Heibel-Ticker 23/24 - Fallende Zinsen in China, steigende Zinsen im Westen

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16.06.2023:



H E I B E L - T I C K E R    F R E E

B Ö R S E N B R I E F

- Einfach einen Tick besser -



DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428

18. Jahrgang - Ausgabe 24 (16.06.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/hts230618.pdf



Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: DAX auf neuem Allzeithoch
2.So tickt die Börse: Fallende Zinsen in China, steigende Zinsen im Westen
 - Zinsen steigen weiter
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: German Angst versus US Optimismus
 -
4.Ausblick: Bullenmarkt
5.Update beobachteter Werte
 Verkaufen, Cash generieren
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.An-/Ab-/Ummeldung



1. Info-Kicker: DAX auf neuem Allzeithoch



Liebe Börsenfreunde,

*** WEBINAR AM DIENSTAG UM 18 UHR ***

Kommende Woche werde ich erneut zu Gast bei Flatex DeGiro sein und mit Kristian Volaric über die Leitlinien sprechen, die ich beim Heibel-Ticker Portfolio befolge: Wie strukturiere ich ein Depot, das Ihren individuellen Ansprüchen genügt und wie finde ich passende Aktien für das Depot?

Ich freue mich, wenn Sie dabei sind.

In welche Aktie sollte ich investieren?
Wichtige Informationen von Unwichtigem trennen

am Dienstag, den 20.6.
um 18 Uhr

Unter diesem Link können Sie sich kostenfrei für das Webinar registrieren.

*** ENDE WEBINAR AM DIENSTAG UM 18 UHR ***

In China wurde diese Woche der Leitzins gesenkt, während der Rest der Welt mit steigenden Zinsen gegen die Inflation kämpft. In Kapitel 2 zeige ich, dass die Wirtschaft Chinas unter den Entwicklungen der vergangenen Jahre leidet. Die USA sind stolz auf ihre heimische Industrie und auch wir sollten mit etwas mehr Selbstbewusstsein auf China blicken.

Außerdem spreche ich in Kapitel 2 über die Hintergründe der jüngsten Zinsentscheidungen von Fed und EZB. Ich habe den Eindruck, dass viele Anleger die Notenbanken in ihrer Durchhaltekraft, die Inflation zu bekämpfen, unterschätzen.

Die Stimmungsdiskrepanz zwischen den USA und Deutschland bleibt bestehen. Wie in der Vorwoche herrscht in den USA überwiegend Optimismus, während hierzulande Skepsis dominiert. Was das für die zu erwartende Börsenentwicklung bedeutet, lesen Sie in Kapitel 3.

Der heutige Ausblick ist kurz und knapp: Wir befinden uns in einem Bullenmarkt, doch eine Verschnaufpause ist fällig. Mehr dazu in Kapitel 4.

In Kapitel 5 befinden sich die Updates dieser Woche.

Ein Leser bat mich um meine Meinung zum französischen Energieversorger Engie S.A., der mit einer sehr hohen Dividendenrendite lockt. Im Kapitel 6 bin ich der Bitte nachgekommen.

Natürlich gibt es wie immer eine tabellarische Übersicht über unser Portfolio in Kapitel 7.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Fallende Zinsen in China, steigende Zinsen im Westen



china Chinas Wirtschaft bekommt Probleme. Zum Jahreswechsel wurde die Null-Covid Politik beendet, es folgte eine absehbare Infektionswelle. Doch die daran anschließende Nach-Coronawelle, in der Nachholeffekte zu einer Aufholjagd der Wirtschaft führen sollten, blieb deutlich hinter den Erwartungen.

So hat die People's Bank of China (PBoC) diese Woche überraschend den Leitzins von 2,75% auf 2,65% gesenkt. Während weltweit Notenbanken mit Zinserhöhungen gegen die Inflation kämpfen, muss China den Zins senken, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Die Arbeitslosenquote in den chinesischen Ballungsgebieten ist mit 5,2% ungewöhnlich hoch. Arbeitnehmer im Alter von 16 bis 24 haben sogar eine Arbeitslosenquote von 20,8% zu beklagen. Es werden keine neuen Fabriken, in denen fleißige Arbeiter Produkte für den Westen zusammenbauen, mehr eröffnet.

