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10.11.2023:
H E I B E L - T I C K E R P L U S
B Ö R S E N B R I E F
- Einfach einen Tick besser -
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
18. Jahrgang - Ausgabe 45 (10.11.2023)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung:
https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp231112.pdfIm heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. Info-Kicker: Ein Leben ohne BigTech ist möglich, aber sinnlos (frei nach Loriot)
Liebe Börsenfreunde,
Im heutigen Heibel-Ticker analysiere ich, warum die meisten Anleger die Jahresperformance von 40% bis über 200% in den sieben US-BigTech Unternehmen, die auch Magnificent 7 genannt werden, verpasst haben. Es gibt jede Menge intelligente Gründe, die Aktien auch heute noch zu meiden. Doch das Risiko, dann auch künftig mit der Performance des eigenen Depots hinter den Indizes zurückzubleiben, ist groß. Mehr dazu in Kapitel 2.
Die Sentimentanalyse hat vor zwei Wochen gute Signale geliefert, die eine Rallye erwarten ließen. Inzwischen sind diese Signale abgearbeitet und die Stimmung hat sich normalisiert. In Kapitel 3 betrachte ich, was wir daraus ableiten können.
Auch wenn die Sentimentanalyse keine eindeutige Richtungsentscheidung gibt, habe ich mich unter Zuhilfenahme fundamentaler Entwicklungen entschieden, welche Richtung ich erwarte. Mehr dazu in Kapitel 4.
Einige Unternehmen unseres Heibel-Ticker Portfolios haben in den vergangenen Tagen Quartalszahlen veröffentlicht. In Kapitel 5 sind die Updates zu finden, die ich im Verlauf der Woche dazu verfasste.
Diese Woche bin ich auch wieder dazu gekommen, einige Leserfragen zu beantworten. In Kapitel 6 Lesen Sie meine Antworten zu Themen wie Xetra-Gold als Schließfachalternative, zu der Mega-Übernahme von Pioneer Natural Resources durch Exxon, zum iShares auf Unternehmensanleihen sowie zur Normalisierung der Zinskurve.
Natürlich finden Sie wie immer eine tabellarische Übersicht über den aktuellen Stand unseres Heibel-Ticker Portfolios in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Magnificent 7 trotzen der Kritik
Wer im Oktober des vergangenen Jahres, also im Tief der 2022er-Baisse, keine Technologieaktie im Portfolio hatte, hinkte mit seiner Performance den großen Indizes hinterher. Sieben US-Giganten stehen für die Erkenntnis "the winner takes it all". Mit einer Marktkapitalisierung von über meist jeweils über 1 Billionen USD haben die folgenden 7 Tech-Giganten einen großen Anteil an der Performance des S&P 500 seit Jahresbeginn (YTD):
Alphabet +47%
Amazon +67%
Apple +40%
Meta +166%
Microsoft +50%
Nvidia +221%
Tesla +70%
Wer sich nicht sonderlich intensiv mit seinem Portfolio beschäftigt, hat ein paar dieser Aktien vielleicht seit einigen Jahren im eigenen Depot liegen. Doch diejenigen, die regelmäßig aktiv in die Portfoliostruktur eingreifen, haben die Aktien vermutlich inzwischen verkauft. Gründe gab es genug.
Schauen wir uns die Kritik an den jeweiligen Aktien einmal an, um besser beurteilen zu können, ob die Aktien aktuell ein Kauf sind. Denn die Rallye, die im Oktober vor einem Jahr startete, lief nur bis ins Frühjahr. Seither konsolidiert der Aktienmarkt. In diesen Tagen steht eine Fortsetzung der pausierten Rallye zur Diskussion und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Anleger ohne diese sieben Aktien erneut schlechter abschneiden werden als der Gesamtmarkt.
Alphabet Vor der Mutter von Google wird seit Monaten gewarnt, weil das Unternehmen zwei Kartellverfahren bezüglich einer möglichen Monopolstellung bei der Online-Suche sowie bei der IT für Online-Werbebuchungen am Laufen hat. Kartellstrafen würden einhergehen mit der Notwendigkeit, Unternehmensteile auszugliedern. Kritiker reden dann schnell von einer möglichen Zerschlagung des Konzerns, was Anleger natürlich aufschreckt.
Meine Meinung: Mag sein, dass die Werbeplattform von Google nur dank der Suchmaschine so groß geworden ist. Eine Ausgliederung zum jetzigen Zeitpunkt würde dem Geschäft aber nicht schaden, beide Bereiche können alleine laufen. Im Gegenteil, sollte man die Einzelteile gesondert bewerten, würde Berechnungen zufolge zutage kommen, dass die Einzelteile von Alphabet mehr wert sind als die derzeitige Marktkapitalisierung.
Außerdem sehen Kritiker Bard, die KI von Alphabet, als minderwertig gegenüber ChatGPT von Microsoft an. Das mag stimmen, doch ist die Welt der KI groß genug für mehrere KI-Ansätze.
AmazonDer weltgrößte Online-Versandhandel hat zu Corona-Zeiten über 1 Mio. neue Mitarbeiter eingestellt. Nach Corona befürchten Kritiker nun, dass die Kosten für die hohe Mitarbeiterzahl auf den Gewinn schlagen. Massenentlassungen bei Amazon sind ausgeblieben, stattdessen baut der Konzern seine Lieferdienste aus.
Rezessionsängste würden zu Käuferzurückhaltung führen, so eine weitere Kritik. Doch es zeigt sich, dass die Käuferzurückhaltung eher in Einzelhandelsgeschäften zu spüren ist, da viele Konsumenten online nach den günstigsten Preisen suchen und häufig genug bei Amazon landen.
AppleSeit Jahren koppeln Kritiker den Erfolg von Apple an das China-Geschäft. Bereits mehrfach gab es die Meldung, dass iPhones bei chinesischen Behörden verboten sind. Die chinesische Wirtschaft hat an Dynamik verloren. Doch durch Wind und Wetter bleibt der iPhone-Absatz in China sehr groß, vor den Apple-Läden gibt es lange Schlangen und selbst wenn beispielsweise ein Lockdown in China zu Umsatzeinbußen führte, konnte dies anderswo in der Welt kompensiert werden.
Nun heißt es, das iPhone 15 sei nur eine kleine Weiterentwicklung und werde die Begeisterung für iPhones nicht aufrecht erhalten. Dennoch gibt es Wartezeiten bei der Bestellung des neuen Modells und die alten, sowie Auslaufmodelle, gibt es nur sehr selten zu günstigen Preisen. Die Vormachtstellung des iPhones ist trotz aller gegenteiligen "Beweise" ungebrochen.
