H E I B E L - T I C K E R P L U S
B Ö R S E N B R I E F
- Einfach einen Tick besser -
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
19. Jahrgang - Ausgabe 03 (19.01.2024)
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
Die PDF-Version dieser Ausgabe steht Ihnen ab sofort im Archiv sowie unter dem folgenden Link zur Verfügung: https://www.heibel-ticker.de/downloads/htp240121.pdf
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Druck auf Aktienmarkt steigt |
2. | So tickt die Börse: Korrektur der Jahresendrallye hat begonnen |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Sicherheitsnetz der Vorwoche wirkte |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Börsendrehbuch 2024: Rallye ab Mai |
5. | Update beobachteter Werte: PVA Tepla, Barrick Gold, Bitcoin im Hardware Wallet, Bitcoin im Hardware Wallet |
- PVA Tepla: Taiwan Semi haucht der Chipindustrie Hoffnung ein | |
- Barrick Gold: Schwache Q-Zahlen führen zu Kurseinbruch | |
- Bitcoin im Hardware Wallet: Einordnung aktueller Entwicklungen | |
- Bitcoin im Hardware Wallet: Sondervermögen versus Verpfändung | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | An-/Ab-/Ummeldung |
1. Info-Kicker: Druck auf Aktienmarkt steigt
Liebe Börsenfreunde,
Diese Woche gab's Druck auf den Aktienmarkt. Die vielen Zinssenkungen, von denen Anleger träumen, werden wohl doch nicht, oder erst später kommen. In Kapitel 2 erläutere ich, warum das so ist.
Die Sentimentanalyse der Vorwoche passte wie die Faust aufs Auge: Das Sicherheitsnetz, das ich in Aussicht stellte, verhinderte in der abgelaufenen Woche stärkere Kursverluste. In Kapitel 3 lesen Sie, was das Sentiment für die kommende Woche erwarten lässt.
Im heutigen Ausblick in Kapitel 4 entwarf ich ein Drehbuch für 2024: Zum einen wurde mein Bauchgefühl diese Woche durch eine Reihe von Jahrescharts eines angesehenen technischen Analysten bestätigt. Zum anderen zeige ich potentielle geopolitische Entwicklungen auf, die zum Eintreten dieser Erwartung führen würde. Aber Sie wissen ja, Drehbücher werden bis zur Erstausstrahlung immer wieder umgeschrieben.
Im Wochenverlauf habe ich eine Reihe von Updates zu unseren offenen Portfoliotiteln geschrieben. Auch zum Thema Bitcoin habe ich im Nachgang zur Ausgabe der vorigen Woche noch ein paar Dinge erläutert. Sie finden die entsprechenden Ausführungen in Kapitel 5.
Das Feedback zum Thema Bitcoin lesen Sie im Kapitel 6. Dort sind auch noch eine Reihe weiterer Fragen rund um das Thema Bitcoin und ich hoffe, dass wir nun einen Wissensstand erreicht haben, mit dem wir arbeiten können :-). Zudem beantworte ich noch ein paar Leserfragen zu den folgenden Themen: Investition in Goldbarren, Palo Alto Mitarbeiterbeteiligung, vermeintlich günstige Bewertung von Bayer.
Wie immer gibt es eine Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Korrektur der Jahresendrallye hat begonnen
Wir stellten uns auf einen schwachen Jahresauftakt ein. Bislang galt eine Seitwärtsbewegung im DAX als "schwach". Doch diese Woche bekamen wir einen ersten Vorgeschmack dafür, wie eine Korrektur aussehen könnte. Der DAX fiel vorübergehend unter 16.400 Punkte, ein Wochenminus von zwischenzeitlich über 2%.
Nach dem Ende der Zinsanhebungen durch Jay Powell spekulierten Anleger auf die Anzahl der Zinssenkungen, die für 2024 zu erwarten sind. Irgendwann erwartete man 6 Zinssenkungen, also eine dramatische Kehrtwende, mit der die US-Notenbank ein Abschwächen der Konjunktur auffangen sollte.
Doch von einer Abschwächung kann in den USA nicht die Rede sein. Und die Inflation zieht schon wieder leicht an. Währenddessen ist in Europa von der starken Konjunktur nicht viel zu sehen, insbesondere nicht in Deutschland. Da EZB-Chefin Christine Lagarde mit ihren Entscheidungen jedoch erfahrungsgemäß den US-Entscheidungen hinterher hinkt, könnte es also auch hierzulande ein höheres Zinsniveau für einen längeren Zeitraum geben.
Statt der erwarteten 6 Zinssenkungen stellen US-Notenbankmitglieder derzeit nur 3 Zinssenkungen in Aussicht. Die Rallye könnte daher zu weit gelaufen sein, ein niedrigeres Aktienmarktniveau könnte erforderlich sein, um wieder dem konjunkturellen Umfeld angemessene Preise zu haben.
Die schwache Konjunktur in Deutschland wird offensichtlich nicht durch die EZB bekämpft. Entsprechend sind konjunktursensible Titel derzeit unter Druck. Der Einzelhandel war in der abgelaufenen Woche die schwächste Branche (-5,5%) mit zweistelligen Verlusten bei Zalando, Puma, HelloFresh und Hugo Boss.
Der Haushaltsstreit im Bundestag wirkt sich auf diejenigen Aktien aus, deren Unternehmen am stärksten von Förderungen profitierten: Die Branche der regenerativen Energien (-4,6%) hatte zweistellige Verluste bei Verbio BioEnergie, Nordex, Encavis, SMA Solar und Varta.
Zudem schlingert unsere Autoindustrie (-3,3%) orientierungslos umher mit Knorr Bremse -9% und Auto1 -16% und die Autohersteller bei -4% bis -5%. Der Kauf der Elektrofahrzeuge wurde bislang vom Staat gefördert. Die Autos sind trotzdem teurer als Verbrenner und wenn Fördermittel zusammen gehalten werden müssen und gleichzeitig die Konjunktur schwächelt, halten Kunden (anders als der Staat) ihr Geld beisammen und verzichten auf den Kauf teurer Moralstatements.
Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 19.1., 19:01 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ |
DAX | 16.395 | -1,9% | -2,1% |
S&P 500 | 4.766 | -0,2% | 0,2% |
Nikkei | 35.478 | -0,3% | 6,0% |
Shanghai A | 2.971 | -1,7% | -4,7% |
Euro/US-Dollar | 1,09 | -0,7% | -1,7% |
Euro/Yen | 160,74 | 1,3% | 3,2% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,07% | 0,10 | 0,20 |
Umlaufrendite Dt | 2,21% | 0,00 | 0,18 |
Feinunze Gold | $2.020 | -1,2% | -2,1% |
Fass Brent Öl | $76,97 | -1,6% | -0,3% |
Kupfer | $8.381 | 0,3% | -2,5% |
Baltic Dry Shipping | $1.360 | -12,5% | -38,7% |
Bitcoin | $42.805 | -2,1% | 1,6% |
3. Sentiment: Sicherheitsnetz der Vorwoche wirkte
Der DAX ist in der abgelaufenen Woche um 1% gefallen. Zwischenzeitlich lag das Minus bei über 2%, doch wie vor einer Woche im Rahmen unserer Sentimentanalyse angekündigt, war der DAX nach unten "abgesichert". Zu viele Marktteilnehmer waren auf fallende Kurse vorbereitet und deckten ihre Shortpositionen ein bzw. verkauften ihre Put-Optionsscheine (was beim Emittenten zu entsprechenden Aktienkäufen führt). So blieb uns ein heftigeres Abrutschen erspart.
