Hier gibt es aktuelle News und Hintergrundinfos zum Kurs sowie Investmentideen zur Zuora Aktie.
Die Updates enthalten relevante und konzentrierte Informationen zur Zuora Aktie, einer möglichen Prognose bzw. Kursziel für den Aktienkurs, Charts sowie eine Einschätzung für unser Heibel-Ticker Portfolio, die Aktie zu kaufen oder nicht.
In unseren Informationen zu den einzelnen Positionen führen wir immer die jeweilige ISIN bzw. WKN der Aktie auf, geben eine aktuelle Bewertung für zu erwartende Entwicklungen ab und fokussieren uns auf eine faktenbasierte Analyse. Ebenso berichten wir über die zu erwartende Dividende und unsere Erfahrungen mit dem Unternehmen der Aktie.
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Der DAX ist gestern und heute um insgesamt 10% angesprungen, mein "Erholungsziel" von 10.300 Punkten wurde schon übersprungen. Ist die Krise nun vorbei? Ist das Schlimmste eingepreist?
Hmm, ich halte mich an meinen Fahrplan, das irgendwann die Viruskrise endet - vielleicht schon jetzt -, dass aber die wirtschaftliche Krise zu einer zweiten Ausverkaufswelle führen wird. Das erste Quartal ist beendet, in den nächsten Tagen beginnen die US-Unternehmen, ihre Q-Zahlen zu veröffentlichen. Ende April stimmen dann auch die deutschen Unternehmen in das Lied ein. Die Tonart wird Moll sein, viele Dissonanzen werden zu hören sein, denn es geht darum, den Staat zu überzeugen, dass man selber am schlimmsten betroffen ist.
Und dann folgen die staatlichen und geldpolitischen Rettungsprogramme, die entweder groß genug sind und somit unsere nachfolgenden Generationen mit Schulden zuschütten, oder aber zu klein sein werden und somit die verursachten Schäden nicht kompensieren.
Es gibt nun keinen Grund, panisch alle Aktien zu verkaufen, aber sonnige Tage wie heute würde ich schon nutzen, um noch ein wenig Cash zu generieren. Heute würde ich Zuora verkaufen, denn das Unternehmen befindet sich im Umbruch, braucht viel Cash - auch ohne Krise - und könnte daher etwas länger für eine Erholung brauchen als viele andere Unternehmen.
Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.
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Ende letzter Woche hat Zuora Quartalszahlen veröffentlicht, die hinter den Erwartungen der Analysten blieben. Der Umsatz wuchs um 11% auf 70,4 Mio. USD, erwartet wurden 72 Mio. USD. Der Verlust betrug 21 Cents je Aktie, fünf Cents mehr als erwartet. Gleichzeitig gab der CFO seinen Abschied bekannt. Man sollte meinen, die Aktie bricht nach einer solchen Meldung und vor allem in diesem Marktumfeld ein.
Doch das ist nicht (mehr) geschehen - immerhin hatte Zuora bereits 50% seines Marktwertes im Vorfeld verloren. Für mich sieht es nach einem "schlimmer kann's nimmer"-Moment aus. Denn seither hat die Aktie um ein Drittel an Wert zugelegt. Ein Tropfen auf den heißen Stein, ich weiß, aber immerhin.
Zuora befindet sich im Umbruch: Das Abo-Produkt wird auf Abo-Geschäftsmodell umgestellt. Eigentlich irre: Das Unternehmen, das seinen Kunden Abomodelle verkauft, hat bislang noch einen Großteil seines Umsatzes durch Beratungsleistungen erwirtschaftet. Die Beratermannschaft wird derzeit zurückgefahren, man verlässt sich stärker auf externe Berater, die den Kunden das Produkt erklären und einführen. Dadurch fällt der Umsatz des Beratungsgeschäfts weg: -13% beträgt die Umsatzentwicklung im Beratergeschäft.
Gleichzeitig wächst der Umsatz mit dem Abomodell um 25%. Da genau das Abomodell das Geschäftsmodell von Zuora ist, sind Anleger beruhigt, dass in diesem Bereich augenscheinlich alles rund läuft. Im Ausblick sprach CEO Tien Tzuo von vielen Jahren mit Wachstumsraten über 20%.
Der Umbruch ist heftig, doch es scheint zu funktionieren. Anleger, die in diesen turbulenten Zeiten Sicherheit suchen, haben jedoch nicht die Geduld für diesen Umbruch. Und wenn ich mir die Unternehmensprognose anschaue, dann brauchen Anleger genau das: Geduld. Denn auch 2021 stellt Tzuo nur ein Umsatzwachstum von 11% in Aussicht. Der Umbruch nimmt also Zeit in Anspruch.
Ich glaube, die Turbulenzen an den Börsen werden uns noch einige Monate beschäftigen. Stand heute sieht es nach einer Erholung aus, aber an einen Lauf zu neuen Höhen glaube ich nicht. Ich setze Zuora daher auf "C", das heißt, in der nächsten Erholung werde ich die Position verkaufen. Aktuell ist mir die Aktie zu niedrig. Ich werde schauen, wie sich die heute gestartete Erholung entwickelt und hoffentlich zu besseren Kursen aus der Position herausgehen. Es gibt bessere Aktien für diese Börsenphase.
Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass Zuora eine der großen Softwarefirmen von morgen werden kann, nur vielleicht müssen wir bis übermorgen warten und die Geduld habe auch ich nicht.
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Wir hatten Zuora im vergangenen Sommer zu 12,90 EUR aufgestockt. Heute notiert die Aktie bei 14,89 EUR und somit ist die Positionsgröße mit 8,3% deutlich größer als die beabsichtigten 7%. Ich würde daher aus gegebenem Anlass die Positionsgröße auf 7% reduzieren. Bitte limitiert verkaufen, da die US-Börsen noch nicht offen haben und wir daher leicht den Kurs bewegen würden.
"Gegebener Anlass": Ich denke, dass wir ein tolles Börsenjahr erleben werden. Doch nach dem fulminanten Jahresstart, der sich im Februar trotz Coronavirus fortsetzen konnte, dürfte irgendwann mal eine Verschnaufpause kommen.
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Gestern ist die Aktie von Zuora um 6% abgesackt. Mitte August erreichte die Aktie ihr Tief, nachdem das Unternehmen von seinen Wachstumsproblemen berichtet hatte.
Im Oktober kam ein weiterer Tiefpunkt, der jedoch deutlich über dem Tief von August lag. Und nun macht sich die Aktie erneut auf den Weg gen Süden und strapaziert somit unsere Nerven.
Das Tief im August lag bei 11,98 Euro, das Tief im Oktober bei 12,20 Euro. Solange die Aktie diesmal über 12,40 Euro notiert, mache ich mir keine ernsthaften Sorgen. Es handelt sich dann lediglich um die Schwankungen, die solchen Wachstumsaktien in ungewissen Zeiten zu eigen sind. Nerven bewahren und dabei bleiben.
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Gestern Abend hat Zuora Q-Zahlen veröffentlicht, die leicht über den Erwartungen lagen: Der Umsatz in Q3 ist um 17% auf 72 Mio. USD angewachsen. Das Wachstum im Abo-Bereich betrug 25%, einige einmalige Beratungsprojekte endeten und es wurde mehr Personal in die interne Weiterentwicklung der Produkte gesteckt. Das war notwendig, da es zu Problemen bei der Implementation der beiden Hauptprodukte "Billing" und "RevPro" kam: Die vertriebsorientierte Rechnungsstellung für Abos (Billing) wird in die Buchhaltung integriert (RevPro).
Die Integration kann als Stolperstein bezeichnet werden, ich habe im Mai unter dem Schlagwort "Wachstumsschmerzen" ein entsprechendes Update dazu verfasst. In der gestrigen Telco verwendete CEO Tien Tzuo viel Zeit darauf zu erläutern, dass dieser Stolperstein nun aus dem Weg geräumt sei. Außerdem wird das neue Vorstandsmitglied Robbie Traube, der von Adobe kommt, seine Arbeit aufnehmen und somit neue Kunden ansprechen.
Der Verlust je Aktie lag bei 16 Cent, um zwei Cent niedriger als befürchtet. Dieser Zahl würde ich in dieser Umbruchphase wenig Bedeutung beimessen. Immerhin zeigt das Unternehmen ein striktes Kostenmanagement, mit dem die Vorgaben überboten wurden.
Interessant war für mich die Liste der Kunden, die im abgelaufenen Quartal eine Zuora-Installation zum Laufen gebracht haben: Siemens, CAT, Kia, Fiat Chrysler, Harley Davidson, Johnson Controls; Saint Gobain, amaysim und Stanley Black und Decker. Dabei hob Tzuo hervor, dass immer mehr Versorger Interesse an seinem Abo-Modell zeigen.
Aber auch das Internet der Dinge sorgte derzeit dafür, dass Unternehmen aus dem Produktionssektor Interesse an Abomodellen haben, um ihre Kleinstgeräte mit Dienstleistungen zu versehen.
Ich gehe weiterhin davon aus, dass Zuora sich einen Platz in der IT-Welt von morgen erarbeiten wird. Die Wachstumsschmerzen halten die Aktie derzeit zurück, doch das geht vorbei. Ein Jahresumsatz von derzeit 258 Mio. USD wird aktuell mit einer Marktkapitalisierung von 1,7 Mrd. USD versehen, ein Kurs/Umsatz-Verhältnis von 6,6. Das ist für Cloud-Unternehmen günstig, doch es begründet sich aus dem derzeit mauen Wachstum (17%), gepaart mit der schwachen Profitabilität (-32%). Die gestrigen Zahlen waren noch nicht geeignet, der Aktie Feuer unterm Hintern zu machen. Doch sie zeigen, dass sich das Unternehmen in die richtige Richtung entwickelt. Ich gehe davon aus, dass die Nachrichtenlage im Verlauf des nächsten Jahres deutlich besser wird, daher bleibe ich bei dieser Aktie weiterhin dabei.
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Robbie Traube kommt von Adobe zu Zuora. Bei Adobe hat er als Vice President für strategische Kundenbeziehungen am Erfolg der Adobe Experience Cloud mitgewirkt. Nun wird er Chef Revenue Officer (Chef für den Umsatz?) bei Zuora. Okay, der Titel klingt auf deutsch ziemlich profan, aber was soll's, solange der das Knowhow von Adobe mitbringt, wie Adobe die vielen Graphiker ins Abo-Modell holte.
