Heibel-Ticker PLUS Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
19. Jahrgang - Ausgabe 39 (27.09.2024)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: DAX stürmt Richtung 20.000 |
2. | So tickt die Börse: Unzählige positive Ereignisse führen zu DAX-Rallye |
- Großes Konjunkturprogramm in China | |
- Saudi-Arabien kündigt Förderausweitung an | |
- Rückläufige Zinsen | |
- Landtagswahlen führen zu politischem Wandel | |
- Quartalszahlen von Micron, Zuckerbergs KI-Brille | |
- Hoffnung auf Frieden | |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Anleger feiern neue Allzeithochs |
- Interpretation | |
4. | Ausblick: Bedeutung von China-Stimulus & KI-Entwicklungen für unser Portfolio |
- OpenAI strebt Kommerzialisierung an | |
5. | Update beobachteter Werte: Novo Nordisk, PVA Tepla |
- Novo Nordisk: Die Messer sind gewetzt | |
- PVA Tepla: Micron ist bis Ende 2025 ausverkauft | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: DAX stürmt Richtung 20.000
Liebe Börsenfreunde,
Mit +4% stürmt der DAX von Allzeithoch zu Allzeithoch. In Kapitel 2 zeige ich die vielen verschiedenen Ereignisse auf, die zu dieser Rallye führten: Öl, China, Zinsen, Geopolitik und Chip-Nachfrage.
Das Anlegersentiment zeigt Euphorie und Partylaune. Doch gleichzeitig sichern sich Anleger stark gegen fallende Kurse ab. Was dies für die kommenden Wochen am Aktienmarkt bedeuten könnte, analysiere ich in Kapitel 3.
Den Einfluss der chinesischen Konjunkturförderung auf einzelne Aktien analysiere ich in Kapitel 4. Insbesondere unsere Portfoliotitel habe ich im Blick. Das Ergebnis: So wirklich stark ist die Auswirkung nicht. Andere Gründe scheinen einen stärkeren Einfluss zu haben.
ChatGPT Mutter OpenAI möchte die gemeinnützige Organisationsstruktur abwerfen. Was dies bedeutet, sowohl für die KI-Entwicklung als auch für die Kunden von OpenAI wie Apple, Microsoft, aber auch Amazon und Meta, bespreche ich ebenfalls in Kapitel 4.
Novo Nordisk CEO Lars Fruergaard Jørgensen wurde diese Woche von Bernie Sanders vor den US-Senat zitiert. Der Vorwurf: Preistreiberei bei der Abnehmspritze Wegovy. Doch in Wirklichkeit wird das Gesundheitssystem der USA kritisiert, Novo Nordisk ist lediglich prominent genug, um für die nötige Aufmerksamkeit zu sorgen. Mehr dazu sowie weitere Updates zu unseren Heibel-Ticker Portfoliotiteln lesen Sie in Kapitel 5.
Die heutigen Leserfragen in Kapitel 6 behandeln Themen wie Festgeld als Alternative zu den von mir vorgeschlagenen Anleihen sowie das US-Unternehmen Fair Isaac Corp, das den FICO-Score für die Einstufung der Kreditwürdigkeit der US-Bürger ausgibt, quasi die Schufa der USA. Ein interessantes Unternehmen.
Wie immer gibt es einen tabellarischen Überblick über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Unzählige positive Ereignisse führen zu DAX-Rallye
Zinssenkungen in der westlichen Welt, Konjunkturhilfen in China, rückläufige Energiepreise, herausragende Quartalszahlen von Micron bis hin zu den Wahlergebnissen: Der DAX sprang diese Woche um 4% nach oben. Zuvor schien es unmöglich, jetzt schon die 19.000 Punkte nachhaltig zu überspringen. Doch inzwischen kommt das zum Jahreswechsel noch unvorstellbar erscheinende Ziel von 20.000 Punkten für den DAX in greifbare Nähe.
Doch nicht das eine Ereignisse führte zur DAX-Rallye, wie ich Ihnen gleich zeigen werde. Vielmehr fallen in diesen Tagen viele positive Ereignisse zusammen.
