Heibel-Ticker 24/32 - Carry-Trade Volumen von 20 Bio. USD muss aufgelöst werden

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09.08.2024:



Heibel-Ticker Free Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

19. Jahrgang - Ausgabe 32 (09.08.2024)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Turbulente Urlaubswoche
2.So tickt die Börse: Auflösung des Carry-Trades erzeugt Crash
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Deutsche Anleger spekulieren auf Kurserholung
 -
4.Ausblick: Carry-Trade Volumen von 20 Bio. USD muss aufgelöst werden
5.Update beobachteter Werte
 Markt Update
 Gute Zahlen, schwache Auftragsentwicklung
 Schwache Zahlen, gutes Management
 Auflösung des Yen Carry-Trades
 Angst & Panik
 Stellenstreichung und Gewinnsorgen belasten Dell
 Genug gewartet, nachkaufen
 Preisdruck nach Oscar-Coup
 Solide Q-Zahlen mit einem Haar in der Suppe
 Verkaufen, Kurssprung schmälert Dividendenrendite
 Auf Kurs
 Abwarten
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: Turbulente Urlaubswoche



Liebe Börsenfreunde,

Zurück aus Barcelona habe ich mich intensiv in die Vorgänge der vergangenen, turbulenten Tage eingearbeitet. Anhand von 12 Updates (siehe Kapitel 5) habe ich die Plus-Express-Mitglieder in den vergangenen Tagen informiert. Aufgrund dieser vielen Updates fällt der allgemeine Teil der heutigen Ausgabe ein wenig kürzer aus.

Im Kapitel 2 resümiere ich daher nur kurz, was die Auflösung des Yen Carry-Trades für die Märkte bedeutete.

Die heutige Sentimentanalyse wirft ein klares Kaufsignal für den Ölmarkt aus. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 3.

Im heutigen Ausblick (Kapitel 4) untersuche ich, ob der Carry-Trade nun bereits aufgelöst ist, oder noch ein wenig auf den Märkten lasten könnte.

Die heutigen Updates behandeln natürlich den Gesamtmarkt sowie unsere Einzeltitel. Anhand unseres japanischen Dividendentitels werfe ich einen Blick auf die Vorgänge in Japan. Nextracker, Nvidia und Dell stehen im Mittelpunkt der KI-Revolution. Novo Nordisk und Eli Lilly führen die GLP-1 Abnehm-Revolution an. Welche dieser Titel ich verkaufen und welche ich nachkaufen würde, lesen Sie in den Updates in Kapitel 5. Zudem spreche ich den Goldmarkt an und auch eine Versicherung ist Thema.

Das Kapitel 6 beinhaltet heute drei Leserfragen: Zwei davon behandeln Details zu meiner ausführlichen Studie zur Abnehmpille GLP-1 von Novo Nordisk und Eli Lilly. Die dritte Frage bezieht sich auf die Chancen von Snap und Pinterest. Meine Antwort dazu wird Sie vielleicht überraschen.

In Kapitel 7 gibt es die tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio. Natürlich haben auch wir diese Woche Federn gelassen. Doch Dank einer hohen Cashposition und einiger defensiver Positionen ist das Blutbad in einzelnen Titeln erträglich.

Übrigens: Genau wie Ihr Autor dürften auch viele institutionelle Anleger diese turbulente Woche aus ihrem Feriendomizil beobachtet haben. Erst nach der Rückkehr werden dann entsprechende Anpassungen vorgenommen, es ist also noch nicht vorbei.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

heibel

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Auflösung des Carry-Trades erzeugt Crash



Mittwoch vergangener Woche wurde in Japan zum zweiten Mal in diesem Jahr das Leitzinsniveau angehoben. In den USA folgten zum Ende der Woche schwache Konjunkturdaten und so braute sich am Wochenende ein großer Ausverkauf zusammen.

Absturz Yen Carry-Trades wurden am Montag in großem Stil aufgelöst, den Anfang machte Japan, doch der Ausverkauf zog um die ganze Welt. Sichtlich geläutert verkündete die japanische Notenbank (BoJ) am Montag Abend, künftig dem Markt nicht mehr Kapital entziehen zu wollen, als dieser ohne heftige Kursausschläge verkrafte.