Die Suche nach einem neuen Vertriebschef bei Zuora läuft schon seit Mai. Robbie Traube scheint diese Position nicht voll auszufüllen, sonst hätte man sich nicht diesen komischen Titel ausgedacht. Dennoch, die Aktie von Zuora ist aufgrund dieser Meldung erst einmal kräftig angesprungen.
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Zuora hat gestern Abend Q-Zahlen veröffentlich: Umsatz +21% auf 69,73 Mio. USD, 4% höher als erwartet. Der Verlust ist auf 0,09 USD/Aktie geschrumpft und damit 5 Cents kleiner als befürchtet. Die Aktie ist heute früh um 10% angesprungen.
Vor drei Monaten hatte Zuora die Anlegerwelt mit der Nachricht schockiert, dass man die Verkaufsstrukturen überarbeiten müssen sowie dass die Implementation neuer Produkte stocke. Ich bezeichnete das damals als Wachstumsschmerzen und nahm mir vor, insbesondere auf Neuimplementationen zu achten.
Für das nun abgelaufene Quartal berichtet CEO Tien Tzuo von einer erfolgreichen Implementierung der neuen Verkaufsstruktur und dem Abschluss der entsprechenden Schulungen in den USA (genannt boot camps). Diese boot camps würden nun auch in Europa durchgeführt. Einen neuen Vertriebschef, der seit einigen Monaten gesucht wird, gibt es noch nicht. Die Kandidatenliste sei aber nur noch sehr kurz und er rechne damit, bald einen Namen präsentieren zu können.
Für mich klingt das wie ein Schritt in die richtige Richtung, das Ziel ist aber noch nicht erreicht.
Der zweite Punkt war die Integration der beiden Haupt-Softwareprodukte: RevPro und Billing. In der Software Billing wird die Rechnungsstellung für Abonnements abgewickelt. RevPro wickelt die bilanzielle Weiterverarbeitung der entsprechenden Buchungen, also Rechnungen, Zahlungseingänge, Abolaufzeit etc., ab.
Beide Systeme liefen bislang separat und verursachten Doppelarbeit. Nachdem eine Reihe von Kunden nur eine integrierte Lösung dieser beiden Module nutzen wollten, traten Implementierungsprobleme auf und Zuora stoppte die entsprechenden Projekte, um die Integration der beiden Module zunächst zu entwickeln. Besser formuliert: Bislang wurden für jeden Kunden einzelne Abläufe individuell integriert. Nun hat das Unternehmen einen Großteil der wiederkehrenden Anforderungen standardmäßig integriert, was einen großen Einmalaufwand bedeutete, nun aber zu einer beschleunigten Implementierung beim Kunden führen sollte.
Eine erste Version der Standard-Integration sei fertig, so Tzuo, und werde derzeit bei zwei ausgewählten Kunden implementiert. Wenn das erfolgreich sei, würden die anderen Kunden, die derzeit in der Warteschleife kreisen, bedient.
Klingt für mich auch nach einem ersten Schritt in die richtige Richtung.
Im abgelaufenen Quartal sei ein Projekt mit Airbus erfolgreich live gegangen. Zudem sei ein weiterer Autozulieferer gewonnen worden. Auf Nachfrage eines Analysten erläuterte Tzuo zur Kooperation mit Nike, dass man den Fitness-Sektor nicht nur mit Nike, sondern mit einer ganzen Reihe von entsprechenden Partnern bearbeite. Monatliche Gebühren für verschiedenste Fitness-Programme würden derzeit von Zuora-Kunden konzipiert.
Also 21% Wachstum für ein Unternehmen, das nur Verluste schreibt und mit dem 5-fachen des Jahresumsatzes bewertet wird, ist sicher kein Schnäppchen. Dennoch betreibt Zuora ein Geschäftsmodell, das "sticky" ist, wie die Amis sagen, es klebt. Kunden, die einmal auf die Abo-Verwaltung von Zuora umgestellt haben, werden viele Jahre dabei bleiben und liefern kontinuierlich Umsatz.
Zuora verbindet meine beiden Lieblingsthemen: Abo-Geschäftsmodell, nicht nur für die eigenen Kunden, sondern sogar als Produkt, und das Ganze über die Cloud.
Derzeit verbrennt Zuora 23 Mio. USD im Jahr, Tendenz fallend. Es befinden sich aber noch 180 Mio. USD Barreserven in der Bilanz. Ich würde mir also keine Sorgen um die Solvenz des Unternehmens machen. Für die nächsten Entwicklungsstufen ist ausreichend Liquidität vorhanden.
Zuora ist derzeit die größte Position in unserem Portfolio: Weder der Handelsstreit mit China, noch der Brexit, auch nicht eine mögliche Rezession oder Turbulenzen auf dem Zinsmarkt belasten Zuora. Hier wird ein langfristig solides Geschäft aufgebaut und ich bin bereit, diese Position weiterhin als Wachstumstitel in unserem Portfolio zu halten. Mag sein, dass die Erholung noch ein oder zwei Quartale in Anspruch nimmt, aber wie oben gezeigt: die Richtung stimmt.