Großes Konjunkturprogramm in China
Abbildung 1: Chinesischer Shenzen Aktienindex und DAX entwickeln sich zuletzt unabhängig voneinander
Immer wieder hören wir in den Finanzmedien, der DAX (weiße Linie) hänge stark an der chinesischen Wirtschaft und entwickle sich daher unabhängig von den Problemen in Deutschland. Zum zweiten Teil der Aussage möchte ich nichts sagen, doch die Abhängigkeit von China ist zumindest im laufenden Jahr 2024 nicht zu erkennen. Insbesondere die Rallye seit Anfang August findet zu einer Zeit statt, in der der chinesische Aktienmarkt (blaue Linie) Federn ließ.
Anfang der Woche senkte die People’s Bank of China (PBOC) überraschend den chinesischen Leitzins und lockert die Reserve Vorschriften für Banken. Wenige Tage später wurde ein Plan vom Politbüro veröffentlicht, wie der chinesische Immobiliensektor unterstützt werden soll. Im August waren die Neubau-Preise so stark gefallen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Im Gespräch ist ein Immobilienprogramm im Volumen von 260 Milliarden €, mit dem sowohl Hauskäufer als auch die Gemeinden unterstützt werden sollen.
Es handelt sich um das größte Hilfsprogramm Chinas seit Corona und zeigt doch eine gewisse Not, aus der heraus diese Hilfen auf den Weg gebracht werden. Wir wissen ja, dass in China das jährliche Wachstum im Voraus festgelegt wird. Für 2024 wurden 5% vereinbart, aktuelle Zahlen deuten auf ein Wachstum von nur 4,8% hin.
Aktien in China sprangen diese Woche um 16% an, in Hongkong um 13%. Das große Plus im DAX wird von vielen auf die besondere internationale Ausrichtung der DAX-Konzerne im Gegensatz zu den Unternehmen im S&P 500 zurückgeführt. Der S&P 500 ist diese Woche lediglich um 0,5% angestiegen. Mag sein, dass DAX-Unternehmen stärker in China engagiert sind als das durchschnittliche S&P-Unternehmen, dennoch erscheint mir diese Erklärung allein zu kurz gesprungen.
Dennoch lässt sich der Effekt in der DAX-Familie sehen: Insbesondere Einzelhändler mit starkem Geschäft in China sprangen diese Woche an. Adidas und Puma (Hinweis: Puma befindet sich im Heibel-Ticker Portfolio) je +9%, Hugo Boss +11%. Der gesamte Einzelhandel stieg diese Woche um durchschnittlich 7,3% an.
Auch unsere Autobauer konnten profitieren: Porsche +15%, BMW +10%, Schaeffler +8%, im Durchschnitt stiegen Aktien der Automobilbranche um 6,9% an. Doch den Autoaktien dürfte auch eine aufkeimende Diskussion in Deutschland über eine erneute Abwrackprämie geholfen haben.
Saudi-Arabien kündigt Förderausweitung an
Mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine sprang der Ölpreis an, doch schon bald hatten sich neue Vertriebsrouten etabliert: Russland fand schnell Abnehmer für sein Öl, so dass es letztlich zu keiner Reduktion des Ölangebots auf den Weltmärkten kam. Im Gegenteil, zur Kriegsfinanzierung fördert Russland seither mehr denn je. Das OPEX+-Abkommen wurde nicht eingehalten, weder von Russland noch von einigen anderen OPEC-Mitgliedern, behauptet nun Saudi-Arabien und kündigt an, ab Dezember die tägliche Fördermenge deutlich auszuweiten.
Weltweit kann kein Land preislich mit Saudi Arabien mithalten. Das Land ist an einem kontrollierten Ölpreis interessiert, um das gesamte System zu stabilisieren. Doch wenn die Partner nicht mitspielen, ist das Land auch in der Lage, einen Preiskampf loszutreten. Und das scheint nun zu geschehen.
Wir dürfen gespannt sein, auf welches Niveau Saudi-Arabien den Preis drücken wird. Derzeit notiert das Öl knapp unter 70 USD/Fass WTI. Nun sind Preise unter 60 USD/Fass denkbar, einige Analysten geben gar ein Ziel von 40 USD/Fass an.
Insbesondere die Chemieindustrie gilt in Deutschland als energieabhängig. Ein rückläufiger Energiepreis hilft der energieintensiven Industrie und so stiegen diese Woche die Aktien von Fuchs Petrolub um 11%, Lanxess um 10% und Brenntag um 9% an. Im Durchschnitt stiegen Chemie Aktien um 6,3%.