Nun bin ich gespannt, wie sich diese Entwicklung auf die heutige Sentimenterhebung ausgewirkt hat.
Das Anlegersentiment ist moderat auf -1,2% abgerutscht. Die Laune der Anleger ist schlecht, aber nicht mies. Verunsicherung ist trotz der Kursverluste kaum zu verzeichnen. Der Wert von -0,4% spricht dafür, dass viele Anleger sich auf die Kursverluste vorbereitet hatten.
Die Zukunftserwartung ist auf 1,2% angesprungen. Es handelt sich um den größten Optimismus seit zwei Monaten. Offensichtlich betrachten unsere Umfrageteilnehmer den befürchtet "schwachen" Jahresauftakt nun für abgearbeitet und bereiten sich auf steigende Kurse vor.
So ist auch die Investitionsbereitschaft auf +3,0% angesprungen, ebenfalls der höchste Wert seit zwei Monaten.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf +2,5% angestiegen und zeigt ein gestiegenes Interesse an Call-Optionsscheinen. Die starken Absicherungen, die im Verlauf der Rallye im November und Dezember eingegangen wurden (bis zu -15%), sind nun wieder aufgelöst worden.
Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex zeigt einen Wert von 1,3% an, was eine neutrale Haltung der institutionellen Anleger anzeigt.
Das Put/Call-Verhältnis an der CBOE ist leicht angestiegen und zeigt somit ein gestiegenes Interesse der US-Anleger an Put-Absicherungen an.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist von 80% auf 53% zurückgegangen. Hier bereitet man sich offensichtlich aktiv auf Börsenturbulenzen vor.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf +13,6%punkte gefallen. Die Vormachtstellung der Bullen geht auf 40% ggü. 27% Bären zurück.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 71% moderate Gier an.
Interpretation
Ich würde die Stimmung in Deutschland als neutral bezeichnen. Nachdem wir einige Wochen des Pessimismus hinter uns haben, mag einem der leichte Optimismus bereits als extrem vorkommen, doch dem ist nicht so. Anleger betrachten die Exzesse der Jahresendrallye nun als korrigiert und sind überwiegend neutral positioniert.
Damit ist aus der Sentimentanalyse weder eine Richtung noch eine Unterstützung abzuleiten. Das Sicherheitsnetz der Vorwoche existiert somit nicht mehr. Sollten weitere negative Meldungen die Aktienmärkte belasten, könnte das Minus größer ausfallen.
Aber auch nach oben gibt es Luft, wenn sich eine positive Entwicklung zeigt. Noch haben sich Anleger nur zaghaft für steigende Kurse positioniert. Sie würden steigenden Kursen hinterher laufen und eine Rallye somit zusätzlich befeuern.
Der Blick in die USA hingegen mahnt zur Vorsicht: Dort werden Anleger vorsichtiger. Zu Recht? Nun, wenn Sie sich die Performance von Nvidia, Eli Lilly und Microsoft anschauen, könnte Ihnen schon wieder schwindelig werden. Und dabei sollten diese Titel im Jahr 2024 doch eigentlich, so viele Jahresprognosen, auf der Stelle treten und Titeln aus der zweiten Reihe das Rampenlicht überlassen.
Nun, soweit die Theorie. Ich habe meinen eigenen Jahresausblick verfeinert und stelle ihn im folgenden Kapitel vor.
4. Ausblick: Börsendrehbuch 2024: Rallye ab Mai
Einem schwachen Jahresauftakt könnten einige turbulente Monate auf dem Börsenparkett folgen. Irgendwie fällt es mir schwer, jetzt schon an eine Wiederaufnahme der Rallye zu glauben, während die Stimmung insbesondere in den USA lange Zeit extrem optimistisch blieb und noch lange nicht korrigiert wurde.
Diese Woche durfte ich Jörg Scherer, "Technischer Analyst" bei der HSBC hören (Vortrag) und sprechen (beim anschließenden alkoholfreien Bier). Er untermauerte meine Erwartung mit historischen Jahrescharts des S&P 500. Vielleicht kennen Sie das: Man legt alle Jahrescharts des S&P 500 übereinander und erhält einen durchschnittlichen Jahresverlauf.
Scherer hat alle Jahrescharts der 4er-Jahre übereinander gelegt. Also das Jahreschart von 2014, von 2004, von 1994, usw. Das Ergebnis: In den Viererjahren einer Dekade startet der Aktienmarkt verhalten. Bis in den Mai hinein pendelt der Aktienmarkt auf dem Niveau des Jahresbeginns, schreibt bisweilen ein neues Tief und kommt nicht wirklich aus dem Quark.
Dann plötzlich, wenn wir in den Finanzmedien lesen werden "sell in may and go away", startet der Aktienmarkt einen leichten Aufwärtstrend, der sich dann durch den Sommer zieht, im Herbst kurz unterbrochen wird, zum Jahresende dann jedoch nochmals deutlich höhere Kurse nach sich zieht. Hmm, dachte ich mir, irgendwie passt das doch zu meiner nebulösen Erwartung.
Dann zog Scherer noch ein Jahreschart aus der Tasche, in dem er alle Jahre der US-Präsidentschaftswahlen übereinander gelegt hatte. Zur Erinnerung: Im November dürfen die US-Amerikaner sich zwischen Joe Biden, sofern er nicht bis dahin stirbt, und Donald Trump, sofern er nicht bis dahin eingelocht wird, entscheiden. Das Verblüffende: Der Chart sah dem vorhergehenden sehr ähnlich. Ein schwacher Jahresstart bis in den Mai hinein mündet dann in einen konstruktiven Sommer und einer Rallye zum Jahresende hin.
Sie werden das kennen: Am liebsten hört man die Bestätigung der eigenen, vorgefertigten Meinung. Und hier habe ich zwei schlagkräftige Argumente erhalten, die meine Meinung unterstützen. Auf dem Heimweg bekam ich es mit der Angst zu tun: Die besten Investmententscheidungen waren die, wo ich die größten Zweifel hatte. Nun sind meine Zweifel verflogen, also muss ich doppelt vorsichtig sein ;-).
Na, haben Sie bei diesem Gedankengang auch einen Knoten im Kopf?
Wie dem auch sei, im Gespräch philosophierten wir dann darüber, was passieren könnte oder müsste, um diese Erwartung zur Realität zu machen. "Was hat Jay Powell eigentlich geraucht, als er im Oktober die Zinssenkungen ankündigte", fragte ein weiterer Gesprächsteilnehmer. Denn das war der Startschuss für die Rallye, die auf dem Rücken der bis zu 6 erwarteten Zinssenkungen losgetreten wurde.
Ich hatte Ihnen den Grund damals genannt: Powell möchte sich im Jahr 2024, wenn irgendwann tatsächlich über Zinssenkungen nachzudenken sein wird, nicht vorwerfen lassen, er würde in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingreifen. Denn jede Zinssenkung unterstützt die Wirtschaft und jedes zusätzliche Prozentpünktchen Wirtschaftswachstum unterstützt die Wiederwahl des jeweils amtierenden Präsidenten, soviel wissen wir aus der Geschichte. Um diesem Vorwurf frühzeitig den Wind aus den Segeln zu nehmen, kündigte Powell schon im Oktober das Ende der Zinsanhebungen an.
Anleger folgerten jedoch, dass Powell Wirtschaftsentwicklungen sieht, die in den Daten noch nicht erkennbar sind, und spekulierten umgehend auf eine stark rückläufige Wirtschaft, auf eine stark rückläufige Inflation und somit auf bis zu 6 Zinssenkungen. Doch die Daten, die wir seither gesehen haben, unterstützen diese Erwartung nicht.
