spuren hinterlassen. Ich gehe davon aus, dass das Ergebnis erneut eine positive Überraschung darstellen wird.

Doch das ist nach wie vor ein kurzfristiger Effekt. Zusätzlich zu diesem kurzfristigen Effekt erwarte ich zwei mittelfristig bullische Entwicklungen: Zum einen dürfte Verbio eine optimistische Prognose für das kommende Quartal ausgeben, die über den Erwartungen der Analysten liegt. Zum anderen könnte der Ethanolpreis durch die Decke gehen.

Eine optimistische Prognose ist die logische Folge des höheren Preisniveaus bei Ethanol. Wenn der Ethanolpreisanstieg nicht umgehend wieder zurückgenommen wird, dann bewegt sich Verbio fortan auf einem höheren Preisniveau und damit auch Gewinnniveau. Wenn schon die aktuellen Zahlen über den Erwartungen liegen, dann dürfte auch die Prognose darüber liegen.

Doch richtig interessant wird es erst jetzt: Der Ethanolpreis könnte meiner Einschätzung nach in den kommenden Quartalen kräftig anziehen. Insbesondere in Deutschland. Denn ein großer Teil des in Deutschland eingesetzten Ethanols kommt heute aus Großbritannien. Und wissen Sie was passiert, wenn der Brexit umgesetzt wird? Nun, das in Großbritannien produzierte Ethanol wird in Deutschland einem Importzoll unterliegen. Schlimmer noch, die Insel, die heute das Getreide für die Ethanol-Produktion im europäischen Ausland zukaufen muss, wird auch mit einem Importzoll versehen. Die Produktionskosten werden also steigen.

Wie Sie wissen, habe ich Verbio seit vielen Jahren auf meinem Schirm. Immer wieder gab es Beschwerden über die Billigimporte von Ethanol, das in Südamerika produziert wurde. Nun hat die EU endlich Importzölle auf dieses Ethanol gelegt und entsprechend erholt sich das Geschäft von Verbio in rasender Geschwindigkeit. Wenn nun noch das Angebot innerhalb der EU verringert wird, weil sich einer der Produzenten verabschiedet hat (Brexit), dann könnte der Ethanolpreis durch die Decke schießen. Und davon dürfte Verbio profitieren.

Jede 100 USD Preisanstieg beim Ethanolpreis führen laut Analysten zu einem Gewinnanstieg (EBITDA) von 20 Mio. Euro. Für 2017 wird aktuell ein EBITDA von 60 Mio. EUR erwartet. Allein durch die Gewinnanhebung vor 10 Tagen hat sich diese Erwartung um 35 Mio. auf 90 Mio. EUR erhöht. Da ich davon ausgehe, dass der Preisanstieg des Ethanols darin noch nicht enthalten ist, kann ich mir eine weitere Anhebung für das laufende Jahr um 20 Mio. Euro vorstellen. Und sollte der Ethanolpreis tatsächlich durchstarten und ganz neue Höhen erklimmen, dann gibt es noch eine Menge Spielraum nach oben.

Die Generierung von freiem Cashflow wurde von 88 auf 120 Mio. Euro angehoben. Die Marktkapitalisierung beträgt aktuell 623 Mio. Euro. 65 Mio. Euro liegen heute schon als Nettoliquidität vor. Wenn Verbio im laufenden Jahr tatsächlich 120 Mio. Euro zufügt, dann liegen anschließend 30% des Unternehmenswertes in bar auf den Konten. Und jährlich kommt ein Fünftel der Marktkapitalisierung hinzu. Ich denke, das wird auch anderen Analysten nicht mehr lange verborgen bleiben.

Mit anderen Worten: Seit September hat sich die Aktie schon fast verdoppelt. Doch ich denke, die Aktie steht noch immer erst am Anfang einer Neubewertung, die ein attraktiver Ethanolpreis nach sich zieht. Und diese Neubewertung wird deutlich höher liegen als der heutige Kurs. Ich werde mal die Quartalszahlen am 9. Februar abwarten, bevor ich den Begriff "deutlich" mit Zahlen versehe. Doch ich werde nicht so lange warten, bis ich die Aktie wieder in unser Portfolio hole. Diesmal als Wachstumstitel.

Ich werde heute eine erste Position eröffnen und hoffe auf einen Rücksetzer, zu dem ich dann nochmals nachkaufen würde.

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Am 8. November hatte ich Ihnen eine Prognoseanhebung von Verbio in Aussicht gestellt, erst am vergangenen Freitag habe ich aufgrund der guten Zahlen des Wettbewerbers CropEnergies meine Erwartung wiederholt. Heute, genau einen Tag vor der 2-wöchigen Funkstille, die vor der am 27. Januar stattfindenden Hauptversammlung herrscht, hat CEO Sauter die Unternehmensprognose nun endlich angehoben. Quasi auf den letzten Drücker.

Die Aktie ist um 10% nach oben gesprungen. Seit meiner Empfehlung Anfang November ist die Aktie um 37,5% angesprungen. Unsere Spekulation ist aufgegangen, ich werde daher morgen die Position auflösen.

Die Gewinnprognose wurde von 55 auf 90 Mio. EUR angehoben, der Net-Cash von 88 auf 120 Mio. EUR. Grund für diese kräftige Anhebung seien
- hohe Anlagenauslastung (ich führte die nahezu Vollauslastung bereits Anfang Nov. an)
- unerwartet sehr gute operative Marge (ich habe mehrfach auf die günstigen Getreidepreise hingewiesen, die zu einer hohen Gewinnmarge führen würden)
- positive Preisentwicklung für Bioethanol
- guter Auftragsbestand

Unsere Spekulation ist also voll aufgegangen und ich werde die Position morgen verkaufen. Mag sein, dass die Aktie nun mit der neuen Gewinnprognose günstig bewertet ist. Doch das ist eine andere Geschichte, die nicht ins spekulative Depot gehört.

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Eigentlich erwarte ich noch deutlich vor der Veröffentlichung der Q-Zahlen am 27.1. eine Anhebung der Unternehmensprognose, denn die günstigen Einkaufspreise für Getreide dürften für einen Gewinnsprung sorgen. In den Zahlen von Wettbewerber CropEnergies war dieser Umstand bereits deutlich abzulesen.

Da das Quartal nun abgeschlossen ist, könnte statt einer Prognoseanhebung auch eine ad hoc veröffentlicht werden, in der man ein vorläufiges Ergebnis bekannt macht. Eine solche Aktion würde ich im Verlauf der nächsten Woche erwarten, da in den zwei Wochen vor der Veröffentlichung der Q-Zahlen in der Regel nichts mehr rausgegeben wird.

Auch ohne eine solche Meldung steigt die Aktie in den vergangenen Tagen stark an. Ob da schon jemand was weiß?

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Cropenergies hat soeben eine Pressemitteilung verschickt, in der das Unternehmen aufgrund der guten Geschäftsentwicklung die Prognose für das September-November-Quartal anhebt. Sowohl Umsatz als auch Gewinn lägen über den bisherigen Prognosen, so die Mitteilung.

Ich habe beim Unternehmen angerufen und erfahren, dass der Grund für diese erfreuliche Entwicklung zum einen in der stabilen Nachfragesituation am Markt sei. Man habe mehr verkaufen können als ursprünglich geplant, und dadurch sei der Umsatz angestiegen. Der Verkaufspreis jedoch sei extrem niedrig gewesen.

Doch der Gewinn ist angesprungen, weil der Einkaufspreis für den Haupteinsatzstoff, Getreide, extrem niedrig war. Hier können Sie sich die Preisentwicklung des Getreides anschauen: http://www.tradingeconomics.com/commodity/wheat.

Für Verbio können wir zwei Erkenntnisse ableiten: Da Verbio bereits seit einigen Quartalen am Limit (Kapazitätsauslastung nahe 100%) produziert, kann das Unternehmen bei dem niedrigen Verkaufspreis keinen Umsatzsprung erzielen. Allerdings werden die niedrigen Einkaufskosten für das Getreide auch bei Verbio zu einem Gewinnsprung führen. Ich erwarte immer noch, dass Verbio seine eigene Gewinnprognose anhebt. Cropenergies hat nun vorgelegt, mal sehen, ob Verbio unter Zugzwang gerät. Die Aktie nimmt eine Gewinnanhebung bereits teilweise vorweg: Verbio notiert heute mit +1,4% besser als der Markt.

