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05.05.2023:
H E I B E L - T I C K E R P L U S
B Ö R S E N B R I E F
- Einfach einen Tick besser -
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
18. Jahrgang - Ausgabe 18 (05.05.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung:
https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp230507.pdfIm heutigen Börsenbrief lesen Sie:
01. | Info-Kicker: Turbulente und ereignisreiche Woche |
02. | So tickt die Börse: Bank Run |
| - Apple überzeugt mit starken Q-Zahlen |
| - Marktbetrachtung |
| - Wochenperformance der wichtigsten Indizes |
03. | Sentiment: Die Ruhe vor dem Sturm |
| - Interpretation |
04. | Ausblick: Vorsicht vor Palo Alto und AirBnB |
05. | Update beobachteter Werte: Eli Lilly, flatexDEGIRO, DAX, Barrick Gold, Wheaton Precious Metals, Morgan Stanley, Anheuser Bush InBev, Coterra Energy, PVA Tepla |
| - Eli Lilly: Aktie auf Allzeithoch, Verkaufen |
| - flatexDEGIRO: Teilverkauf, Cash generieren |
| - DAX: Zinsentscheid, Schuldenobergrenze, Bankkrise |
| - Barrick Gold: Verkaufen, +16% in 10 Wochen |
| - Wheaton Precious Metals: Optisch enttäuschende Q-Zahlen liegen dennoch im Rahmen der Erwartungen |
| - Morgan Stanley: Sippenhaft |
| - Anheuser Bush InBev: Q1 besser als erwartet |
| - Coterra Energy: Solide Q-Zahlen, Stabiler Ausblick |
| - PVA Tepla: Hoher Auftragsbestand wird erfolgreich abgearbeitet |
06. | Leserfragen |
07. | Übersicht HT-Portfolio |
08. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
09. | An-/Ab-/Ummeldung |
01. Info-Kicker: Turbulente und ereignisreiche Woche
Liebe Börsenfreunde,
*** ONLINE SEMINAR MIT FLATEXDEGIRO ZUM ANLEGERSENTIMENT ***
Am vergangenen Mittwoch habe ich mit Kristian Volaric im Rahmen der Flatex Online Seminare meinen Sentimentdienst animusX vorgestellt. Wenn Sie ein paar Infos zu den Hintergründen interessieren, wie wir zu unseren Interpretationen und Ableitungen kommen, schauen Sie doch bitte mal rein. Das Video ist ab heute Abend um 19 Uhr verfügbar unter
https://www.youtube.com/watch?v=RCUCOUOz6ls*** ONLINE SEMINAR MIT FLATEXDEGIRO ZUM ANLEGERSENTIMENT ***
Diese Woche war extrem ereignisreich: Zinsentscheidungen in den USA, in der EU, jede Menge Quartalszahlen und zum Ende der Woche hin bahnt sich ein neuer Bank Run an. In Kapitel 02 gehe ich auf die Hintergründe - und die Fehler der US-Behörden - ein.
Die heutige Sentimenterhebung zeigt eine vergleichsweise abwartende Haltung der Anleger: Die "Ruhe vor dem Sturm" habe ich das genannt. Wie ich darauf komme, erläutere ich in Kapitel 03.
Palo Alto und AirBnB sind zwei Unternehmen, deren Produkte die Welt im Sturm erobern. Die Aktien notieren in schwindelerregenden Höhen, Anleger erwarten, dass die Gewinne in die Bewertung hinein wachsen.
Ich habe mir angeschaut, wie das möglich wäre und komme zu dem überraschenden und vernichtenden Schluss, dass in den kommenden Jahren nicht damit gerechnet werden kann. Warum Anleger die Aktie falsch einschätzen und mit welchem kleingedruckten Hinweis Analysten ihre Westen rein waschen, lesen Sie in Kapitel 04.
Diese Woche habe ich insgesamt 9 Updates zu unseren Portfoliowerten verfasst. Jede Menge Q-Zahlen, die es zu kommentieren galt, aber auch aktuelle Entwicklungen wie die Notenbankentscheidungen und der Ölpreiseinbruch werden von mir ins rechte Licht gerückt. Bitte verpassen Sie nicht das Kapitel 05.
Die heutigen Leserfragen befassen sich mit Fragen zu Meta Platforms (Facebook), zu hoch verzinsten Bundesschatzanweisungen der Bundesländer und zu BioNTech, das Forschungsunternehmen mit prall gefüllten Taschen. Auch der Ölpreiseinbruch wird kurz thematisiert. Mehr dazu lesen Sie in Kapitel 06.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
02. So tickt die Börse: Bank Run
Die USA befinden sich mitten in einem Bank Run. Anleger holen ihr Geld aus den Regionalbanken und transferieren es in Geldmarktfonds.
Abbildung 1: US-Anleger suchen den Sicheren Hafen im Geldmarktfonds
Mit 5,31 Trillionen US-Dollar haben US-Geldmarktfonds den höchsten Stand aller Zeiten erreicht.
Im März war die Silicon Valley Bank (SVB) aufgrund von Missmanagement pleite gegangen. Die Laufzeiten von Kundeneinlagen und Bankvermögen passten nicht zusammen, so dass nach den vielen Zinserhöhungen erforderliche Buchverluste realisiert werden mussten und zur Insolvenz führten. Die SVB war ein Sonderfall, der zügig abgewickelt wurde und eigentlich keine besondere Aufmerksamkeit bedurfte.
Doch Hedgefonds und Spekulanten waren auf das Problem der hohen Buchverluste in Langfristanleihen aufmerksam geworden. Solange die entsprechenden Banken keinen Bank Run erleben, ist das kein Problem, da diese Anleihen bei Fälligkeit in einigen Jahren zu 100% zurückgezahlt werden. Doch wenn eine Bank gezwungen würde, heute schon diese Anleihen zu verkaufen, würden die Buchverluste realisiert und könnten zu einem ähnlichen Schiefstand wie bei der SVB führen.
Seit März haben nun alle Regionalbanken ihre Kreditvergabe gedrosselt, Cash generiert und sich gegen einen möglichen Bank Run gewappnet. So verkündete US-Notenbankchef Jay Powell diese Woche Mittwoch stolz, dass der Bankensektor gesund sei, es bestünden keine entsprechenden Risiken.
Damit hat er theoretisch recht. Praktisch sieht es jedoch anders aus. Am vergangenen Wochenende wurde die First Republic Bank an J.P. Morgen zwangsversteigert. Die First Republic Bank ist eine Regionalbank aus der Region um New York und zählt insbesondere Schwerreiche zu seinen Kunden.
Schon im Nachgang der SVB-Pleite im März hatten sich Hedgefonds und Spekulanten die First Republic Bank als nächstes Opfer auserkoren. Der Aktienkurs wurde geshortet und dadurch wurden Anleger nervös gemacht. Was, wenn diese Bank als nächstes pleite geht? Die Bareinlagen sind in den USA bis 250.000 USD durch die Federal Deposition Insurance Corp. (FDIC) garantiert. Beträge über diese Einlagensicherungsgrenze hinaus wären im Falle einer Pleite verloren.
Da mag die First Republic Bank noch so solide wirtschaften, eine noch so solide Bilanz haben, dennoch wird jeder Anleger allein aus Vorsicht sein Geld lieber anderswo parken als in einer Bank, die gerade offensichtlich - aus welchem Grund auch immer - ins Kreuzfeuer geraten ist. So vermeldete die First Republic Bank vor 10 Tagen mit ihren Quartalszahlen, dass 40% der Kundeneinlagen im Q1 abgezogen wurden, man habe aber den Kapitalabfluss problemlos gestemmt.
40%! Kein Anleger möchte der letzte sein, wenn´s hart auf hart kommt. Da ist der Nachsatz, man habe den Kapitalabfluss problemlos gestemmt, irrelevant. Die First Republic Bank wurde ohne eigenes Verschulden durch einen Bank Run aus dem Markt gedrängt. J.P. Morgan hat die Bank für einen Schnäppchenpreis aufgeschnappt und freut sich über den Zuwachs vermögender Kunden im eigenen Portfolio.
Hedgefonds und Shortseller wissen nun, wie's gemacht wird. Es ist absehbar, dass weitere Regionalbanken ins Kreuzfeuer genommen werden. Gestern geriet die PacWest Bancorp ins Kreuzfeuer, die Aktie verlor 50% an einem Tag.
Abbildung 2: Die nächste Pleite-Bank? PacWest
Die PacWest Bancorp ist mit einer Marktkapitalisierung von nur noch 300 Mio. USD inzwischen ziemlich klein. Aber auch große Banken leiden, wie beispielsweise die Huntington Bancshares Inc. mit 13 Mrd. USD Marktkapitalisierung.