Rückläufige Zinsen
Den vermutlich größten Effekt werden die rückläufigen Zinsen haben, die wir derzeit insbesondere bei kurz laufenden Papieren sehen. Und hier freut sich insbesondere die USA über eine nach wie vor robuste Konjunktur, so dass zumindest dort eine Rezession vermieden werden könnte. In Deutschland befinden wir uns nach Meinung einiger Volkswirte bereits seit Ende 2023 in einer Rezension.
Das Ganze kommt mir jedoch ein wenig verworren vor. Ich zeigte vor Wochen, dass Zinssenkungen in der Vergangenheit häufig zu spät erfolgten, um eine Rezession zu verhindern. Stets gab es einen Crash an den Börsen. Diesmal scheint es lediglich in den USA die Möglichkeit zu geben, dieses Szenario zu verhindern. In Deutschland ist es bereits zu spät dafür und entsprechend würde eigentlich ein Crash ins Bild passen. Doch der bleibt bislang aus.
Immerhin startete der DAX seine aktuelle Rallye unmittelbar nach der Zinssenkung durch die EZB am 12. September. Die rückläufigen Zinsen sind offensichtlich eine wichtige Komponente.
Landtagswahlen führen zu politischem Wandel
Vielleicht haben die jüngsten Landtagswahlen auch einen positiven Einfluss auf die Börsen. Ich will mich hier gar nicht über die AfD oder das BSW auslassen, sichtbar nach jüngsten Wahlen ist in jedem Fall eine große Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Kurs der Ampel. Im Anschluss können wir nun beobachten, wie sich innerhalb der SPD Widerstand gegen die eigene Führung bildet. Bei den Grünen ist die Führung gleich zurückgetreten.
Anleger, die erfahrungsgemäß ein wenig konservativer eingestellt sind als der Durchschnitt der Bevölkerung, hoffen offensichtlich auf einen Richtungswechsel der Ampel-Koalition, oder aber sie sehen bereits einen Regierungswechsel hin zur CDU.
Doch eine eventuelle Vorfreude auf einen eventuellen Regierungswechsel kann keinen allzu großen Einfluss auf die Aktienmärkte haben, denn der DAX ist ja auch unter der Ampel-Regierung bereits sehr gut gelaufen (+23% seit Ende 2021).
Quartalszahlen von Micron, Zuckerbergs KI-Brille
Micron liefert Speicherchips für die Computerindustrie. Dabei spielen die High Performance Memories (HPM) eine wichtige Rolle für die Hochleistungsrechner, mit denen die KI trainiert wird. Die Quartalszahlen von Micron fielen besser aus als von Analysten erwartet. Doch die wirklich überraschend positive Meldung folgte erst im anschließenden Conference Call. CEO Sanjay Mehrotra berichtete, dass diese Chips bis Ende 2025, also bis Ende nächsten Jahres, bereits heute ausverkauft seien.
Diese Meldung für half der KI-Industrie zu einer erneuten Rallye. Micron legte 19 % zu. AMD, 7%, Nvidia 5%.
Was in Deutschland kaum Beachtung fand, in meinen Augen aber revolutionär ist, waren die Neuigkeiten aus dem Hause der Facebook-Mutter Meta. Zum einen wurde das Llama 3 Modell von Meta überarbeitet. Es ist das Large Language Modell (LLM), mit dem auf Facebook und Instagram passende Werbung gefunden und künftig auch erstellt werden kann. Im Gegensatz zu den meisten anderen großen KI-Modellen hat sich Meta dafür entschieden, dass LLM als Open Source zu entwickeln. Meta veröffentlichte auch eine neue Version der VR Brille Quest, die im Wettbewerb zur VisionPro von Apple steht.
Doch das wirklich Revolutionäre war die neue Orionbrille, die in Zusammenarbeit mit Ray Ban das AR-Erlebnis auf normale Sonnenbrillen bringen soll. Marc Zuckerberg kündigte an, dass die Brillen in der Lage sein werden, Hologramme von beispielsweise Konferenzteilnehmern einzublenden.
Bislang haben Apple und Meta stets ihren unterschiedlichen Ansatz betont. Apple baut mit der VisionPro eine AR-Brille, Meta bietet mit der Quest eine VR-Brille an. AR steht für Augmented Reality, der Nutzer nimmt seine Umgebung wahr und Objekte werden in die Umgebung eingefügt. VR steht für Virtual Reality, der Nutzer wird in eine komplett andere Welt entführt.