MetaHeute musste ich mich bei der Anmeldung bei Facebook entscheiden, ob ich ein monatliches Abo zu 10 Euro abschließen möchte, um Facebook werbefrei zu nutzen, oder ob ich mit Werbung einverstanden bin. Die EU hat Facebook dazu verpflichtet, die werbefreie Nutzung zu ermöglichen. Kritiker warnen davor, dass die Werbeeinnahmen einbrechen könnten.
Kritiker haben auch vor zwei Jahren davor gewarnt, als Apple in seinem Betriebssystem Werbung automatisch blockierte und Nutzer nicht als default mit Werbung zuschüttete, sondern bspw. App-Entwickler dazu zwang, die explizite Zustimmung einzuholen. Es gab eine kleine Wachstumsdelle bei Facebook, doch inzwischen hat Facebook Wege gefunden, dennoch Werbung zu schalten.
Ich will nicht ausschließen, dass die erzwungene Abo-Lösung für Facebook am Ende sogar ein neues Geschäftsmodell werden könnte. Aber egal wie, Mark Zuckerberg wird einen Weg finden, um auch unter Berücksichtigung der EU-Vorschriften mit Facebook, Instagram und WhatsApp Geld zu verdienen.
MicrosoftChatGPT wurde in das Office 365 Paket eingebunden. Die Entwicklungskosten dafür waren exorbitant hoch und Kritiker mahnten zur Vorsicht, denn man wisse ja nicht, ob sich die Kosten später wieder reinholen lassen.
Sie kennen meine Begeisterung für neue Technologien und ich kann mir schon sehr gut vorstellen, wie die künstliche Intelligenz meinen Arbeitsbereich unterstützen wird. Wenn ich dafür ein paar Euro mehr für das Office-Paket zahlen muss, dann steht das in keinem Verhältnis zu den großen Arbeitserleichterungen, die ich damit erziele. Ich denke, Microsoft wird die KI-Ausgaben um ein Vielfaches mehr wieder reinholen.
NvidiaDie US-Regierung hat immer wieder Nvidia-Chips für den Export nach China gesperrt. Da China einer der größten Absatzmärkte von Nvidia ist, haben diese Meldungen den Kurs der Aktie gedrückt. Doch inzwischen hat sich gezeigt, dass die Chips, die nicht nach China gehen, Nvidia in den USA und in anderen Ländern aus den Händen gerissen werden. Nvidia überlegt nicht, wie viele Graphikchips verkauft, sondern wie viele produziert werden können.
TeslaJa, die Kritik an Tesla ist breit: Angefangen von dem vermeintlich verrückten Gründer und CEO Elon Musk, über die vermeintlich minderwertige Qualität der Autos, bis hin zur Überlegenheit der etablierten Autobauer. Derweil fährt Musk die Produktion an allen Standorten weiter hoch und wenn es mal eine Hiobsbotschaft von Tesla gibt, dann die, dass das Wachstum nicht ganz so hoch war wie erwartet. Von solchen Problemen träumen unsere Autobauer, die jedes verkaufte Elektroauto subventionieren müssen.
Die Argumente der Kritiker sind intelligent und berechtigt. Die Aktien der kritisierten Unternehmen haben trotzdem 40% - 221% zugelegt. Wenn die inhaltlichen Argumente nicht mehr ziehen, kommen weitere Pauschalkritiken zum Vorschein: Die Bewertung sei zu hoch, oder, wenn alles nicht hilft, das könne so ja nicht ewig weitergehen.
Witzigerweise gab es genau diese Argumente auch im September 2022. Lassen Sie sich also nicht vergraulen: Erfolgreiche Aktieninvestments macht man meistens dann, wenn man gegen den Mainstream schwimmt.
Wir haben derzeit nur eine von den 7 Aktien in unserem Portfolio. In den kommenden Wochen habe ich vor, eine zweite hinzuzuholen.
Schauen wir uns mal die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 11.10., 13:10 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ |
DAX | 15.234 | 0,3% | 9,4% |
S&P 500 | 4.415 | 1,2% | 15,0% |
Nikkei | 32.568 | 1,9% | 24,8% |
Shanghai A | 3.186 | 0,3% | -1,6% |
Euro/US-Dollar | 1,07 | -0,4% | -0,2% |
Euro/Yen | 161,87 | 1,0% | 15,3% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,63% | 0,07 | 0,75 |
Umlaufrendite Dt | 2,66% | -0,15 | 0,20 |
Feinunze Gold | $1.938 | -2,7% | 6,3% |
Fass Brent Öl | $81,66 | -3,8% | -2,4% |
Kupfer | $8.045 | -1,6% | -4,5% |
Baltic Dry Shipping | $1.598 | 15,4% | 5,5% |
Bitcoin | $37.066 | 7,7% | 123,5% |
Gestern Abend bekräftigte US-Notenbankchef Jay Powell seine Bereitschaft, den US-Leitzins nötigenfalls nochmals zu erhöhen. Die US-Börsen gingen gestern Abend auf Tauchstation, auch der DAX lässt heute ein paar Federn.
Im Rahmen der Rallye der vergangenen 10 Tage hat sich bei Anlegern der Eindruck verfestigt, dass es keine weiteren Zinsanhebungen mehr geben kann. Dieser Eindruck ist jedoch vielleicht ein wenig verfrüht, denn Powell hat sich stets ein Türchen für eine weitere Zinserhöhung im laufenden Jahr offen gehalten. Er bleibt damit konsistent, jeweils nach der aktuellen Datenlage zu entscheiden.
Es ist richtig, dass die jüngsten Arbeitsmarktdaten Grund zur Hoffnung geben, dass keine weitere Zinsanhebung mehr zu erwarten ist. Doch sicher ist das noch nicht und nichts anderes hat Powell gesagt.
Die Aktienmärkte haben eine starke Rallye hinter sich. Eine Verschnaufpause ist mehr als verständlich. Außerdem bleibt das Muster der vergangenen Wochen bestehen: Vor dem Wochenende verkaufen Trader ihre Positionen, um nicht von geopolitischen Entwicklungen negativ überrascht, und dadurch am Montag auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.
Schauen wir mal, wie sich die Anlegerstimmung entwickelt hat.
3. Sentiment: Institutionelle und US-Anleger noch immer sehr vorsichtig
Nach der fulminanten Rallye in der Vorwoche konnte der DAX diese Woche nur ein kleines Plus über die Runde retten.
Ähnlich unverändert wie der DAX ist auch das Anlegersentiment: Unser Indikator ist noch leicht auf 2,7% angestiegen.