Abbildung 3: Selbst große Regionalbanken bleiben vom Bank Run nicht verschont: Huntington BankCorp
Oder auch die KeyCorp mit 8 Mrd. USD Marktkapitalisierung.
Abbildung 4: ...oder trifft es KeyCorp als nächstes?
Viele Kommentatoren zeigen nun mit dem Finger auf die US-Notenbank und auf Jay Powell, der mit seinen Zinsanhebungen diese Situation herbei geführt habe. Schlimmer noch, er haben in der Pressekonferenz am Mittwoch dieser Woche Hoffnungen auf erste Zinssenkungen noch in diesem Jahr nicht erfüllt. Vielmehr verkündete er eine Pause der Zinsanhebungen, behielt sich jedoch weitere Zinsanhebungen zu einem späteren Zeitpunkt vor, sofern die Inflationsentwicklung dies erfordere.
Ich halte das Vorgehen von Jay Powell für richtig. Meiner Ansicht nach ist es die FDIC, die gleich zwei schwere Fehler gemacht hat und dadurch den Bank Run dieser Woche befeuerte. Jay Powell könnte man höchstens vorwerfen, die FDIC nicht ausreichend auf diese Fehler hingewiesen zu haben.
FDIC-Fehler Nr. 1: Die Einlagensicherung wurde nicht angehoben. Sie erinnern sich an den umstrittenen Satz unserer ehemaligen Kanzlerin Merkel im Rahmen der großen Finanzkrise 2008: „Wir sagen den Sparerinnen und Sparern, dass ihre Einlagen sicher sind. Auch dafür steht die Bundesregierung ein”. Diese Einlagengarantie in vorübergehend unbegrenzter Höhe beendete Bank Runs. Es gab in den Folgemonaten dennoch eine Reihe von Banken, die aufgrund von Missmanagement pleite gingen, doch Bank Runs waren vom Tisch.
Ein entsprechender Satz der FDIC hätte auch die First Republic Bank vor einem Bank Run gerettet. Vielleicht hätte auch eine Anhebung der Einlagensicherung auf 500.000 USD oder 1 Mio. USD schon ausgereicht. Aber die Grenze von 250.000 USD ist für viele Unternehmen und Selbständige mit Angestellten nicht ausreichend, um laufende Zahlungen zu leisten.
FDIC-Fehler Nr. 2: Die First Republic Bank wurde an J.P. Morgan versteigert. J.P. Morgan hat schon in der großen Finanzkrise 2007 bis 2009 die Pleitebanken Washington Mutual (größte Bankpleite der US-Geschichte) und Bear Sterns. Die USA ist stolz auf ihr Bankensystem mit über eintausend Regional- und Spezialbanken. Es gibt nur eine Handvoll Großbanken, doch die US-Wirtschaft, Investitionskredite, Autokäufe, Immobilienfinanzierungen etc. laufen mit den Regional- und Spezialbanken.
Die First Republic Bank war eine Bank, nach der sich dutzende Regionalbanken die Finger leckten. Sie waren bereit, ihr letztes Hemd für eine Übernahme zu geben, um an die vermögenden Kunden der Bank zu kommen. Doch der Zuschlag für J.P. Morgan vermittelt den Eindruck, dass alle anderen Banken außer der größten US-Bank eine Übernahme nicht stemmen können. Damit wird das Signal ausgesendet, dass es um die Regionalbanken eben doch nicht so gut steht wie von Jay Powell behauptet.
Hedgefonds und Spekulanten lernen daraus: Jede Regionalbank kann mit einem Bank Run in die Insolvenz getrieben werden. Kein einziger Kunde einer Regionalbank mit einem Barvermögen über 250.000 USD kann sich wirklich sicher fühlen.
Oder, um es kurz zu machen: Feuer frei.
Solange die Einlagensicherung nicht angehoben wird, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Regionalbank pleite geht.
Apple überzeugt mit starken Q-Zahlen
Gestern Abend hat Apple Quartalszahlen vorgelegt: Der Umsatz fiel um 3% gegenüber dem Vergleichsquartal im Vorjahr auf 95 Mrd. USD, lag damit jedoch um 2% über den Erwartungen der Analysten. Der Gewinn blieb bei 1,52 USD/Aktie wie im Vorjahr, lag damit aber um 6% über den Analystenerwartungen. Die Gewinnmarge stieg leicht auf 44,3% an.
Im Schlussquartal des Jahres 2022 war die Chipknappheit in aller Munde und Apple verkaufte im Weihnachtsgeschäft nicht so viele iPhones, wie es hätte verkaufen können. Im Q1 verschwand die Chipknappheit, somit war ein starkes Quartal erwartet worden. Derzeit registriert Apple weltweit 2 Mrd. aktive Apple-Geräte.
Die Unternehmensprognose für den weiteren Jahresverlauf ist gewohnt konservativ: Der Umsatz werde im laufenden Jahr um 4% ansteigen, als Gewinnmarge werden 44-44,5% avisiert.
Das iPhone, größter Umsatzbringer bei Apple, scheint gegen Inflation und Konjunkturschwäche resistent zu sein. Vielmehr rangiert es bereits als Grundbedürfnis, so dass die Apple Aktie offensichtlich fast schon wie die eines Versorgers behandelt wird.
Marktbetrachtung
Nachdem der DAX im April unter extrem geringen Schwankungen immer wieder zwischenzeitlich neue Jahreshochs erklomm, nahm die Volatilität im Mai sprunghaft zu. Die Ränder meiner Handelsspanne zwischen 15.600 bis 16.000 wurden immer wieder angelaufen. Es riecht nach einer baldigen Entscheidung, ob die nächste Richtung an den Aktienmärkten gen Norden, oder gen Süden sein wird. Die Nervosität nimmt zu, wie wir am angestiegenen Volatilitätsindex sehen können.
Ich beobachte derzeit eine besorgniserregende Meinungsverschiedenheit zwischen Anlegern und Notenbanken. Schauen wir zunächst in die USA.
Die Kerninflation in den USA ist auf dem Rückzug und notiert inzwischen auf dem Niveau des US-Leitzinses (5-5,25%). Damit ist das Zinsniveau in den USA hoch genug, um die Inflation glaubhaft einzudämmen. Jay Powell hat sich aus gutem Grund nicht zur Aussage drängen lassen, den Zins bereits im laufenden Jahr zu senken.
Trotzdem sind die Zinserwartungen für das laufende Jahr nochmals abgemildert worden. Sämtliche US-Volkswirte gehen bis zum Jahresende von mindestens einer Zinssenkung aus, über 90% erwarten sogar 2 Zinssenkungen und mehr.
Ich glaube nicht, dass Jay Powell sich zu diesem Schritt verleiten lassen wird, da er die Geschichte studiert hat und daher weiß, dass verfrühte Zinssenkungen die Inflation erneut anheizen würden. Er wird auf Kosten der Wirtschaft eher zu spät als zu früh eine erste Zinssenkung vornehmen.
Und Jay Powell sitzt am längeren Hebel. Ich fürchte, diese Meinungsverschiedenheit wird zugunsten von Jay Powell aufgelöst, so dass die Aktienmärkte derzeit von einem zu optimistischen Zinsszenario ausgehen. Hmm, das könnte ungemütlich werden.
In Europa sieht es aber nicht viel besser aus. Die Kerninflation bei uns liegt bei 5,7%, doch das Leitzinsniveau steht nach der gestrigen Zinsanhebung durch EZB-Chefin Christine Lagarde nur bei 3,75%. Christine Lagarde ist zu spät dran, sie muss den Leitzins noch deutlich höher schrauben, während die Wirtschaft schon erste Schwächeanzeichen zeigt.
Heute Vormittag sorgten schwache Konjunkturdaten für eine DAX-Rallye. Der Auftragseingang der Deutschen Industrie ist im März um 10% zurück gegangen, erwartet wurde ein Rückgang von 2%. Die Einzelhandelsumsätze sind um 1,2% gefallen, erwartet wurde ein nahezu stabiler Umsatz von -0,1%.
Anleger feiern die Zahlen als Druckmittel gegen die EZB, weil die schwache Konjunktur weitere Zinsanhebungen vereiteln würde. Doch sie übersehen dabei, dass ein zu niedriges Leitzinsniveau, wie wir es derzeit haben, die Inflation nicht nachhaltig eindämmen kann. Wir müssten uns auf eine zweite Inflationswelle gefasst machen, was niemandem gefallen würde.
Wirklich gut sieht es also derzeit nicht aus. Wir haben unser Heibel-Ticker Portfolio diese Woche entsprechend ausgedünnt und ein wenig Cash generiert.
Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 5.5., 14:58 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ |
DAX | 15.873 | -0,3% | 14,0% |
S&P 500 | 4.061 | -2,4% | 5,8% |
Nikkei | 29.158 | 1,0% | 11,7% |
Shanghai A | 3.495 | 0,3% | 7,9% |
Euro/US-Dollar | 1,10 | -0,5% | 2,6% |
Euro/Yen | 148,18 | -1,2% | 5,6% |
10-Jahres-US-Anleihe | 3,45% | 0,01 | -0,43 |
Umlaufrendite Dt | 2,28% | -0,17 | -0,18 |
Feinunze Gold | $2.016 | 1,2% | 10,6% |
Fass Brent Öl | $74,24 | -6,6% | -11,2% |
Kupfer | $8.554 | -0,1% | 1,5% |
Baltic Dry Shipping | $1.545 | -2,3% | 2,0% |
Bitcoin | $29.058 | -0,9% | 75,2% |
03. Sentiment: Die Ruhe vor dem Sturm
Die Volatilität hat in der ersten Maiwoche gegenüber dem Vormonat deutlich zugenommen. Eine gestiegene Volatilität signalisiert zunehmende Angst. Der DAX befindet sich in Schlagweite seiner Allzeithochs und doch ist die Situation an den Märkten so ungewiss wie selten zuvor: Ein erneuter Bank Run scheint sich in den USA zu formieren. Die Notenbanken müssen sich entscheiden, entweder die Inflation zu bekämpfen und damit eine Konjunkturschwächung in Kauf zu nehmen, oder aber die Konjunktur kurzfristig zu stützen und damit ein erneutes Anziehen der Inflation zu riskieren. Gleichzeitig droht in den USA der Zahlungsausfall der US-Regierung aufgrund des Überspringens der Schuldenobergrenze. Ein US-Ritual, das gelöst wird, jedoch auf dem Weg zur Lösung beispielsweise im Jahr 2011 den S&P 500 um 16% hat einbrechen lassen.
Der DAX ist in der abgelaufenen Woche unter starken Schwankungen aktuell (Freitag 14:30 Uhr) lediglich um 0,4% zurück gegangen. Doch die Anspannung ist den Anlegern anzusehen.
So ist das Anlegersentiment auf 0,0% gefallen. Die gute Laune der vergangenen Wochen ist verflogen, aktuell befinden sich Anleger in einer abwartenden Haltung. Verunsicherung macht sich breit, die Selbstgefälligkeit ist auf -1,5% gefallen.
Hinsichtlich der künftigen Entwicklung an den Aktienmärkten dominiert der Pessimismus. Die Zukunftserwartung ist auf -2,5% gefallen.
Doch anders als in den Vorwochen lauern Anleger auf erste Kaufgelegenheiten. Die Investitionsquote ist auf +1,1% gestiegen, nachdem sie in den vier Wochen zuvor negativ oder auf dem Nullpunkt war.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -2% angestiegen und nähert sich damit der Null-Linie. Anleger haben sich in den Vorwochen gegen fallende Kurse abgesichert und warten nun auf die nächsten Schritte an den Aktienmärkten.
So auch die institutionellen Anleger, die sich über die Eurex absichern. Das Put/Call-Verhältnis steht bei 1,8% und zeigt eine derzeit neutrale Positionierung der Profis an.
In den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis der CBOE ebenfalls eine neutrale Positionierung der US-Anleger.
US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote leicht auf 67% angehoben, werden also schon wieder ein wenig mutiger.
US-Privatanleger haben eine Bulle/Bär-Differenz von -21%. 45% Bären stehen nur 24% Bullen gegenüber. Wir messen den stärksten Pessimismus seit der Bankkrise im März.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 51% eine neutrale Verfassung an.
Interpretation
Die Ruhe vor dem Sturm, würde ich die derzeitige Verfassung an den Aktienmärkten bezeichnen. Da braut sich was zusammen, Bank Run, Inflation, Konjunkturschwäche, US-Schuldengrenze, ... aber es gibt Lösungen für jedes einzelne der Probleme. Entsprechend hoffen Anleger auf clevere Entscheidungen der Akteure und warten in vorsichtiger Habachtstellung ab.
Die Mehrzahl der Anleger hofft auf die Rettung durch die Notenbanken, wie es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder zu sehen war. Zinssenkungen würden kurzfristig für eine Entlastung sorgen.
Doch insgeheim dämmert es dem einen oder anderen, dass diese kurzfristige Lösung weder nachhaltig ist, noch von den Notenbanken umgesetzt werden kann. So hat man die Absicherungen hochgefahren und sitzt nun erstarrt wie das Kaninchen vor der Schlange.
Die heftigen Kursschwankungen dieser Woche haben viele Anleger genutzt, um ihr Portfolio an die gespannte Marktsituation anzupassen. Doch die Anpassung der Portfolios geschah nur halbherzig, da man einfache Lösungen für die verschiedenen Probleme vor Augen hat.
Somit lässt sich aus der heutigen Sentimentumfrage keine Richtung ableiten, aber die Aussage, dass ein kräftiger Impuls bevorsteht. Im Falle kluger Entscheidungen durch die Politik und Notenbank könnte es durchaus einen Lauf zu neuen Allzeithochs im DAX geben. Doch genauso wahrscheinlich ist es, dass die Fehler der Vergangenheit wiederholt werden und die Aktienmärkte nach unten durchbrechen. Der Mai verspricht also viel Action, leider jedoch keine bestimmte Richtung.
04. Ausblick: Vorsicht vor Palo Alto und AirBnB
Seit Monaten liebäugel ich mit AirBnB und Palo Alto als Profiteure aktueller Entwicklungen.
Palo Alto ist der führende Anbieter von IT-Sicherheit und meldet einen neuen Großkunden nach dem anderen. Die geopolitischen Spannungen sind groß und Behörden sowie Unternehmen müssen sich zunehmend um die Sicherheit ihrer Systeme sorgen.
AirBnB andererseits ist der Nutznießer der neuen Reiselust der Lockdown-geschädigten Menschen. Es handelt sich um eine Plattform, dessen Nutzung in den vergangenen Monaten durch die Decke ging.
Bei beiden Aktien habe ich noch nicht zugegriffen, weil mir die SBCs negativ aufgefallen waren: Stock Based Kompensation, also aktienbasierte Bezahlung der Mitarbeiter. Beide Unternehmen führten im Jahr 2022 einen zweistelligen Prozentanteil vom Umsatz in Form von SBCs an ihre Mitarbeiter ab.
Ich finde eine Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmenserfolg, am Wachstum und Gewinn, sehr sinnvoll. Und bei der niedrigen Arbeitslosigkeit, die man als Vollbeschäftigung bezeichnen kann, sind insbesondere hochqualifizierte Arbeitskräfte schwer zu finden. Mit üppigen Erfolgsbeteiligungen möchten Palo Alto und AirBnB diese Talente ans Unternehmen binden.
Ich habe mir die SBCs von einigen hundert Aktienunternehmen weltweit angeschaut und fand am Ende nur rund ein Dutzend, bei denen die SBCs nachhaltig einen Anteil von über 5% vom Umsatz ausmachen. Daher würde ich einen SBC-Anteil über 5% als Warnung betrachten, die es näher zu untersuchen gilt.
Ich bin nun einer zentralen Frage nachgegangen, um dieses Thema abschließend zu beurteilen: Handelt es sich bei den hohen SBC-Aufwendungen um vorübergehende Programme, die besonderen Umständen geschuldet sind? AirBnB ist ja noch gar nicht so lange an der Börse und könnte im Rahmen des IPOs ein solches Sonderprogramm aufgelegt haben. AirBnB könnte sich auf das zu erwartende Nach-Corona-Wachstum eingestellt und den leer gefegten Arbeitsmarkt mit Sonderprogrammen bearbeitet haben.
Ich habe daher einige Zahlen durchforstet und mir ein tiefergehendes Bild gemacht. Denn letztlich kann es doch nicht sein, dass ich der einzige bin, dem diese SBCs negativ aufstoßen. Die Aktien notieren auf schwindelerregenden Bewertungsniveaus, niemand scheint sich daran zu stören. Schauen wir uns also mal an, was ich gefunden habe.
Abbildung 5: Entwicklung der aktienbasierten Mitarbeiterkompensation bei Palo Alto und AirBnB
Um es kurz zu machen: Bei Palo Alto hat die hohe SBC-Quote Tradition. Seit 2014 lag der Anteil der an Mitarbeiter gewährten Aktienvergütungen stets über 20% des Jahresumsatzes. Erst in der jüngeren Vergangenheit rutscht der Wert langsam darunter. Doch ich finde keinen Hinweis darauf, dass Mitarbeiter künftig mit lediglich 15% oder weniger zufrieden sein könnten.
Und Sie müssen sich das mal vorstellen: 15% vom Jahresumsatz wird zusätzlich zum Festgehalt an Mitarbeiter ausgeschüttet. Das sind 15%, die vom Gewinn abgezogen werden müssen.