Niemand kann sich vorstellen, dass Menschen mit der VisionPro künftig durch die Welt laufen. Doch gerade das ist der Vorteil einer AR-Brille gegenüber der VR Brille. Eine AR-Brille muss also miniaturisiert werden. Marc Zuckerberg scheint hier einen Schritt voraus zu sein.
Ich würde das dennoch nicht zu hoch bewerten, denn Zuckerberg lebt eine andere Strategie als Tim Cook, der CEO von Apple. Bei Apple muss ein Produkt perfekt sein, bevor man es in den Verkauf gibt. Marc Zuckerberg sieht jedoch gerade in einer verfrühten Markteinführung die Chance, frühzeitig Kundenerfahrungen für die Weiterentwicklung zu erhalten und umzusetzen. Wir dürfen also keine perfekte AR-Brille erwarten, wenn diese von Meta Mitte Oktober in den Markt gegeben wird.
Dennoch ist selbst Nvidia CEO Jensen Huang voll des Lobes für das Smart Glas von Meta. Das Gewicht von nur 100 g sei eine große Sache. Die Helligkeit, der Kontrast und der Blickwinkel seien exzellent. Auch das Tracking der Augen und der Kopfbewegung funktioniere sehr gut. Das ist ein wertvolles Lob vom Popstar der KI-Branche. Marc Zuckerberg selbst betont, dass gerade die KI-Entwicklung der vergangenen Monate zu großen Fortschritten in der sinnvollen Nutzung dieser Brille geführt habe. Außerdem habe man für AR-Brille eine vollständig neue Technologie der Bildgebung entwickelt. Bildschirme, die Zeile für Zeile aufgebaut werden, hätten bei der Brille nicht funktioniert.
Der Weg zur AR-Kontaktlinse mag zwar noch weit sein, aber die Richtung ist bereits eingeschlagen.
Hoffnung auf Frieden
Ich weiß nicht, ob ich das als positive oder negative Entwicklung hier aufführen soll. Selenskyj habe einen Friedensplan, Berichten zufolge sei er zu Gebietsabtretungen an Russland bereit. Das hört sich für mich an, als stoße er in die gleiche Richtung wie Donald Trump, dem nachgesagt wird, den Status Quo an der Front mit wenig Veränderungen als Friedenslösung durchdrücken zu wollen.
Kamala Harris lehnte eine solche Idee bereits ab. Für sie sei das kein Friedensplan, sondern eine Kapitulation, Minute 1:48, und das käme für sie nicht infrage. Ich möchte erneut darum bitten, nicht in Partei-Schubladen zu denken. Aber wenn Selenskyj schon zu Kompromissen bereit ist, um Frieden für sein Volk herzustellen, wie können die USA diesen Wunsch ablehnen? Waffen, die für eine Rückeroberung der verlorenen Gebiete erforderlich wären, werden ihm verwehrt. Gleichzeitig werden ihm Friedensverhandlungen untersagt. Mit solchen Aussagen liefert man gerade denen Argumente, die von Kriegstreiberei der USA sprechen. Das können wir nicht gebrauchen.
Ich bin gespannt, wie lange Kamala Harris diese widersprüchliche Haltung im Wahlkampf aufrecht erhalten wird.
Im Nahen Osten scheint Israel in der Lage zu sein, das zu tun, was der Ukraine verwehrt wird. Mit brutaler Härte geht man gegen die Hamas sowie nun auch gegen die Hisbollah vor. So zynisch das klingen mag, doch gerade dieses kompromisslose Vorgehen nährt bei einigen Beobachtern die Hoffnung, dass Israel seine Widersacher schon bald zufriedenstellend (aus Sicht Israels) im Griff haben wird.
Die Börse hat kein Herz. An der Börse zählt bereits die Aussicht auf einen Frieden, egal, wie dieser auch aussehen mag, als positiv.
So, nun haben wir eine ganze Reihe von Ereignissen diskutiert, die vermutlich in Summe dazu geführt haben, dass der DAX diese Woche um 4% nach oben schoss. Schauen wir uns mal die Entwicklung der wichtigsten Indizes im Wochen Vergleich an.