Der Nikkei 225, der am Montag um 12% eingebrochen war, legte am Dienstag um 9% zu. Die Erholung auf den anderen Finanzmärkten der Welt fiel jedoch nur sehr moderat aus. Irgendwie traut man dem Braten nicht.

Denn so oder so, Japan hat Probleme. Seit 17 Jahren kurbelt man mit niedrigem Zins die Wirtschaft an. Seit 17 Jahren fürchten Anleger den Ausstieg aus dieser Geldpolitik. Nun soll es also soweit sein, doch die Kapitalmärkte sind kollabiert. Es ist nicht davon auszugehen, dass die BoJ nun sagt: "Okay, wenn ihr weiter eine liquiditätsgetriebene Wirtschaft haben wollt, dann geben wir sie euch." Das wäre Wunschdenken.

Vielmehr ist zu erwarten, dass die BoJ auf absehbare Zeit jede Erholung an den Finanzmärkten nutzen wird, um dem Ziel des Ausstiegs aus dem Niedrigzinsumfeld näher zu kommen.

Damit ist jede Rallye bis auf Weiteres zeitlich begrenzt.

Wie der Carry-Trade genau funktioniert und was wir bei dessen Auflösung erwarten dürfen, habe ich in meinem Update am Dienstag ausführlich beschrieben.

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES9.8., 19:23 UhrWoche ΔΣ '24 Δ
DAX17.723 -4,2%5,8%
S&P 5005.330 -3,5%12,0%
Nikkei35.025 -10,4%4,7%
Shanghai A 3.332 -3,2%6,8%
Euro/US-Dollar1,090,9%-1,2%
Euro/Yen160,18-1,4%2,8%
10-Jahres-US-Anleihe3,94%-0,090,08
Umlaufrendite Dt2,24%-0,090,21
Feinunze Gold$2.435 -0,5%18,0%
Fass Brent Öl$79,66 -2,2%3,2%
Kupfer$8.795 -2,0%2,3%
Baltic Dry Shipping$1.683 -4,5%-24,2%
Bitcoin$60.429 -6,5%43,5%








3. Sentiment: Deutsche Anleger spekulieren auf Kurserholung



Umfrage Zwischenzeitlich war der DAX um 3,5% eingebrochen. Am Montag früh brach der japanische Nikkei 225 um 12% ein, das Blutbad zog sich um die Erde und sorgte überall für rote Vorzeichen. Doch schon am Nachmittag setzte eine Erholungsbewegung ein, die das zwischenzeitliche Wochenminus bis zum Ende der Woche vollständig ausradierte. Es bleibt ein Wochenplus von 0,2% auf einen Endstand von 17.702 Punkte.

Der Ausverkauf zeichnete sich bereits in der Vorwoche ab. Am vergangenen Wochenende interpretierten wir die Sentimentumfrage dahingehend, dass wir am Beginn einer stärkeren Korrektur stehen. Die stärkere Korrektur kam sodann am Montag postwendend. Schauen wir uns heute einmal an, ob's das war, oder ob wir mit einer Rückkehr auf die Tiefs vom vergangenen Montag rechnen müssen.

Das Anlegersentiment steht nunmehr bei nur noch -3,0%, nachdem wir vor einer Woche mit -6,% einen Extremwert gemessen hatten. Die Erholung im Wochenverlauf besänftigte offensichtlich die Anlegerlaune.

Doch die Verunsicherung bleibt mit einem Wert von -6,5% weiterhin extrem groß. Zwar sind Anleger erleichtert über die Erholung, doch so ganz traut man dem Braten wohl tatsächlich noch nicht. Vermutlich ist es für die Mehrheit der Anleger schwer nachvollziehbar, warum deutsche Aktien in den Keller rauschen, wenn in Japan der Leitzins angehoben wird.

In diese Unwissenheit mischt sich Hoffnung: Die Zukunftserwartung stieg auf +3,3% an. Unsere Umfrageteilnehmer gehen also von einer anhaltenden Erholung an den Aktienmärkten aus.