Bei AirBnB lässt sich tatsächlich ein IPO-Effekt erkennen: Im IPO-Jahr 2020 wurden einmalig 89% eines Jahresumsatzes an die Mitarbeiter ausgeschüttet. Der Wert ist aber auch deshalb so hoch, weil 2020 Lockdowns das Geschäft von AirBnB quasi stark beeinträchtigte. Anschließend ging die Quote auf 15%, dann 11% zurück.
Ein Einmaleffekt? Weit gefehlt: Im Jahresabschluss (10k S. 13/275) von AirBnB ist zu lesen: „Additionally, stock-based compensation expense related to restricted stock units (”RSUs”) and other equity awards will continue to be a significant expense in future periods”. - SBCs werden auch in der Zukunft signifikante Ausgaben bleiben. Mit einem weiteren Rückgang ist hier also nicht zu rechnen.
Hmm, ich könnte mir ein Unternehmen skizzieren, das aufgrund einer hohen Gewinnmarge solche SBC-Quoten vorübergehend rechtfertigen kann. Schauen wir uns also mal die Gewinne an.
2022 hat Palo Alto keinen Gewinn (EBIT) erwirtschaftet, sondern 189 Mio. USD Verlust ausgewiesen. Darin enthalten sind 1 Mrd. USD SBCs. Anders ausgedrückt: Ohne die SBCs hätte das Unternehmen 811 Mio. USD Gewinn erwirtschaftet, doch der Gewinn und noch ein bisschen mehr wurde an die Mitarbeiter ausgeschüttet.
2021 hat Palo Alto einen Verlust von 304 Mio. USD ausgewiesen, die SBCs betrugen damals 926 Mio. USD. Es wurde also aus einem Gewinn von 930 USD ein dicker Verlust gemacht.
Und das wird auch in Zukunft so bleiben, da die SBC-Zusagen Vertragsgegenstand der Anstellungsverträge sind. Stellen Sie sich mal den Mitarbeiter vor, der nach 20 Jahren üppiger SBC-Vergütung gesagt bekommt, er müsse künftig darauf verzichten. Er wird sich einen neuen Job suchen. Daher gehe ich nun davon aus, dass Palo Alto auch in den kommenden Jahren niemals üppige Gewinne für Aktionäre erwirtschaften wird.
Jetzt kommt übrigens der Hammer: Warum erkennen das Analysten nicht? Nun, sie erkennen es schon, aber sie schreiben es anders auf. Im Kleingedruckten.
Jedes Quartal werden Umsatz und Gewinn bekannt gegeben. Palo Alto vermeldet stets den Gewinn bereinigt um die SBCs. Wenn nun also Analysten in ihre Prognose einen Verlust hinein schreiben, stehen sie am Tag der Veröffentlichung der Q-Zahlen im Abseits: Ihre Schätzung ist weit von den gemeldeten Zahlen entfernt. Also geben auch Analysten die Schätzungen bereinigt um die SBCs an.
Das ist auch rechtens. Die SBCs können auf zwei Weisen beschafft werden. Entweder das Unternehmen gibt neue Aktien aus, die dann an die Mitarbeiter ausgegeben werden. Dieser Vorgang ist weder cash- noch gewinnwirksam, der Anteil der Altaktionäre wird lediglich verwässert. Oder aber sie kaufen Aktien über den freien Markt zurück und geben sie dann an ihre Mitarbeiter weiter. Dieser Vorgang ist zwar cashwirksam, beeinträchtigt aber nicht den Gewinn. Palo Alto macht beides und bilanziert die Vorgänge ordnungsgemäß unter Personalaufwand.
Wenn wir uns also die Gewinnentwicklung in der Vergangenheit und die Schätzungen für die Zukunft anschauen, sehen wir den Gewinnsprung stets im laufenden Jahr.
Abbildung 6: Sprung in Gewinnschätzung für Palo Alto jeweils im aktuellen Jahr
Doch dieser Gewinnsprung wird niemals stattfinden, da die Mitarbeiteraktien immer wieder aufs Neue einen zweistelligen Umsatzanteil aufzehren werden. Während 2022 noch ein Verlust von 90 Cents je Aktie vermeldet wurde, soll 2023 ein Gewinn von 82 Cent Je Aktie anfallen. Der Sprung in die Gewinnzone lässt sich jedoch zum überwiegenden Teil durch das Abziehen der SBCs errechnen. Doch die SBCs werden dennoch anfallen, wie wir nun wissen, und daher sind diese Schätzungen eine Schönfärberei.
Bei AirBnB sieht es ähnlich aus. Ich erspare Ihnen die Details.
Ich muss daher für meine beiden Anlageideen Palo Alto und AirBnB, deren "Story" sich so schön erzählen lässt, eine Warnung aussprechen: Lassen Sie die Finger davon, denn irgendwann werden die SBCs diesen Unternehmen, und damit den Aktien, auf die Füße fallen. Herauswachsen können sie nicht, weil die SBCs ja in Abhängigkeit vom Umsatz gewährt werden. Um die hohen SBCs in den Griff zu bekommen, müssten Mitarbeiter darauf verzichten oder gefeuert werden. Das ist schwer vorstellbar, solange das Umsatzwachstum passt. Und das Wachstum passt bei beiden Unternehmen.
05. Update beobachteter Werte: Eli Lilly, flatexDEGIRO, DAX, Barrick Gold, Wheaton Precious Metals, Morgan Stanley, Anheuser Bush InBev, Coterra Energy, PVA Tepla
Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter
Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge. Dort finden Sie meine jeweils aktualisierten Einschätzungen zu den Titeln unseres Heibel-Ticker Portfolios.
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Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst.
Eli Lilly: Aktie auf Allzeithoch, Verkaufen
Di, 02. Mai um 17:02 Uhr
Eli Lilly klettert heute gegen den Markttrend auf ein neues Allzeithoch bei 370 EUR. Nach unserem Kauf Ende des vergangenen Jahres war die Aktie zunächst um 10% gefallen, um dann in den vergangenen acht Wochen um 25% anzuspringen.
Wir haben in den vergangenen zwei Wochen vielen positive Infos zu Mounjaro, sowie zu weiteren Medikamenten in der Pipeline von Eli Lilly erhalten. Ich glaube nicht, dass diese Schlagzahl beibehalten werden kann. Daher ist es in meinen Augen wahrscheinlich, dass die Aktie die Kursgewinne der vergangenen Wochen erst einmal "konsolidiert" - heißt: Ein wenig des Kursanstiegs abgeben wird. Das könnten gut 10% sein, die ich in dieser Aktie nicht aussitzen möchte.
Außerdem erwarte ich, dass die Rezessionssorgen in den kommenden Wochen in den Hintergrund treten werden, wenn die Fed mit ihren Zinsanhebungen pausieren sollte. Eine entsprechende Entscheidung steht für morgen an. Sollte sie tatsächlich eine Pause ankündigen, so werden wieder konjunktursensible Aktien gefragt sein, nicht-zyklische Aktien wie Eli Lilly sind dann zwar nicht schlecht, geraten aber etwas in Vergessenheit.
Daher würde ich unsere Position heute auflösen, 8% Gewinn seit Jahresbeginn, 10% seit unserem Kauf, einstecken und auf günstigere Kurse warten, um wieder einzusteigen.
flatexDEGIRO: Teilverkauf, Cash generieren
Mi, 03. Mai um 11:34 Uhr
Wir haben FlatexDeGiro im vergangenen Dezember zweimal nachgekauft und unsere Position um 50% größer gemacht, als eigentlich für eine Wachstumsposition vorgesehen. Unsere Nachkäufe erfolgten zu 7,30 EUR (5.12.) und 6,40 EUR (30.12.).
Inzwischen ist die Aktie auf 9,65 EUR gestiegen. Die Erholungsbewegung wurde durch die Bankkrise im März unterbrochen, aber nicht beendet, sondern setzte sich anschließend fort. Mit +52% im laufenden Jahr ist FlatexDeGiro derzeit unsere beste Position im Portfolio.
Ich will nicht verheimlichen, dass unser erster Kauf im Oktober 2021 zu 18,14 EUR erfolgte. So betrachtet ist unsere Position noch immer deutlich im Minus. Ich war damals von einem anhaltend hohen Anlegerinteresse an der Börse ausgegangen. Doch die Wachstumspläne von FlatexDeGiro ließen sich im Jahr 2022 vor dem Hintergrund der lang anhaltenden Baisse nicht realisieren und so wurden die Wachstumserwartungen in Sachen Kundenwachstum und Ordervolumen inzwischen reduziert.