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 27.9., 21:00 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ |
DAX | 19.474 | 4,0% | 16,2% |
S&P 500 | 5.737 | 0,5% | 20,6% |
Nikkei | 39.830 | 5,6% | 19,0% |
Shanghai A | 3.704 | 15,7% | 18,7% |
Euro/US-Dollar | 1,12 | 0,0% | 1,0% |
Euro/Yen | 158,81 | -1,2% | 1,9% |
10-Jahres-US-Anleihe | 3,75% | 0,03 | -0,11 |
Umlaufrendite Dt | 2,10% | -0,06 | 0,07 |
Feinunze Gold | $2.647 | 0,9% | 28,3% |
Fass Brent Öl | $71,98 | -3,8% | -6,8% |
Kupfer | $10.081 | 5,9% | 17,3% |
Baltic Dry Shipping | $2.091 | 5,8% | -5,8% |
Bitcoin | $65.894 | 4,8% | 56,4% |
Größter Gewinner ist der Aktienmarkt in China mit +15,7 %. Größter Verlierer ist das Öl mit -4,6 %. Beide Ereignisse, die dahinter stecken, sind bullisch für die Aktienmärkte. Doch wird das reichen, um die Rallye bis zum Jahresende weiterlaufen zu lassen?
Schauen wir uns zunächst mal das Anleger-Sentiment an.
3. Sentiment: Anleger feiern neue Allzeithochs
Trotz Feierlaune vor einer Woche stieg der DAX um weitere 4 % an. Wir hatten vor einer Woche keine Sentiment Schieflage festgestellt und daher trotz der Feierlaune weitere Kursgewinne für möglich gehalten.
Mit +4,5% notiert das Anlegersentiment auch diese Woche wieder auf Party Niveau. Verständlich, wenn wir uns die Aktienrallye anschauen.
Nur langsam folgt auch die Selbstzufriedenheit, die mit einem Wert von 2,6% den höchsten Wert seit einem halben Jahr erreicht.
Nach einem kräftigen Kurssprung sinkt normalerweise die Erwartung an weitere Kursgewinne. So war es zumindest in der Vorwoche. Diese Woche bleibt die Zukunftserwartung jedoch mit einem Wert von 1,4 % fast konstant zur Vorwoche. Der Kurssprung muss also Ursachen haben, die ein nunmehr höheres Aktienmarktniveau rechtfertigen. In Kapitel zwei habe ich eine Reihe von Ereignissen aufgelistet und kommentiert, die ich als Ursache dafür ausgemacht habe.
Auch die Investitionsbereitschaft verbleibt mit 1,5 % auf einem moderat positiven Niveau, dass leicht höher ist als in der Vorwoche. Auch für diesen Anstieg würde ich die Ereignisse verantwortlich machen, die für den Kurssprung sorgten.
Das EUWAX-Sentiment der Privatanleger bleibt bei -5% und zeigt weiterhin eine moderate Absicherungsneigung gegen fallende Kurse.
Ähnlich sieht es beim Put/Call Verhältnis an der Eurex aus, wo das Verhalten der institutionellen Anleger abzulesen ist. Der Wert von 1,76% ist deutlich niedriger als vor einer Woche. Institutionelle Anleger sichern sich nach dem Kurssprung nun auch wieder verstärkt ab.
Und auch das Put/Call-Verhältnis der CBOE ist deutlich gesunken und zeigt, dass auch Anleger in den USA verstärkt ihre Positionen mit PUT-Optionen absichern.
US-Fondsmanager haben in der abgelaufenen Woche kaum an ihrer Investitionsquote gedreht, sie bleibt bei 87%.
Die Polarisierung unter den Privatanleger nimmt weiter zu. 50% Bullen stehen nur noch 24% Bären gegenüber.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeige mit 68% moderate Gier an. Der Short Range Oscillator des S&P 500 notiert im deutlich überkauften Bereich. Zumindest kurzfristig sollte man eher nach Positionen im Portfolio schauen, die verkauft werden können. Für Käufe sollte man auf einen Rücksetzer warten.
Interpretation
Der DAX legte diese Woche 4% zu. Man kann es keinem Anleger verübeln, wenn er da in Partylaune verfällt. Auch wenn die Werte schon ein Niveau erreichen, daß Euphorie widerspiegelt, ist das noch kein akutes Warnsignal, solange diese Feierlaune gerechtfertigt ist.