Dafür wollen sie auch Aktien zukaufen, die Investitionsbereitschaft stieg auf +2,0% an.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf 5,0% angestiegen. Auch hier spekulieren Anleger wieder auf steigende Kurse.

Das Put/Call-Verhältnis für DAX-Aktien an der Eurex ist 1,8% gesunken, das niedrigste Niveau seit einem Jahr. Profis kaufen Call-Scheine, spekulieren also ebenfalls auf steigende Kurse.

Ein gegenteiliges Bild zeigt die CBOE aus den USA. Dort springt das Put/Call-Verhältnis für Aktien auf 0,97% an und zeigt somit den höchsten Wert seit dem Frühjahr an: In den USA werden Put-Absicherungen gekauft, man fürchtet offensichtlich eine zweite Ausverkaufswelle.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager fiel auf 75%.

Die Bulle/Bär-Differenz fällt auf 3%punkte. 40% Bullen stehen inzwischen 37% Bären gegenüber. Während das Lager der Bullen nur ein wenig kleiner wurde, erhielt das Bärenlager aus dem Lager der Neutralen großen Zulauf.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 23% extreme Angst an. Mittel- und langfristig betrachtet haben wir damit eine Marktverfassung, in der man investieren kann.

Interpretation



Panic Kann ein Yen Carry-Trade, der sich über 17 Jahre aufgebaut hat, an einem Tag aufgelöst werden? Oder ist da noch mehr Ungemach zu erwarten? Die meisten Umfrageteilnehmer sowie die Profis in Deutschland gehen offensichtlich davon aus, denn sonst würden sie sich nicht so bullisch positionieren.

In den USA ist man da offensichtlich nicht so sicher, denn dort überwiegt die Vorsicht.

Ich bleibe bei meiner Einschätzung, dass der Ausverkauf durch veränderte Rahmenbedingungen verursacht wurde, und daher nicht binnen eines Tages abgehandelt sein kann. Vielmehr dürften einige Anleger, insbesondere US-Anleger, die den Carry-Trade nutzten, auf eine Erholung warten, um dann weitere Carry-Trades aufzulösen.

Dass dies auch negative Auswirkungen auf DAX-Aktien haben kann, haben wir am Montag gesehen.

Für ein solches Szenario sind Anleger in Deutschland falsch positioniert. In den vergangenen Tagen wurden umgehend Spekulationen auf eine nachhaltige Erholung eingegangen. Sollte diese Erholung ins Stocken geraten, dürften diese spekulativen Positionen schnell wieder aufgelöst werden, und so einen erneuten Ausverkauf beschleunigen.

Natürlich kann alles auch anders kommen: Die Bank of Japan könnte für einige Monate die Füße still halten, der Yen könnte so wieder zu alter "Schwäche" zurückfinden, die vorteilhaft für die Yen Carry-Trades ist. Dadurch könnte die Bank of Japan den Spekulanten ausreichend Zeit verschaffen, ihre über 17 Jahre aufgebauten Positionen marktschonend aufzulösen, bevor dann irgendwann wieder von steigenden Zinsen und einer Verknappung der Liquidität in Japan gesprochen wird.

US Sollte dieses Szenario eintreten, haben sich deutsche Anleger bestens positioniert. In den USA hingegen wäre man dann falsch positioniert. Doch dort gibt es eine Reihe weiterer Gründe, pessimistisch zu sein: die erste Zinssenkung droht und wird von Anlegern traditionell nicht begrüßt, sondern als Folge einer schwachen Konjunktur gewertet. Rezessionsangst herrscht in den USA, daher die defensive Positionierung der US-Anleger.

Beide Szenarien haben etwas für sich. Die Sentimentanalyse ergibt, dass ein erneuter Ausverkauf insbesondere in Deutschland heftig ausfallen dürfte, wohingegen eine Erholung langsam vonstatten gehen sollte, da sich viele Anleger bereits long positioniert haben.