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Gestern Abend hat Zuora Q-Zahlen veröffentlich: Der Umsatz ist im Rahmen der Erwartungen um 22% auf 64 Mio. USD gestiegen, der Verlust fiel mit 0,11 USD/Aktie um 2 Cents geringer aus als erwartet. Der Schock kam mit der Prognose: Statt eines Jahresumsatzes von 289-293,5 Mio. USD erwartet das Unternehmen nun nur noch 268-278 Mio. USD im laufenden Geschäftsjahr.
Die Aktie ist heute früh mit -25% in den Handel gestartet, unser Stopp Loss bei 17 Euro wurde so stark unterboten, dass ich von einem Verkauf nunmehr absehen möchte bzw. denjenigen, die einen automatischen Stopp Loss hinterlegt hatten, den Rückkauf vorschlage.
Zuora hat Wachstumsprobleme. Zum einen benötigen die neu eingestellten Verkäufer mehr Schulungen als erwartet. Zum anderen seien die Systemeinführungen bei Kunden komplexer und dadurch langwieriger als erwartet. Man werden ab sofort die neuen Verkäufer durch ein Mentoring-System der alten Hasen stärker an die Hand nehmen und gleichzeitig daran arbeiten, die Systemeinführung zu vereinfachen.
Damit ist Zuora nun durchaus mit Unternehmen wie Oracle, SAP und Salesforce vergleichbar. Denn die Vorstellung, dass Zuora ein Abo-Modell entwickelt hat, das man einfach durch Anklicken in der Cloud über das eigene Unternehmen stülpen kann, ist damit Geschichte. Die Software von Zuora zieht, genau wie andere ERP-Systeme (Enterprise-Resource-Planning), Änderungen in der Unternehmensstruktur des Kunden nach sich, um die Abo-Systematik sinnvoll zu nutzen. Und solche Projekte sind komplex, langwierig und teuer.
Genau das war übrigens der Grund, warum ich vor 20 Jahren dem Beruf des SAP-Beraters den Rücken gekehrt habe. Bei der Einführung der neuen Software macht man sich überall Feinde. Der Nutzen aus dem Projekt kommt erst Jahre später zum tragen, und da sind die Berater schon längst wieder beim nächsten Kunden, um sich dort zu streiten. Ich wollte einen Beruf, in dem ich für meine Leistung direkt belohnt ... oder bestraft werde. Okay, heute ist Strafe angesagt, weil ich diese Probleme für Zuora nicht erwartet habe.
Die für uns wichtige Frage lautet jedoch: Ist das Geschäftsmodell damit in Frage gestellt? Wird Zuora die hohen Wachstumsraten der Vergangenheit nicht halten können? Oder handelt es sich nur um eine Wachstumsdelle?
Wenn ich die Kommentare von CEO Tien Tzuo während der Telco richtig interpretiere, dann handelt es sich nur um eine Delle. Doch diese Delle könnte größer werden als von vielen Anlegern bislang angenommen. CFO Tyler Sloat erwähnt in seinen Kommentaren bei der Telco, dass man inzwischen 546 Kunden im Bereich des Pay-TV habe, die jeweils über 100.000 USD Jahresumsatz erzeugen würden. Das mache 85% der jährlichen Abo-Einnahmen aus.
Ich war überrascht über diese Zahl, denn sie bedeutet, dass Zuora bislang überwiegend im Bereich des Pay-TV Erfolg hat und alle anderen Branchen, von Versorgern über andere Cloud-Unternehmen wie DropBox bis hin zur Autoindustrie, befinden sich demzufolge noch in Test- und Implementierungsphasen.
Es kann also noch dauern, bis das Geschäftsmodell von Zuora so richtig Fahrt aufnimmt. Auf der anderen Seite bedeutet das auch, dass das Wachstum sich noch beschleunigen kann.
Schauen wir uns mal die Bewertung an: 273 Mio. USD Jahresumsatz werden mit einer Marktkapitalisierung von 1,2 Mrd. USD belegt, das KUV beträgt 4,5. Das KUV von SAP steht bei 6,5, das von Salesforce bei 7,5. Da ist nun also schon eine Menge Skepsis in der Aktie von Zuora eingepreist. Oder, um es anders auszudrücken, da müsste wirklich was faul sein bei Zuora, um dieses Kursniveau zu rechtfertigen.
"Faul" würde bedeuten, dass SAP und Salesforce mit Leichtigkeit ebenfalls Abo-Modelle in ihre ERP-Systeme integrieren können und somit Zuora Wachstum Grenzen setzen. Auf der einen Seite weiß ich, wie stark ERP-Kunden an ihren Systemlieferanten gebunden sind. Man wird stets versuchen, im eigenen ERP-System neue Entwicklungen wie die Abo-Abwicklung abzubilden. Doch als Herausgeber des Heibel-Tickers weiß ich auch, wie komplex diese Abwicklung ist und ich kann mir gut vorstellen, dass viele Kunden ein Abo-System von der Stange wünschen, in dem möglichst viele Funktionalitäten bereits vorhanden sind.
Zuora hat im wesentlichen zwei Hauptprodukte: Zum einen das Abo-Billing, also die Rechnungsstellung für Kunden, und zum anderen die buchhalterische Anbindung mit einer komplexen revenue-recognition (Umsatz-Aktivierung). Beides ist kein Hexenwerk, aber komplex genug, um das Aufbrechen verknöcherter Strukturen zu verhindern. Ich halte nach wie vor den Ansatz von Zuora, die Abo-Welt mit Hilfe von Vorträgen sowie einem Buch zu propagieren, für einen erfolgsversprechenden Ansatz in diesem Geschäftsbereich.