Somit kehrt nun so langsam Ernüchterung ein, die Rallye stockt, die Aktienmärkte haben ein wenig Federn gelassen. Doch so wirklich wurde die ganze Geschichte noch nicht korrigiert.
Während es den US-Anlegern dämmert, dass die Konjunktur vielleicht stärker ist als befürchtet, wundern sie sich darüber, dass der Ölpreis nicht ansteigt. Eine starke Konjunktur geht in der Regel einher mit einem steigenden Ölpreis. Derzeit ist der Ölpreis jedoch erstaunlich niedrig, was wiederum den Druck auf die Inflationsdaten mildert. Vielleicht kommt es ja doch noch zu einem guten Ende?
Hmm, nein, ich fürchte, nur wenigen ist bewusst, wieviel Öl derzeit weltweit gefördert wird. Das russische Öl findet über indische Raffinerien seinen Weg nach Deutschland. Die USA fördern täglich mehr Öl denn je. Die politischen Unruhen in Ländern wie Nigeria, im Irak, Venezuela etc. sind derzeit gering, die Förderung läuft überall auf Hochtouren.
Der Ölpreis ist also nicht auf dem niedrigen Niveau, weil die Nachfrage aufgrund einer schwachen Konjunktur so gering ist, sondern weil das Angebot so groß ist.
Was, wenn die Huthi-Rebellen und der Iran nicht so leicht in ihre Schranken gewiesen werden können? Was, wenn der Suez-Kanal für einen längeren Zeitraum nicht passierbar ist? Das würde wiederum zu einem Ölschock führen, der Ölpreis würde in Richtung 100 USD/Fass laufen. Ein höherer Ölpreis würde die Inflation wieder anheizen und die 6 Zinssenkungen, von denen einige Anleger träumen, wären Geschichte. Bleiben Zinssenkungen aus, gehen die Aktienmärkte auf Tauchstation.
So ein mögliches Szenario für die kommenden Monate.
Einmal mehr würde sich anschließend zeigen, dass die Ölförderung nicht ausfällt, sondern sich das Öl lediglich wieder neue Wege sucht. Die Verwerfungen wären also von kurzer Dauer und im Mai könnte dann die Rallye starten.
Schönes Drehbuch? Nun, Sie kennen mich ja nun schon eine Weile: Ich werde mir das Drehbuch an die Wand pinnen und mir eine neue Meinung bilden, sofern die Entwicklungen davon abweichen. Grundsätzlich setzen wir ja niemals alles auf eine Karte, sondern nutzen die Marktschwankungen für Teilverkäufe und Nachkäufe. Es ist jedoch, solange dieses Drehbuch seine Gültigkeit behält, nicht die Zeit der großen Taten, sondern eben des Klein-Klein.
5. Update beobachteter Werte: PVA Tepla, Barrick Gold, Bitcoin im Hardware Wallet, Bitcoin im Hardware Wallet
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
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PVA Tepla: Taiwan Semi haucht der Chipindustrie Hoffnung ein
Fr, 19. Januar um 12:03 Uhr
Gestern veröffentlichte Taiwan Semiconductor Q-Zahlen und gab einen Ausblick, der die gesamte Chipbranche aufatmen ließ. Man werde im laufenden Jahr wieder zu einem Umsatzwachstum von 20% zurückkehren und dafür 28-32 Mrd. USD in neue Fabriken investieren. Treiber sei insbesondere die KI (Künstliche Intelligenz), die enorme Rechenleistung erfordere.
Infineon sprang um 7% an, Siltronic mit etwas Verzögerung um 4%, und unsere PVA Tepla konnte ebenfalls um 4% zulegen. Es war der Startschuss für globale Investitionen in neue Chip-Fabriken und von diesem Kuchen wird PVA Tepla sicherlich ein Stückchen abbekommen.
Vor einer Woche berichtete ich, dass der größte Aktionär von PVA Tepla, Invesco, seine 9,99% Anteile vollständig verkauft hat. Inzwischen sind Meldungen eingetroffen, wo die Anteile gelandet sind:
6,77% bei der Citigroup
5,71% bei zwei Fonds von Lazard
0,53% bei Morgan Stanley
...offensichtlich wurden nicht nur die Anteile von Invesco übernommen, sondern über den freien Markt noch zusätzlich Anteile hinzu gekauft.
Ein neuer Ankeraktionär ist damit noch nicht gefunden. Aber immerhin scheint es ein paar institutionelle Anleger zu geben, die den Ausstieg von Invesco als Chance sehen.
Barrick Gold: Schwache Q-Zahlen führen zu Kurseinbruch
Fr, 19. Januar um 13:23 Uhr
Diese Woche hat Barrick Gold vorläufige Zahlen zum Q4 2023 veröffentlicht. Der Konzern förderte 1,05 Mio. Unzen Gold (erwartet wurden 110 Mio., im Vorjahresquartal wurde 2% mehr gefördert) und 113 Mio. Pfund Kupfer. Der durchschnittliche Verkaufspreis lag bei 1.971 USD/Uz Gold und 3,70 USD/Pfund Kupfer.
Ich will es kurz machen: Barrick Gold verfehlte so ziemlich alle selbst gesetzten Ziele. Weder die Produktionsmenge, noch die Verkaufsmenge, noch der Umsatz konnten die unternehmenseigene Prognose erreichen. Auch der Gewinn blieb hinter den Erwartungen zurück, weil die Kosten stärker angestiegen waren als geplant (+8% bis +10%).
Endgültige Zahlen werden am 14. Februar veröffentlicht. Da werden wir dann weitere Details darüber erfahren, warum das Q4 die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Bis dahin können wir nur vermuten, dass die im November gemeldeten Probleme in der Dominikanischen Republik stärker zu Buche schlugen als erwartet. In der DomRep waren Mitte November binnen 24 Stunden 500 mm Regen vom Himmel gefallen, was zu Überschwemmungen und großen Schäden an Straßen und Brücken führte. Die dortige Mine Pueblo Viejo war ebenfalls betroffen.
Die Aktie von Barrick Gold ist diese Woche um 11% eingebrochen.
Mit einem EV/EBITDA von nur 5,6 notiert die Aktie günstiger als im historischen Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre, der liegt nämlich bei 7,2. Seit der Veröffentlichung der vorläufigen Zahlen haben 13 Analysten ihre Einschätzungen aktualisiert: 3 haben ihr Kursziel gesenkt, 3 haben ihr Kursziel angehoben und 7 haben ihr Kursziel unverändert belassen. Ich kann aus dieser Reaktion nicht ableiten, dass Analysten wirklich negativ überrascht waren von den Zahlen, die heftige Kursreaktion muss also andere Ursachen haben.
Ich halte den Kurssturz für übertrieben und kann ihn vielleicht darauf zurückführen, dass die Aktie seit Anfang Oktober um 20% zugelegt hat. Nach dieser Kursrallye war einfach kein Platz für eine Enttäuschung. Oder anders ausgedrückt, ich glaube, es waren eine Reihe von Zockern in der Aktie, die nun Hals über Kopf geflüchtet sind.
Grundsätzlich bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass 2024 ein gutes Jahr für Goldbullen wird. Rückläufige Zinsen machen den zinslosen "Sicheren Hafen" attraktiver. Ich bin aber gespannt, welche Details wir in den endgültigen Zahlen Mitte Februar präsentiert bekommen.