In den USA hingegen siehts umgekehrt aus. Dort würde ein Ausverkauf nicht mehr so dramatische Folgen haben wie am vergangenen Montag. Auf der anderen Seite würden steigende Kurse viele Anleger auf dem falschen Fuß erwischen, es würde den Druck nach oben immer weiter verstärken.

Oel Eine besondere Situation verzeichnen wir am Ölmarkt. Dort ist die Stimmung auf dem Nullpunkt, die Zukunftserwartung hingegen extrem bullisch. Nur 12 Mal in den vergangenen 17 Jahren gab es eine vergleichbar große Stimmungsdifferenz.

Und jetzt halten Sie sich fest: Es folgte in 10 von 12 Fällen in den folgenden sechs Monaten ein Preisanstieg am Ölmarkt. Durchschnittlich stieg der Ölpreis in diesem Zeitraum um 35% an. Nur zwei Mal gab es ein kleines Minus.

Ich habe auch die Korrelation zwischen der Ölpreisentwicklung und der Sentimentdifferenz am Ölmarkt ausgerechnet: 41%. Das heißt, während sich in den folgenden Monaten die Stimmungsdifferenz verkleinert, dürfte der Ölpreis entsprechend ansteigen.

Möglicher Hintergrund: Kamala Harris macht ein gutes Bild gegenüber dem Herausforderer Donald Trump im Wettrennen um die US-Präsidentschaft. Unter einem US-Präsidenten Donald Trump würde in den USA die Öl- und Gas-Förderung liberalisiert, es würde mehr Öl und Gas auf die Weltmärkte treffen, was den Preis drücken würde. Unter einer US-Präsidentin Kamala Harris dürften neue Explorationsprojekte nur sehr schwer zu genehmigen sein, was die Öl und Gas-Versorgung drosselt und somit den Preis nach oben treibt.

Allein schon ein Kopf an Kopf-Rennen zwischen Trump und Harris würde daher in den kommenden Monaten für einen steigenden Ölpreis sorgen.










4. Ausblick: Carry-Trade Volumen von 20 Bio. USD muss aufgelöst werden



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6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und möglichst relevant für alle über 25.000 Heibel-Ticker Mitglieder machen. Deswegen haben wir über die Jahre folgendes Vorgehen für Leserfragen entwickelt:

• Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
• Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste PLUS Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Mitglieder von Interesse.
• Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werden in beiden Heibel-Ticker PLUS und free Varianten beantwortet.

Mit dieser Vorgehensweise habe ich möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen, die für möglichst viele Mitglieder relevant sind, dass meine Antworten einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bieten.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich viel Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und dadurch Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlte. Das war besonders den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern gegenüber unfair, denn diese dürfen erwarten, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle PLUS Mitglieder relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Abnehmspritze von Roche, Brasilien


Moin Herr Heibel,

Vielen Dank für die fundamentalen Artikel zu KI und GLP-1. Super interessant !
Es hilft mir damit sehr die Spreu vom Weizen zu trennen, besonders im KI Bereich.

Kleiner Witz aus dem Silicon Valley:
"Du möchtest eine Yacht in der Karibik? - Geh zu Investoren und sage ihnen, dass Du die Yacht 'AI-Lady' nennen wirst. Und schon bekommst du das Kapital dafür".

--DELETE_ME--
Eigentlich mache ich um Pharma einen grossen Bogen, da ich keine Lust habe, Pharmastudien zu verfolgen.
Ich möchte Sie trotzdem noch auf einen CHF Pharma Titel (ist bei mir im Dividende Bereich) aufmerksam machen, bei dem ich von meiner Regel abgewichen bin:
ROCHE aquiriert und investiert enorm im Schlankmacher Bereich:
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/pharma-roche-will-die-entwicklung-neuer-diaetmittel-beschleunigen/100056074.html
https://www.cnbc.com/2024/07/25/roche-wegovy-obesity-rival-to-be-part-of-a-suite-of-weight-loss-drugs.html
Ich freue mich natürlich über den für ROCHE grossen Kurssprung, der vom Turnaround und diesen Nachrichten ausgelöst wurde.
Zum Teil ist jedoch zu lesen, dass ROCHE mit der ausstehenden Entwicklung und den aktuellen Aquisitionen erst in 6-8 Jahren Geld im Schlankmacher Bereich verdient. Also ist ROCHE wie immer nur ein Trittbrettfahrer?
Ich finde jedenfalls keine Hinweise auf aktuelle Medikamente, die schon Einnahmen im Schlankmacher Bereich generieren.