Die Kreditaufnahme für Investitionen lag im Mai um 15% hinter den Erwartungen. Unternehmensinvestitionen in neue Anlagen stiegen nur noch um 4% an, im Monat zuvor waren es noch 4,7%, für Mai wurde ursprünglich ein Anstieg um 4,4% erwartet. Die Industrieproduktion wächst nur noch mit 3,5% statt der erwarteten 3,8%. Im Monat zuvor waren es sogar noch 5,6%.

Der größte Importeur in die USA ist nicht mehr China, sondern Mexiko und Kanada. China ist auf Platz 3 abgerutscht, das Handelsabkommen NAFTA funktioniert.

Gleichzeitig macht der Begriff "Homeshoring" in den USA die Runde: Neue Produktionskapazitäten werden im Inland aufgebaut, Auslandsinvestitionen gehen zurück. Donald Trump "Make America Great Again" (MAGA) wird von Joe Biden unvermindert fortgesetzt. Damit werden nicht nur in den USA Arbeitsplätze geschaffen, sondern es wird auch die Abhängigkeit von China verringert.

usa_china Außerdem haben die USA eine lange Liste von sensiblen Militärprodukten aufgeführt, die nicht nach China exportiert werden dürfen. Allen voran die Hochleistungschips von Nvidia. Dadurch gibt es eine Reihe von Fertigprodukten, die seitens China nicht mehr gebaut werden können. Dies belastet sowohl den Export als auch die Binnenkonjunktur Chinas.

China benötigt mindestens 6% Wachstum, um die aktuellen Entwicklungen zu stemmen: Die Landflucht Chinas führt zu einem großen Zustrom junger Arbeitskräfte in die Ballungszentren. Dieser Trend ist ungebrochen, ländliche Gebiete sind gigantisch im Reich der Mitte und werden bislang noch kaum statistisch erfasst, daher misst man nur die Arbeitslosenquote der "Ballungszentren".

Dieser Zustrom wurde bislang problemlos in den Fabriken untergebracht, die Produkte für den Westen fertigten. Doch der Westen ist vorsichtiger geworden. Chinesische Billigartikel werden nicht mehr so stark nachgefragt, wie das in den vergangenen Jahren der Fall war.

Ihr Autor hat sich diese Woche ein paar Schuhe aus China kommen lassen, die schick aussehen und nur 15 Euro kosteten. Ich war neugierig, wie sich die Qualität entwickelt hat. Der Befund: Katastrophal. Total wabbelig, unangenehm an der Ferse und keinerlei Fußbett trotz dicker Sohle. Also tatsächlich nicht mehr als 15 Euro wert.

Natürlich ist das nur eine Stichprobe, doch ich hatte erwartet, dass es solche Billigprodukte inzwischen nicht mehr gibt bzw. hatte befürchtet, dass China zu so günstigen Preisen wettbewerbsfähige Produkte herstellen kann.

Okay, in der Bestellung war auch noch ein Langhaarschneider für 18 Euro enthalten und ein paar weitere Kleinigkeiten, die tatsächlich bei Preis/Leistung weit vorne liegen. Aber nicht so weit, dass ich mir Sorgen um unsere Produkte machen würde.

biden Präsident Joe Bidens Strategie, sich unabhängig von China zu machen, hat den Begleiteffekt, dass China deutlich geschwächt wird. China ist nicht in der Lage, die fehlenden Vorprodukte aus den USA selbst herzustellen. Bei der Chipentwicklung fehlt das Knowhow. In Sachen KI droht China dadurch abgehängt zu werden. Ein Großteil des chinesischen Erfolges beruhte zunächst auf den großzügigen Förderungen des Westens und später auf den westlichen Technologien und Konsumenten.

xi Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte das Ruder herumgerissen: Nach Jahren der Öffnung Chinas zum Westen hat er seine Partei zurück zum Kommunismus mit harten Bandagen für die Bevölkerung geführt. Er formulierte den Anspruch, eine stärkere Rolle im geopolitischen Gleichgewicht zu spielen. Doch derzeit wird offensichtlich, dass China noch nicht so weit ist, unabhängig vom Westen erfolgreich zu sein.