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CEO Claus Sauter hat dem "Der Aktionär" nun erklärt, was ich Ihnen in meiner Analyse zu Verbio in Aussicht gestellt habe: Indien & Cashflow (http://www.deraktionaer.de/aktie/displayAction-287260.htm).

Die Welt / N24 hat aufgedeckt, dass Biokraftstoffe im Klimaschutzplan der Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eine wichtigere Rolle für die beabsichtigten CO2-Einsparungen spielt als die Elektromobilität (https://www.welt.de/wirtschaft/article159524080/Das-heimliche-Comeback-des-Biosprits.html).

Kurz das Wichtigste:

Indien: Auch "Der Aktionär" hat nun das Thema Indien für Verbio entdeckt und mit "enormem Wachstumspotential" beschrieben, man werde darauf später nochmals näher eingehen.

Cashflow: Die bekannten Prognosen (siehe mein Update vom 14.11.) werden auch vom Aktionär runtergebetet und abschließend als zu niedrig bezeichnet. Auch der Aktionär stellt eine Anhebung der Prognose am 21.11. auf dem Eigenkapitalforum in Aussicht. Na, wenn die mal da nicht von mir abgeschrieben haben.

Biokraftstoff: das Umweltministerium geht davon aus, dass mit der Elektromobilität allein die CO2-Einsparziele bis 2050 nicht zu schaffen sind. Daher wolle man ab 2020 Bioethanol in höherer Menge dem Benzin beimischen: Aus E10 wird E20 (20% Ethanol). Wichtig sei die Umstellung der Ethanolproduktion auf den Biokraftstoff der 2. Generation, also aus organischen Abfällen und nicht mehr aus den in der Kritik stehenden Nahrungsmitteln. Insbesondere Autos, Motorräder, Schiffe, Flugzeuge und Züge sollen umgestellt werden, denn deren CO2-Ausstoss habe sich seit 1990 bislang kaum vermindert. Die entsprechenden Motoren können E20 vertragen, so das Umweltministerium.

Läuft gut, würde ich sagen, wir bleiben dabei.

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Es gibt nichts Neues zu Verbio, aber irgendwie beschäftigt mich das Unternehmen in den vergangenen Tagen. Ich erkläre Ihnen einmal einige Hintergründe, am Ende errechne ich dann, was dies für Verbio bedeutet.

1. Indien: Ich habe mit der IR-Abteillung telefoniert und über die Pläne in Indien gesprochen. Mir wurde bestätigt, dass es in Schwellenländern gegebenenfalls tatsächlich ein großes Potential für Biogas-Anlagen geben könnte, doch man müsse mit der ersten kleinen Testanlage (Volumen 10 Mio. Euro für 10 MW) erst einmal Vertrauen schaffen. Zudem sei das Schwierigste an solchen Projekten, eine zuverlässige Lieferkette für die organischen Reststoffe (Abfall aus der Getreideproduktion) aufzubauen.

Die Testanlage könne vielleicht in zwei Jahren anlaufen. Ob danach weitere 5-10 Anlagen geplant würden, hänge vom Erfolg dieser Anlage ab. Beschleunigen könne man den Prozess lediglich mit Bürgschaften seitens der deutschen Regierung (Hermes), seitens Indien befinde man sich zwar schon auf einem beschleunigten Investitionspfad, finanzielle Unterstützung sei dort jedoch vorerst nicht zu erwarten.

Mein Fazit: Verbio hat hier eine sehr langfristige, aber überaus sinnvolle Strategie eingeschlagen. Im Aktienkurs dürfte sich das aber in den kommenden Quartalen noch kaum niederschlagen.

2. Biokraftstoffe für die Automobilindustrie: Ich denke, die Automobilindustrie in Deutschland ist noch nicht gut für Elektroautos gerüstet. Insbesondere komplexe Lieferstrukturen könnten bei einem schnellen Wechsel auf Elektroautos unter die Räder geraten. Warum also nicht Biokraftstoffe verstärkt zu Benzin und Diesel beimischen? Damit könnten Quoten erfüllt und gleichzeitig mit einem neuen Umwelt-Touch für Verbrennungsmotoren der Siegeszug der Elektroautos ein wenig nach hinten verschoben werden.

Quoten: Die EU schreibt bestimmte Grenzwerte für den CO2-Ausstoss der Automobilflotten der Hersteller vor. Diese Grenzwerte werden kontinuierlich gesenkt, Automobilherstellern müssen kontinuierlich ihre Motoren weiterentwickeln, um den CO2-Ausstoß zu vermindern.

CO2 ist übrigens kein "Schadstoff" wie Stickstoff, sondern es ist ein Gas, das ohnehin reichlich in unserer Luft vorkommt. Im Dieselgate ging es um "Schadstoffe". Schadstoffe können auf Null reduziert werden, man muss dafür nur entsprechende Technologien in den Motor einbauen. Das Herausfiltern der Schadstoffe verbraucht sodann Energie, was die CO2-Emission wiederum erhöht. CO2 und Schadstoffe sind also gegenläufig. Je weniger Schadstoffe, desto mehr CO2 und umgekehrt.

Beim Einsatz von Biodiesel verringert sich bei einer Gesamtbetrachtung der CO2-Ausstoß, weil in diese Betrachtung das CO2 einbezogen wird, das beim Wachsen der organischen Einsatzstoffe (Stroh, etc.) gebunden wird. Derzeit wird 7% Biodiesel dem fossilen Diesel beigemischt. Moderne Automotoren vertragen meinen Informationen zufolge bis zu 25% Beimischung, alte Autos hingegen machen da schnell die Grätsche. Wenn in Deutschland also die Beimischung von Biodiesel von 7% auf bspw. 10% erhöht würde, dann sinkt dadurch automatisch der Ausstoß der gesamten Flotten von VW, BMW und Daimler. Deutschland würde die CO2-Ziele erreichen, die Autobauer würden die Flottenvorgaben erfüllen... und das, ohne die extrem teure Neuentwicklung von immer sparsameren Motoren.

VW könnte sogar wieder ein paar weitere Technologien in ihre Motoren einbauen, um die Schadstoffe der Dieselmotoren (Dieselgate) zu reduzieren, ohne gleich auf der CO2-Seite aus den Vorgaben zu fliegen. Es wäre ein Gewinn für Automobilindustrie und Politik.

Wer fehlt? Der Kunde? Quatsch, der interessiert hier nicht. Die Ölkonzerne fehlen in dieser Klüngelwirtschaft. Ölkonzerne müssen derzeit fürchten, dass die Automobilindustrie in Deutschland aufgrund der Schummeleien so stark unter Beschuss gerät, dass der Siegeszug des Elektroautos dadurch befördert wird. Das würde einen Rückgang der Nachfrage nach Sprit bedeuten, das kann den Ölkonzernen auch nicht gefallen. Dann schon lieber in den sauren Apfel beißen und die Beimischung von Biosprit zulassen, dann ist der Rückgang gut berechenbar und vielleicht führt der Imagegewinn von Verbrennungsmotoren dann sogar zu einer stärkeren Nutzung der Fahrzeuge, sprich mehr Spritverbrauch.

Warum ist die Beimischung von Biosprit nicht schon längst viel höher? Die Antwort ist nicht ganz einfach. Es gibt Biodiesel der 1. und der 2. Generation. Für die Herstellung von Biodiesel der 1. Generation werden Lebensmittel oder Tierfutter verwendet. Das treibt nicht nur die Preise für Getreide nach oben, sondern führt außerdem dazu, dass der Biodiesel der 1. Generation nicht so lange haltbar ist. Wenn Sie Ihr Auto also nur ab und zu bewegen, verliert Ihr Kraftstoff an Effizienz.

Biodiesel der 2. Generation wird aus organischen Abfällen hergestellt und ist sodann so haltbar wie fossiles Diesel. Doch Biodiesel der 2. Generation gibt es noch kaum, entsprechend kann es noch kaum Vorschriften für dessen Beimischung geben. Aber ich gehe davon aus, dass das nun kommen wird.