--DELETE_ME--
Ich habe irgendwie im Hinterkopf, dass Sie sich auch für Brasilien interessieren:
Der BRL hat ggü. USD, EUR, CHF in einem Jahr über 20% an Wert verloren.
Und das bei einer Inflation von nur ca. 4%, wenn die offiziellen Zahlen denn überhaupt stimmen.

Die Ursache ist mir - glaube ich jedenfalls - klar: die brasilianische Zentralbank steckt in der Zwickmühle zwischen Inflationsbekämpfung (Zinsen runter in den letzten Jahren von 14% auf ca.10%) und Abzug von Investorengeldern in den vergleichsweise attraktiven USD (weniger polit./ökonom. Risiko bei ähnlicher Rendite). Jedenfalls senkt die Zentralbank jetzt erstmal die Zinsen nicht mehr.
Es war klar, dass besonders die "Schwellenländer" unter dem hohen Zinsniveau in US/EU leiden werden, aber so stark wie in Brasilien und mit so gravierenden sozialen Auswirkungen habe ich das nicht erwartet.

Hier ist eine nette Grafik die die um Inflation bereinigten Zinsen weltweit zeigt.
https://g1.globo.com/economia/noticia/2024/07/31/ranking-juros-reais.ghtml

Hier ein Überblick über die Inflation in BR: https://portal-da-inflacao-ibre.fgv.br/#!/inicio

Ich will sie jetzt nicht mit einer Einzelberatung nerven, aber mich interessiert schon ob, sie eine Meinung haben, wie sich weltweit das Zinsgefüge verschiebt, wenn die Zinssenkungsphase in USA/EU (nach hoffentlich bekämpfter Inflation) anfängt. Sie haben ja schon angedeutet, dass das Sentiment "ist die Rezession wirklich so schlimm?" die Märkte eher in einen Abschwung bringt.
Und ja, ich habe "Die Weltordnung im Wandel" von Ray Dalio gelesen..., trotzdem frage ich lieber nochmal nach.

Evtl. ergibt sich daraus ja sogar eine Schwellenländer Chance für uns, wenn es sonst erstmal abwärts geht... : NU Holdings, EMBRAER, SANTOS BRP, BRF SA, PETROBRAS, Rohstoffe, Währungen oder Schwellenländer Fonds ?

Herzliche Grüsse aus Fortaleza, Brasil
Meno

Nachtrag, ich habe mich vorher missverständlich ausgedrückt:
die Inflation ist in Brasilien auf ca 4% gesunken, trotzdem die Zinsen gesenkt wurden.
Jetzt hat die Zentralbank wieder die vermutlich steigende Inflation am Hals... bei gleichzeitig schwachem BRL wegen Investorenabzug.


ANTWORT
@ Roche: Ja, da wird deutlich, wie weit die Konkurrenz hinterher hinkt. Meines Wissens nach gibt es kein drittes Abnehm-Medikament in einer klinischen Studie Phase III. Dennoch werden Aktien von Unternehmen, die plötzlich darin forschen, über Nacht zweistellig nach oben katapultiert. Novo Nordisk und Eli Lilly werden jährlich verbesserte Versionen herausbringen, so dass die Konkurrenz lange brauchen wird, um aufzuschließen …, geschweige denn dann, wenn es soweit sein sollte, die erforderliche Produktionskapazitäten hat. Novo Nordisk ist hoch bewertet und ich überlege permanent, etwas davon zu verkaufen …, behalte die Aktien dann aber doch, wenn ich mir den Vorsprung vor Augen führe.