Überraschend ist jedoch mit einem Wert von -0,9% die leichte Verunsicherung unter unseren Umfrageteilnehmern trotz positiver Aktienmarktentwicklung.
Die Zukunftserwartung ist von optimistischen 3,2% in der Vorwoche auf 2,5% leicht zurückgegangen.
Auch die Investitionsbereitschaft, die in den beiden Vorwochen Extremwerte um 4,0% auswies, ist leicht auf 3,1% zurückgegangen.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger bleibt mit einem Wert von +3,5% im leicht positiven Bereich und zeigt, dass die in den Vorwochen eingegangenen Long-Spekulationen noch nicht aufgelöst werden. Absicherungen gegen fallende Kurse gibt es kaum.
Profis, die sich über die Eurex absichern, haben ein Put/Call-Verhältnis von 1,7% erzeugt. Daraus können wir ablesen, dass institutionelle Anleger, im Gegensatz zu den privaten, durchaus Put-Absicherungen gekauft haben.
Das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt eine extrem große Absicherungstätigkeit an den US-Börsen.
US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote von den extrem niedrigen 29% in der Vorwoche auf 62% hochgefahren.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger liegt bei 15%. 43% Bullen stehen nur noch 27% Bären gegenüber. In der Vorwoche hatten noch die Bären die Oberhand.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 38% moderate Angst an.
Interpretation
Die Angst und Panik, die wir in den Vorwochen mehrfach gemessen haben, führten zu der fulminanten Rallye. Damit ist die extreme Schieflage im Sentiment inzwischen abgebaut.
Die Intensität der Gegenbewegung, sowohl die am Aktienmarkt als auch die Stimmungsaufhellung in unserer Sentimentanalyse, können noch als technisch bedingt abgetan werden. Wir haben somit noch keine Bestätigung dafür, dass eine drohende Baisse erfolgreich abgewendet wurde.
Gewissheit über die künftige Richtung können wir derzeit aus der Sentimentanalyse nicht ablesen. Wir können lediglich feststellen, dass die Stimmung noch nicht überhitzt ist, also eine baldige Fortsetzung der Rallye durchaus möglich ist. Aufgrund der fehlenden Absicherungen ist jedoch auch ein Rückfall auf die Tiefs von Ende Oktober möglich.
Damit sollten spekulative Long-Positionen, die vor wenigen Wochen eingegangen wurden, nunmehr geschlossen werden. Für erneute Käufe würde ich auf tiefere Kurse warten, mit denen Zweifel unter den Anlegern größer werden.
Doch das Bild ist nicht einheitlich: US-Anleger haben große Put-Absicherungspositionen und dürften somit die Intensität einer Konsolidierung begrenzen. Soll heißen, nach unten sind die US-Börsen gut abgesichert.
Auch in Deutschland haben institutionelle Anleger Absicherungspositionen aufgebaut, Privatanleger hingegen sind derzeit wenig abgesichert. So könnte ein Rückschlag im DAX, so er kommt, deutlicher ausfallen als im S&P 500.
Die Stimmung an den Kryptomärkten ist extrem gut, Optimisten dominieren die Zukunftserwartung. Der Bitcoin hat in den vergangenen Wochen stark zugelegt. Inzwischen ist die Stimmungslage jedoch überhitzt, so dass ich auch hier nicht mehr den Kursen hinterher laufen, sondern für Käufe auf einen Rücksetzer warten würde.
4. Ausblick: Fortsetzung der Rallye möglich
Die Konsolidierung der Aufwärtsbewegung hat gestern Abend nach den Worten von Jay Powell begonnen und kann 2-3 Tage dauern. Ich gehe davon aus, dass wir anschließend wieder steigende Kurse sehen werden.
Das Problem bleiben aber "Kurse": Es gibt jede Menge Branchen, die von der Rallye ausgenommen bleiben. Auf der anderen Seite ziehen immer wieder Technologietitel die Aktienmärkte weiter nach oben.
Ich halte es daher für ratsam, unser Portfolio doch wieder technologielastiger zu gestalten, so wie wir es in den vergangenen Jahren auch stets erfolgreich getan haben.
Von den in Kapitel 2 beschriebenen Magnificent 7 würde ich mir einen weiteren Titel aussuchen. Tesla kommt derzeit nicht in Frage, weil das Zinsniveau inzwischen zu hoch ist, um Autofinanzierungen attraktiv erscheinen zu lassen. Außerdem ist da was dran, dass der Automobilmarkt inzwischen mit Elektroautos überschwemmt wird.
Meta gefällt mir nicht, denn irgendwie fällt es mir schwer, in die Facebook- und Instagram-Welt hineinzukommen.
Ich denke, Microsoft wird mit der künstlichen Intelligenz als Helfer im Office-Paket große Erfolge feiern. Und das könnte schneller sichtbar werden als beispielsweise ein eventueller Erfolg der Vision Pro von Apple. Die wird für die kommenden zwei bis drei Jahre überwiegend im geschäftlichen Umfeld eingesetzt werden.
Bei Amazon sowie auch bei Alphabet befindet sich die KI noch in der Entwicklung. Ich kann dort noch nicht absehen, wann und wie sich deren KI-Angebote monetisieren lassen.
Grundsätzlich haben daher Amazon und Alphabet die Möglichkeit, positiv zu überraschen, während bei Microsoft eine absehbar gute Entwicklung noch nicht ausreichend im Kurs abgebildet ist.
Auf der anderen Seite haben wir einige Positionen im Portfolio, die auf "C" stehen und somit nun Verkaufskandidaten sind: Anheuser Bush, Morgan Stanley, Puma und Paypal.
Da die Freitage absehbar derzeit meist negativ laufen, würde ich das Wochenende abwarten, bevor wir eine Entscheidung treffen.
5. Update beobachteter Werte: Coterra Energy, Disney, Nynomic, Palo Alto Networks, CEWE, Allianz, Wheaton Precious Metals
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter
Heibel-Ticker -> Portfolio ->
10 neueste Einträge und mit der
Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
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Coterra Energy: Starker Cashflow
Di, 07. November um 09:11 Uhr
Gestern Abend hat unser Öl- und Gas-Unternehmen Coterra Q.-Zahlen vorgelegt: Der Umsatz fiel um 46% vom Rekordniveau des Vorjahres zurück auf 1,356 Mrd. USD, Analysten hatten das erwartet. Der Gewinn brach sogar um 65% auf 50 Cents je Aktie, lag damit jedoch um 12% über den Erwartungen.