Also: Biokraftstoffe für die Automobilindustrie ist eine Entwicklung, die vor dem Hintergrund der drohende Gefahr seitens der Elektromobilität sowie nach dem Imageschaden von VW-Dieselgate Lösungen verspricht. Es würde mich nicht wundern, wenn Biokraftstoffe seitens der Bundesregierung in der Zukunft mehr Rückendeckung durch die Bundesregierung erhält. Das würde wiederum Verbio zugute kommen.

3. Aktuelle Zahlen

Okay, Indien und Biokraftstoffe sind Themen, die noch Jahre benötigen könnten, bis sie zu spürbaren Effekten in der Bilanz von Verbio führen. Doch es zeigt, dass die Richtung, in die Verbio aufgestellt ist, richtig ist. Kurzfristig gibt es andere Trigger. So zum Beispiel die Entwicklung der Barreserven.

Aktuellen Analystenschätzungen zufolge hat Verbio bis Ende des laufenden Jahres 65 Mio. Euro an Barreserven angehäuft. Der freie Cashflow des laufenden Jahres, der auf Basis eines rückläufigen Ethanolpreises seitens des Unternehmens prognostiziert wurde, werde sich auf 45 Mio. Euro belaufen.

Der Ethanolpreis ist 2016 aber nicht rückläufig, sondern weitgehend stabil, Tendenz eher steigend. Sollte der Ethanolpreis gegenüber dem Vorjahr stabil bleiben, so dürfte das zusätzlich 5 Mio. Euro in die Kasse spülen. Steigt der Ethanolpreis jedoch an, und danach sieht es derzeit aus, dann dürften sich schnell zusätzlich 10 Mio. Euro in der Kasse befinden. Die Barreserven am Jahresende würden also eher in Richtung 75 Mio. Euro ansteigen.

Wenn nun, den Analystenschätzungen zufolge, der freie Cashflow jährlich bei 45 Mio. Euro liegt, dann wird Verbio Ende 2017 ca. 120 Mio. Euro in der Bilanz herumliegen haben, Ende 2018 sind es dann 165 Mio. Euro. Die gesamte Marktkapitalisierung von Verbio beträgt derzeit 440 Mio. Euro bei einem Jahresumsatz von 650 Mio. Euro.

Das heißt, das Unternehmen behält jährlich 10% seiner Marktkapitalisierung als freien Cashflow übrig. Verbio könnte also jährlich 10% seiner Marktkapitalisierung ausschütten, ohne sein Geschäft zu gefährden. Ich finde, das ist in einem Nullzinsumfeld ziemlich attraktiv und da ist es mir egal, ob der freie Cashflow für eine Sonderdividende oder aber für einen Aktienrückkauf verwendet wird.

Ich denke, dieser Umstand ist vielen Anleger noch nicht bekannt. Die aktuellen Analystenschätzungen betrachten das KGV 2017e von 14, das aufgrund sehr pessimistischer Ethanolpreisentwicklungsannahmen errechnet wurde. Erst wenn CEO Sauter gegebenenfalls in den kommenden Wochen einmal die positive Ethanolpreisentwicklung und deren Auswirkung auf den freien Cashflow im Unternehmen ansprechen sollte, dann könnten Analysten diese Rechnung aufmachen und ebenfalls entdecken, wie billig Verbio auf Basis dieser Zahlen ist.

Am 21. November wird Verbio im Rahmen des Eigenkapitalforums in Franfurt vor Investoren treten und seinen "Investment-Case" darlegen. Ja, so sprechen die Analysten untereinander. Das Verbio-Management wird also Analysten vorstellen, wie sie sich die Entwicklung der Bilanz in den kommenden Quartalen vorstellen. Das besondere an einem solchen Termin: das Management wird direkt auf Fragen der Analysten antworten müssen. So also auch auf die offensichtliche Diskrepanz zwischen der Preisannahme und der Preisentwicklung. Doch das in meinen Augen viel Bemerkenswertere ist, dass Verbio überhaupt auf diese Veranstaltung geht. Da muss man nicht hin. In der Regel geht man dort hin, wenn man Geld braucht (bei Verbio nicht der Fall), oder wenn man wirklich seine Hausaufgaben gemacht hat und die gute Situation im Unternehmen in die Welt tragen möchte. Das, so glaube ich, ist bei Verbio der Fall.

Also: ein Unternehmen, dass aufgrund des "grünen" Anstrichs begeistert und nach vielen Jahren der Entwicklung und Forschung nun ein laufendes, tragfähiges Geschäft hat, könnte nun die Absicht haben, etwas stärker in den Fokus von Anlegern zu kommen. Wenn das Management diese Absicht erfolgreich umsetzt, dürften Analysten im Anschluss an das Eigenkapitalforum ihre Kursziele für Verbio anheben.

Wir haben eine erste spekulative Position bei 6,47 Euro eröffnet. Zum Hinterherjagen gibt es keinen Grund. Sollte die Aktie von derzeit 7 Euro nochmals auf unser Einstiegsniveau zurückkommen, würde ich nochmals nachkaufen.

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Heute früh hat auch Verbio Quartalszahlen vorgelegt. Der Umsatz ist um 1% angestiegen. Das habe ich erwartet, da ja das Unternehmen bereits seit langem unter nahezu Vollauslastung produziert.

Der Gewinn (EBITDA) ist um 11% angesprungen, weil sich die Gewinnmarge im Bereich Biodiesel (dort wird das Bioethanol beigemischt) gut entwickelt hat. Auch hier also haben sich wie erwartet die Preise vorteilhaft entwickelt.

Beim Biomethan, also Biogas, spricht das Unternehmen weiterhin von Preisdruck. Hier fehlt offensichtlich noch die helfende Hand aus Brüssel, um gegen das billige Gas aus Russland eine Chance zu haben.

Im vorletzten Satz der Pressemeldung steht ein Wort, das mich überrascht: "In Abhängigkeit von den Ergebnissen der standortspezifischen Machbarkeitsstudien plant VERBIO den Bau von zwei neuen Stroh-Biomethananlagen mit einer Leistung von je ca. 10 MW thermisch an Standorten in Deutschland und Indien."

Eine kleine Testanlage mit 10 MW in Indien? Da habe ich mich in meiner Analyse über die Umweltverträglichkeit der Verbio-Produktionsanlagen ausgelassen und deren Einsatz für die Smog-geplagten Schwellenländer vorgeschlagen und nur wenige Tage später verkündet Verbio den Bau einer Testanlage in Indien? Da kann ich mit meiner Überlegung ja nicht so falsch liegen, oder? Ich werde der Sache nachgehen.

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Update vom 8.11.2016:

ich würde nun auch schon vor dem morgigen Wahlergebnis und dem eventuellen Ausverkauf, sollte Trump als Überraschungssieger hervorgehen, heute schon Verbio ins Portfolio holen.

Verbio hatten wir schon mal 2011 ins Heibel-Ticker Portfolio geholt Zu früh, denn Verbio war damals noch am austesten der besten Produkionsmethoden für das Biomethan.

Natürlich ist es in Chemie-Laboren schon lange möglich, aus organischen Abfällen Strom zu erzeugen. Doch diesen Prozess in eine große Produktionsanlage einzuführen, ist nochmals eine ziemlich komplexe Geschichte, an der Verbio mehrere Jahre basteln musste. Neben den vielen zeitlichen Komponenten im Prozessablauf ist auch die Zusammensetzung der Fermentierungsstoffe eine Wissenschaft für sich. Was im Labor funktionierte, muss noch lange nicht in einer Großanlage funktionieren, wo die Temperatur, die zeitliche Abfolge und die Geschwindigkeit der Durchmischung und vieles mehr einfach nicht vergleichbar sind mit dem Labor.

Erst 2014 / 2015 hat Verbio endlich diese Produktionsprozesse in großer Dimension verlässlich reproduzieren können und es begann der kometenhafte Aufstieg des Aktienkurses. Von 1,20 Euro Anfang 2014 ist die Aktie bis auf 8,75 Euro im Frühjahr des laufenden Jahres angesprungen.