Bitcoin im Hardware Wallet: Einordnung aktueller Entwicklungen
Di, 16. Januar um 18:06 Uhr
Wie versprochen, kümmere ich mich wieder ein wenig um den Bitcoin. Ich denke, es gibt schon wieder genug Stoff für ein detailliertes Video. Denn in einem Video kann ich Ihnen die Zusammenhänge am besten erklären. Ich möchte Sie daher mit diesem Update lediglich über meine aktuelle Einschätzung zu den aktuellen Entwicklungen informieren. Für Details gedulden Sie sich bitte bis zum Video.
1. Zulassung von Bitcoin-ETFs in den USA
Was war das für ein Hype, der um die Zulassung der Bitcoin-ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC gemacht wurde! Der Kursanstieg des Bitcoins seit vergangenem Herbst um 80% wurde der Vorfreude auf diese Zulassung zugeschrieben. Ich hatte Ihnen bereits 2021 den Bitcoin-ETF von ETF-Securities (siehe unten) empfohlen, denn dieser ETF hinterlegt physische Bitcoins und bietet gegen eine Gebühr die Auslieferung der Bitcoins an eine von Ihnen gewünschte Adresse (digitale Wallet-Adresse) an. Der ETF kann nach einem Jahr Haltedauer verkauft werden, ohne dass Sie einen eventuellen Gewinn versteuern müssen, da der Bitcoin als Währung betrachtet wird.
Was ist an der Zulassung in den USA nun so aufregend? Ich habe Hector McNeil, Co-CEO und Gründer von hanETF, den heutigen Betreiber des Bitcoin-ETFs, gefragt. Mit ihm hatte ich bereits 2021 Kontakt, er hat mir geduldig die Konstruktion erklärt, so dass ich Vertrauen darin fand. Seine Antwort (von mir übersetzt): "Das interessante an der US-Zulassung des Bitcoin-ETFs ist, dass die USA in diesem Punkt Europa 3-5 Jahre hinterher hinken... Mit 1,3 Mrd. USD ETF-Volumen ist sein Bitcoin-ETF der größte in Europa. Weltweit liegen bereits 9 Mrd. USD in Bitcoin-ETFs... Europa heißt seine US-Verwandten zum Markt der Bitcoin-ETFs herzlich willkommen!".
Die Zulassung in den USA ist also der Ritterschlag für den Bitcoin. Aber der Hype, der um die entsprechende Nachfrage gemacht wurde, war übertrieben und kühlt nun ab. Seit der Zulassung ist der Bitcoin um 15% gefallen. Ich denke, um das vorweg zu nehmen, in den kommenden Wochen geht's noch tiefer runter, bevor dann wieder steigende Notierungen zu sehen sein könnten.
2. Halving & Difficulty
Etwa alle vier Jahre wird die Belohnung für das finden (schürfen) eines neuen Bitcoins halbiert. Wer einen neuen Bitcoin findet, erhält derzeit 6,25% Belohnung, also rund 260.000 USD. Etwa alle 10 Minuten wird ein neuer Bitcoin gefunden. Damit es bei den 10 Minuten bleibt, wird die "Difficulty", der Schwierigkeitsgrad, mit dem ein neuer Bitcoin gefunden werden kann, regelmäßig angepasst. Je nach Rechenleistung, die sich am Bitcoin-Mining beteiligt, wird die Difficulty hoch oder runtergesetzt.
Durch das Halving und die Difficulty wird der technologischen Entwicklung Rechnung getragen. Rechner werden immer günstiger und leistungsstärker, daher halbiert sich die Belohnung regelmäßig. Und der Bitcoin findet immer größere Verbreitung, daher würden neue Bitcoins immer schneller gefunden, wenn der Schwierigkeitsgrad nicht angepasst wird.
Das nächste Halving wird für Mitte/Ende April 2024 erwartet. Im Anschluss an jedes Halving folgte in der Vergangenheit stets eine Rallye, so wie auch 2020-2022, die den Bitcoin von 10.000 USD auf 60.000 USD führte. Diese Zahlen vor Augen prognostizieren viele Bitcoin-Jünger das Überspringen der 100.000 USD-Marke für die kommenden zwei Jahre, andere sprechen schon von der Millionenmarke bis 2030.
Zwischenzeitlich sind die Preisschwankungen jedoch heftig. Wer heute auf einen Bitcoin-Preis über 100.000 USD bis 2026 spekuliert, muss sich aber auch darauf vorbereiten, dass der Preis zwischenzeitlich gerne nochmals heftig einbrechen kann, vielleicht sogar unter 20.000 USD. Vielleicht wird die 100.000 USD-Marke jedoch auch ohne Rücksetzer bereits im laufenden Jahr erreicht?
Wer in den Bitcoin investiert, sollte sich nicht um solche Schwankungen kümmern, sondern langfristig mit einem Betrag dabei bleiben, bei dem er auch dann schlafen kann, wenn der Pries in den Keller geht.
3. Bitcoin/Gold-Relation
Immer wieder wird Bitcoin als Alternative zum Gold bezeichnet - auch von mir. Gold hat 5.000 Jahre Vertrauensvorschuss. Dafür lässt sich der Bitcoin besser transportieren. Über die global verfügbare Menge Gold gibt es unterschiedliche Schätzungen, bei der global verfügbaren Menge von Bitcoins wissen wir es genau. Und wir wissen genau, dass es niemals mehr als 21 Mio. geben kann, denn auf diese Anzahl ist der Bitcoin beschränkt.
Ist der Bitcoin nun eine Laune der Geschichte, über die in 100 Jahren niemand mehr spricht? Ich weiß es nicht, aber ich erkenne viele Merkmale im Bitcoin, die einmalig in der Geschichte der Menschheit sind und vielleicht genau jetzt nur einmalig möglich sind. Eine dezentrale Akzeptanz wie beim Internet, zusätzlich jedoch mit einer ausfallsicheren und manipulationsfreien Verlässlichkeit.
Es ist in meinen Augen nicht die Frage, ob Sie bei diesem Abenteuer dabei sein möchten. Vielmehr ist es die Frage, was werden Sie Ihren Kindern sagen, wenn Sie diese Entwicklung ignoriert, bekämpft oder einfach nur verschlafen haben, sollte sich der Bitcoin tatsächlich durchsetzen? vor diesem Hintergrund setzen wir nicht Haus und Hof auf den Bitcoin, aber einen Betrag, der so klein ist, dass es uns nicht weh tut, der jedoch groß genug ist, dass wir von einem eventuell weiteren Preisanstieg spürbar profitieren.
4. Plattform Relai
Nachdem Nuri pleite gegangen war, haben wir unsere Bitcoins auf das Cold Wallet der BitBox02 geschickt. Ich habe nun eine andere Plattform ausfindig gemacht, über die wir Käufe und Verkäufe abwickeln können: Relai. Sie können die App auf Ihr Handy laden und sich dort registrieren. Wie das genau geht, erläutert Roman Reher, der Blocktrainer, in diesem Video. Mit dem Code "BLOCKTRAINER" werden Ihre Transaktionsgebühren auf Relai dauerhaft um einen halben Prozentpunkt gesenkt (der Blocktrainer verdient daran, es sei ihm gegönnt).
Relai hat kein Bankkonto für Sie, sondern verwaltet Ihre Bitcoins in einer treuhändischen (custodial) Software-Wallet. Wenn Sie Geld an Relai überweisen, wird es bei Zahlungseingang direkt in Bitcoins transferiert und Ihrem Wallet gutgeschrieben. Wenn Sie Bitcoins verkaufen, wird der Erlös direkt an Ihr hinterlegtes Bankkonto überwiesen. Das ist ein Unterschied zur Funktionsweise von Nuri, wo Sie auch Barguthaben halten konnten und dadurch direkt Kaufen und Verkaufen konnten. Bei Relai ist für den Kauf der von uns schwer beeinflussbare Zeitpunkt des Zahlungseingangs bei der Bank ausschlaggebend.