Über Jahre saß der Westen wie das Kaninchen vor der Schlange und hatte Angst, China als Wachstumslokomotive der globalen Wirtschaft zu verprellen. "Ohne China kein Wachstum" heißt es heute noch in der Vorstandsetage der meisten DAX-Unternehmen.

Doch in diesen Tagen wird offensichtlich, wie verwundbar China ist, wenn der Westen nach Alternativen zu China sucht. Es gibt viele andere Länder, in denen billig produziert werden kann. Und die Forschung, die zuletzt sogar Siemens nach China verlagern möchte, ist vielleicht doch besser im eigenen Land aufgehoben. Auch die Rohstoffversorgung, insbesondere die sogenannten "seltenen Erden", kann man auch außerhalb Chinas abbauen. Dies verringert die Abhängigkeit und führt langfristig zu günstigeren Preisen.

Gestern hat Siemens nun einen kleinen Rückzieher gemacht: In China investiere man zwar in den Ausbau der Produktionskapazitäten, aber man werde dort nur für den chinesischen Markt produzieren. Parallel werde man in anderen asiatischen Ländern ebenfalls Kapazitätsausweitungen vornehmen.

scholz_631 Die USA haben gezeigt, dass China die Technologien und die Konsumenten aus dem Westen mindestens genauso benötigt wie der Westen das Wachstum aus China. Das selbstbewusste Auftreten der USA würde ich mir von unserem Kanzler Olaf Scholz auch wünschen. Bislang nehme ich hierzulande wahr, dass wir als Exportweltmeister abhängig von Chinas Wohlwollen wären und wir China auf gar keinen Fall verärgern dürfen. Das hört sich für mich so an, als flüsterten ewig gestrige Vorstände unserem Kanzler diese Furcht ein. Dabei handelt es sich um ein politisches Thema, das politisch gelöst werden muss. Die Wirtschaft muss - und kann, wie wir an den USA sehen - sich auf die politischen Gegebenheiten einstellen.

Zinsen steigen weiter



fed Am Mittwoch hat die US-Notenbank Fed den US-Leitzins unverändert bei 5,25% belassen. Allerdings wurde die Inflationserwartung für das Jahr 2024 von 5,1% auf 5,6% angehoben. Trotz aktuell sinkender Inflation in den USA befürchten die Notenbanker also einen erneuten Inflationsdruck im kommenden Jahr. Daraus lässt sich ableiten, dass die Notenbank - sollte diese Erwartung eintreten - im laufenden Jahr noch zwei weitere Zinsanhebungen vornehmen wird.

Vor der Sitzung hatten Anleger darauf spekuliert, dass noch im laufenden Jahr eine erste Zinssenkung möglich wäre. Diese Hoffnung ist nun zerstört. In einer ersten Reaktion gaben die Aktienmärkte nach. Doch schon bald erholten sich die Aktienbörsen. Ich habe den Eindruck, dass man die Drohung nicht ernst nimmt.

ezb Am gestrigen Donnerstag hob die EZB den Leitzins um 0,25% auf nunmehr 4,0% an und stellte ebenfalls weitere Zinsanhebungen im laufenden Jahr in Aussicht. Für 2024 erwartet die EZB eine Inflation in der Eurozone von 3,0%. Auch nach dieser Entscheidung fielen die Kurse zunächst, um sich dann bald wieder zu erholen.

Auch hier habe ich den Eindruck, dass Anleger noch nicht verstehen, wie ernst die Notenbank den Kampf gegen die Inflation nimmt.