Insgesamt zeigen die Zahlen eine konstruktive Entwicklung bei Coterra. Der Cashflow lag mit 796 Mio. USD knapp über den Erwartungen er Analysten. Für den weiteren Jahresverlauf hob das Management die avisierte Produktionsmenge leicht an, ohne die Capex (Investitionen) zu erhöhen. Daraus lässt sich ableiten, dass Coterra effizient investiert.
Der Cashflow ist eine Folge der Produktionsmenge und des Marktpreises. Den Marktpreis kann Coterra nicht setzen, daher muss sich das Unternehmen auf die Produktionsseite konzentrieren. Die positive Entwicklung auf Seiten der Produktion führt heute zu einem kleinen Kurssprung in der Aktie (+2%).
Eine Dividendenrendite von 4,3% ist attraktiv, das EBV/EBITDA 23e von 6 ist in meinen Augen günstig, wird aber durch die hohen Investitionen erklärt, die kontinuierlich zur Aufrechterhaltung der Produktion erforderlich sind. Coterra reinvestiert 25-35% des Jahresumsatzes.
Die von mir erwartete Ölpreisrallye (siehe Update vom 8.9.) lässt bislang auf sich warten. Dafür gab es eine Übernahme: Unsere frühere Portfolioposition Pioneer wurde von Exxon übernommen. Die Transaktion hat die Phantasie der Anleger auch für ein entsprechendes Szenario bei Coterra angeregt, die Aktie war daher in Folge der Übernahme von 24 auf 28 EUR gestiegen. Inzwischen wurde dieser Gewinn jedoch wieder zur Hälfte abgegeben.
Wir spekulieren nicht auf Übernahmen, doch ich halte Coterra nach wie vor für günstig. Manchmal sind es Übernahmen in der Branche, die Anlegern den Wert einer Aktie vor Augen führen.
Auf der anderen Seite wurde gestern gemeldet, dass die Gasspeicher in Deutschland so kurz vor dem Winter zu 100% gefüllt sind. Die globale Öl- und Gasbranche hat starke Veränderungen erlebt, jedoch sind dies eher Verschiebungen der Lieferketten und nicht Förderausfälle. Gleichzeitig bleibt die chinesische Konjunktur schwach und die Rezessionsangst in den Industrieländern groß.
Wir haben in der vergangenen Woche einen Umschwung gesehen: Die Renditen sind gefallen, was eine Rezession weniger wahrscheinlich macht. Wenn sich herausstellt, dass es sich in der vergangenen Woche um mehr als nur eine technische Gegenbewegung handelt, dann dürften die Rezessionsängste schwinden und somit der Öl- und Gaspreis steigen.
Disney: Entwicklung in richtige Richtung, freie Cashflow deutlich verbessert
Do, 09. November um 16:16 Uhr
Gestern Abend hat CEO Bob Iger die Q-Zahlen von Disney vorgelegt. Der Umsatz verfehlte mit +5% auf 21 Mrd. USD um ein halbes Prozent die Erwartungen der Analysten. Der Gewinn stieg um 170% auf 0,82 USD/Aktie und lag um 17% über den Erwartungen. Iger setzt den Rotstift an und hat Einsparungen von 35% bei den Kosten als Ziel ausgegeben. So ist der Gewinnsprung bei nur mäßiger Umsatzentwicklung zu erklären.
Dadurch verbessert sich der freie Cashflow. Iger hat dem Aufsichtsrat (Board) empfohlen, die während der Corona-Pandemie ausgesetzte Dividende wieder einzuführen - wenn auch auf vorerst niedrigem Niveau.
Anlegern gefällt der neue Kurs, die Aktie springt heute um 4% an. Schauen wir uns mal ein paar Einzelheiten an.
Disney berichtet derzeit in drei Geschäftsbereichen: Entertainment mit dem Streaming-Dienst Disney+, Sports mit dem Sportkanal ESPN und Experiences mit den Vergnügungsparks, Kreuzfahrten und Merchandising.
Disney+ hat ein ordentliches Nutzerwachstum verzeichnet. Der Umsatz ist um 12% angestiegen, der Quartalsverlust wurde von 1,4 Mrd. USD im Vorjahresquartal auf nur noch 420 Mio. USD reduziert.
Doch die eigentlich interessante Geschichte ist Hulu: Das Gemeinschaftsunternehmen mit Comcast bietet Kanalbündel als Streaming-Dienst an, wobei die Anbieter nicht aus dem Disney-Konzern kommen müssen. Vor einer Woche gaben Disney und Comcast bekannt, dass Disney Hulu vollständig übernehmen werde (sie besitzen derzeit zwei Drittel). Für diesen Fall wurde schon bei der Konzeption des Gemeinschaftsunternehmens ein Algorithmus definiert, nach dem man den Übernahmepreis berechnet.
Seit dem Start von Disney+ wurde die Kritik an der Konstellation immer lauter, denn aufgrund der Partnerschaft konnte Hulu nicht mit Disney+ zusammengeführt werden. Nun kann man Synergien nutzen und die jeweiligen Kunden in ein gemeinsames Produkt überführen.
Im Bereich der Experiences profitiert Disney vom Nachholbedarf der Menschen nach der Corona-Pandemie. Disneyparks, Kreuzfahrten und Mickey Mäuse machen 31% mehr Gewinn als vor einem Jahr und sogar 27% mehr als im Vorcoronajahr 2019.
Der Sportsender ESPN steht ebenfalls in der Kritik, obwohl in den Jahren 2022 und 2023 der Umsatz und Gewinn jeweils gesteigert werden konnte. Lineare TV-Sender gelten als veraltet und Werbetreibende sind immer weniger bereit, die hohen Spotgebühren zu zahlen. Doch Kritiker übersehen meiner Ansicht nach, dass Nachrichten und Sport die beiden Ausnahmen im Niedergang des linearen TVs sind. Nachrichten und Sport in Echtzeit lassen sich durch YouTube und Twitter (inzwischen X) nicht ersetzen.
Mein Trigger für ESPN ist die Apple Vision Pro, mit der man künftig live Sportevents in einer Form schauen kann, die einem das Gefühl geben, mittendrin zu sein. Im Update vom 22.9. bin ich näher darauf eingegangen.
Die Kritik an Bob Capek, dem Nachfolger und Vorgänger von Bob Iger (Iger hatte ihn zum Nachfolger empfohlen, dann jedoch das Ruder selbst wieder übernommen), lässt sich auf zwei Punkte konzentrieren: Capek hat die Kosten ausufern lassen und es fehlte ihm eine Strategie, die vielen Geschäfte des Konzerns sinnvoll aufzustellen. Genau diese beiden Kritikpunkte hat Bob Iger nun bearbeitet und, wie ich finde, gut gelöst. Der Kurssprung von 4% ist daher erst der Anfang.