Lassen Sie uns einmal genauer hinschauen, was Verbio da eigentlich macht: Verbio hat es geschafft, aus organischen Abfällen Strom zu erzeugen. Organische Abfälle wie beispielsweise das Stroh, das nach der Getreideernte in Ballen gerollt wird und monatelang auf den Feldern liegt. Ein Teil davon wird von Rindern und Pferden über den Winter aufgefressen, der große Teil wird in Form von Dünger dem Ackerboden wieder zugeführt. Rund 30% jedoch werden einfach entsorgt, also abgefackelt. In Deutschland sind das rund 6 Mio. Tonnen pro Jahr. Verbio selbst gibt auf seiner Webseite 8-13 Mio. Tonnen verfügbares Stroh pro Jahr an.

Aus diesen Abfällen kann Verbio Biomethan herstellen. Und mit Biomethan, oder auch Biogas, können Sie Autos oder auch ein Kraftwerk betreiben. Der Gasantrieb ist in Deutschland nicht sehr verbreitet, in Italien beispielsweise schon, so auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern. Indien fällt mir da ein.

In den Schwellenländern werden jedes Frühjahr Strohabfälle abgebrannt und der Himmel wird in schwarze Rußwolken getaucht. Die schlechte Luft ist ein Problem für die Gesundheit der Bevölkerung. Diese Länder suchen nach Auswegen, um das Stroh weniger schädlich zu entsorgen. Wie wäre es, wenn sie damit sogar noch Strom erzeugen könnten?

Erst durch diese übergreifende Betrachtungsweise wird Verbio zu einem interessanten Anlageobjekt. Weder Biomethanol (Gas) noch Bioethanol (E10-Benzinbeimischung) von Verbio können für sich betrachtet preislich wettbewerbsfähig werden. Es wird zwar aus organischen Abfällen Strom erzeugt, doch das ist wesentlich teurer, als wenn man ein Loch in den Boden bohrt und dort Gas oder Öl herausströmt.

So ist Verbio abhängig von einer gut funktionierenden Europapolitik (ups: Risikofaktor!), denn zunächst wurde das billige Bioethanol aus Argentinien seitens der EU mit Strafzöllen belegt, und nun wird auch das Biomethan von Verbio gefördert, um gegen das billige Gas aus Russland bestehen zu können.

Zugleich hat sich aber auch der Preis von Bioethanol sowie Biomethan stabilisiert. Schon seit Anfang 2015 haben sich beide Preise stabilisiert, seit diesem Frühjahr sind sogar wieder leicht steigende Kurse zu erkennen.

In seiner Jahresprognose hat Verbio-CEO Claus Sauter noch von rückläufigen Preisen gesprochen. Diese Prognose wird er wohl irgendwann revidieren müssen, nach oben.

Nun ist die Aktie schon kräftig angesprungen, glücklicherweise aber in den vergangenen Monaten deutlich zurückgekommen. Warum?

Der Anstieg von 1,20 Euro auf 8,75 Euro von Anfang 2015 bis zum Frühjahr 2016 ist meines Erachtens dem Erfolg in der endlich reibungslosen Produktion des Biomethans zuzuschreiben. Die Biomethan-Produktion ist der Bioethanol-Produktion nachgelagert und verwendet teilweise deren Abfallprodukte. Die Kombination macht die Ökobilanz so schön, wenn ich es richtig verstanden habe (werde ich demnächst beim Unternehmen direkt nachfragen).

In den vergangenen Monaten haben sich sogar eine Reihe von institutionellen Anlegern bei Verbio eingekauft: J.P. Morgan UK hält inzwischen 1,5% der Anteile von Verbio, Dimensional Fund weitere 1% und BlackRock 0,4%. Wenn wir uns vor Augen führen, dass die Familie um Claus Sauter über 70% am Unternehmen hält, dann haben institutionelle Anleger in den vergangenen zwölf Monaten 10% des frei verfügbaren Streubesitzes eingekauft. Aha, daher der Kursanstieg.

Am 4. Mai haben die Quartalszahlen von Verbio jedoch enttäuscht. Das Unternehmen konnte in seinem dritten Fiskalquartal „nicht an die Entwicklung im zweiten Quartal ... anknüpfen“. Als Begründung wurde ein Preisdruck im Markt angeführt. Tatsächlich war der Ethanolpreis in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres 2016 zwischenzeitlich deutlich unter Druck und die Prognose von Sauter hätte durchaus in Erfüllung gehen können. Sie werden sich sicherlich an die Weltuntergangsstimmung im Februar erinnern, als Aktien und Öl parallel ungebremst in den Keller rauschten.

Die internationalen institutionellen Anleger, denen die politischen Rahmenbedingungen für den Erfolg von Verbio sicherlich nicht entgangen sind, werden daraufhin erst einmal eine Pause eingelegt haben mit ihren Verkäufen. Zumindest vermute ich das, denn das wäre dann der Grund für den Kurseinbruch der Aktie von 8,75 Euro auf 4,65 Euro Mitte September.

Am 21. September wurden dann die nächsten Quartalszahlen veröffentlicht und, oh Wunder, die Verkaufspreise haben sich stabilisiert, sind sogar kräftig angestiegen. Verbio produziert seit langem schon unter nahezu Vollauslastung. Damit kann sich das Ergebnis nur dann verbessern, wenn der Preis steigt. Und der Preis steigt.

So befindet sich die Aktie nun wieder in einem Aufwärtstrend, dessen mögliches Ziel wir nun einmal zu berechnen versuchen.

Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten aufgrund des von CEO Sauter in Aussicht gestellten rückläufigen Preisniveaus einen Gewinneinbruch von 52 Mio. Euro auf 37 Mio. Euro. Das KGV würde somit von 8 auf 13 anspringen. Für ein Unternehmen, das am Tropf der EU-Regulierungen hängt, ziemlich hoch, oder?

Ich habe die Bewertung von Verbio einmal mit CropEnergies, der Südzucker-Tochter, verglichen. 697 Mio. Euro Umsatz werden bei CropEnergies mit 417 Mio. Euro Marktkapitalisierung belegt. 644 Mio. Euro Umsatz von Verbio werden mit 408 Mio. Euro Marktkapitalisierung belegt. Davon müssen wir aber noch die 65 Mio. Nettoliquidität abziehen, die bei Verbio in der Bilanz schlummert – CropEnergies ist bei 0.

Also wird der Umsatz von CropEnergies mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 0,6 bewertet, bei Verbio nach Abzug der Nettoliquidität von 0,5. Alles unter 1 ist günstig. Je kleiner das Verhältnis, desto günstiger die Bewertung. Verbio wird derzeit also etwa halb so hoch bewertet wie CropEnergies, wenn wir das KUV betrachten.

Das könnte sich aus dem Gewinn (EBITDA) erklären, denn mit dem geringeren Umsatz macht CropEnergies 102 Mio. Euro Gewinn während Verbio nur 73 Mio. Euro erzielte. Die Gewinnmarge von Verbio ist also deutlich geringer.

Dies wirkt sich auf das KGV aus: CropEnergies notiert auf einem KGV 2017e von 10, Verbio von 13. Das hohe KGV von 13 für Verbio ergibt sich jedoch aus der pessimistischen Preiserwartung des CEOs Sauter. Sollte er bei nächster Gelegenheit seine Preisprognose revidieren, dürfte die Aktie schnell ein KGV 2017 von 10-11 erreichen, das würde einem Kursanstieg von rund 20% entsprechen.

Die nächste Gelegenheit ist übrigens der kommende Donnerstag, da werden die nächsten Quartalszahlen von Verbio veröffentlicht.

Verbio hat über Jahre eine komplexe Produktionsanlage gebaut, die in ihrer Dimension einmalig ist in Deutschland – vielleicht sogar in Europa, vielleicht sogar weltweit. Die Aktie ist derzeit meiner Einschätzung nach solide bewertet. Sollte CEO Sauter seine Prognose etwas anheben, dürfte die Aktie weiter anspringen. Dabei muss das Unternehmen nun nicht mehr investieren oder sonstige Abenteuer eingehen, das haben sie hinter sich.