Dadurch vermindert sich natürlich auch das Kursziel, das wir für die Aktie kurzfristig ausrechnen können. Ging ich vor dem Hintergrund des schnellen Wachstums noch von einem fairen Kursniveau bei 25-27 EUR aus, so muss ich das nunmehr auf Kurse unter 20 EUR reduzieren. Je nach Entwicklung in den kommenden Monaten, könnte sich auch dieses Ziel als ziemlich hoch gegriffen herausstellen.
Wichtig ist jedoch festzustellen, dass der Fehler in der Erwartung in der Marktentwicklung lag, nicht bei FlatexDeGiro selbst. Okay, das Unternehmen hat vielleicht die Markterwartung etwas zu optimistisch eingeschätzt. Aber die Position von FlatexDeGiro im Markt wurde richtig eingeschätzt: Das Unternehmen wächst deutlich schneller, als der Markt, gewinnt also Marktanteile hinzu. Der Umsatz je Kunde wächst und die Expansion in Europa geht gut voran.
Wir haben also den Markt überschätzt, nicht aber FlatexDeGiro. Die Aktie hat jedoch reagiert, als habe das Unternehmen eine falsche Strategie eingeschlagen und so wurde die Aktie bis auf 6 EUR ausverkauft. Nun folgt die Erkenntnis, dass das Unternehmen ganz ordentlich im Markt positioniert ist und so läuft die Aktie auf eine faire Bewertung zu, die der gesenkten Wachstumserwartung entspricht.
Die elf Analysten, die FlatexDeGiro covern, geben aktuell ein durchschnittliches Kursziel von 10,50 EUR aus. Bei einem erwarteten Gewinnwachstum von 12% für 2023 und einem KGV 23e von 7 halte ich dieses durchschnittliche Kursziel für zu niedrig. Ich gehe davon aus, dass Analysten im weiteren Jahresverlauf ihre Kursziele nach oben anpassen müssen. Daher möchte ich bei Flatex weiterhin dabei bleiben.
Doch die drastische Unterbewertung, aufgrund derer wir zum Jahresende unsere Position größer machten als eigentlich vorgesehen, ist nun zum großen Teil wieder ausgeglichen. Daher würde ich die Position nun auf die beabsichtigte Positionsgröße von 6% des Gesamtportfolios stutzen, also einen Teil verkaufen.
Heute abend wir die US-Notenbank ihre Zinsentscheidung bekannt geben. Ich fürchte, die Fed ist in der Zwickmühle, die Erwartungen der Anleger sind zu optimistisch. Mehr dazu schreibe ich in einem weiteren Update, das ich Ihnen in Kürze zuschicken werde.
DAX: Zinsentscheid, Schuldenobergrenze, Bankkrise
Mi, 03. Mai um 13:09 Uhr
Dunkle Wolken ziehen auf: Heute Abend wird die Zinsentscheidung der US-Notenbank erwartet, morgen die der EZB. Jay Powell wird aller Voraussicht nach den Leitzins um 0,25% auf 5% bis 5,25% anheben. Aller Voraussicht nach wird er danach erst einmal abwarten. Soweit, so gut.
Ich hatte erläutert, dass die Bankkrise der USA zu einer Verknappung der Kreditvergabe führt. Insbesondere die mittelgroßen US-Banken vergeben die Verbraucherkredite, die so wichtig für den US-Konsum sind. Die strengen Bankvorschriften in den USA wurden unter Präsident Donald Trump für mittelgroße Banken aufgeweicht, lediglich die systemrelevanten Großbanken unterliegen den strengen Vorschriften, die in Folge der großen Finanzkrise 2007 bis 2009 verabschiedet wurden.
Die Bankkrise vom März dieses Jahres hat gezeigt, dass mittelgroße Banken ihre neue Freiheit teilweise dahingehend genutzt haben, zu große Risiken einzugehen. Nachdem die Silicon Valley Bank durch Missmanagement die steigenden Zinsen nicht verkraften konnte und Pleite ging, stehen nun alle mittelgroßen US-Banken unter Generalverdacht. Bank Runs wurden befürchtet und so nähten diese mittelgroßen Banken ihre Taschen zu und stoppten die Kreditvergabe. Die Folge ist ein deutlicher Abschwung im US-Konsum.
Die First Republic Bank geriet ebenfalls unter Beschuss. Ein Bank Run erfasste die Bank. Elf Großbanken legten 30 Mrd. USD zusammen und ermöglichten der First Republic, den Bank Run zu überstehen. Doch vor wenigen Tagen wurde die Bilanz der First Republic veröffentlicht und das ganze Ausmaß der Tragödie sichtbar: 40% der Kundeneinlagen waren im Q1 abgezogen worden. Die Aktie brach ein und notierte zuletzt noch auf 3% des Wertes vom vergangenen Jahr.
Um einem weiteren Bank Run zuvor zu kommen, wurde die First Republic Bank nun an eine solvente Bank verkauft. Die US-Finanzaufsicht übernahm weitreichende Garantien und suchte nach einem solventen Käufer. J.P. Morgan erhielt den Zuschlag für 10 Mrd. USD.
Die Transaktion hat zwei verheerende Signale ausgesendet: Zum einen, dass die First Republic als mittelgroße Bank ebenfalls wichtige Regeln eines vorsichtigen Bankkaufmanns missachtet hat. Zum anderen, dass nur J.P. Morgan solvent genug ist, um eine solche Bank zu übernehmen.
Letzteres führt zu einer weiteren Konzentration in der US-Banklandschaft. Beim Kunden bleibt ein übler Nachgeschmack: Wenn wirklich nur J.P. Morgan, also die größte Bank der USA, solvent genug ist, um mittelgroße Banken zu retten, sind denn dann die Einlagen bei den anderen mittelgroßen Banken überhaupt sicher? Die Einlagensicherung umfasst lediglich 250.000 USD, alles darüber steht also im Feuer.
Nach Bekanntgabe der "Rettung" der First Republic durch J.P. Morgan am vergangenen Wochenende brachen die Aktien vieler mittelgroßer US-Banken am Montag deutlich an, teilweise um bis zu 40%. Die Bankkrise vom März wurde durch die unglückliche Lösung neu entfacht.
Die Kreditvergabe dürfte daher weiterhin auf niedrigem Niveau verharren. Eigentlich ist das eine Unterstützung der Absicht der US-Notenbank, denn die Zurückhaltung bei der Kreditvergabe wirkt Berechnungen zufolge derzeit wie eine Zinserhöhung um ein weiteres volles Prozent. Ohne die Bankkrise könnte das US-Zinsniveau also noch ein ganzes Prozent höher geschraubt werden, um die Inflation zu bekämpfen.
So ist die Erwartung der Volkswirte an die heutige US-Notenbanksitzung, dass Jay Powell verkündet wird, nach dem heutigen Zinsschritt zunächst einmal keine weiteren Zinsschritte nach oben vorzunehmen. Vielmehr richtet sich die Aufmerksamkeit bereits auf den Zeitpunkt der ersten ZinsSENKUNG. 99% der Volkswirte erwarten bis zum Jahresende bereits mindestens eine Zinssenkung.
Ich bin mir da aber nicht sicher.
Jay Powell hat, genau wie wir, mehrfach auf die Parallelen zur Inflation der 1970er Jahre verwiesen. Damals hatte Fed-Chef Arthur Burn das Zinsniveau beim leichtesten Rückgang des Inflationsdrucks sofort wieder gesenkt, um dadurch jedoch nur eine weitere, noch größere Inflationswelle auszulösen. Arthur Burns gilt bis heute als der schlechteste US-Notenbankchef der Geschichte.
Jay Powell möchte diesen Fehler nicht wiederholen. Er wird das Zinsniveau so lange hoch halten wie erforderlich, um die Inflation ein für alle Mal zu besiegen. Er wird das Zinsniveau lieber zu lange hoch halten und eine Rezession riskieren, als den Fehler von Arthur Burns zu wiederholen.
Powell wird in der heutigen Pressekonferenz vermutlich gefragt, ob er sich für das laufende Jahr schon Zinssenkungen vorstellen könne. Ich befürchte, seine Antwort wird den Anlegern nicht gefallen. Wenn 99% der Volkswirte bereits eine Zinssenkung erwarten, Powell jedoch keine in Aussicht stellt, wird das eine negative Überraschung sein, die sofort einen Ausverkauf zur Folge haben könnte. Rezessionsängste könnten dann wieder größer werden.
Wenn Rezessionsängste anwachsen, werden die Zinsen für lang laufende Anleihen am Aktienmarkt gekauft, deren Zinsniveau sinkt und somit sinkt auch der Zins für Immobilienkäufe, der Hypothekenzins. Doch gerade der Immobilienmarkt ist einer der großen Inflationstreiber und soll nach dem Willen von Jay Powell abgekühlt werden... Powell befindet sich in einer Zwickmühle.