Für das Bilanzjahr 2024 (bei Disney endet das Bilanzjahr stets am 30.9.) gab Bob Iger das Ziel von 8 Mrd. USD freien Cashflow aus. Im nun abgelaufenen Bilanzjahr 2023 waren es 5 Mrd. Analysten haben für 2024 nur 6,7 Mrd. USD erwartet. Das letzte Mal erwirtschaftete Disney im Jahr 2018 einen vergleichbaren Cashflow wie für 2024 avisiert. Damals stand die Aktie über 100 USD, also 25% höher.
Nynomic: Normale Schwankung im Maschinenbau
Do, 09. November um 17:26 Uhr
Heute hat Nynomic Q-Zahlen vorgelegt, die von Anlegern eher verhalten aufgenommen wurden: Die Aktie notiert aktuell bei -4%. Bevor Sie Ihr inhaltlichen Schlussfolgerungen aus dem Kursverlauf ziehen, möchte ich Ihre Nerven beruhigen :-)
Maschinenbauer sind bekannt für solche Ereignisse. Es gibt kein Massengeschäft, sondern stets einzelne Großaufträge, die über Wohl und Wehe entscheiden. Wenn sich dann mal ein Auftrag verzögert, bricht die Aktie ein, um drei Monate später dann den Verlust wieder aufzuholen.
Diesmal können wir jedoch ausrechnen, wie sich die Sache entwickeln wird. Schauen wir uns also mal die Zahlen an.
Der Umsatz in den ersten neun Monaten liegt unverändert bei 83,4 Mio. EUR. Der Gewinn ist auf 8,3 Mio. EUR zurückgegangen (-23% zum Vorjahr). Doch das Management zeigt, wohin die Reise gehen soll. Die Jahresprognose wird aufrecht erhalten.
Die Jahresprognose lautet, man werde das Vorjahr übertreffen. Im Vorjahr lag der Umsatz bei 116,8 Mio. EUR, der Gewinn bei 15,1 Mio. EUR. Wenn Nynomic diese Zahlen noch erreichen möchte, dann muss im Q4 mindestens 116,8 - 83,4 = 33,4 Mio. EUR umgesetzt werden. Der Gewinn muss mindestens bei 15,1 - 8,3 = 6,8 Mio. EUR liegen.
Das würde bedeuten, dass die Gewinnmarge von aktuell 8,3/83,4 = 10% auf 6,8/33,4 = 20% anspringt. Ich würde aus diesen Zahlen ableiten, dass Nynomic ein paar große Kundenaufträge bereits fast vollständig abgearbeitet hat, aber im Q3 nicht mehr die Rechnung darüber ausstellen konnte.
Wir wissen, dass Nynomic daran arbeitet, Medikamente von Novartis über eine optische Kontrolle auf ihre Echtheit zu überprüfen. Die kleinen Handscanner können dezentral, also weltweit und auch in Apotheken, eingesetzt werden, um Plagiate zu finden. Wir wissen, dass Novartis häufig Technologieführer der Pharmabranche ist. Wenn das Projekt mit Novartis gut läuft, dürften andere Pharmakonzerne bei Nynomic vorstellig werden.
Natürlich habe ich Nynomic im Juli ins Portfolio geholt, weil ich entsprechende positive Meldungen jederzeit erwarte. Doch wie immer bei Maschinenbauern zieht es sich hin, und zwar länger, als viele Anleger das ertragen können. Doch es gibt keinen Grund, jetzt das Handtuch zu werfen: Das Unternehmen ist mit einem EV/EBITDA von 9 günstig bewertet, für das kommende Jahr wird ein Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich erwartet. Bei gleichzeitig ansteigender Gewinnmarge wird ein überproportionales Gewinnwachstum erwartet. Da warte ich gerne noch ein wenig ab.
Palo Alto Networks: Kursrückgang bietet Kaufgelegenheit
Do, 09. November um 16:59 Uhr
Am vergangenen Freitag hat Wettbewerber Fortinet Quartalszahlen veröffentlicht und einen schwachen Ausblick gegeben. Die Aktie brach um 16% ein, Palo Alto wurde im Kielwasser um 3% tiefer gezogen.
Fortinet sprach von schwindenden IT-Budgets, was zu der schwachen Umsatzprognose führe. Diese Aussage trifft jedoch meiner Meinung nach nur für Fortinet zu, nicht für Palo Alto. Denn Palo Alto bietet einen Fächer von Sicherheitslösungen an, unter dem Unternehmen eher Kosten einsparen.
Der Bedarf an Sicherheitslösungen ist größer denn je. In den vergangenen Wochen meldete Ester Lauder, dass Hacker das operative Geschäft beeinträchtigt hätten. Clorox erwähtne in den Quartalszahlen, dass eine Cyberattacke im August zu einem geringeren Gewinn je Aktie führte. Okta, eigentlich ein Wettbewerber im Bereich der Zugangssicherung, meldete einen Einbruch in ihre Support-Systeme. Kein gutes Aushängeschild für ein Unternehmen, das seinen Kunden verspricht, genau sowas zu verhindern. Und Boeing meldete vor 8 Tagen, eine Gang habe sensible Daten geklaut und man gehe der Cyberkriminalität auf den Grund.
Palo Alto hat ein clubbasiertes Geschäftsmodell, das es dem Unternehmen ermöglicht, die von Kunden nachgefragten Dienste flexibel zu skalieren. Mit diesem Ansatz gewinnt Palo Alto immer wieder neue Marktanteile.
Da Palo Alto nach Nutzung abrechnet, ist der Umsatz nicht so abhängig von Investitionsbudgets. Das Onboarding ist nicht so teuer, die Kosten fallen dann monatlich je nach Nutzung an. Damit ist Palo Alto nicht so abhängig von der Unternehmenspolitik, die vor schweren Zeiten gerne mal pauschal IT-Investitionen streicht oder verzögert.
Nächste Woche Mittwoch, am 15.11., wird Palo Alto Q-Zahlen veröffentlichen. Ich werde insbesondere auf zwei Zahlen achten: Zum einen auf die relative Entwicklung des Geschäfts zum Markt, um zu sehen, ob Palo Alto weiterhin Marktanteile gewinnt. Zum anderen auf den freien Cashflow, aus dem wir die tatsächliche Nutzung besser ableiten können als von den vermeldeten Neukundenverträgen.