@ Brasilien: Spannende Gedanken, die Sie da äußern. Ja, ich interessiere mich für Brasilien, weil ich ein wenig Portugiesisch spreche. Aber ich muss zugeben, dass ich keinen tieferen Einblick in das Land habe. Bei mir kommt an, dass die politische Landschaft dort permanent am Rande eines Umbruchs steht. Das ist nicht gerade hilfreich für Investoren. Da sieht es in Argentinien in meinen Augen viel besser aus, denn der jetzige Amtsinhaber hat bereits schmerzhafte Reformen umgesetzt und erfreut sich noch immer einer - wenn auch knappen - Mehrheit in der Bevölkerung. Aber Sie haben recht, wir befinden uns in einer Zeit der Deglobalisierung. Und da haben es Schwellenländer erstmal schwer, da internationales Kapital tendenziell abgezogen wird.


Abnehmpille: Gewöhnungseffekt & Generika


Hallo Herr Heibel,

es gibt einen Punkt in ihrer Argumentation zu GLP-1 (relevante Auszüge unten kursiv), welchen ich nicht ganz nachvollziehen kann. Und zwar den nach der Notwendigkeit einer lebenslangen Medikamenteneinnahme.

Desweiteren sollte man das Risiko der Patente / Generika nicht unterschätzen.
Ich weiß nicht ob ich dazu hier im Heibel-Ticker oder im Internet gelesen habe.
Zwei Einflussgrößen sind dabei meiner Meinung nach nicht betrachtet worden.


Notwendigkeit lebenslangen Medikamenteneinnahme?
Ich finde den Vergleich zu einer Kur hervorragend. 👍
Aber wie lange dauert eine Kur? 4-6 Wochen?
Meist wird man dort "bekocht".
Dazu üblicherweise auch eine andere Tagesroutine als daheim.
Dann wird man nach Hause entlassen, muss selbst kochen oder greift vielleicht wie gewohnt auf Fertiggerichte zurück.
Das gleiche Problem wie bei allen Diäten, dass der "Behandlungzeitraum" viel zu kurz für eine Umstellung von Gewohnheiten ist.

Wenn ich mir die Behandlung mit GLP-1 nun als 2- bis 3-jährige "Kur daheim" vorstelle, bei der ich weiterhin selbst kochen muss, ohne plötzliche Umstellung der Tagesroutine, kombiniert mit weniger Hungergefühl, mehr Völlegefühl, sowie dem Bedarf nach zumindest etwas regelmäßigem Sport um gegen den Muskelabbau vorzugehen ...
Die Chance, dass sich da eine dauerhafte Gewohnheitsumstellung (Ernährung, Sport, ...) "einschleicht" halte ich für sehr hoch.
Die Notwendigkeit einer lebenslangen Medikamenteneinnahme sehe ich daher nicht. Oder übersehe ich hier etwas Grundlegendes?

Ich teile die Ansicht, dass bis auf weiteres der Absatz dieser Medikamente nur durch die Produktionskapazitäten limitiert ist.
Endlos fortschreiben sollte man den Bedarf aber nicht.


Patente / Generika
Bei Medikamenten in dieser Preisklasse, und mit einer solchen "Strahlkraft" in das Gesundheitssystem, sollte man die "Kreativität" der Verbraucher und der involvierten (staatsnahen) Instanzen nicht unterschätzen.

Ich unterstelle dabei keinen Rechtsbruch, sondern das Einwände von Generika-Herstellern tendenziell eher wohlwollend geprüft werden.
Eine Aussage (wahrscheinlich aus dem Internet) das mit Generika nicht vor Mitte der 40er zu rechnen sei, wage ich zu bezweifeln. Ich würde da eher auf die sehr frühen 30er tippen, wobei die Aktienmärkte dies üblicherweise frühzeitig einpreisen.

Und was die Verbraucher angeht:
Wenn es mit der Abnehmpille klappt, und diese nicht täglich sondern wöchentlich eingenommen werden kann, bin ich mir sicher, das diese zum Top-Urlaubssouvenir aus Ländern mit schwächerem Patentrecht als USA/EU wird. Ich meine hierbei offizielle(!) Generika für ärmere Länder.
Bei den "blauen Pillen" war es seinerzeit ähnlich. (50 Pillen zwischen Ibu, Loperamid & Co fallen einfach nicht weiter auf.)
Wie groß der Marktanteil der Touristen am Gesamtabsatz sein kann, vermag ich aber nicht abzuschätzen.