Da wir aber auf diesem Weg nicht Traden, sondern vorzugsweise periodisch unseren Bitcoin-Bestand aufbauen, sind mir Kursschwankungen auf Minuten oder Stundenbasis egal. Wenn Sie dann so viele Bitcoins bei Relai im Software-Wallet liegen haben, dass Ihnen mulmig wird, können Sie diese jederzeit an Ihr Cold Wallet (bspw. BitBox02) senden.
5. Sentiment zur Preisentwicklung
Seit fast drei Jahren erhebe ich das Anlegersentiment zum Bitcoin. Nach der Rallye der vergangenen Wochen ist die Stimmung am Bitcoin-Markt entsprechend gut, Partylaune! Nur dreimal in den vergangenen drei Jahren gab es Wochen, in denen die Stimmung besser war. In allen drei Fällen folgte ein Ausverkauf im Bitcoin, drei Monate später stand der Bitcoin durchschnittlich um 25% tiefer.
Auch die Zukunftserwartung ist mit der Einführung der US-ETFs auf ein extrem optimistisches Niveau gestiegen. Nur Achtmal war der Optimismus größer als heute, es folgte ein Ausverkauf, der den Bitcoin in den folgenden 3 Monaten um durchschnittlich 20% in den Keller drückte.
Nun hatten wir in den vergangenen drei Jahren ziemlich viele Turbulenzen am Bitcoin-Markt. Bitte nehmen Sie diese Analyse daher nicht für bare Münze. Ich werte diese Analyse dahingehend, dass wir keinen Grund zur Eile beim Aufbau unserer neuen Bitcoin-Position haben.
Fazit: Ich würde mir ein Wallet bei Relai einrichten und einen Testkauf tätigen, um die neue Infrastruktur zum Laufen zu bringen. So sind Sie dann kurzfristig handlungsfähig, wenn Kursschwankungen im Bitcoin ein schnelles (auf Tagessicht) Handeln nahelegen. Unsere beabsichtigte Positionsgröße im Bitcoin würde ich schrittweise über die kommenden Monate aufbauen.
Bitcoin im Hardware Wallet: Sondervermögen versus Verpfändung
Do, 18. Januar um 12:14 Uhr
ETF, ETP, ETC, also Exchange Traded (=börsengehandelte) Fonds versus -Products versus Commodities, in den deutschen Finanzmedien habe ich keinen einzigen Artikel gefunden, der die Zusammenhänge korrekt darlegt. Da die Unterschiede jedoch wesentlich sind, möchte ich sie kurz darlegen.
Börsengehandelte Produkte (ETP) ist der allgemeine Oberbegriff für eine Vielzahl von verschiedenen Finanzprodukten, die an der Börse gehandelt werden können - wie der Name eigentlich ziemlich klar sagt :-) Dies können unter anderem ETF oder ETCs sein.
ETFs sind börsengehandelte Fonds. Den englischen Begriff „fund“ kann man mit „Fundus“ übersetzen, was impliziert, dass mehrere Bestandteile zusammengefasst werden. ETFs dürfen daher in ihrer Konzeption mehrere Bestandteile haben. Bspw. die Bestandteile eines Aktienindexes oder ähnliches. Einen ETF mit nur einem einzigen Bestandteil kann es nicht geben.
Für ETFs hat man in den USA und in Europa eine Besonderheit vorgesehen: Gelder, die in ETFs investiert sind, gelten als Sondervermögen, genau wie bei einer Investition in einen Fonds. Sondervermögen werden für den Kunden gehalten. Sollte der Dienstleister, der den Fonds oder ETFs betreibt, pleite gehen, fällt dieses Sondervermögen nicht in die Insolvenzmasse, sondern steht dem Investor direkt zu. Das Emittentenrisiko ist damit ausgeschlossen.
ETCs investieren in Commodities, also in Rohstoffe. Die vielen Sonderregeln, die für den ETF geschaffen wurden, um das Anlegen in diversifizierte Produkte für Privatanleger zugänglich zu machen, gibt es für ETCs nicht. ETCs können aus nur einem Rohstoff bestehen, wie wir es beim Gold-ETC kennen, oder auch beim Bitcoin-ETC.
Wenn Sie in den Bitcoin-ETC investieren, unterliegt Ihr Geld dem Emittentenrisiko. Wenn der Emittent pleite geht, haben Sie zunächst keinen Anspruch auf Ihr investiertes Kapital, es fällt in die Insolvenzmasse. Ich achte daher stets darauf, dass ETCs, die ich Ihnen vorstelle, „vollständig besichert“ sind. Der Emittent des ETCs steckt die investierten Gelder zu 100% in den zugrunde liegenden Rohstoff. Gleichzeitig verpfändet er den Rohstoff an die Eigner des ETCs.
Damit wird quasi in Eigenregie vom Emittenten versucht, den Vertrauensrückstand zum ETF zu heilen. Anleger sind in diesem Fall ähnlich gut abgesichert wie ETF-Anleger. Nicht gleich, nur ähnlich. Ähnlich, weil Sie zwar darauf zählen können, dass Sie Ihren Anspruch über den Emittenten auf Ihre Bitcoins geltend machen können, aber nicht gleich, weil das Ganze nicht gesetzlich geregelt ist wie beim Sondervermögen.
Die US-Börsenaufsicht SEC hat ETCs zugelassen, nicht ETFs. Trotzdem lesen Sie in der gesamten deutschsprachigen Finanzpresse, dass ETFs zugelassen seien. Das ist falsch. Die Sicherheit, die durch die Börsenzulassung gegeben ist, geht nicht so weit wie bei einer Zulassung eines ETFs. Um eine vergleichbare Sicherheit zu erzielen, muss sich jeder Anleger selber mit der Konzeption des von ihm gekauften ETCs beschäftigen.
Drei Fragen sind daher stets zu untersuchen:
1. Ist der Bitcoin-ETC vollständig besichert?
2. Sind die Bitcoins an die Investoren verpfändet?
3. Kann ich meinen Anspruch auf die verpfändeten Bitcoins in meinem Rechtsgebiet durchsetzen?
Für den von mir vorgestellten Bitcoin-BTC (WKN WKN: A27Z30 ISIN: DE000A27Z304) können alle drei Fragen mit „Ja“ beantwortet werden. Bei den elf in den USA zugelassenen ETCs müssen wir Frage 3 mit „Nein“ beantworten.
Übrigens: Der Preis des Bitcoins ist nach der Zulassung von 48.000 auf 42.000 USD gefallen. Die elf ETC-Emittenten berichten stolz über Mittelzuflüsse in Milliardenhöhe. Zur ganzen Wahrheit gehört jedoch auch, dass gleichzeitig hohe Beträge aus den zuvor zugelassenen Bitcoin-ETFs abgezogen wurden… Ach so, natürlich gibt es Bitcoin-ETF. Diese investierten ihre Kundengelder allerdings nicht in den Bitcoin, sondern in Futures auf den Bitcoin, also Optionen. Da hier ebenso das Emittentenrisiko besteht (Futures sind auch nur verbriefte Rechte, die deren Emittent einzulösen verspricht), wurde ordentlich in die ETCs umgeschichtet. Netto erfolgten in den ersten Tagen nach der ETC-Zulassung Zuflüsse in Höhe von lediglich 600 Mio. USD.