Die Aktie notiert aktuell bei 229 EUR, also knapp über unserem Kaufniveau. Wer noch nicht an Bord ist, hat jetzt nochmals eine Einstiegsgelegenheit.
CEWE: Günstige Bewertung bei 3% Dividendenrendite reicht nicht, Wachstum ist gefragt
Fr, 10. November um 10:34 Uhr
Es ist eher untypisch, dass Cewe bereits im Q3 einen Gewinn für die ersten neun Monate ausweist. Das Jahresgeschäft läuft zur Weihnachtszeit. Daher lässt sich erst sehr spät beurteilen, ob Cewe seine Jahresziele erreicht. In diesem Jahr sieht es jedoch schon im Vorfeld sehr gut aus.
Die heute früh veröffentlichten Zahlen zeigen ein Umsatzwachstum von 5,7% auf 158 Mio. EUR. Der Gewinn (EBIT) ist um 20% auf 1,2 Mio. EUR gestiegen. Damit liegt die Umsatzentwicklung im Plan, erfreulich ist jedoch die Kostendisziplin, der zu verdanken ist, dass schon jetzt die Gewinnschwelle im Kalenderjahr überschritten wurde.
Für das anstehende Weihnachtsgeschäft sieht sich Cewe gut aufgestellt. Geplant wird mit Hilfe verschiedener Indikatoren, wie beispielsweise die Entwicklung der Urlaubsreisen, denn daraus lässt sich ableiten, wie viele Fotobücher mit Urlaubsfotos bestellt werden. Die Jahresziele wurden bestätigt.
Cewe erfüllt weiterhin unsere fünf Kriterien für eine Dividendenaktie. Die Dividendenrendite beträgt 3%. Das Bewertungsniveau ist weiterhin günstig: Ein erwartetes Umsatz- und Gewinnwachstum von rund 5% wird mit einem EV/EBITDA von 5 bewertet. Grund für die günstige Bewertung ist mMn der Zinsmarkt: 3% Dividendenrendite sind inzwischen nicht mehr so attraktiv wie noch vor einem Jahr. Um ein höheres Bewertungsniveau anzupeilen, muss Cewe daher ein wenig mehr wachsen, sonst ziehen Anleger eine festverzinsliche Anleihe vor.
Ich bin also gespannt, ob das diesjährige Weihnachtsgeschäft etwas höhere Wachstumsraten als 5% für Cewe bereit hält.
Allianz: Naturkatastrophen verhageln Gewinn nur kurzfristig
Fr, 10. November um 11:01 Uhr
Die Allianz hat ebenfalls heute früh Q-Zahlen vorgelegt. Unwetter in Südeuropa haben dem Versicherer einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Naturkatastrophen der Sommermonate haben fast 1,3 Mrd. Euro gekostet - so viel wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das hat den Gewinn im dritten Quartal um 15 Prozent auf 3,5 Milliarden Euro gedrückt.
Analysten hatten einen noch stärkeren Gewinneinbruch befürchtet. Die Aktie legt daher heute um fast drei Prozent zu und ist aktuell der beste Wert im Dax. Seit Jahresbeginn hat sie fast 14 Prozent zugelegt.
Der Umsatz im Schaden- und Unfallbereich ist Dank der vorgenommenen Prämienerhöhungen um 10,8 Prozent angestiegen. Die Preiserhöhungen waren aber nicht mehr so stark wie im zweiten Quartal.
Der operative Gewinn im Schaden- und Unfallgeschäft ist aber um ein Viertel auf 1,4 Mrd. Euro eingebrochen. Die Überschwemmungen in Österreich, Slowenien und Kroatien sowie die Unwetter in Norditalien haben die Allianz hart getroffen. Die Schäden durch Naturkatastrophen haben 7,3 Prozent der Einnahmen aufgefressen.
Die Schaden-Kosten-Quote hat sich auf 96,2 Prozent verschlechtert. Noch vor drei Monaten präsentierte CEO Oliver Bäte stolz die damalige Quote von 92,5%.
Besser lief es in der Lebens- und Krankenversicherung. Der operative Gewinn ging zwar um fünf Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurück. Das lag aber vor allem an den Wechselkursen.
Auch die Fonds der Allianz haben sich gut geschlagen. Die Töchter Pimco und Allianz Global Investors (AGI) haben 10,5 Mrd. Euro von den Kunden eingesammelt. Der operative Gewinn blieb mit 788 Mio. Euro fast gleich.
Insgesamt blieb ein Gewinn von 2 Mrd. Euro übrig, 30% weniger als im Vorjahr. Damals fiel jedoch ein Sondergewinn durch den Verkauf von Teilen der AGI in den USA an. Der Verkauf war die Folge des Anlageskandals der AGI.
Trotzdem bleibt Vorstandschef Oliver Bäte optimistisch, dass er sein Jahresziel von 13,2 bis 15,2 Milliarden Euro erreichen wird.
Auch die Allianz erfüllt weiterhin alle unsere Dividendenkriterien. die Dividendenrendite liegt derzeit bei 5,5%, das EV/EBITDA ist mit 8 weiterhin günstig.
Wheaton Precious Metals: Schwache Zahlen waren erwartet worden
Fr, 10. November um 12:03 Uhr
Bereits gestern Abend hat Wheaton Precious Metals Q-Zahlen vorgelegt. Der Umsatz ist um 2% auf 223 Mio. USD gewachsen, lag jedoch um 7% unter den Analystenerwartungen. Der Gewinn sprang um 28% auf 27 Cents je Aktie und war damit um 7% höher als erwartet.
Der durchschnittliche Verkaufspreis für eine Unze Gold ist um 12% auf 1.944 USD gestiegen. Beim Silber betrug der Anstieg sogar 24% auf 23,73 USD/Unze. Palladium und Cobalt entwickelten sich jedoch rückläufig. Auch war die Silberproduktion aus Streiks in einer Mine geringer als geplant. Doch eine höhere Goldproduktion und die gestiegenen Preise bei Gold und Silber kompensierten diese Effekte.
Die Unternehmensprognose von 600.000 bis 660.000 GEOs (goldäquivalente Unzen) bleibt bestehen. Bislang wurden 444.597 GEOs produziert, wir dürfen also einen Jahresendspurt erwarten.
Alles in allem sind die Zahlen nicht besonders aufregend. Die Aktie notiert nahezu unverändert.
6. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.
Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:
1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.
3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.
Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Abbildung 1: Zinskurve USA
Normalisierung der Zinskurve
Lieber Herr Heibel:
Unterliegen Sie nicht einem Denkfehler?