Mit anderen Worten: Ich würde nachkaufen, wenn sich der Staub dieses Ausverkaufs gelegt hat. Heute und Montag werden Analysten Umsatz- und Gewinnziele für Zuora senken und nochmals für einen anhaltenden Verkaufsdruck sorgen. Erst anschließend wird man sich an eine vernünftig Bewertung der Aktie setzen und dann sollte sich meines Erachtens zeigen, dass der Ausverkauf übertrieben ist.
Für die kommenden Monate werden wir insbesondere beobachten müssen, ob Zuora Erfolgsmeldungen über Systemeinführungen bei großen Neukunden vermeldet. Das wird der Aktie Auftrieb geben. Bleiben solche Meldungen aus, werde auch ich dann langsam Zweifel bekommen :-(
Tut mir leid, dass ich dieses Fiasko nicht habe kommen sehen. Doch bislang betrachte ich die Probleme als eine Delle, die in ein oder zwei Quartalen überkommen sein sollte.
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Tien Tzuo, Gründer und CEO von Zuora, war gestern in einem Interview auf CNBC zu sehen. Er brachte einige interessante Blickwinkel mit. Zum Beispiel:
Die Anzahl verkaufter Autos (PKWs) weltweit ging 2018 zurück: Deutschland -0,2%, China -6% und USA -13,1%. Schuld daran mag in Europa die verschärfte Abgasregelung sein, doch in China und den USA trifft dieses Argument nicht zu. Im Gegenteil, gerade die USA erleben einen Beschäftigungsboom wie seit 50 Jahren nicht mehr und obwohl dadurch die breite Bevölkerung profitiert, kauft sie keine Autos mehr.
Interessant: die gefahrenen Meilen oder Kilometer weltweit sind im Jahr 2018 angestiegen. Obwohl also weniger Autos verkauft werden, wird mehr gefahren.
Tzuo weist nun darauf hin, dass Autobauer, die weiterhin auf das Verkaufen von Autos setzen, gegen Windmühlen kämpfen. Wenn sich die Autobauer jedoch auf Abomodelle einlassen, die nach gefahrenen Strecken abgerechnet werden, dann kann weiterhin Wachstum erzeugt werden. Immer weniger junge Menschen wollen Autos "besitzen", immer mehr wollen einfach von A nach B gelangen.
Voraussetzung des neuen Abo-Geschäftsmodells ist es, dass die Produkte mit dem Internet verbunden sein müssen. Oder anders herum formuliert: Alle Produkte, die mit dem Internet verbunden sind, können nach Nutzung per Abo-Modell abgerechnet werden. Zuora ist somit mitten in der Revolution des 5G-Mobilfunknetzes und des Internets der Dinge (IoT).
Softwareunternehmern wie Adobe, Microsoft und auch SAP hatten Probleme, weiteres Wachstum zu generieren. Erst durch Umstellung auf Abo-Modelle, oder wie es dort heißt: Software as a Service" (SaaS) ermöglichte neues Wachstum. Seither sind auch deren Aktien wieder kräftig angestiegen. Was die Softwarebranche in den vergangenen Jahren umgesetzt hat, kann mit Einführung von 5G nun auch in der Produktionsindustrie (Autos) eingesetzt werden.
Wow, starke Worte des CEOs! Er spricht über nichts Geringeres als über eine weitere industrielle Revolution. Und Zuora ist das Unternehmen, das diese Revolution ermöglichen möchte. Wenn wir einmal ganz oberflächlich die Cloud-Unternehmen anschauen, die überwiegend mit einem Kurs/Umsatz-Verhältnis von 10 und höher bewertet werden, dann ist Zuora mit einem KUV von 7 zwar noch lange nicht günstig, aber günstiger als die Konkurrenz.
Wir haben bei 17 Euro unsere Position voll gemacht. Ich fühle mich recht wohl mit dieser Position.
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Wie Ende März angekündigt würde ich Kurse um 17 EUR nutzen, um nachzukaufen und unsere bislang halbe Wachstumsposition voll zu machen. Bitte Kauforders limitieren, da das Handelsvolumen dünn ist und wir sonst den Kurs beeinflussen.
Ich habe mir die Zahlen von Zuora nochmals im Detail angeschaut. Das Unternehmen hat die Bilanzierung von ASC 605 auf ASC 606 umgestellt. Zudem wurden übernommene Unternehmen in die Bilanzierungslogik des Unternehmens überführt, was zu einer späteren Umsatzrealisierung führte, als das bei den übernommenen Unternehmen zuvor üblich war. Durch diese beiden Effekte gab es Sprünge im ausgewiesenen Umsatz, die wohl einige Analysten überfordert haben.
Wenn wir Äpfel mit Äpfeln vergleichen dann kommen wir eben auf die von mir ausgeführten 29% Umsatzwachstum. Auch für die kommenden Jahre stellt Zuora ein entsprechendes Umsatzwachstum von 25-30% in Aussicht. Damit weist Zuora bereits stabile Wachstumsraten aus und kann dieses Wachstum meiner Recherche zufolge auch noch für viele Jahre halten.