Somit sind nun beide Notenbanken, die Fed unter Chef Jay Powell sowie die EZB unter Chefin Christine Lagarde, in eine Position der strengen Beobachtung übergegangen. Streng, weil beide jegliche inflationäre Entwicklungen umgehend mit weiteren Zinsanhebungen beantworten werden. Sie kennen meine Ausführungen zum Peitscheneffekt der Inflationsentwicklung: Sie kommt in Wellen, ebbt zwischenzeitlich immer mal ein wenig ab, um anschließend jedoch um so stärker wieder aufzutreten. Diesen Effekt kennen Powell und Lagarde und ich bin überzeugt, dass sie lieber eine Rezession als eine ausufernde Inflation riskieren wollen.

Anleger sehen das jedoch nicht so, fürchte ich. Anleger sehen in der Nullrunde der US-Notenbank das Ende der Zinsanhebungen. In den scharfen Äußerungen Powells sehen sie ein Taktieren, um den Druck hoch zu halten. Aber eigentlich, so die Hoffnung vieler Anleger, ist die Inflation besiegt und - auch wenn Powell dies bestreitet - der nächste Zinsschritt wird gen Süden sein.

In Europa sind wir noch nicht bei 5,25%, sondern erst bei 4,0%. Daher ist die Spannung hier noch nicht so groß wie in den USA. Tendenziell sind meiner Beobachtung zufolge hierzulande Anleger jedoch ebenfalls zu lasch gegenüber der EZB eingestellt. Auch hier freut man sich über den Rückgang der Inflation und möchte am liebsten schon den Sieg ausrufen.

Somit bergen Konjunkturzahlen der kommenden Wochen negatives Überraschungspotential. Schwache Konjunkturdaten werden als Bestätigung der Einschätzung der Anleger betrachtet. Starke Konjunkturdaten jedoch werden Zweifel daran erzeugen, dass keine weiteren Zinsschritte mehr nötig seien. Und wenn die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsschritte steigt, wenn also das Zinsniveau höher steigt als bislang erwartet, dann wird das Risiko einer Rezession, vielleicht sogar schweren Rezession, zunehmen.

Nein, ich rufe damit nicht das Ende der Rallye aus. Wohl aber kann ich mir gut vorstellen, dass die kommenden Wochen ein wenig ruppig werden.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES16.5., 17:52 UhrWoche ΔΣ '23 Δ
DAX16.378 2,7%17,6%
S&P 5004.425 3,0%15,2%
Nikkei33.706 4,5%29,2%
Shanghai A 3.431 1,3%6,0%
Euro/US-Dollar1,091,7%2,1%
Euro/Yen154,833,4%10,3%
10-Jahres-US-Anleihe3,76%0,02-0,12
Umlaufrendite Dt2,55%0,090,09
Feinunze Gold$1.960 -0,1%7,5%
Fass Brent Öl$75,80 -0,3%-9,4%
Kupfer$8.604 3,0%2,1%
Baltic Dry Shipping$1.094 5,2%-27,8%
Bitcoin$25.647 -3,2%54,6%








3. Sentiment: German Angst versus US Optimismus



stimmungsumfrage Die gute Wochenperformance an den Aktienmärkten hat auch für gute Laune unter den Anlegern gesorgt. Der DAX ist zur Stunde (Freitag 13 Uhr) um 2,5% angesprungen. Wirklich überraschend gute Neuigkeiten gab es diese Woche nicht. Der US-Leitzins wurde wie erwartet nicht mehr erhöht. Der EU-Leitzins wurde wie erwartet erhöht. Überraschend war die Leitzinssenkung um 0,1% in China. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Schritt die chinesische Wirtschaft tatsächlich ankurbelt und im Kielwasser der chinesischen Konjunkturlokomotive die globale Wirtschaft einer Rezession entkommen kann. Doch genau das scheinen Anleger derzeit zu hoffen.

So ist das Anlegersentiment diese Woche von +0,1% auf 2,9% gesprungen. Die steigenden Kurse haben ein Lächeln auf die Lippen der Anleger gezaubert.

Auch die Selbstzufriedenheit ist von 0,1% auf 1,2% angestiegen. Im Lächeln der Anleger spiegelt sich Selbstzufriedenheit.