Sie schrieben:
"Wenn nun vorwiegend diese (kurzen) Laufzeiten bedient werden,
wird der Preis für diese Laufzeiten fallen, was zu ansteigenden Renditen
und somit zu einer weiteren Normalisierung der Zinskurve führt."
2-Monats Bills rentieren mit aktuell mit 5,43%
2-Jährige mit 4,84%
10-Jährige mit 4,56%
Ein Anstieg der kurzfristigen Zinsen führt zu einer Verstärkung der Inversion und nicht zu einer Normalisierung
der Zinskurve.
VG, Nikolai aus Essen
ANTWORT
Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
579-Yieldcurve-20231109
Der Zins ganz links, also beim Übernachtgeld, wird von den Notenbanken gesetzt. Die Rendite am langen Ende, also rechts, bildet sich über den Markt. Nun möchte man möglichst eine Zinskurve haben, die links beispielsweise bei 2-4% steht und dann nach rechts ansteigt, aber sich langsam abflacht.
In Zeiten wie heute, wo der Zins am kurzen Ende extrem hoch ist, bedeutet ein vergleichsweise niedrigerer Zins am langen Ende (30 Jahre), dass Anleger den Notenbanken zutrauen, die Inflation in den Griff zu bekommen. Soweit so gut.
Wenn aber die die Laufzeiten von Monaten bis wenigen Jahren ein extrem niedriges Renditeniveau haben, wie in der orangenen Linie von vor 6 Monaten zu sehen, dann spiegelt dies die Angst der Anleger wider, dass auf dem Weg der Inflationsbekämpfung irgendwann extreme Zinssenkungen erforderlich werden könnten. Das wäre genau dann der Fall, wenn die Konjunktur in eine Rezession läuft. Der Leitzins wäre dann zu hoch oder zu lange hoch gewesen, was die Wirtschaft in eine Rezession stürzen und die Notenbank zu Gegenmaßnahmen zwingen würde.
Unter einem Anstieg am kurzen Ende meine ich daher nicht den Leitzins, der für Übernachtausleihungen gilt, sondern Laufzeiten von Monaten bis zu wenigen Jahren. Also der Bauch der orangenen Linie.
Wir wollen also, dass der Bauch ein wenig kleiner wird. Dabei wird bereits antizipiert, dass die Notenbank irgendwann den Leitzins senken wird und den Start der Kurve nach unten drückt.
Ich glaube, die Verwirrung stammt daher, dass man von den Zinsen am kurzen Ende spricht und damit Laufzeiten von Monaten bis wenigen Jahren meint, nicht jedoch den Leitzins, der als Übernachtzins sehr extrem kurz ist :-).
Xetra-Gold als Schließfachalternative
Sehr geehrter Herr Heibel,
ich bin schon seit Jahren ein Fan Ihres Börsenbriefes, seit 2 Jahren auch
mit meinem Unternehmen. Ich wollte jetzt mal Gold ins Depot kaufen und
fragen, ob Sie ein Gold ETF oder ähnliches empfehlen würden. In Ihrem Depot
ist das Gold physikalisch, korrekt?
Vielen Dank im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen / kind regards
Stephan aus Grevenbroich
ANTWORT
Herzlichen Dank für Ihre Treue :-). Ich empfehle seit Jahren das folgende Papier:
- Deut. Börse Commodities GmbH Xetra-Gold IHS 2007
(WKN A0S9GB, langfr.)
Abbildung der Goldpreisentwicklung
kein Gold schleppen, allerdings mit Emittentenrisiko!
Auslieferung gegen Abwicklungsgebühr von 140 Euro möglich.
-> Nach 12 Monaten Haltedauer fällt keine Abgeltungssteuer an (https://www.xetra-gold.com/xetragold/dispatch/de/binary/gdb_content_pool/imported_files/public_files/10_downloads/31_trading_member/80_Xetra_Gold/Abgeltungssteuer_Fact_Sheet2015_09_16_4.final.pdf)
Ich habe vor vielen Jahren mit demjenigen telefoniert, der Xetra-Gold für die Deutsche Börse konzipiert hat. An so ziemlich allen anderen Finanzprodukten, die den Goldpreis abbildeten, hatte ich damals ein Haar in der Suppe gefunden. Voraussetzung ist in meinen Augen, dass das Gold, das man über Xetra-Gold erwirbt, auch physisch existiert und jederzeit ausgeliefert werden kann. Das ist bei Xetra-Gold der Fall. Zudem müssen die Gebühren überschaubar sein. Auch das ist bei Xetra-Gold der Fall - meines Wissens ist es nach wie vor die günstigste unter den qualitativ hochwertigen Alternativen. Mein Gesprächspartner ließ irgendwann, als ich ungläubig fragte, womit die Deutsche Börse denn Geld verdiene, die Hüllen fallen und gab zu "weiß ich auch nicht, ich habe mich die ganze Zeit gewundert, dass man mich das so sauber konzipieren ließ".
Einziger Wermutstropfen: vor einigen Jahren hat die Deutsche Börse eine Verwahrungsgebühr (0,3% zzgl. MWSt.) eingeführt, bei 10.000 EUR also 30 Euro im Jahr. Preislich je nach Ihrem Anlagevolumen also etwas günstiger oder vergleichbar mit einem Schließfach.
Exxon übernimmt Pioneer Natural Resources
Hallo Herr Heibel,
Am 10. Oktober hat Exxon bekannt gegeben Pioneer zu $253 pro Aktie zu übernehmen. Ich habe Pioneer aufgrund meiner bullischen Haltung zu Öl im Portfolio behalten. Was bedeutet der Verkauf denn nun für Aktionäre und wie sollte man jetzt handeln, um maximal zu profitieren? Kann ich davon ausgehen, dass die Aktie weiter auf $253 steigt oder bekomme ich ein Angebot über meinen Broker? Vielleicht interessiert die Frage ja noch weitere Leser…
An dieser Stelle nochmals vielen Dank für Ihre regelmäßigen Einschätzungen in dieser turbulenten Zeit. Insbesondere die Nachrichten der letzten Tage und Ihre direkte Kommunikation zu den Geschehnissen im nahen Osten mit Auswirkungen auf den Finanzmarkt waren sehr hilfreich. Weiter so!
Viele Grüße aus Bochum
Christoph
ANTWORT
Mit Bekanntgabe des Übernahmeangebots zu 253 USD war die Aktie um 10% auf 237 USD gestiegen, lief zwischenzeitlich sogar mal auf die 253 USD und hat sich seither aber wieder auf die 237 USD zurückbewegt.