Zuora ist in den vergangenen Wochen ebenfalls ein "Opfer" der IPOs gewesen: institutionelle Anleger haben sich Cash beschafft, um für Uber & Co. Aktien zeichnen zu können. Ich denke, dieser Effekt ist nun bald vorüber und rechne daher nicht mehr damit, dass die Aktie von Zuora noch deutlich tiefer als 17 EUR sinken wird. Daher würde ich zu Kursen um 17 Euro unsere Position nun aufstocken.
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Gestern Abend hat Zuora Quartalszahlen veröffentlicht. Die Aktie notiert heute mit 12% im Minus. Der Ausblick hat den Anlegern nicht gefallen, wird behauptet. Ich denke jedoch, es stecken zwei andere Gründe dahinter.
Der Umsatz ist um 29% auf 64 Mio. USD gestiegen, erwartet wurden 1,25 Mio. USD weniger. Der Abo-Umsatz (73% Anteil am Konzernumsatz) stieg sogar um 35%. Der Verlust ist auf 0,11 USD/Aktie geschrumpft, was im Rahmen der Erwartungen liegt. Zuora-Kunden haben Geschäfte im Volumen von 10,8 Mrd. USD über die Zuora-Plattform abgewickelt, 56% mehr als ein Jahr zuvor.
Der Ausblick für das Q1 liegt unter den Erwartungen der Analysten: 63,5-64,5 Mio. USD Umsatz (erwartet wurden 65,36) und -0,13 bis -0,14 USD/Aktie Verlust (erwartet wurden -0,12). Auch die Unternehmensprognose für das gesamte gerade begonnene Geschäftsjahr blieb leicht hinter den Erwartungen zurück.
Im März ist die Aktie von Zuora um 10% angestiegen. Man spricht in einem solchen Fall davon, dass die Aktie gute Q-Zahlen bereits vorweggenommen hat. Es wird in einem solchen Fall extrem schwer für das Unternehmen, die im Vorfeld der Zahlen stetig ansteigenden Erwartungen noch zu übertreffen. Zuora ist dies offensichtlich nicht gelungen.
Spekulanten, die in der Zuora-Aktie engagiert waren, freuen sich über ein ordentliches Kursplus und warten nervös auf ein Ereignis, das sie zu Gewinnmitnahmen, also zum Verkauf der Position, zwingt. Wenn die Zahlen also nicht überragend sind, dann wird umgehend geschlussfolgert, dass die "nur" guten Zahlen bereits im Vorfeld des Q-Berichts eingepreist wurden.
Schlimmer ist jedoch noch die Unternehmensprognose. Es geht Anlegern hier nicht um absolute Zahlen. Egal, ob nun 63,5 oder 65,5 Mio. USD umgesetzt werden, Zuora ist ein Wachstumsunternehmen, das rote Zahlen schreibt und hoch bewertet ist. Zuora muss mit jeder Quartalsmeldung die Erwartungen übertreffen und die Messlatte für die Zukunft höher legen. Dieser Prozess ist natürlich nicht ewig durchzuhalten und Zuora ist nun Opfer dieses Prozesses geworden.
Die Unternehmensprognose lag nicht über den Erwartungen der Analysten und entsprechend enttäuscht wenden sich nun Spekulanten von der Aktie ab.
Dahinter steckt aber noch eine viel tiefgehendere Fragestellung: Ist das Abomodell von Zuora wirklich so überlegen wie von CEO Tien Tzuo immer wieder betont? Ist der Wettbewerb wirklich bereits abgehängt und lassen sich wirklich alle Branchen in ein Abomodell umwandeln, wie von Tzuo behauptet?
Vor zehn Tagen gab es auf Seeking Alpha, eine US-Plattform, auf der viele Analysen veröffentlicht werden, eine ausführliche Analyse zu Zuora. Der Autor argumentiert, dass Zuora nur 6 USD je Aktie wert sei, weil es viele Wettbewerber gibt. Ich habe mich ein wenig umgeschaut und muss sagen, dass der Wettbewerb meiner Ansicht nach nicht ernst zu nehmen ist. Zuora ist um längen weiter mit den angebotenen Dienstleistungen.
Aber der zweite Punkt ist in meinen Augen kritisch: Wird das Abo-Modell wirklich die gesamte Wirtschaft im Sturm erobern? Wenn dem so wäre, dann müsste sich das Umsatzwachstum bei Zuora doch beschleunigen. Stattdessen wird es augenscheinlich langsamer. Doch auch dafür gibt es eine Begründung: Im Mai 2017 wurde ein Zukauf getätigt, der das Umsatzwachstum deutlich antrieb. Rechnet man diesen Effekt heraus, so ist das organische Umsatzwachstum stets bei 25-30% gewesen. Ich fürchte, diesen Effekt haben einige Anleger nicht ausreichend berücksichtigt.
Somit bleibt für mich im Ergebnis, dass Zuora ordentliche, wenn auch keine überragenden, Zahlen veröffentlicht hat. Die Prognose ist, wie üblich in der Branche, Tiefstapelei, um dann bei den nächsten Q-Zahlen eine positive Überraschung vermelden zu können. Es bleibt offen, welcher Bewertungsansatz angemessen ist: Ein DCF-Modell, das auf einen fairen Wert um 5 Euro kommt, weil es auf absehbare Zeit kaum Gewinne gibt. Oder aber eine umsatzbezogene Bewertung unter Berücksichtigung der Eigenarten des Abo-Modells (wiederkehrende Umsätze!), mit der ich auf einen Wert von 35 Euro komme.