Die Produktionsmethode in dieser Methode könnte für andere Länder interessant sein. Es würde mich nicht wundern, wenn Länder mit großer Getreideproduktion (Ukraine, Indien) auf Verbio zugehen würden und Interesse an der Produktionsanlage zeigen. Ich strapaziere hier gerne den Begriff des Deutschen Maschinenbaus, der ein weltweiter Exportschlager ist.

Doch das ist Zukunftsvision. Kurzfristig wäre die Verbio-Aktie eine Spekulation auf eine Prognoseanhebung im Rahmen der Quartalszahlen am Donnerstag. Ich würde daher eine spekulative Position in Verbio eröffnen.

Nachdem der Streubesitz durch institutionelle Anleger reduziert wurde, ist der Handel in Verbio nicht mehr so groß. Bitte verwenden Sie daher limitierte Kaufaufträge, derzeit halte ich ein Limit von 6,50 Euro für erfolgsversprechend.

Verbio Vereinigte BioEnergie AG
WKN A0JL9W, ISIN DE000A0JL9W6
Kurs aktuell: 6,47 EUR (Xetra 12:28 Uhr)
Kaufen mit Limit 6,50 EUR
Speklation auf Prognoseanhebung am kommenden Donnerstag

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Verbio ist eine politische Aktie. Das wußte ich zuvor nicht. Natürlich ist es schön, Bio-Diesel und Bio-Ethanol nur aus ökologischen Abfall- und Reststoffen zu erzeugen. Verbio hat die Technologie der Zukunft. Doch es ist auch sauteuer, und wenn die Politik nicht mitspielt, droht dem Unternehmen das Aus.

Nun, so weit kam es glücklicherweise nicht, doch die Zurückhaltung der Politik in Sachen Strafzölle auf ausländische Konkurrenzprodukte, die weitaus umweltschädlicher produziert wurden, verhinderte die in Aussicht gestellte Geschäftsentwicklung bei Verbio und nötigte das Unternehmen dazu, Kreditvereinbarungen neu zu verhandeln. Die Aktie sackte von 1,40 auf 0,75 euro. Bei 1,17 Euro zogen wir die Reißleine und realisierten 16% Verlust.

Inzwischen hat Verbio Unternehmensteile verkauft und dadurch das Geschäft sowie die Bilanz der verschlechterten Marktbedingung angepasst. Gefahr besteht derzeit keine mehr, doch auch die Aussichten sind nach der Umstrukturierung bei weitem nicht mehr so rosig wie zuvor. Die Phantasie, die ich früher mal in der Aktie gesehen habe, sehe ich heute nicht mehr.

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Ich würde Verbio heute verkaufen und den Verlust von -16% realisieren. Wie erwartet waren zumindest die US-Importe mit entsprechenden Strafzöllen belegt worden, die Entscheidung für die argentinischen und indonesischen Importe steht noch aus, dürfte aber ähnlich ausfallen. Je länger die US-Entscheidung im Markt ist, desto größer werden die Erwartungen für die noch ausstehende Entscheidung, und so wendet sich das Blatt. Wo ich kürzlich noch auf eine positive Überraschung spekulierte, ist die positive Entscheidung schon fast Voraussetzung für das aktuelle Kursniveau, eine anders lautende Entscheidung würde die Aktie hingegen nochmals unter Druck setzen.

Verbio zahlt noch keine Dividende und könnte meines Erachtens in einem schwachen Marktumfeld über Gebühr unter Druck geraten, daher würde ich die heutige Stärke zum Verkauf nutzen.

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Die EU hat nun, wie erwartet, Strafzölle für US-Bioethanol verhängt. Dies führt zu einem Preisaufschlag von etwa 10% für die Importe und dürfte der heimischen Produktion ein wenig Entlastung im Preiskampf geben. Gleichzeitig sind jedoch zwei große Bioethanolwerke in England ans Netz gegangen, sodass es sicher auch nicht zu einer Knappheit kommen wird.

Diese Entscheidung war absehbar, unterstreicht jedoch nochmals den Willen der Brüsseler, die heimische Industrie zu schützen. Es ist also ein Hinweis dafür, dass auch die billigen Importe aus Argentinien und Indonesien im Mai ebenfalls einen entsprechenden Strafzoll erfahren dürften.

Verbio ist kräftig angestiegen. Sollte die Aktie frühzeitig unser Ziel von 1,80 Euro erreichen, so werden wir den Gewinn frühzeitig mitnehmen.

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Heute hat Verbio Zahlen veröffentlicht. Der Umsatz ist wie erwartet um 12% auf 191,3 Mio. Euro zurückgegangen. Der Verlust konnte im Vergleich zum Vorquartal von -4,9 auf -0,1 Mio. Euro reduziert werden. Diese Zahlen stellen keine Überraschung dar. Allerdings sind Anleger enttäuscht über das Ausbleiben einer Prognose für das laufende Jahr. Mit dem Hinweis auf den ungewissen Ausgang der Entscheidung über die Einführung von Anti-Dumpingzöllen in Brüssel hat CEO Sauter begründet, dass keine Prognose möglich sei. Eine entsprechende Entscheidung erwarten wir im Mai.

Was bislang von Anlegern in meinen Augen noch nicht richtig verstanden wurde, ist die Aussage von Sauter, künftig auch Biodiesel aus Palmöl herzustellen. Hintergrund ist die Schwankung im Ansatz des hauseigenen Biodiesels auf Rapsbasis. Dieser kann nur im Winter gut abgesetzt werden. Lassen Sie mich diese Bemerkung in die richtige Perspektive setzen:

Verbio ist ein grünes Unternehmen und möchte gerne so grün sein, wie es die Regeln in Brüssel erst in vielen Jahren vorschreiben würden. Mit diesem Anspruch gestartet , hat Verbio natürlich Biodiesel aus Raps hergestellt. Das ist teuer aber ökologisch völlig unbedenklich. Nun muss sich dieser hohe Anspruch im Wettbewerb gegen Biodiesel behaupten, der aus anderen Stoffen hergestellt wird: Soja, ein wichtiges Futtermittel, oder Palmöl, das häufig noch aus Tropenwäldern stammt. Preislich sind diese Basisstoffe überlegen, sie drohen Verbio in den Ruin zu treiben.

Biodiesel aus Raps hat im Winter Vorteile, da dessen Kälteverträglichkeit besser ist. Daher der Gewinnsprung im abgelaufenen Quartal. Verbio hat zwar weniger abgesetzt, aber es war der teure Biodiesel, an dem der Markt aufgrund der kalten Temperaturen nicht vorbei kam. Dieser Vorteil endet aber sobald die Vögel wieder zwitschern. Und sollte in Brüssel eine nachteilige Entscheidung fallen, dann sieht es wirklich schlecht aus für Verbio. Um diesem vorzukommen, hat nun das Unternehmen ein wenig seines grünen Anspruchs gegen die wirtschaftliche Machbarkeit eingetauscht und verwendet also künftig auch Palmöl.

Keine schöne Entscheidung. Das Unternehmen wird wohl die Politik für diese Entscheidung verantwortlich machen. Nun, als Anleger sehe ich zumindest, dass das Unternehmen noch Optionen hat, um am Markt zu bestehen. Und das ist positiv. Analysten erwarten Kosteneinsparungen, die zu einer um 1% höheren Gewinnmarge führen. Und bei der angespannten Situation bei Verbio ist das eine große Sache.

Heute ist die Aktie um 4% eingebrochen, der Kurs notiert knapp unter unserem Kaufkurs und bietet Ihnen die Gelegenheit noch einzusteigen, wenn Sie das bislang noch nicht getan haben. Ich denke, dass die Entscheidung für das Palmöl in den kommenden Tagen positiv wahrgenommen wird und dem Kurs einen Boden gibt. Eigentlich aber hängt alles an der Entscheidung in Brüssel, auf die wir bis Mai warten müssen.

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Verbio ist heute früh kräftig angesprungen. Wieder einmal kursiert das Gerücht, dass der Import von billigem Bio-Ethanol eingeschränkt werden soll. Ich hatte vor einigen Wochen im Heibel-Ticker davon berichtet: Billiges Bio-Ethanol aus Argentinien und Indonesien verhagelt Verbio die Bilanz.