Und dann ist da noch die Schuldenobergrenze, die laut Finanzministerin Janet Yellen bereits zum 1. Juni übersprungen werden könnte. Natürlich wird man sich irgendwann irgendwie einigen, doch der Weg dorthin könnte chaotisch werden, weil beide Parteien (Republikaner & Demokraten) die Deutungshoheit für sich beanspruchen: Die regierenden Demokraten halten ihre Ausgaben für essentiell wichtig, die Republikaner knüpfen ihre Zustimmung für eine Erhöhung der Schuldenobergrenze an Bedingungen, die Budgetkürzungen für bestimmte Projekte bedeuten.
Weder eine Rezession, die durch die Fed ausgelöst wird, noch eine vorübergehende Zahlungsunfähigkeit der USA wird die US-Wirtschaft ins Chaos stürzen. Doch je nach Ausgestaltung dieser beiden Entwicklungen könnte es heftige Verwerfungen an den Aktienmärkten geben. Als 2011 zuletzt heftig um die Erhöhung der Schuldenobergrenze gestritten wurde, brach der S&P 500 über den Sommer um 16% ein. Ich hoffe, dass es diesmal nicht so schlimm kommt.
Im Nachhinein wird sich ein Rückschlag als gute Kaufgelegenheit entpuppen. Doch "im Nachhinein" bedeutet, dass Sie zwischenzeitlich heftige Schmerzen aushalten müssen. Und um davon zu profitieren brauchen Sie Cash, damit Sie übertriebene Kursverluste für Käufe nutzen können. Ich werde daher unser Portfolio weiter auslichten.
Sehen wir vorher noch im Mai ein neues Allzeithoch? Ich weiß es nicht. Wird es heute schon steil bergab gehen? Auch das weiß ich nicht. Es hilft nur eins: Sukzessive ein wenig Cash generieren und gleichzeitig in Aktien investieren, die von diesen Vorgängen vergleichsweise unabhängig sind. Abhängig sind insbesondere Technologiewerte, also die Aktien, die in den vergangenen sechs Monaten am stärksten zugelegt haben.
Schauen Sie bitte Ihr eigenes Depot durch und überlegen Sie sich gut, mit welchen Aktien Sie einige Wochen oder Monate an Turbulenzen durchstehen möchten, und mit welchen nicht.
Barrick Gold: Verkaufen, +16% in 10 Wochen
Mi, 03. Mai um 13:30 Uhr
Wenn Jay Powell heute tatsächlich die Möglichkeit von Zinssenkungen noch im laufenden Jahr vom Tisch nimmt, wird der Goldpreis auf das nachhaltig hohe Zinsniveau negativ reagieren. Damit dürften auch Aktien von Goldminen unter Druck geraten.
Barrick Gold hat vor wenigen Minuten die endgültigen Q1-Zahlen veröffentlicht. Vorläufige Zahlen waren vor 10 Tagen veröffentlicht worden und sorgten für eine Enttäuschung unter Anlegern. Die heutigen endgültigen Zahlen enthalten keine weiteren negativen Überraschungen, daher stabilisiert sich die Aktie aktuell (+2%).
Ich würde diese positive Stimmung nutzen und unsere spekulative Position verkaufen. Barrick Gold ist in den 10 Wochen seit unserem Kauf um 16% angestiegen. Ich würde die Aktie zu einem späteren Zeitpunkt gerne wieder ins Portfolio holen, doch aktuell steht das Generieren von Cash im Vordergrund. Wir haben ja noch Wheaton Precious sowie Goldbarren im Portfolio, partizipieren also weiter an der Goldpreisentwicklung.
Wheaton Precious Metals: Optisch enttäuschende Q-Zahlen liegen dennoch im Rahmen der Erwartungen
Fr, 05. Mai um 10:17 Uhr
Wheaton Precious Metals hat gestern Abend Q1-Zahlen veröffentlicht, die hinter den Erwartungen der Analysten zurück blieben. Der Umsatz ist auf 213 Mio. USD um 30% zurück gegangen, Analysten hatten nur einen Rückgang von 24% befürchtet. Der Gewinn je Aktie ist auf 0,23 USD um 35% eingebrochen, Analysten hatten einen Rückgang um 26% befürchtet.
Immerhin reicht der operative Cashflow (135 Mio. USD) aus, um die Quartalsdividende bei 0,15 USD/Aktie zu belassen (ex-Dividendentag 18.5.).
Der Rückgang im Umsatz und Gewinn waren erwartet worden, weil vor einem Jahr zwei Minen an Glencore verkauft wurden und daher deren Produktion nun nicht mehr anfällt. Auch ein Rückgang im durchschnittlichen Verkaufspreis des Goldes und Silbers ist keine Überraschung.
Die Überraschung liegt in einer Graphik, die sich PBND nennt: Produced But Not Delivered - Produziert aber noch nicht ausgeliefert. Der Lagerbestand an Goldäquivalenten (Kobalt & Silber umgerechnet in Goldäquivalent) ist um 10.449 GEO (Gold-Äquivalente) gestiegen. Bei einem durchschnittlich realisierten Verkaufspreis für Gold von 1.830 USD/Unze entspricht das einem Lagerzuwachs von 19 Mio. USD, also in etwa der Differenz zwischen Analystenerwartung und tatsächlichem Umsatz.
Somit ist der Umsatzrückgang sowie der überproportionale Gewinnrückgang (Wheaton hat kaum variable Kosten) vollständig auf diesen Umstand zurückzuführen. Kurz gesagt: alles läuft nach Plan.
Der Goldpreis ist inzwischen auf ein Allzeithoch bei 2.041 USD/Unze gestiegen. Wir haben auf diesen Anstieg spekuliert und konnten diese Woche unsere spekulative Position in Barrick Gold mit 14% Gewinn auflösen. Offensichtlich hat auch das Management von Wheaton Precious Metals auf den Goldpreisanstieg spekuliert und die Goldverkäufe gedrosselt, um zu einem späteren Zeitpunkt einen höheren Verkaufserlös zu realisieren.
Aktuell ist die Aktie ein wenig im Minus (-1%), vielleicht weil diese Feinheiten nicht jedem Anleger sofort auffallen. Heute Nachmittag ist der Analystencall. Ich hoffe, CEO Randy Smallwood wird diesen Umstand deutlich machen, so dass die Aktie sich wieder erholt.
Morgan Stanley: Sippenhaft
Fr, 05. Mai um 10:32 Uhr
Die Aktie von Morgan Stanley hat diese Woche 8% verloren. Sippenhaft. Der Banksektor steht unter Druck, Hedgefonds und Spekulanten Shorten den US-Bankindex und somit alle US-Banken. Obwohl Morgan Stanley zu den Profiteuren der Krise gehört, wird die Aktie als Mitglied des Bankindexes ebenfalls ausverkauft.
Im Kreuzfeuer sind Regionalbanken, nicht die Großbanken wie Morgan Stanley. Ich habe daher überhaupt keine Lust, Morgan Stanley in diesen Ausverkauf hinein zu verkaufen, sondern sitze diesen Sturm entspannt aus.
Diese Woche hat Morgan Stanley bekannt gegeben, 3.000 Stellen zu streichen. Das sind 4% der Belegschaft. Das M&A-Geschäft sei schwach und Börsengänge gab es in Q1 überhaupt keine. Daher passe man die Kosten in diesem Bereich dem veränderten Markt an.
Normalerweise sorgt solch ein Schritt für einen Kurssprung, da aktuell unnötige Kosten gestrichen werden. Doch der Verkaufsdruck im Bank-ETF ist stärker als die Einzelreaktion auf die Stellenstreichung.
Mehr zur Bankkrise im heutigen Heibel-Ticker.
Anheuser Bush InBev: Q1 besser als erwartet
Fr, 05. Mai um 11:10 Uhr
Anheuser-Bush InBev hat gestern Q1-Zahlen veröffentlicht, die besser als erwartet ausfielen. Der Effekt der verkorksten Marketingkampagne ist noch nicht in den Zahlen enthalten. Das Management schätzt, dass in den ersten drei Wochen des Aprils dadurch etwa 1% an Umsatz verloren wurden. Inzwischen hat man die Händler mit Freibier, ja Sie lesen richtig, wieder milde gestimmt. Das Bier, das aufgrund des Käuferstreiks nicht abgerufen wurde, wurde nun kostenfrei an die Händler geliefert.
Der Umsatz stieg um 7% auf 14 Mrd. USD, der Gewinn um 6% auf 4,8 Mrd. USD. Dies führt zu einer attraktiven Gewinnmarge von 33,5%.