Im Oktober, als die Bitcoin-Rallye in freudiger Erwartung auf die ETC-Zulassung startete, betrug die Marktkapitalisierung des Bitcoins etwa 450 Mrd. USD. Heute sind wir bei 750 Mrd. USD. Da wurden also 300 Mrd. USD an Marktkapitalisierung geschaffen, weil die ETC-Zulassung zu einem Ansturm von Anlegerkapital führen würde. Tatsächlich flossen dann jedoch lediglich 600 Mio. USD in den neuen Bitcoin-ETC-Markt. Enttäuschend, würde ich sagen, wenn ich die Meldungen im Vorfeld gelesen habe. Da wir jedoch nun wissen, dass an der Zulassung eigentlich nichts Revolutionäres zu sehen ist, wundert es mich nicht.
Ich bleibe also dabei: Der Bitcoin-Preis muss die Rallye der vergangenen Monate noch ein wenig bearbeiten, also im Preis fallen, bevor wir eine Position starten.
6. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Allerdings erhalte ich zu viele Leserfragen, als dass ich alle individuell beantworten könnte. Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und hilfreich machen.
Ich bitte daher um Ihr Verständnis, wenn ich wie folgt vorgehe. Sie profitieren davon wie die anderen 25.000 Heibel-Ticker Leser:
1. Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden natürlich stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
2. Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Allgemeinheit von Interesse.
3. Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werde ich im Heibel-Ticker beantworten.
Mit dieser Vorgehensweise hoffe ich, möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen zu haben, die ich für viele Leser wichtig halte und überzeugt bin, dass dies einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bietet.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich mehr Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlt. Das ist jedoch den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS gegenüber unfair, denn es darf erwartet werden, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle Abonnenten relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Rentnerdepot
Sehr geehrter Herr Heibel,
ich suche für den "Ruhestand" einen Einstieg in risikoarme Anlagen
- analog dem jetzigen Festgeld
- oder nicht nachrangigen sicheren AAA-Anleihen
- bzw. ETFs mit geringer Volatilität
mit sicheren Erträgen, die ich bei Bedarf auch verkaufen kann, wenn größere Ausgaben anstehen, die von der Rente nicht abgedeckt werden.
Können Sie das im Heibel-Ticker-Plus berücksichtigen und in einem speziellen Rentner-Depot empfehlen?
Freundliche Grüße
Sören aus Radebeul
ANTWORT
Das würde ich gerne, wenn ich dies mit gutem Gewissen tun könnte. Doch Festgeld kann ich nicht empfehlen, da die Inflation meist höher ist als der Zins, was zu einer Entwertung Ihres Kapitals führt. Selbiges gilt für Qualitätsanleihen. Wenn Sie KEIN Risiko in Kauf nehmen möchten, kostet das Geld und Sie können dann gerne jede Bundesanleihe oder auch Festgeld nutzen. Sie haben dann den Vorteil, nur „ein bisschen“ Kaufkraft zu verlieren, dafür brauchen Sie sich nicht mehr drum zu kümmern.
ETFs unterliegen Marktschwankungen genauso wie Aktien. Die meisten ETFs schwanken stärker als ein gut diversifiziertes Portfolio. Wenn Sie also Ruhe suchen, ist ein ETF auf den DAX, den S&P 500 oder auch den MSCI nur dann sinnvoll, wenn Sie Schwankungen aussitzen können.
Tut mir leid, etwas Besseres kann ich Ihnen nicht empfehlen. Immerhin strukturiere ich das Heibel-Ticker Portfolio so, dass mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Ertrag bei möglichst geringer Schwankung erzielt wird.
Bayer günstig bewertet
Lieber Herr Heibel,
zu allererst möchte ich Ihnen und ihrer lieben Familie ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2024 wünschen!
Mein Frage betrifft BAYER.
Wäre da jetzt ein guter Zeitpunkt einzusteigen?
Glaube der Börsenwert spiegelt nicht mehr den realen Firmenwert mit Monsanto wieder.
Wie sehen Sie das?
Mit besten Grüßen
Fritz aus Bozen, Italien
ANTWORT
Bayer ist inzwischen sehr günstig bewertet: Das EV/EBITDA steht bei 6,5, im Durchschnitt der vergangenen 10 Jahre stand es bei 8,8. Aber Bayer hat seine globale Führungsrolle verloren: Die Energiekosten in Deutschland sind abenteuerlich, die Auflagen/ Vorschriften ebenfalls und Besserung ist derzeit nicht in Sicht. Bayer ist ein globaler Konzern, der sicherlich wieder bessere Zeiten erleben kann, wenn die Politik ein wenig unternehmerfreundlicher wird. Das sehe ich derzeit nicht.
Bitcoin Rückmeldungen
Sehr geehrter Herr Heibel,
mit Interesse habe ich Ihre aktuelle Auswertung auch in Bezug auf den Bitcoin gelesen. Die Aufbewahrung in einem Wallet war mir aus den bekannten Gründen zu umständlich und in Bezug auf mein Alter und die geringen Kenntnisse meiner Familie nicht angezeigt.
Seit einiger Zeit habe ich des öfteren im ETF "Wisdom Tree Physical Bitcoin A3GKGK" investiert. Kauf und Verkauf über die Börse problemlos möglich. Die Gesamt-TER beträgt 0,95 % p.a. Ich bin ebenfalls der Meinung, daß man auf Dauer die Verschuldungsproblematik der meisten Staaten nicht außer Acht lassen sollte.
Beste Grüße
Helmut aus Schweinfurt
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Sehr geehrter Herr Heibel,
ich möchte Ihnen nur ein kleines Feedback zur Wiederaufnahme von Bitcoin geben: Absolut richtig gemacht und mich freut es rießig, dass Sie diesen Schritt wieder gewagt haben.
Ich möchte Ihnen und generell jeden der älteren Generationen (bitte nicht böse verstehen), die in einer Zeit ohne dieser ganzen heutzutage verfügbaren Technologien aufgewachsen sind, meinen Respekt aussprechen, dass Sie sich auch sehr in die technischen Tiefen des Bitcoins eingearbeitet haben! Chapeau! Ich habe noch nie einen klassischen Börsenbrief gelesen, in dem der Verfasser von Full Nodes spricht ;)
Ich als Bitcoin-Jüngling und Mensch, der in die Tiefen der Kryptowelt eintaucht und von einer gehypten Blockchain zur nächsten springt, sehe in den Kryptowährungen und generell in Bitcoin ein System, das gekommen ist, um zu bleiben. Wir als jüngere Generation tun uns natürlich leichter, für solch alternativen Investitionen offen zu sein. Ich respektiere aber auch jeden, für den dies nichts ist und der lieber die Finger davon lässt. Aber wir junge Menschen kennen nunmal nur -bis jetzt- Niedrigzinsphasen, in denen mit Geld rumgeschleudert wird, als gäbe es keinen Morgen mehr. Und wenn man eines in den unzähligen Kryptocommunities erkennen kann, dann dass ein überwältigender Teil dieser Menschen junge Leute quer über die Welt verteilt sind die meistens an einem Ziel arbeiten, gemeinsam diesem System der endlosen Gelddruckerei ein Schnippchen zu schlagen und nach alternativen Wegen zum Wohlstand suchen.
Übrigens, sollten Sie das Buch "Die orange Pille von Iljoma Mangold" noch nicht kennen, empfehle ich es Ihnen wärmstens und generell jedem, der das Bitcoin-Universum nicht nur als Spekulation sehen will.
Ich danke Ihnen und lese weiterhin gespannt Ihren Börsenbrief.
Schöne Grüße aus Innsbruck!
Manuel
ANTWORT
Besten Dank :-).