Sie kennen sicher auch die Diskussion „Tank oder Teller“, mit der die Herstellung von Bio-Ethanol immer wieder kritisiert wird: Roggen und Weizen gehören in den Augen der öffentlichen Meinung auf den Teller und dürfen nicht verfeuert werden.

Verbio hält sich an diese Vorgabe und nutzt für die eigene Bio-Ethanolherstellung ausschließlich verdorbene, nicht mehr zum Verzehr geeignete (weder für Mensch noch Tier) Rohstoffe und produziert daraus Bio-Ethanol. Ob diese Vorgabe in Argentinien und Indonesien befolgt wird, kann mit Recht kritisiert werden, wie wir unzähligen Medienberichten entnehmen können.

Dafür ist das Bio-Ethanol von Verbio teurer und Wettbewerber, die sich nicht an die Vorgaben halten, können Verbio aus dem Markt drängen (ja, das Unternehmen kaputt machen!). Diese Befürchtung sorgte in den vergangenen Jahren für einen Kurssturz der Verbio-Aktie von 4 auf nunmehr 1,37 Euro.

Die schleppende Einführung von E10, sowie vorrübergehende Billigimporte aus den USA, belasteten die Bilanz von Verbio, und so ist es durchaus verständlich, dass einige Anleger die Aktien aus Angst vor einer drohenden Insolvenz verkauften. Das aktuelle Kursniveau, das Tief lag im Dezember bei 1,06 Euro, spiegelt dieses Insolvenzrisiko wider.

Eine Verabschiedung von Importbeschränkungen für Bio-Ethanol aus Argentinien und Indonesien auf EU-Ebene würde Verbio eine völlig neue Kalkulationsbasis ermöglichen. Der Preiswettbewerb wäre gemildert, und binnen kurzer Zeit könnte das Unternehmen den Break-Even schaffen, so Analysteneinschätzungen.

Eine Entscheidung über Importbeschränkungen auf EU-Ebene scheint unmittelbar bevor zu stehen, denn immer häufiger kommen entsprechende Gerüchte auf. Gepaart mit dem Kurssprung von heute früh würde ich darauf setzen, dass sich dort etwas bewegt.

Eine Ablehnung von Importbeschränkungen würde die Aktie kaum noch belasten, diese Gefahr ist in meinen Augen inzwischen eingepreist. Eine Zustimmung würde das Unternehmen jedoch ad hoc von der Insolvenzgefahr befreien und sollte zu einem Kurssprung führen.

Es ist eine sehr spekulative Tradingidee, die Sie bitte nur mit kleinem Geld eingehen sollten. Wer auf Gewissheit warten möchte, der geht dann zwar ein kleineres Risiko ein, verzichtet aber auf den ersten und vermutlich größten Kursgewinn. Auf der anderen Seite ist dies eine Spekulation für die es kaum Anhaltspunkte und auch kaum einen Zeitrahmen gibt.

Ich habe das Unternehmen als solide kennen gelernt. Trotz der vielen Probleme der vergangenen Jahre habe ich stets ordentliche Antworten auf meine Fragen erhalten und auch die Veröffentlichungen geben ein Bild ab, das Vertrauen erweckt. Daher habe ich mich entschlossen, dieses Risiko einzugehen.

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Innovationen dauern häufig länger, als man denkt. Und so ist es leider auch bei Verbios Biogasproduktion. Nachdem mir CEO Sauter vor einigen Wochen persönlich versichert hatte, die Produktion laufe rund und planmäßig und die Auslastung werde sukzessive gesteigert, erfuhren wir heute im Rahmen der Quartalszahlen, dass die Biogasanlage noch einige Tests bestehen muss, bevor man von einem etablierten Verfahren sprechen kann. Ja, die Anlage läuft mit zunehmender Auslastung (derzeit 85%).

Der besondere Reiz von Verbio liegt darin, dass neben der Bioethanol-Produktion für geringe Mehrkosten auch noch aus dem anfallenden Abfall Biogas erzeugt werden kann. Wenn diese Kombination einmal in der geplanten Kapazität (125 Megawatt) läuft, wird Verbio zu einer Cashcow. Bislang wurden Ende 2011 für den ersten Teil und Mitte 2012 für den zweiten Teil der Anlage in Aussicht gestellt. In der heutigen Pressekonferenz bekam ich jedoch den Eindruck, dass wesentlich mehr Zeit benötigt wird, diese "weltweit einzigartige" Anlage in einen 24-Stunden / 365 Tage - Betrieb zu überführen.

Zum Verständnis: Wenn Sie sich ein Sixpack Becks Bier kaufen, dann wollen Sie auch sicher sein, dass jedes der sechs Biere gleich schmeckt. Und ebenso stabil muss das Ergebnis der Biogas-Produktion sein, egal ob wir winterliche Minusgrade haben oder eine sommerliche Hitzewelle. Es wurden keine konkreten Termine genannt bzw. die genannten Termine widersprachen sich teilweise, so dass ich zu der Auffassung komme, die vollständige Fertigstellung nimmt noch ein weiteres halbes bis ganzes Jahr mehr Zeit in Anspruch, als derzeit erwartet wird.

Das heißt sodann auch, dass die Zeiten einer Cashcow Verbio noch lange nicht in Sicht sind. Und deswegen wird die Aktie heute leider ausverkauft, aktuell notiert sie mit 7,5% im Minus.

Wir haben schon zu oft zu lange an vielversprechenden Positionen festgehalten, und ich möchte diesen Fehler bei Verbio nicht wiederholen. Daher würde ich heute und morgen die Aktie verkaufen. Achten Sie bitte darauf, dass Sie sich ein passendes Limit suchen, damit wir den Kurs nicht zusätzlich belasten.

Wer ausreichend Geduld hat, der kann gerne noch ein bis zwei Jahre warten, bis die innovative Technologie zu sprudelnden Gewinnen und somit auch zu einem wieder steigenden Aktienkurs führt. Ich gehe nach wie vor davon aus, dass dies gelingen wird. Doch über ein Jahr zu warten ist mir zu lange, und ich würde mich daher von dieser Aktie verabschieden.

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Na, so schmerzhaft wie der Ausverkauf bei Verbio für uns war, so schön ist die derzeitige Erholung. Am 19.10. hat das Analystenhaus Close Brothers Seydler die Aktien von Verbio mit einem Kursziel von 6,50 Euro empfohlen, Verbio schwinge sich zu einem maßgeblichen Biogasproduzenten Europas auf. Derzeit ist Close Brothers mit Verbio auf Roadshow, um neue Anleger zu finden. Na, das klingt doch gut, selbst wenn ich die 6,50 Euro für ein wenig zu optimistisch halte.

Während im Juli Großaktionäre bei Verbio ausstiegen und den Kurs damit bereits vor der EU-Schuldenkrise auf 3 Euro schickten, gibt es nun offensichtlich aufgrund der Finanzmarketingaktivitäten (oder wie würden Sie eine Roadshow bezeichnen?) neue Kaufinteressenten, die den Kurs binnen weniger Tage in die Höhe katapultieren. Schauen wir uns die Situation also einmal genauer an:

Im ersten Halbjahr war die Auslastung der Bio-Ethanolproduktion nur bei etwa zwei Drittel. Die Wirren um die E10-Einführung haben für Verunsicherung bei den Kunden und für Verkäufe bei den Aktionären gesorgt. Inzwischen liegt die Bio-Ethanolauslastung laut Unternehmen bei 100%, dies ist auch bis zum Jahresende gewährleistet. Wir haben schon bei CropEnergies von dieser guten Entwicklung gehört.

Die Biogas-Produktion ist in den vergangenen Monaten kontinuierlich auf 85% Auslastung gestiegen (zuvor noch 80%). Auch hier verläuft alles nach Plan, und die Bären müssen feststellen, dass alle Katastrophenszenarien, die reichlich an die Wand gezeichnet wurden, nicht eintrafen.