Doch so ganz traut man dem Kursanstieg nicht. Die Zukunftserwartung ist auf -2,6% weiter abgesackt (Vorwoche -2,2%). Mit großer Skepsis werden die grünen Vorzeichen an den Aktienmärkten betrachtet, das neue Allzeithoch im DAX wird ungläubig beäugt.

Und so ist die Investitionsbereitschaft auf -0,3% abgesackt, Anleger wollen eher Positionen glatt stellen als neue eingehen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger verbleibt bei -2. Im April wurden Absicherungspositionen eingegangen. Damals stand der DAX bei 15.750 Punkten. Diese Absicherungspositionen bleiben bestehen und dürften dafür sorgen, dass der DAX bei einem Rückgang unter dieses Niveau eine gute Unterstützung erfahren wird.

Auch institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, haben ihre Absicherungen überwiegend im April vorgenommen und verhalten sich seither weitgehend abwartend. Das Put/Call-Verhältnis steht bei 1,6%, was etwa dem Durchschnitt der vergangenen Monate entspricht.

Ganz ähnlich sieht auch das Put/Call-Verhältnis der CBOE aus, auch US-Anleger haben sich im Frühjahr abgesichert und warten nun ab.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote auf 82% reduziert. Vor einer Woche hatten wir den Rekordstand von 90% verzeichnet, die höchste Investitionsquote seit Kriegsausbruch. Nun wurde wieder etwas zurückgerudert.

Die Bulle/Bär-Differenz ist auf 22% angesprungen. Damit hat sich der extreme Stimmungswechsel der Vorwoche von Pessimismus auf Optimismus in dieser Woche verfestigt. 45,2% Bullen stehen nur noch 22,7% Bären gegenüber. Damit gibt es doppelt so viele Optimisten wie Pessimisten.

Der technisches Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 83% inzwischen extreme Gier am Markt auf. Auch der Short Range Oscillator notiert über 5,0% und weist eine überkaufte Situation aus.

Interpretation



partystimmung Gefeiert wird hüben wie drüben: Sowohl in den USA als auch in Deutschland erfreuen sich Anleger über die gute Aktienmarktentwicklung. Doch damit genug der Gemeinsamkeiten: Wie schon vor einer Woche bleiben deutsche Anleger sehr skeptisch, während man in den USA an einen anhaltenden Bullenmarkt glaubt.

Der Unterschied in der Stimmung ist leicht zu erklären: In den USA erfreut man sich an einer wachsenden Unabhängigkeit von China und blickt mit der KI-Revolution nun hoffnungsvoll in die Zukunft. In Deutschland beklagt man hingegen weiterhin die große Abhängigkeit von China und weiß auch mit der KI-Revolution noch nicht wirklich viel anzufangen.

Der große Optimismus in den USA ist gefährlich. So schnell, wie sich das Anleger wünschen, werden die Segnungen der KI nicht in den Unternehmensbilanzen auftauchen. Bevor das der Fall sein kann, muss wohl erst einmal investiert werden. Doch das scheint US-Anleger derzeit nicht zu interessieren. Derzeit werden Aktien danach bewertet, ob sie in der Zukunft von der KI profitieren können, sei es durch Kosteneinsparungen oder auch durch Effizienzsprünge.

Genährt wurde diese Erwartung diese Woche durch gute Q-Zahlen von Adobe, deren KI-Produkt Firefly sich großer Akzeptanz erfreut. Auch Caterpillar, Anbieter von Baumaschinen, konnte Anleger mit guten Zahlen außerhalb Chinas begeistern.

Für die USA gilt: Solange gute Meldungen auf die Börse treffen, kann die Rallye andauern. Doch die positive Sentimentdaten sollten wir eher als Warnung interpretieren für den Zeitpunkt, an dem die positiven Meldungen ausbleiben. Es bedarf nicht einmal einer negativen Meldung, um eine Konsolidierung an den US-Märkten einzuleiten. Es reicht schon, wenn weitere positive Meldungen ausbleiben.