Warum wird die Aktie nicht zum Übernahmepreis gehandelt? Weil es doch einige Zweifel daran gibt, ob die Übernahme genehmigt wird. Präsident Joe Biden hat seine Behörden so aufgestellt, dass seit seiner Amtsübernahme kaum eine Übernahme genehmigt wurde.
Wenn Sie mich nun fragen, wie ich die Wahrscheinlichkeit einschätze, ob die Übernahme durchgeht oder nicht, dann zücke ich meine Standardantwort: Den Gewinn haben Sie mit der Bekanntgabe der Übernahme gemacht: +10%. Alles, was danach kommt, ist ein juristisches Spiel, an dem ich mich nie beteilige. Meine Jura-Scheine aus dem Grundstudium reichen nicht aus, um mir eine qualifizierte Meinung zu diesem Prozess zu bilden.
Also: Nehmen Sie den Gewinn mit und stecken Sie das Geld in unsere verbliebene Gas- und Ölaktie Coterra, denn die ist derzeit günstiger bewertet.
iShares auf Unternehmensanleihen mit großem Verlust
Sehr geehrter Herr Heibel,
ich bin seit Jahren eine Ihrer Abonnentinnen Ihres informativen Heibel-Tickers. Ich habe folgende Fragen:
Ich habe - um nicht ausschließlich Aktien und ETFs im Depot zu haben, vor ein paar Jahren den IShares Core € Corp.Bond (A0RGEP) gekauft. Momentan liegt er mit 13 % im Minus. Sie haben erklärt, dass es letztes Jahr einen AnleihenCrash gab.
Meine Frage: Habe ich jemals wieder eine Chance, dass sich dieser ETF erholt? Bevor ich da mein Geld liegen lasse, bin ich jetzt soweit, den ETF aus meinem Depot zu werfen.
Bitte melden Sie sich bei mir, ich komme da einfach nicht mehr weiter.
Vielen Dank und viele Grüße
Ruth aus Regensburg
ANTWORT
Tatsächlich ist der Anleihemarkt in den vergangenen Monaten gecrasht, es ist der logische Gegenpart zu den steigenden Zinsen. Derzeit sehen wir eine (vorübergehende?) Gegenbewegung, da der Ausverkauf inzwischen zu schnell und zu stark vonstatten ging.
War’s das also mit steigenden Zinsen und somit fallenden Anleihemärkten? Ich habe „vorübergehend“ in Klammern geschrieben, weil ich mir noch nicht sicher bin, dass wir die Inflation ein für allemal besiegt haben.
Um ehrlich zu sein, ich würde mir derzeit keine Meinung zu dieser Frage erlauben. Wir haben im Heibel-Ticker daher Anleihen genommen, die eine überschaubare Laufzeit haben: ein bis zwei Jahre. Oder aber Anleihen mit variablem, marktabhängigem Zins. Damit kann man solche Kursschwankungen, wie Sie Ihr Fonds erlitten hat, vermeiden.
Also: Ich halte nichts von lang laufenden Anleihefonds, sondern würde es mir zutrauen, jeweils eine Bundesanleihe mit einer mir passenden Restlaufzeit zu finden.
7. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =19,7% | WKN | 11.10., 13:10 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 8x2,5% | ! | % |
PVA Tepla | TPE | 18,08 € | 1% | -3% | 1,9% | B | 0 |
Anheuser Bush InBev | 1NBA | 55,37 € | 0% | -2% | 2,7% | C | + |
TJX Companies | TJX | 85,32 € | 0% | 15% | 3,3% | B | + |
Puma | ETR:PUM | 54,36 € | -2% | 7% | 2,6% | C | + |
Sto SE | ETR:STO3 | 126,40 € | -2% | -18% | 2,2% | C | + |
Barrick Gold | GOLD | 14,20 € | -7% | -7% | 2,4% | A | + |
Morgan Stanley | MS | 70,51 € | -1% | -11% | 2,3% | C | + |
Coterra Energy | CTRA | 25,25 € | -3% | -5% | 2,3% | A | + |
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Marktirrtum (≈30%) =33,6% | WKN | 11.10., 13:10 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 5x6% | ! |
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Wheaton Precious Metals | ETR:SII | 40,45 € | -3% | 9% | 3,7% | B | 0 |
Medios | ETR:ILM1 | 16,34 € | 5% | -7% | 7,6% | B | + |
FlatexDeGiro | ETR:FTK | 10,03 € | 2% | 58% | 6,4% | A | + |
Paypal | PYPL | 50,64 € | -3% | -24% | 4,4% | C | + |
Nynomic | ETR:M7U | 28,60 € | -5% | -16% | 2,5% | A | + |
Disney | DIS | 82,61 € | 3% | 3% | 3,1% | A | + |
Nvidia | NVDA | 452,40 € | 8% | 10% | 3,3% | A | + |
Palo Alto Networks | PANW | 237,25 € | 5% | 0% | 2,6% | A | + |
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Dividende (≈30%) = 24,9% | WKN | 11.10., 13:10 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 5x6% | ! |
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CEWE | ETR:CWC | 90,70 € | 2% | 2% | 5,8% | B | 0 |
Allianz | ETR:ALV | 222,00 € | 0% | 11% | 6,0% | B | + |
Snap-On | SNA | 253,00 € | 0% | 19% | 5,9% | A | + |
Nitto Denko | ND5 | 63,50 € | 4% | 5% | 3,1% | A | - |
Givaudan | GIN | 3.269,00 € | 4% | 5% | 4,0% | A | - |
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Absicherung (≈20%) =20% | WKN | 11.10., 13:10 Uhr | Woche Δ | Σ '23 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
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Goldbarren 130 gr | 1 Zu | 5.747,00 € | -2% | 6% | 9,2% | A | + |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 97,25% | -1% | 16% | 7,4% | B | + |
Dt.Lufthansa Anleihe | A2YNV6 | 0,97 € | 0% | 0% | 3,3% | A | - |
Σ '22 Δ | -19% |
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| Cashquote |
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Σ-Portfolio Ergebnis seit 2023 |
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| 0% | 6% | 1,8% |
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Heibel-Ticker |
| Gewichtung | Anzahl Positionen | angestrebte Positionsgröße |
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist |
Spekulation | Ereignis | 20% | 19,7% | 8 | 8 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 33,6% | 5 | 8 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 24,9% | 5 | 5 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 20% | 3 | 3 | 6,7% |
Summe |
| 100% | 98,2% | 21 | 24 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.demailto:info/at/heibel-ticker/./de
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
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Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Capital IQ, Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: CapitalIQ, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
9. An-/Ab-/Ummeldung
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