Noch in diesem Sommer sah es so aus, als werde E10 ein Riesenflopp. Der Welthunger wurde (meiner Ansicht nach zu Unrecht) auf die Verwendung von Getreide als E10-Grundlage geschoben, die strengen Auflagen und strikte Präferenz der Nahrungsmittelindustrie vor der Bioethanolerzeugung wurden von den Medien verniedlicht oder einfach ignoriert . Doch wie von mir erwartet hat sich E10 inzwischen dennoch durchgesetzt, Mitte nächsten Jahres werden die meisten Autos mit E10 betankt, und kaum jemand wird sich daran erinnern, dass E10 sowohl Motoren fressen als auch den Hunger in Afrika anheizen soll.

Die Probleme bei der Inbetriebnahme der größten Biogas-Anlage Deutschlands hat das Unternehmen in den Griff bekommen. Auch für ausreichend Einsatzstoff ist gesorgt, da die Schlempe aus der Bioethanolproduktion bei derzeitiger 100%iger Auslastung ja nun reichlich anfällt. Das Unternehmen steht hier vor einer Gewinnexplosion: Während im ersten Halbjahr noch die schleppende E10-Einführung sowie die hohen Zusatzkosten für die Biogasproduktion kaum genug Gewinn zuließen um die Fixkosten zu decken, wird im zweiten Halbjahr die bessere Auslastung kaum zu zusätzlichen variablen Kosten führen. Ich erwarte nun also den Gewinnschub, den ich bereits im Mai für dieses Jahr in Aussicht gestellt hatte.

Am 11.11. wird Verbio Quartalszahlen veröffentlichen. Ich nehme an, dass der Kurs spätestens danach nochmals deutlich höher steigen wird.

Warum macht man eigentlich eine Roadshow? Nun, bei Verbio kann man den Grund sehr schnell finden: Ein stark schwankender Aktienkurs zehrt an den Nerven. Nicht nur die Nerven der Anleger, sondern auch die des Managements und der Mitarbeiter werden strapaziert. Und wenn Banken hohe Kreditlinien zur Verfügung stellten, dann werden auch die Nerven der Banker strapaziert. Eigentlich ist ein stark schwankender Aktienkurs etwas, das man möglichst vermeiden möchte.

Also sucht man sich am liebsten Aktionäre, die nicht schon bei den kleinsten Wirren ihre Pakete auf den Markt werfen. Am liebsten möchte man Aktionäre, die von der Sache überzeugt sind und auch einmal ein Tal der Tränen mit dem Unternehmen gemeinsam durchschreiten, ohne durch heftige Aktienverkäufe auch noch den Kurs zusätzlich zu belasten.

Nach den leidigen Erfahrungen dieses Sommers ist es also nun nur zu verständlich, dass Verbio mit Hilfe einer Roadshow in Deutschland versucht, neue langfristige (Anker-)Aktionäre zu finden. Das geht kaum per E-Mail oder Telefon, da muss man mit entsprechenden institutionellen Anlegern, häufig Fondsmanager, unter vier Augen sprechen. Fondsmanager müssen umfangreich informiert werden und anschließend die Möglichkeit haben, das Management, am besten den CEO, direkt und unter vier Augen auf heikle Themen anzusprechen.

Die 21% Plus in nur einer Woche deuten darauf hin, dass es Verbio gelungen ist, neue Anker-Aktionäre zu finden. Und nun wäre es verheerend, wenn diese neuen Aktionäre gleich bei dem nächsten Quartalsergebnis (am 11.11.) verprellt würden. Wenn sich der Vorstandschef Claus Sauter nicht ungeschickt anstellt, dann hat er noch ein paar gute Zahlen im Ärmel, mit denen er für eine positive Überraschung sorgen kann.

Wir haben schon eine volle Position, doch ich würde den gerade begonnenen Lauf gerne noch stärker mitnehmen und würde daher unsere Position um weitere 50% auf 150% aufstocken. Es ist kein konträrer Kauf sondern das Aufspringen auf den angefahrenen Zug. Entsprechend müssen wir diesen Teil der Position mit einem engen Stopp Loss absichern. Ich würde also heute zu Kursen unter 3,30 Euro nachkaufen. Als Ziel erwarte ich Kurse knapp unter 4 Euro nachdem die Quartalszahlen veröffentlicht wurden. Einen Stopp Loss würde ich unter 3,05 Euro setzen.

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Von 3,40 unter 3 Euro ist die Aktie seit Freitagabend gerutscht. Eine Meldung dazu gibt es nicht, ich habe soeben mit dem Vorstandsvorsitzenden Claus Sauter telefoniert, und er bestätigte mir, dass alles in seinem Unternehmen nach Plan verlaufe. Die Ethanol-Produktion für das dritte Quartal sei bereits vollständig verkauft, für das vierte Quartal werde eine entsprechende Meldung bald erwartet. Die Biogas-Produktion laufe "nahe bei 80% Auslastung", was deutlich mehr ist als im ersten Halbjahr. Man arbeite sich nun langsam und nachhaltig weiter nach oben, so Sauter.

Klingt also alles sehr vertrauenserweckend, dennoch ist der Kurs heute früh bei hohen Handelsumsätzen eingebrochen. So gibt es wie immer zwei mögliche Interpretationen: Entweder jemand weiß etwas, was wir nicht wissen ... dann hätte Sauter mir das aber sagen müssen. Oder aber es gibt einen Großaktionär, der seine Anteile versilbert. Für diese Theorie sprechen noch einige andere Faktoren:

Mit nur 28,4% im Streubesitz befindlichen Aktien von 200 Mio. Euro Marktkapitalisierung werden also nur 57 Mio. Euro Aktien über die Börse gehandelt. Fonds und andere institutionelle Anleger verfügen nicht selten über ein Anlagevermögen von deutlich über 1 Mrd. Euro. Wenn ein solcher Anleger eine Position von wenigen hunderttausend Euro in Verbio hat, dann erscheint diese Zahl kaum in deren Bilanz. Und so ist es leider immer wieder der Fall, dass solche Großanleger diese vermeintlich kleinen Positionen ohne Rücksicht auf Verluste auf- und abbauen. Es fällt einfach nicht ins Gewicht, wichtiger ist die Gesamtallokation des Portfolios.

Ein solcher Großaktionär verkauft aus verschiedenen Gründen, häufig sind es Gründe, die gar nicht mit dem Unternehmen selbst, in unserem Fall also Verbio, zu tun haben. Dennoch finde ich es nicht vertrauenserweckend, wenn gerade Verbio heute aus einem solchen Portfolio gekickt wird. Egal wie gut sich das Geschäft entwickelt, andere Großanleger könnten diesem Beispiel folgen und vor der nächsten "positiven Unternehmensmeldung" den Kurs immer wieder drücken. Das belastet unsere Nerven.

Da wir niemals in die Panik hinein verkaufen, warten wir also erst einmal ab. Mal sehen, welche Meldungen es in den nächsten Tagen noch gibt.

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Na, wer am 23.6. meiner Empfehlung gefolgt ist und den Ausverkauf aufgrund der hohen Kosten für die aufwendige Entschwefelung der Biogasproduktion zum Einstieg nutzte, der kann sich nun über schnelle 10% Kursgewinn freuen. Bereits im Vorfeld der Meldung war der Kurs von Verbio von 4 auf 3,60 Euro gerutscht und die Meldung vom 23.6. war nichts weiter als die Bestätigung der Befürchtungen, die nochmals die letzten Angsthasen aus der Aktie getrieben hat, bevor nun eine Aufholjagd begann.

Sowohl die aktuellen Meldungen, als auch der Kursverlauf bestärken mich in meiner Erwartung, dass die Aktie bald wieder deutlich über 4 Euro notieren wird. Halten.

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60 MW will Verbio einmal mit zwei Biogasanlage produzieren. Eingesetzt wird die Schlempe, die beid er Bio-Ethanolproduktion abfällt. Bislang gibt es kaum Biogaskraftwerke diese Größenordnung, ich konnte nur welche finden, die 0,x, manchmal 2 oder 3 MW produzieren. Verbio hat zwei Biogasanlagen gebaut, die jeweils 30 MW produzieren sollen. Es ist eigentlich nicht verwunderlich, dass die Inbetriebnahme Probleme aufwirft, die nicht vorhersehbar waren. Warum sollte so ein Pilotprojekt "nach Plan" verlaufen, das wäre ja das erste mal ... könnte man sarkastisch sagen. Und nun hat es uns getroffen: Wir sind schon voll investiert und Verbio verkündet heute, dass die Inbetriebnahme der Biogasanlagen eine zusätzliche Entschwefelungstechnologie benötigt, die mit 8 Mio. Euro zu Buche schlägt. Von diesen 8 Mio. Euro war zuvor nirgends die Rede, es war nicht nicht einmal das Problem der Entschwefelung bekannt.