Anders sieht es in Deutschland aus. Hier wird die KI mit großer Skepsis beäugt. Positive Meldungen aus den USA in der IT-Branche, wie diese Woche von Palo Alto, ziehen hiesige Wettbewerber wie Secunet (+23%) nach oben. Und der jüngste politische Vorstoß, den chinesischen Telekomausrüster Huawei nicht mehr für unsere Infrastruktur zu verwenden, hat Adtran (+15%) zu einem Kurssprung verholfen.

Damit verbessern sich die Rahmenbedingungen für viele Unternehmen hierzulande, in den Unternehmenszahlen sind diese Verbesserungen jedoch noch nicht angekommen. Der DAX ist dadurch nicht so anfällig für einen Rückschlag wie seine US-Kollegen.

Da sich der DAX jedoch nicht von der US-Börsenentwicklung abkoppeln kann, dürfte ein Rückschlag in den USA zu einer moderaten Konsolidierung in Deutschland führen. Den Auslöser würde ich in den USA vermuten. Der Zeitpunkt lässt sich jedoch leider nicht bestimmen, es kann natürlich auf der Welle positiver Meldungen noch eine Weile weiter nach oben gehen.










4. Ausblick: Bullenmarkt



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6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.

Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:

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2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.

3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.

Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Französischer Energieversorger Engie S.A.


Sehr geehrter Herr Heibel,

Als neuer alter Heibel Ticker Abonnent habe ich mit viel Interesse den aktuellen Heibel Ticker gelesen. In den Jahren hat sich wirklich viel getan. Glückwunsch.

Als Einstieg habe ich eine Bitte um Stellungnahme zu einem Dividendentitel, der Engie SA. Mir imponiert die stolze Dividendenrendite von fast 10%, die breite Aufstellung in Sachen Energie, Infrastruktur etc., sowie über die Jahre geringe Volatilität.

Ist das nicht bei den seit langem seitwärts laufenden Märkten ein Blick wert?

Mit freundlichen Grüßen

Klaus aus Berlin

ANTWORT
Vielen Dank für die Glückwünsche :-)

Engie ist ein französischer Strom- und Gasversorger mit einem Standbein in der Wasserversorgung sowie in der Abfallwirtschaft. Für das Jahr 2022 wurde eine Dividende von 1,40 EUR je Aktie ausgeschüttet, das entspricht tatsächlich einer Rendite von 10%. Schon für 2023 wird nur noch eine Dividende von 1,16 EUR erwartet, also noch immer stolze 8%. Doch damit wurde bereits eine Bedingung für langfristig solide Dividendenaktien gebrochen: Die Dividende darf nicht rückläufig sein. In den vergangenen 10 Jahren gab es sogar drei Dividendenrückgänge.

Ein zweites Makel in meinen Augen ist die hohe Staatsbeteiligung von 23,6% am Unternehmen. Ich mag es nicht, wenn die Politik zu stark mitredet. Das ist in Frankreich traditionell mehr der Fall als bei uns. Und wenn nun der Staat sogar größter Einzelaktionär ist, dann läuft das Unternehmen Gefahr, für politische Ziele mißbraucht zu werden. Dies zeigt sich beispielsweise in der hohen Ausschüttungsquote von durchschnittlich 94% in den Jahren 2011 bis 2016. Gleichzeitig ist die CAPEX, also der jährliche Investitionsbedarf, mit 10% ziemlich hoch.

Das Bewertungsniveau ist mit einem EV/EBITDA 23e von 4,7 günstig. Allerdings gehen im laufenden Jahr Umsatz und Gewinn aufgrund der gefallenen Energiepreise deutlich zurück.

Bei der unsteten Dividendenentwicklung der vergangenen Jahre kommen bei mir Zweifel auf, ob wir hier einen günstigen Dividendenbringer haben, oder aber ein Dividendenversprechen, das sich nur schwer einhalten lässt.




7. Übersicht HT-Portfolio



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8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen



9. An-/Ab-/Ummeldung



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