Die Unternehmensprognose für das laufende Jahr wurde bestätigt, was vor dem Hintergrund des Marketingdesasters (siehe Update vom 14.4.) positiv zu werten ist. Unabhängig von Inflation und drohender Rezession hält das Management am Wachstumsziel von 4-8% fest.
Der Analystencall drehte sich maßgeblich um das Marketingdesaster. Zur Erinnerung: Auf den Bud-Light Dosen prangert eine hübsche Frau, die jedoch ein Transvestit ist, was den biertrinkenden Macho wütend machte. Das Management zeigt sich einsichtig, betont die Diversität im Unternehmen und die Offenheit für Andersdenkende. Dennoch habe man gelernt, dass diese Kampagne nicht zur Zielgruppe passte und man werde diesen Fehler nicht wiederholen.
Weitere Fragen drehten sich um die Kostenentwicklung. CEO Michel Doukeris betonte, dass die aktuellen Zahlen belegen, wie gut sich steigende Einsatzkosten (Inflation!) an den Kunden weiterreichen ließen.
Alles in allem bestätigen diese Zahlen meine Einschätzung, dass die Biermarke (neben Budweiser auch Becks und Corona) auch durch Krisen kaum aus dem Gleichgewicht zu bringen ist. Ein stabiler Anker in diesen turbulenten Tagen.
Coterra Energy: Solide Q-Zahlen, Stabiler Ausblick
Fr, 05. Mai um 11:26 Uhr
Auch Coterra hat gestern am späten Abend noch Zahlen veröffentlich. Halten Sie durch, wir haben's bald :-)
Mit 6% Umsatzwachstum auf 1,78 Mrd. USD konnten Analystenerwartungen um 10% übertroffen werden. Doch der rückläufige Ölpreis im Vergleich zum Vorjahr führte zu einem Gewinnrückgang um 14% auf 0,87 USD/Aktie, was jedoch ebenfalls deutlich (+24%) über den Analystenschätzungen liegt. Während die Fördermenge in Q1 über den Erwartungen lag, lag der realisierte Verkaufspreis unter den Erwartungen.
Die hohe Fördermenge hat den Preisrückgang überkompensiert. Wie versprochen schüttet Coterra über 50% des freien Cashflows an die Aktionäre aus, in diesem Quartal werden es 76% sein. Dies geschieht in Form von einer Quartalsdividende in Höhe von 20 Cents je Aktie (Volumen: 152 Mio. USD) und Aktienrückkäufen im Volumen von 268 Mio. USD. Trotz des starken Ölpreisrückgangs werden somit noch immer im Jahr 2023 annualisiert 9% der Marktkapitalisierung an Aktionäre zurückgeführt.
Coterra rechnet für 2023 mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 76 USD/Fass WTI und einem durchschnittlichen Gaspreis von 2,89 USD/MMBtu (Millionen British Thermal Units). Die Preiserwartung wurde deutlich gesenkt, was zu einem geringeren Cashflow führt, als das Unternehmen vor drei Monaten ausgegeben hatte. Dennoch liegt diese neue Einschätzung noch immer deutlich über den Erwartungen der Analysten.
Der Gaspreis ist im laufenden Jahr um 37% gefallen, der Ölpreis um 17%. Ich werde gefragt, ob wir unsere Positionen in den drei Produzenten fossiler Energieträger (Devon, Coterra & Pioneer) nicht besser auflösen sollten. Nein, das möchte ich nicht. Ich gehe davon aus, dass die Rezessionsängste in diesen Tagen übertrieben sind. Powell wird vorerst keine weiteren Zinserhöhungen mehr vornehmen und die Wirtschaft läuft auf dem aktuell hohen Zinsniveau noch immer recht gut. Im weiteren Jahresverlauf erwarte ich, dass die Wirtschaftsentwicklung positiv überraschen wird und dadurch die Energiepreise wieder nach oben ziehen wird.
PVA Tepla: Hoher Auftragsbestand wird erfolgreich abgearbeitet
Fr, 05. Mai um 11:45 Uhr
So, ebenfalls gestern veröffentlichte PVA Tepla Q1-Zahlen. Sie haben es geschafft: Es sind die letzten Q-zahlen dieser Woche :-)
Die Zahlen können auf ganzer Linie überzeugen: Der Umsatz ist um 75% auf 58,5 Mio. EUR gestiegen, der Gewinn (EBITDA) sprang sogar um 111% auf 7,2 Mio. EUR. Der überproportionale Gewinnanstieg beruht auf einer deutlichen Verbesserung der Gewinnmarge von 6,9% auf nunmehr 9,4%. Der wichtige Auftragseingang konnte mit 61,7 Mio. EUR auf dem Niveau des guten Vorjahres gehalten werden.
Die Prognose für das Jahr 2023 wird bestätigt: Der Umsatz wird mit 240-260 Mio. EUR prognostiziert, der Gewinn (EBITDA) mit 36-40 Mio. EUR. Die Prognose zeigt, dass auch für den weiteren Jahresverlauf noch ein dynamisches Wachstum erwartet wird.
In den vergangenen Tagen hat Qualcomm schwache China-Zahlen veröffentlicht und damit die Aktien der gesamten Chipindustrie belastet. PVA Tepla ist davon nicht betroffen, da das Geschäft des Unternehmens als Maschinenbauer anderen Zyklen unterliegt. Die Aktie wird jedoch regelmäßig in Sippenhaft genommen. So wurde die Aktie in Folge der Zahlen um 5% ausverkauft.
Geschäftsentwicklung und Aktienkurs passen in meinen Augen nicht zusammen. Ich bleibe daher bei dieser Position an Bord und warte geduldig, bis die gute Geschäftsqualität sich in einen ordentlichen Aktienkurs umwandelt. Die Unternehmensbewertung (bspw. EV/EBITDA) befindet sich am unteren Ende der historischen Bewertung von PVA, obwohl die Wachstumsaussichten selten besser waren.
06. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.
Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:
1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.
3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.
Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Meta Platforms (Facebook) attraktiv, aber nicht mehr lange
Hallo Herr Heibel,
Ich halte seit Mitte Dezember eine Position Meta Aktien.
Die hatten wir ja glaube ich auch schonmal im Heibel Ticker. Haben Sie die noch auf dem Schirm und falls ja könnten Sie mir bitte eine kurze Einschätzung geben ob ich die Position halten oder verkaufen soll?
Vielen Dank,
Mit freundlichen Grüßen
Andreas aus Losheim
ANTWORT
Mark Zuckerberg hat sich frühzeitig auf Effizienzsteigerung (Personalentlassungen) konzentriert. Damit steigert sein Unternehmen derzeit den Gewinn überproportional, denn die Kosten gehen zurück, während der Absatzmarkt Schwäche zeigt. Mit Instagram und Reels hat das Unternehmen zwei Produkte am Start, die noch große Wachstumsraten ausweisen. Man mag von Zuckerberg halten was man will, aber er weiß, wie man Daten lukrativ vermarktet. Von den BigTechs ist in meinem Augen Meta derzeit am besten aufgestellt, um durch die Konjunkturschwäche zu segeln.
So rechnen Analysten mit einem Umsatzwachstum von 8% für 2023 und einem Gewinnwachstum von 25%. Kosten bei Personal werden eingespart, Investitionen hingegen werden fortgeführt: die CAPEX springt von 20% im Jahr 2022 auf 25% im laufenden Jahr.
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: die Mitarbeiter, die er behält, werden fürstlich entlohnt. Die Aktienvergütungen für Mitarbeiter springen im Jahr 2023 von ohnehin schon hohen 8% auf 10%. Bis zu 5% halte ich für angemessen - wohlgemerkt 5% vom Umsatz. Facebook braucht Talente, doch die hohen Kosten für diese sorgen dafür, dass Wachstum insbesondere bei den Mitarbeitern ankommt, nur unterproportional bei Aktionären.
Also: Ich würde noch ein wenig mitsegeln, aber bspw. mit einem trailing Stop dafür sorgen, dass Sie den Absprung nicht verpassen.
Bundesschatzanweisung aus Sachsen mit 5,221%
Lieber Herr Heibel,
Ihren Tips zur Anlage in Südzucker Anleihe und der Restlaufzeit der Bundesobligation bin ich gerne gefolgt, um Anzahl und Risiken in Tagesgeld/Cashdisposition bei kommerziellen Banken bei evtl. weiteren Bankenunruhen zu entfliehen.
Beim Stöbern im Anleihefinder der Comdirect und der damit guten Vergleichsmöglichkeit stoße ich immer wieder auf Landesobligationen/Schatzanweisungen, die durch den gesetzlich geregelten Ersatz des Bundes bei einem potentiellen Ausfall deutlich höhere Renditen bei vergleichbarem Risiko = “0” haben.