So hat Verbio heute verkündet, statt der erwarteten 20 Mio. Euro Gewinn im laufenden Jahr nur 10 Mio. Euro Gewinn zu erwarten. Weitere zwei Mio. Euro hat das Unternehmen an den Wirren um die E10-Einführung verloren, hier bliebt nicht nur ein Nachfrageschub aus sondern die Nachfrage ging sogar zurück.

Damit wird aus einem KGV 2011e von 20 plötzlich ein KGV von 40! Und jeder auf Nachhaltigkeit bedachte Anleger hat sich heute gefragt, was eine Aktie mit einem so hohen KGV im Portfolio macht. Die Aktie wurde um 4% auf 3,31 Euro ausverkauft.

Gleichzeitig bekräftigte Vorstandschef Claus Sauter den Erfolg der eingeschlagenen Strategie: Die Bio-Ethanolproduktion werde nach den Wirren um die E10-Einführung im weiteren Jahresverlauf sukzessive auf 100% Auslastung hochgefahren (im ersten Halbjahr waren es eben nur 50%) und mit der daraus gewonnenen Schlempe kann dann auch die Biogasproduktion von derzeit 70% weiter hochgefahren werden.

Aus dieser Formulierung wird die Stärke und Schwäche des Unternehmens sichtbar: Die integrierte Produktion bedingt sich gegenseitig. Wenn es Probleme in einem Bereich der Produktion gibt, dann hat dies Auswirkungen auf die anderen Bereiche. Im umgekehrten Fall ist der integrierte Ansatz ein Goldesel, wenn alles glatt läuft. Sollte also die Erwartung des Managements eintreten und bis zum Jahresende eine Vollauslastung realisiert werden können, dann würde Verbio im nächsten Jahr den Gewinn von 10 auf 30 Mio. Euro steigern können, was zu einem KGV 2012e von 8 führt.

Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einer kurzfristigen Betrachtungsweise und der langfristigen Perspektive. Zugegeben, es ist sehr ärgerlich, dass wir viel zu früh eingestiegen sind. Doch die Perspektive bleibt bestehen und die 8 Mio. Euro waren eine Einmalbelastung, die nach heutigem Kenntnisstand nicht erneut auf das Unternehmen zukommen wird. Die Gewinnprognose für 2012 bleibt also bestehen und die Aktie wird sich mittelfristig an dieser Prognose orientieren.

Wer also noch nicht voll investiert ist oder noch ein Schäufelchen drauflegen möchte, der kann in meinen Augen Verbio nun besonders günstig nachkaufen.

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In den vergangenen Minuten ist der Kurs von Verbio plötzlich und ohne erkennbaren fundamentalen Grund von 3,82 auf 3,59 Euro gerutscht. Auf diesem niedrigen Niveau fanden nur sehr geringe Umsätze statt, und inzwischen ist der Kurs wieder auf 3,70 Euro angestiegen. In meinen Augen könnte es sich um eine Stopp Loss Marke handeln, die gerissen wurde, einige Verkaufsorders auslöste und dadurch im Volumen die bestehenden Kauforders überwältigte. Ich würde diesen Kursrutsch zum Nachkaufen nutzen.

Grundsätzlich haben mich die Ereignisse der vergangenen Tage nachdenklich gestimmt. Ich denke, dass wir im Sommer noch einige Probleme wälzen müssen, die eine nachhaltige Erholung vorerst vereiteln. Heute ist ein Tag zum Kaufen. In den kommenden Tagen werde ich entsprechend risikobehaftete Positionen an guten Tagen verkleinern. Eine detaillierte Erklärung folgt spätestens am kommenden Freitag.

Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.

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Verbio haben wir nun schon einige Male hier im Heibel-Ticker besprochen. Das Unternehmen ist ein 100% integrierter Hersteller von Biokraftstoffen. Je nach Einsatzstoff werden unterschiedliche Herstellungs- und Reinigungsverfahren erforderlich, um am Ende einen brauchbaren Kraftstoff zu erhalten. Verbio ist bislang das einzige Unternehmen am Kapitalmarkt in Deutschland, das sich dieser Herausforderung stellt.

Insbesondere beim Biodiesel ist dies Verbio bereits gut gelungen. Das Unternehmen veröffentlichte diese Woche Quartalszahlen und konnte dank dieses Geschäftsbereichs einen ordentlichen Gewinn ausweisen.

Der zweite Bereich, Bioethanol, steht unter dem Zeichen von E10. Sie haben die Querelen um die E10-Einführung mitbekommen. Als kleines Update zum Auto Ihres Autors: Der VW-Konzern verwies mich aufgrund meiner schriftlichen Anfrage nach Umrüstmöglichkeiten für meinen Golf an meine Vertragswerkstatt. Meine Vertragswerkstatt (VW-Filiale) teilte mir daraufhin mit, dass es keine von VW vorge-schlagene Lösung für mein Problem gebe (das hätte mir auch VW mitteilen können, oder?).

Na, da muss ich den Wertverlust meines Autos wohl durch einen Aktiengewinn in einem Unternehmen auszugleichen versuchen, das von der E10-Einführung profitiert. Und Verbio scheint mir da geeignet zu sein :-)

Die Probleme um die E10-Einfühung haben im Q1 bei Verbio Spuren hinterlassen ,und so stellt es sich als richtig heraus, die Aktie nicht zu früh in unser Portfolio geholt zu haben. Seit Jahresbeginn ist die Aktie von 4,80 auf nunmehr 4 Euro gefallen. Im März war die Aktie kurzfristig unter 3,80 Euro gefallen, auf diesem Niveau würde ich nun eine Unterstützung sehen.

Diese Woche hat Aral, die Tochter von BP, die flächendeckende Einführung von E10 angekündigt. Der Preis solle um 5 Cents je Liter unter dem Preis von E5 liegen, um die schwächere Wirkungskraft auszugleichen und die Akzeptanz zu erhöhen.

Es zeigt sich also, an einer flächendeckenden E10-Einführung führt kein Weg vorbei. Das war ja eine meiner Grundüberzeugungen, mit der wir in Crop Energies und Verbio investiert hatten. Nun wo sich die Wogen geglättet haben, wird das Projekt fortgesetzt.

Was jedoch im Bereich Bioethanol an Verzögerungen zu Problemen in diesem Bereich bei Verbio führte, führte auf der anderen Seite zu besonders guten Einnahmen beim Biodiesel. Hier mussten von Mineralölunternehmen Biokraftstoffquoten zugekauft werden, was eben zu der besonders guten Profitabilität im Biodieselbereich bei Verbio führte. Der Verlust im Bereich des Bioethanols wurde also durch einen Sondergewinn durch Biokraftstoff-Quoteneinnahmen kompensiert. Noch im laufenden Jahr rechnet das Unter-nehmen mit einem Break Even beim Bioethanol.

Der dritte Bereich des Unternehmens ist das Biogas. Hier wurde von einer ungewollten Schwefelproduktion beim Produktionsanlauf berichtet, was zu Verzögerungen führte. Das Problem wurde gelöst und bis Mitte des Jahres rechnet das Unternehmen jedoch mit einer Vollauslastung der Biogasproduktion.

Biodiesel läuft, Bioethanol sollte bald folgen und beim Biogas wurden wichtige Grundlagen geschaffen. Ich habe den Eindruck, dass sich viele Ungewissheiten, die bislang den Kurs noch belasteten, so langsam klären und so könnte ich mir vorstellen, dass die Aktie ihre Jahrestiefs gesehen hat.

Zu Kursen bis 4,10 Euro würde ich daher eine erste spekulative Position eröffnen. Sollten ein rückläufiger Ölpreis oder erneut hohe Wogen um die E10-Einführung nochmals zu Kursen um 3,80 Euro führen, so würde ich dort nachkaufen.

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