Sie sehen: Die Spanne ist abenteuerlich groß.
In den kommenden Wochen wird Lyft an die Börse gehen, ein Kunde von Zuora. Sieben der 10 größten Autobauer der Welt arbeiten mit Zuora bereits an Abomodellen. Ich denke, gerade dieser Bereich steckt voller Phantasie und wird im Rahmen der Börsengänge von Lyft und Uber in allen Facetten durchdiskutiert werden. Zuora als Partner von Lyft wird dadurch weiter an Bekanntheit gewinnen.
Für einen Nachkauf für unsere Position habe ich mir ein Niveau um 17 Euro vorgemerkt. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass ich für die kommenden Wochen weitere Turbulenzen an den Aktienmärkten nicht ausschließen kann (Brexit!), würde ich mich zunächst noch aus Vorsicht zurück halten. Mit der halben Position bleibe ich aber dabei.
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Aus dem Heibel-Ticker vom 24.2.2019 Kapitel 2 & 4:
"Stephan, wie machst Du Deine Aboverwaltung", werde ich von befreundeten Mitbewerbern tatsächlich sehr häufig gefragt. Vor 15 Jahren, als ich meinen Börsenbrief erstmals kostenpflichtig machte, habe ich lange gesucht und keine passende Standardsoftware gefunden, die für mich brauchbar war. Standardsoftware ist das A und O für jedes Unternehmen, das nicht von IT-Kosten aufgefressen werden möchte. Wenn ich eine Lehre meines Wirtschaftsinformatik Professors aus der Uni mitgenommen habe, dann dieses. Standardsoftware ist langfristig günstiger als individuelle Lösungen.
Doch es gab nichts. Also ließ ich die Aboverwaltung nach meinen individuellen Wünschen entwickeln. Wir haben einige Jahre gebraucht, um die vielen verschiedenen Anforderungen zu erkennen und umzusetzen: Anmeldung, Wechsel vom Plus zum Plus Express-Abo, Rückfall vom Plus Express zum Plus, Pausieren des Abos, vorzeitiges Beenden des Abos, Wiederaufnahme des Abos, Verlängerung des laufenden Abos. Jeweils muss auf der einen Seite sicher gestellt sein, dass bei aktiven Abos für die entsprechende Laufzeit die entsprechenden Ausgaben ausgeliefert werden und auf der anderen Seite, dass die Zahlungen buchhalterisch ordentlich verbucht werden.
Kein Hexenwerk, aber auch nicht trivial. Wenn Sie nun davon ausgehen, dass der Heibel-Ticker eine ziemlich einfache Abo-Geschichte ist, dann ist es leicht vorstellbar, dass die Komplexität exponentiell steigt, wenn es bspw. mehrere Produkte gibt, wenn es wie bei Spotify beispielsweise ein Einzelabo oder ein Familienabo gibt, usw. Die befreundeten Mitbewerber habe ich zumindest stets abgewiesen: Ich bin froh, ein eigenes System am Laufen zu haben. Aber das System als Dienstleistung anzubieten, wäre ein völlig neues Geschäftsmodell.
Zuora hat dieses Geschäftsmodell umgesetzt und ist heute 2,5 Mrd. Euro wert. Nein, das soll jetzt nicht heißen, dass ich mir in den Allerwertesten beiße, dass ich das nicht gemacht habe. Sondern die Jungs von Zuora haben das richtig gut gemacht: Die Aboverwaltung wird als SaaS (Software as a Service) über die Cloud angeboten. Ich habe die Zentrale von Zuora in San Mateo, Kalifornien besucht und mit John Huh, Leiter der Abteilung Investor Relations, über das Geschäftsmodell diskutiert.
Der Guardian gehört zu den Kunden von Zuora. Huh meinte, man betreibe kaum aggressives Marketing, sondern suche sich seine Kunden quasi aus. Meist läuft man offene Türen ein, denn die Erkenntnis, das der Betrieb der individuell entwickelten Abo-Verwaltung immer aufwendiger zu betreiben ist, sei bereits bei den meisten vorhanden.
Doch seine wirkliche Stärke zeigt die Lösung bei Start Ups, die mit schlankem Budget möglichst schnell eine solide Lösung suchen, die im Erfolgsfall auch ordentlich skalierbar ist. DAZN bietet für 10 Euro im Monat das Live-Streaming so ziemlich aller europäischen Fußball-Ligen an, sowie auch von unzähligen anderen Sportarten. Die DropBox für Unternehmen heißt Box (auch börsennotiert: BOX) und baut ebenfalls auf die Aboverwaltung von Zuora. Zendesk kümmert sich um den Betrieb von Helpdesks und rechnet ebenfalls monatlich ab. Diese Unternehmen sind binnen weniger Jahre in eine Milliardenbewertung hinein gewachsen, haben im B2B-Bereich zigtausend Kunden gewonnen (Zendesk, Box) oder im B2C-Bereich inzwischen 130 Mio. Kunden (DAZN).