Investition in Goldbarren
Lieber Herr Heibel,
ich beschäftige mich mit dem Gedanken mir ein paar 100gr Goldbarren anzuschaffen.
Ich habe seit kurzem etwas Geld übrig und möchte einen Teil langfristig und sicherheitsorientiert investieren.
Ist jetzt der richtige Einstiegszeitpunkt ? vor der Zinssenkungsphase.
oder sollte ich lieber noch etwas warten ? weil der Kurs aktuell schon sehr hoch ist.
Viele Grüße
Heiko aus Niederaula
ANTWORT
Ich glaube, dass es derzeit ein guter Zeitpunkt ist, Gold zu kaufen, wenn Sie die kommenden Jahre (nicht Wochen) im Blick haben. Mag sein, dass die ersten Monate des neuen Jahres noch etwas turbulent bleiben. Doch ich rechne damit, dass der Goldpreis im späteren Jahresverlauf kräftig zulegen wird.
Gefahren des Bitcoin-Netzwerks: Auswirkung auf Klima, Hackeranfälligkeit
Lieber Herr Heibel,
die Themen Krypto-Währungen und Blockchain beobachte ich interessiert, jedoch halten mich die beiden folgenden Gedanken bislang davon ab, Ihnen zuzustimmen und den Bitcoin als mittel- und langfristige Anlagemöglichkeit zu betrachten:
1. Stromverbrauch
Ohne Ihnen jetzt konkrete Quellenangaben nennen zu können, habe ich in der öffentlichen Presse schon häufiger gelesen, dass aufgrund des Proof-of-Work Konzepts der gesamte Stromverbrauch des Bitcoin-Nerzwerks gigantisch groß ist (mittlerweile bereits in der Größenordnung des Stromverbrauchs eines ganzen Landes wie Großbritannien) und auch noch weiter ansteigt.
So wie ich es verstanden habe, entsteht der Stromverbrauch beim Mining, welches ja die Validierung, Prüfung und Codierung von Transaktionen darstellt und mit der Zuweisung neuer Bitcoins entlohnt wird
Leider habe ich nirgendwo Informationen dazu gefunden, wie dieser (jetzt schon extrem hohe) Stromverbrauch weiter absteigt, beispielsweise ob der Anstieg linear oder sogar exponentiell geschieht.
Liegt hierin nicht das Risiko, dass bei weiter ansteigendem Stromverbrauch irgendwann die Stromkosten des Mining höher sind als die Vergütung durch neue Bitcoins, und dann ist das Mining nicht mehr wirtschaftlich und wird eingestellt? Dies hätte zur Folge, dass keine Transaktionen mehr auf der Blockchain durchgeführt werden können und würde wohl das Ende des Bitcoins bedeuten.
(Ausweg: Wechsel zum Proof-of-Stake Konzept?)
2. Kriminelle Übernahme der Netzwerk-Mehrheit durch Quantencomputer?
Bei einer Übernahme der Netzwerk-Mehrheit liesse sich die Blockchain nach Belieben manipulieren und somit Bitcoin-Bestände plündern. Besteht möglicherweise die Gefahr, dass Quantencomputer in den Händen von Kriminellen mit ihrer Rechenleistung die klassischen „Grafikkarten-Mining-Farmen“ überstimmen können bei der Validierung von Transaktionen?
Aufgrund dieser beiden Befürchtungen kann ich den Bitcoin nicht als „digitales Gold“ ansehen, denn Gold ist unvergänglich und rostet nicht.
Mit freundlichen Grüßen
Christian aus Erftstadt
ANTWORT
Zu 1.: In einem Land, in dem die Antwort auf die mögliche Klimakatastrophe „Sparen“ lautet, wundert es nicht, dass auch der Bitcoin durch diese Brille betrachtet wird.
Dabei ist das Bitcoin-Mining örtlich unabhängiger als viele andere Energienutzungen. Sie können Mining-Rechner in die Wüste neben Solaranlagen stellen, oder in die entlegensten Ölfödergebiete, wo das parallel frei werdende Gas einfach abgefackelt wird, statt es zu verstromen oder zu transportieren. Das Bitcoin-Mining ist nur auf zwei Dinge angewiesen: Strom und Internet. Beides ist weltweit überall verfügbar. Der Strom muss billig sein, weil, wie Sie richtig sagen, sehr viel davon beim Mining benötigt wird. Doch es hat sich gezeigt, dass die Miner ihre Rechner dort aufstellen, wo der Strom am günstigsten ist. Und am günstigsten ist er dort, wo zu viel davon vorhanden ist oder er gar nicht benötigt wird.
Wir schalten in Deutschland regelmäßig die Windräder ab, wenn zu viel Sonne und Wind vorhanden sind. Warum lässt man die nicht laufen und schürft mit der überschüssigen Energie Bitcoins? Das würde nicht nur die Langeweile vertreiben, sondern würde die Windanlagen umgehend wirtschaftlicher machen. So betrachtet würde das Bitcoin Mining die Energiewende hin zu regenerativen Energien sogar fördern!
Der Umstand, dass Sie keine Quellen und Zahlen finden, könnte darin begründet sein, dass es keine verlässlichen Zahlen gibt, die dieses Lieblingsthema deutscher Medien beweisen.
Zu 2.: Quantencomputer könnten das Netzwerk übernehmen? Nein, auch das ist eine Panikmache, die von uninformierten Journalisten verbreitet wird (und sich gut verkaufen lässt).
Das Schürfen nach neuen Bitcoins bzw. Blocken ist eine Sisyphusaufgabe. Einfache Rechenaufgaben müssen immer wieder mit veränderten Variablen durchgeführt werden, um irgendwann hoffentlich einen Treffer zu landen. Quantencomputer hingegen sind für das Lösen komplexer Aufgaben ausgelegt, sie können mit unendlich vielen Variablen hantieren, was für das Bitcoin-Mining gar nicht erforderlich ist. Und selbst wenn böse Menschen Quantencomputer auf das Bitcoin-Netzwerk ansetzen sollten, könnten die ehrlichen Bitcoiner gleichfalls Quantencomputer fürs Mining verwenden, denn auch das Mining ist heute schon in der Hand großer Konzerne, die sich so etwas leisten könnten.
Bitcoin-ETC & Palo Alto Mitarbeiterbeteiligung
Hallo Herr Heibel,
ich danke Ihnen für die gute Aufklärung.
Ich bin von dem Bitcoin nicht überzeugt, es tummeln sich noch viel zuviele Raubritter auf dem Parkett.
Dann bin ich 73 jahre alt, da kann ich die fernere Zukunft nicht mehr begleiten und meine Erben können mit
der Börse nichts anfangen, geschweige denn mit Bitcoin.
Trotzdem reizt es mich, wobei ich das mit dem wallet nicht gemacht habe, weil es mir einmal zu kompliziert war,
zum anderen habe ich schon auch gehört dass dann plötzlich alles weg war und dann ist die Währung ja so volatil,
dann lieber Gold, obwohl mich das auch nicht überzeugt.
Ich war in dem deutschen ETC drin habe mit Gewinn verkauft als der bitcion begann zu fallen,
Ich würde ganz gerne wieder einsteigen, habe jetzt aber in den Leserbriefen bei Ihnen gelesen, dass man den nur bei bestimmten Banken noch kaufen kann. Ich sehe jetzt gerade dass es bei Zero, (da habe ich ein Konto) geht, ist das zu empfehlen? Ich glaube sogar dass man da ein wallet einrichten kann.
Ich würde allerdings erst kaufen, wenn Sie wieder einsteigen.