Ganz besonders fällt dabei die Schatzanweisung Sachsen DE0001789329 auf, die nicht nur eine hohe Vola hat, sondern heute eine Rendite von 5,221% bis zur Fälligkeit 15.01.2021 ausweist !!
Übersehe ich hier was oder können Sie mir den Rendite-Abstand zur Bundesobligation oder anderen Landesobligationen erläutern ?
Vielen Dank vorab !
Mobil gesendet
Mit freundlichen Grüssen
Tim aus Düsseldorf
ANTWORT
Jain :-)
Ja, das Risiko ist gering, da im Falle eines Zahlungsausfalls eines Bundeslandes die Bundesregierung einspringen würde. Aber die angegebene Rendite ist irreführend.
Bei dem von Ihnen genannten Papier werden Geld- und Briefkurs von 97,81% zu 99,26% angegeben, eine Spanne von 1,4%. Es findet relativ wenig Handel in diesem Papier statt, das heutige Tagesvolumen beträgt 5 Mio. Euro, doch zu Kursen von 98,85, also nicht zum Geldkurs, sondern näher am Briefkurs. So wird eine Rendite bis zum Laufzeitende von 3,3% angegeben, was schon wieder anders aussieht als der von Ihnen angegebene Wert.
Zudem ist die Schatzanweisung zwar in einer Stückelung von 1.000€ handelbar, es gibt aber einen Mindestanlagebetrag von 10.000€. Erst darüber können Sie in Tausenderschritten vorgehen. Für unser 100.000 Euro umfassendes Heibel-Ticker Portfolio haben wir derzeit lediglich 2.700€ in einer Bundesanleihe angelegt, wollen bei Gelegenheit auf 5.400€ erhöhen. Wir kommen also weder mit der Stückelung noch mit dem Handelsvolumen über die Ziellinie :-(.
Ich finde es aber super, wie Sie sich auf die Suche gemacht haben. Immer wieder gibt es einzelne Gelegenheiten am Markt, die für Ihre individuellen Bedürfnisse passen können. Mein Anliegen mit dem Heibel-Ticker ist es, Ihnen den Blick für solche Gelegenheiten zu öffnen. Und wenn Sie etwas finden, das von Laufzeit, Volumen, etc. besser zu Ihnen passt, dann herzlichen Glückwunsch :-).
Ölpreiseinbruch & BioNTech
Hallo Herr Heibel,
bitte nehmen Sie in der kommenden Ticker-Ausgabe Stellung zum Ölpreis, und ob wir bei Devon/Coterra jetzt den Kopf aus der Schlinge ziehen müssen oder abwarten können: fällt Öl weiter, und damit Devon/Coterra?
Hat Biontech bei 100€ Boden gefunden, kann man jetzt zugreifen?
Liebe Grüße, Jochen aus Burscheid
ANTWORT
Ich halte den Ölpreiseinbruch für übertrieben. Hier gibt es gerade ein Kräftemessen zwischen der OPEC und den USA. Joe Biden hatte im vergangenen Jahr die strategischen US-Ölreserven angezapft, um den Preisdruck vom Markt zu nehmen. Er sagte dem Ölpartner Saudi Arabien zu, die Reserven mit deren Öl wieder aufzustocken, sobald der Ölpreis unter 70 USD/Fass WTI fällt.
Diese Zusage hat er nun wider Erwarten nicht eingelöst. Die Saudis sind angefressen und reduzieren nun ihrerseits mit Hilfe der OPEC+ die tägliche Ölfördermenge, um den Ölpreis hoch zu halten. "Don’t overintellectualize“ - mach’s nicht komplizierter, als es schon ist. Aber genau das tun Analysten, die nun sagen, die OPEC+ reduziert die tägliche Ölfördermenge aus Angst vor der Konjunkturschwäche und einer damit einhergehenden Nachfrageschwäche nach Öl. Sowas kann schnell zur selbst erfüllenden Prophezeiung werden.
In dieses Kräftemessen kommen nun die Konjunktursorgen dazu, nachdem US-Notenbankchef Jay Powell weitere Zinsanhebungen nicht ausgeschlossen hat, und schon rauscht der Ölpreis nach unten.
Ich gehe davon aus, dass wir in den kommenden vier Wochen in Sachen Konjunkturentwicklung eine Richtungsentscheidung bekommen werden, die sich dann auch am Aktienmarkt zeigen wird. Derzeit vermute ich, dass diese Richtungsentscheidung gen Norden ausfallen wird - wissen tue ich das aber noch nicht. Für die kommenden Wochen haben wir in unserem Portfolio Cash generiert. Insbesondere Aktien, die nicht so konjunktursensibel sind, wurden verkauft, damit wir anschließend von dem Lauf gen Norden profitieren können. Sollte sich meine Erwartung jedoch als falsch herausstellen, werden wir auch einige konjunktursensiblen Aktien wie Coterra und Devon Energy verkaufen.
BioNTech wird inzwischen fast zum Barbestand bewertet. Doch das Unternehmen betreibt eine aufwendige (=teure) Forschung. Ich gehe davon aus, dass in Zukunft bestimmte Krebserkrankungen frühzeitig mit entsprechenden Impfungen bekämpft werden können. Moderna und BioNTech werden in diesen Entwicklungen führend sein.
Doch ob die beiden Unternehmen in zwei, fünf oder erst in 10 Jahren Geld damit verdienen können, das weiß ich nicht. Insofern ist es ungewiss, ob die hohen Cashreserven reichen, um über die Ziellinie zu gelangen. Außerdem haben viele Anleger die Geduld nicht, um dabei zu bleiben. Somit ist es schwer zu bestimmen, auf welchem Kursniveau die Aktie ihren Boden finden wird. Ich warte lieber, bis sich ein Boden gebildet hat, verzichte auf die ersten Prozente des anschließenden Kursanstiegs und schaue erst später wieder genauer hin.
07. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =14% | WKN | 5.5., 14:58 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 8x2,5% | ! | % |
PVA Tepla | TPE | 18,91 € | -3% | 2% | 2,0% | B | 0 |
Anheuser Bush InBev | 1NBA | 58,42 € | -1% | 4% | 2,8% | B | + |
TJX Companies | TJX | 70,20 € | -1% | -6% | 2,6% | A | + |
Morgan Stanley | MS | 75,24 € | -8% | -5% | 2,0% | A | + |
Coterra Energy | CTRA | 22,43 € | -4% | -2% | 2,0% | A | + |
Eli Lilly | LLY | 390,24 € | 7% | 8% | 0,0% | A | + |
Barrick Gold | ETR:ABR | 18,24 € | 5% | 14% | 0,0% | A | + |
Puma | ETR:PUM | 52,08 € | -2% | 3% | 2,5% | A | + |
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Marktirrtum (≈30%) =27% | WKN | 5.5., 14:58 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 5x6% | ! |
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Wheaton Precious Metals | ETR:SII | 46,60 € | 4% | 25% | 4,2% | B | 0 |
Medios | ETR:ILM1 | 18,12 € | 0% | 4% | 8,3% | A | + |
FlatexDeGiro | ETR:FTK | 9,25 € | -5% | 46% | 5,8% | A | + |
Paypal | PYPL | 65,41 € | -5% | -2% | 5,6% | C | + |
Pioneer Natural Res. | PXD | 187,69 € | -5% | 6% | 3,2% | B | + |
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Dividende (≈30%) = 27,3% | WKN | 5.5., 14:58 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 5x6% | ! |
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Devon Energy | DVN | 43,94 € | -10% | -24% | 5,3% | C | + |
CEWE | ETR:CWC | 95,70 € | 2% | 8% | 7,1% | B | 0 |
Allianz | ETR:ALV | 214,35 € | -6% | 7% | 5,7% | B | + |
Snap-On | SNA | 235,61 € | 0% | 10% | 6,3% | A | + |
Nitto Denko | ND5 | 59,50 € | 2% | -2% | 2,8% | A | - |
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Absicherung (≈20%) =19,9% | WKN | 5.5., 14:58 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
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Goldbarren 150 gr | 100 gr. | 5.925,00 € | 3% | 9% | 9,4% | A | + |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 94,75% | -1% | 13% | 7,1% | B | + |
Bobl N° 178 | 114178 | 98,79% | 0% | 1% | 3,4% | A | - |
Σ '22 Δ | -18% |
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| Cashquote |
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Σ-Portfolio Ergebnis seit 2023 |
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| -1% | 7% | 11,8% |
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Heibel-Ticker |
| Gewichtung | Anzahl Positionen | angestrebte Positionsgröße |
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist |
Spekulation | Ereignis | 20% | 14% | 8 | 6 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 27% | 5 | 5 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 27,3% | 5 | 5 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 19,9% | 3 | 3 | 6,7% |
Summe |
| 100% | 88,2% | 21 | 19 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
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08. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
09. An-/Ab-/Ummeldung
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