Auszüge aus Heibel-Ticker:
Man weiß, dass das GLP-1 Hormon im Gehirn das Hungergefühl zurückdrängt und gleichzeitig für eine langsamere Verdauung sorgt.
Das heißt, Sie haben nicht nur weniger Hunger, sondern das Völlegefühl hält länger an.
...
Genau wie bei Diabetes wird dem Körper nicht beigebracht, dünn zu sein oder weniger Hunger zu haben. Sobald man Wegovy oder Zepbound absetzt, steuert der Körper auf sein ursprüngliches Gewicht zu. Die Kunden von Novo Nordisk und Eli Lilly müssen also ein Leben lang Kunden bleiben.
...
Denn viele Menschen "können" ihre Essgewohnheiten nicht ändern. Theoretisch könnten sie es und wenn man sie auf eine Kur schickt, stellen sich positive Effekte sofort ein. Doch zu Hause verfallen sie häufig umgehend wieder in die alten Muster und nehmen wieder zu.


Mit freundlichen Grüßen
Daniel aus Essen

ANTWORT
Vielen Dank für Ihre Gedanken.

@Gewohnheit: Ja, Sie übersehen, dass viele Menschen aufgrund anderer Rahmenbedingungen (Dispositionen) zu Fettleibigkeit neigen. Bspw. durch psychische Erkrankungen und die damit einhergehenden Medikamente, die eine Fettleibigkeit als Nebenwirkung mit sich führen. Die Abnehmpille ist für chronisch Übergewichtige gedacht, nicht für diejenigen, die durch ein wenig mehr Sport und mehr Disziplin vielleicht selber dagegen ankommen könnten. Aber ich kann Ihre Argumentation nachvollziehen, es wird bestimmt einige Menschen geben, die nach einer Medikamentenphase dann auch ohne zurecht kommen.

@Generika: Der Aufbau der Produktionskapazitäten ist exorbitant teuer, wie wir derzeit an Novo Nordisk und Eli Lilly sehen. Möglich ist natürlich alles. Aber ich würde denken, dass nur wenige Menschen importierte Pillen nehmen. Jeder, der zur Zielgruppe gehört (siehe oben: chronische Fettleibigkeit), wird lieber das über ein Rezept durch die Krankenkasse bezahlte Medikament auf offiziellem Weg nehmen. Nur eine kleine Anzahl wird das Abenteuer von Importen auf eigene Kosten eingehen.


Snap & Pinterest versus Meta


Lieber Herr Heibel, ich bin immer wieder über Ihre tiefen Research Ergebnisse wie die über die Chipsituation verblüfft. Immer wieder lese ich auch in amerikanischen Börsenmedien über die Margenstärke der sog. Kommunikations-Dienstleister, also nicht der originären Netz etc Provider, sondern von Firmen wie Pinterest, Snap etc., die über größere Margen als zB die Chipindustrie und sonstigen Tech Giganten verfügen sollen. Ich kenne aber nur die obigen zwei. Könnten Sie sich nicht mal dieses Themas annehmen bitte ?
Gruss aus dem Rheinland und den immer noch im Urlaub befindlichen Thomas Tim aus Düsseldorf

ANTWORT
Auch Snap und Pinterest haben diese Woche Q-Zahlen vorgelegt. Die Zahlen waren eine Enttäuschung. Der Grund ist den Zahlen und Unternehmensmeldungen kaum zu entnehmen, ich kenne ihn trotzdem: Im Wettbewerb mit Facebook und Instagram, den beiden Diensten von Meta, haben Pinterest und Snap keine Chance. Mark Zuckerberg hat eine eigene KI gebaut, die das Ausliefern von Werbung und weiteren Inhalten besser optimiert, als dies irgendein Wettbewerber derzeit vermag. Wenn Sie also in diesem Bereich investieren möchten, dann in Meta.




7. Übersicht HT-Portfolio



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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



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