Sie sind der einzige Börsenbrief den ich jetzt über 3 Jahre, (glaube ich) habe und danke Ihnen für Ihre Offenheit und Selbstkritik und für Ihre guten Erklärungen.....nur mit Calls und Puts, das können Sie nicht (grins) da sind Sie machmal sogar ein Kontraindikator. Und echt schade, dass wir so früh aus Ely Lilly raus sind.
Noch eine Frage, Sie haben doch eigentlich in Palo Alto nicht investeren wollen, wegen der umfangreichen Mitarbeiterbeteiligung und meinten, das Unternehmen würde defakto kein Gewinn machen. Wie kam es zu der Änderung Ihrer Meinung?
Viele Grüße Christiane aus Hagenau
ANTWORT
Vielen Dank für das Lob :-).
Ja, ich halte den Bitcoin ETC nach wie vor für geeignet, in den Bitcoin zu investieren. Kostet halt 2% Gebühren pro Jahr, das ist aber in meinen Augen überschaubar.
Ich habe nachgefragt, warum die Begehren nicht niedriger angesetzt werden können. Die Antwort lautet, dass die neuen US-Pendants mit einem wesentlich größeren Volumen rechnen und dadurch günstiger sein können als der Bitcoin ETC auf dem deutschen Markt. Aber man habe das erfreuliche Wachstum im Volumen im Auge und werde zu gegebener Zeit die Gebühren senken. Na, hoffen wir, dass das auch umgesetzt wird.
Gestern ist der Bitcoin um weitere 5% abgerutscht. Ich denke, da war im Vorfeld der US-ETP-Zulassung so viel Euphorie im Preis, dass es noch eine Weile dauern wird, bis die wieder abgebaut ist. Ich würde also noch ein wenig mit dem Kauf warten, im Heibel-Ticker PLUS werde ich Sie zu gegebener Zeit natürlich informieren, wenn ich den Zeitpunkt für gekommen halte.
@Palo Alto: Wenn ich meine Leser nicht hätte ;-). Vielen Dank für die Erinnerung. Das war auch der Hauptgrund, warum ich mich mit der Aufnahme von Palo Alto in unser Portfolio so schwer getan habe. Aber die Entwicklung in der Branche und insbesondere bei Palo Alto ist so stürmisch, dass die Mitarbeiteroptionen perspektivisch schneller überschaubar werden als es aussieht, wenn man sich die aktuellen Zahlen anschaut.
Bitcoin-ETC versus Hard Wallet
Hallo Herr Heibel,
ich kann mir gut vorstellen dass eine Menge Ihrer Leser am Bitcoin sehr interessiert sind, aber kein Vertrauen in das Hardware Wallet haben nachdem in der Vergangenheit hier schon einiges vorgefallen ist und auch ein Bitcoin über 40.000 USD kostet. Auch ich bin sehr interessiert aber nicht um jeden Preis. Mich würde daher auch sehr interessieren was eine echt gute Alternative zum Hardware Wallet ist oder können Sie da etwas vorschlagen. Vorstellen könnte ich mir auch den von Ihnen vorgestellten
Bitcoin-BTC (WKN WKN: A27Z30 ISIN: DE000A27Z304
So meine Frage nun ist dieser Bitcoin BTC eine Alternative oder nicht.
Schöne Grüße vom Bodensee, Dietrich
ANTWORT
Es handelt sich um die gleiche Überlegung wie beim Goldbarren: Natürlich können Sie auch Xetra Gold kaufen, einen ETC, der die Goldpreisentwicklung 1:1 abbildet und mit echten Goldbarren hinterlegt ist. Die Bevorzugung von Goldbarren im Bankschließfach oder tief vergraben im Garten gegenüber dem Finanzprodukt zum Gold beruht auf einer sehr starken Risikoaversion, die ich gerne im Portfoliobereich „Absicherung“ ausleben möchte, während ich mit den anderen Portfoliobereichen auch mal spekuliere und sogar Optionsscheine handle.
So ist auch der Bitcoin als Absicherung nur auf dem eigenen Wallet absolut sicher. Wer einfach nur an der Preisentwicklung partizipieren möchte, kann sich gerne den Bitcoin-ETC ins Depot holen. Sie können sich Ihre Bitcoins sogar jederzeit ausliefern lassen, also auf Ihr Wallet senden lassen, wenn Sie das zu einem späteren Zeitpunkt wünschen.
Ich reite aus zwei Gründen auf dem Wallet herum: Zum einen möchte ich mir im Falle eines Falles nichts vorwerfen lassen :-). Und zum anderen bin ich fasziniert vom Bitcoin-Netzwerk und möchte es so gut wie möglich verstehen. Dazu muss man einfach etwas tiefer eintauchen als nur einen ETC zu kaufen.
7. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =10,2% | WKN | 19.1., 19:01 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 8x2,5% | ! | % |
PVA Tepla | TPE | 17,65 € | -5% | -13% | 1,8% | B | 0 |
Puma | ETR:PUM | 42,23 € | -11% | -16% | 1,9% | C | + |
Sto SE | ETR:STO3 | 135,00 € | -1% | -3% | 2,2% | C | + |
Barrick Gold | GOLD | 14,60 € | -9% | -11% | 2,3% | A | + |
Coterra Energy | CTRA | 22,83 € | -2% | -2% | 2,0% | C | + |
Wachstum (≈30%) =29,1% | WKN | 19.1., 19:01 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! | |
Wheaton Precious Metals | ETR:SII | 43,80 € | -1% | -2% | 3,9% | B | 0 |
Medios | ETR:ILM1 | 14,56 € | -3% | -8% | 5,0% | B | + |
FlatexDeGiro | ETR:FTK | 9,84 € | -7% | -12% | 3,1% | B | + |
Paypal | PYPL | 52,85 € | -5% | -7% | 4,3% | C | + |
Nynomic | ETR:M7U | 34,70 € | -5% | 9% | 2,9% | A | + |
Disney | DIS | 84,89 € | 3% | 4% | 3,0% | A | + |
Nvidia | NVDA | 517,80 € | 4% | 15% | 3,7% | A | + |
Palo Alto Networks | PANW | 303,30 € | 2% | 13% | 3,2% | A | + |
Dividende (≈30%) = 22,6% | WKN | 19.1., 19:01 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! | |
CEWE | ETR:CWC | 96,50 € | -4% | -5% | 5,9% | B | 0 |
Allianz | ETR:ALV | 241,95 € | 0% | 0% | 6,3% | B | + |
Snap-On | SNA | 261,50 € | 1% | 0% | 3,1% | A | + |
Nitto Denko | ND5 | 69,00 € | -1% | 4% | 3,2% | A | - |
Givaudan | GIN | 3.581,00 € | -1% | -4% | 4,2% | A | - |
Absicherung (≈20%) =15,6% | WKN | 19.1., 19:01 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 3x6,6% | ! | |
Goldbarren 130 gr | 1 Uz | 5.833,00 € | 0% | 0% | 8,9% | A | + |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 97,55% | 0% | 1% | 3,4% | B | + |
Dt.Lufthansa Anleihe | A2YNV6 | 97,76% | 0% | 0% | 3,2% | A | - |
Σ '22 Δ | -15% | Cashquote | |||||
Σ-Portfolio Ergebnis seit 2023 | -1% | -1% | 22,5% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | Anzahl Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 10,2% | 8 | 5 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 29,1% | 5 | 8 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 22,6% | 5 | 5 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 15,6% | 3 | 3 | 6,7% |
Summe | 100% | 77,5% | 21 | 21 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
mailto:info/at/heibel-ticker/./de
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Capital IQ, Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: CapitalIQ, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
9. An-/Ab-/Ummeldung
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