Zuora rechnet nach Aufwand ab, nach Transaktionen. Gerade der Einstieg wird leicht gemacht, da die Abwicklung in der Cloud sehr leicht genutzt werden kann und die Abrechnung zunächst mit nur einer kleinen Anzahl von Kunden nicht so teuer ist. Doch dann partizipiert Zuora am Erfolg seiner Kunden, da nach Transaktionen abgerechnet wird.
Seit kurzem zeigen nun auch Automobilhersteller Interesse an Zuora: Warum Autos kaufen, wenn man auch einen Autodienst abonnieren kann? Wieso, werden nun einige Fragen, Leasing gibt´s doch schon? Nein, das Abo hat damit wenig zu tun. Über ein Abo können Sie bspw. einen A5 abonnieren und Sie bekommen einen A5, egal ob Sie gerade zu Hause sind, oder aber auf Mallorca in ihrer Ferienwohnung. Oder vielleicht sogar im Urlaub in Italien oder auch auf Geschäftsreise in den USA.
Beim Leasing sind Sie dafür verantwortlich, Ihr Auto in die Werkstatt zu bringen. Wenn Sie ein Auto abonnieren, verwaltet der Automobilhersteller sein Auto selbst und kann über Fernzugriff den Verschleiß nachvollziehen und Wartungen planen. Die vielen kleinen Sensoren, die zum Internet der Dinge zusammengeführt werden, machen's möglich.
Und da sind wir schon bei künftigen Geschäftsmodellen: Warum sollte unsere 2G Energy denn ihre Blockheizkraftwerke verkaufen? Warum nicht einfach die Dienstleistung des stets verfügbaren Stroms und der Wärme verkaufen? Über Fernwartungszugriffe ist 2G ohnehin heute schon in der Lage, viele Probleme zu lösen, ohne vor Ort zu sein.
Wir kommen hier an kulturelle Unterschiede: Während man in Deutschland gerne Dinge besitzt, die man nutzt, ist es in den USA für die Menschen wichtiger, flexibel zu bleiben. Und der Bezug von Dienstleistungen, wie hier beschrieben, schont die Barkasse, wenngleich der Dienst teuer bezahlt wird. Doch dafür bleibt man flexibel und diese Flexibilität lassen sich insbesondere Unternehmen in den USA einiges kosten.
Zuora hat also ein tolles Produkt und ein tolles Geschäftsmodell. Leider werden noch Verluste geschrieben, und das soll auch auf absehbare Zeit so bleiben. Und die Bewertung ist abenteuerlich: Das Kurs/Umsatz-Verhältnis beträgt 12. In Kapitel 04 werde ich eine Einschätzung abgeben, wie diese Kennziffern zu sehen sind.
Zuora hat eine operative Gewinnmarge von 75%, wie bei Cloud-Diensten üblich. Aus einem erwarteten Umsatz von 294 Mio. USD im Jahr 2020 wird somit ein operativer Gewinn von 220,l5 Mio. USD.
Zuora wächst mit 33% p.a., Tendenz auch hier steigend. Allerdings möchte ich auch für Zuora kein KGV über 30 ansetzen und komme so auf eine Marktkapitalisierung von 300*220,5 Mio. USD = 6,6 Mrd. USD. Zuora wird aktuell mit 2,6 Mrd. USD bewertet. Es gelten die gleichen Einschränkungen hinsichtlich eines eventuell aufkeimenden Wettbewerbs mit all seinen Auswirkungen auf die Gewinnmarge, wie bei Twilio.
Zuora ist seit Dezember bereits um 50% angesprungen, Twilio seit Oktober sogar um fast 100%! Wir haben hier zwei Unternehmen, um die sich Anleger reißen, wenn es mal günstige Einkaufspreise gibt. Denn die besten Unternehmen erholen sich meist am Schnellsten von einem Ausverkauf, wie wir hier sehen.
Ich finde beide Aktien als Wachstumsaktien überaus attraktiv. Wann ein guter Kaufzeitpunkt sein könnte, ist schwer zu ermitteln. Ich würde wohl die Hälfte sofort und die zweite Hälfte im Falle eines Rückschlags kaufen. Wen von den beiden ich verzeihen würde? Nun, das ist schwer zu sagen: Twilio hat durch seine Rahmenverträge mit Telekom-Anbietern in der ganzen Welt einen Wettbewerbsvorsprung, der sich nur schwer aufholen lässt. Dafür wird Zuora durch das reinrassige Cloud-Geschämt immer günstige Kosten ausweisen und eine höhere Gewinnmarge verwirkliche können. Zudem ist Zuora noch jünger und hat noch keinen wirklichen Wettbewerber. Damit ist Zuora noch ein Stückchen spekulative als Twilio, hat dafür aber auch noch mehr Wachstumsmöglichkeiten.
Ich würde mich für Zuora entscheiden, da mir das Geschäftsmodell bekannt und sympathisch ist :-) Somit eröffnen wir zu aktuellen Kursen eine halbe Wachstumsposition in Zuora:
Stephan Heibels Investmentideen werden im Heibel-Ticker Portfolio umgesetzt und können dort transparent nachverfolgt werden.
Die Heibel-Ticker PLUS Mitglieder nutzen die Investmentideen in der Regel zur Orientierung für ihre eigenen Investmententscheidungen. Deren Performance ist in der Regel noch besser als die durchschnittlichen 11% pro Jahr vom Heibel-Ticker Portfolio.
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