In der Sentimentanalyse schauen wir in erster Linie nach Stimmungsschiefständen, also einer Stimmung, die nicht zur Realität passt. Nachdenklich macht in diesem Umfeld lediglich die schwache Konjunktur in Deutschland, die so gar nicht zu den Allzeithochs im DAX passt. Wird hier die Realität verkannt oder können sich die international ausgerichteten DAX-Unternehmen tatsächlich von der inländischen Rezession lösen?
Der Blick auf die vorläufigen Ergebnisse meiner animusX-Umfrage zeigt, dass Anleger ihre Shortquote stark erhöht haben. Was wir also schon im Put/Call-Verhältnis sahen, und auch aus dem EUWAX-Sentiment ablesen kommen, spiegelt sich in unserem umfangreichen Umfrageergebnis.
Abbildung 2: animusX Shortquote: Nur 6 Wochen in 18 Jahren war die Shortquote höher
Nur sechsmal in den vergangenen 18 Jahren war die Shortquote im DAX höher. Fünfmal folgte in den anschließenden 6 Monaten ein Kursanstieg im DAX, nur einmal gab's ein kleines Minus. Durchschnittlich stieg der DAX um 12,25% an, wenn unsere Umfrageteilnehmer so stark auf fallende Kurse wetteten.
Erklärung für diese Erkenntnis liefert die Sentimenttheorie, derzufolge die Sentimentanalyse in bestimmten Bereichern als Kontraindikator interpretiert wird. Wenn viele Anleger auf fallende Kurse spekulieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass genau dies eintritt, gering. Vielmehr haben ja schon alle ihr Portfolio so ausgerichtet, dass sie von fallenden Kursen profitieren, oder aber fallende Kurse ihnen nichts ausmachen würden. Wer soll denn nun noch Aktien verkaufen, wenn viele Anleger dies schon getan haben?
Vielmehr würden leicht fallende Kurse bereits zu Gewinnmitnahmen bei den short positionierten Anleger führen. Sie würden ihre Short-Position durch Aktienkäufe eindecken, was dann wie ein Sicherheitsnetz unter dem aktuellen Kursniveau wirkt. Ein Crash ist vor diesem Hintergrund unwahrscheinlich, da frühzeitig Gewinnmitnahmen, also Deckungskäufe, jeden Kursrutsch auffangen würden.
Im gegensätzlichen Fall, wenn die Kurse zu steigen beginnen, werden die derzeit so stark short positionierten Anleger rote Zahlen in ihrem Portfolio sehen. Steigende Kurse führen zu Kursverlusten in den Short-Positionen. Je nachdem, wo die Schmerzschwelle eines jeden short positionierten Anlegers liegt, wird es bei steigenden Kursen und somit zunehmendem Verlust im Portfolio dann irgendwann zu Deckungskäufen kommen, um die Verluste einzugrenzen.
Solche Deckungskäufe treiben die Rallye dann weiter, man spricht von einer Short Squeeze. Die short positionierten Anleger werden ausgequetscht.
Zurück zu den in Kapitel 2 aufgelisteten Ereignissen, die für die Rallye gesorgt haben könnten: Vielleicht müssen wir bereits eine Short Squeeze als weitere Möglichkeit hinzu addieren. Vielleicht befinden wir uns bereits in einer Short Squeeze.
4. Ausblick: Bedeutung von China-Stimulus & KI-Entwicklungen für unser Portfolio
Ich habe für einige Unternehmen nachgeschlagen, wie groß der Umsatzanteil in China ist. Hier mein Ergebnis:
Chinageschäft
Apple 17,8%
Nvidia 16,6%
AMD 14,7%
Microsoft 11,2%
Linde 7,7%
Nextracker 5,2%
Eli Lilly 4,4%
Amazon 4,1%
Alphabet 3,1%
Palo Alto 2,1%
Nextracker ist zwar um 6% angestiegen, Nvidia jedoch nur um 3% und Palo Alto lief diese Woche seitwärts. PVA Tepla und Puma sind beide stolz darauf, wenig Chinageschäft zu haben. Daher wundert mich deren Kurssprung um inzwischen jeweils 8%. Zumal bei Nvidia die Meldung, dass Gründer und CEO Jensen Huang sein Verkaufsprogramm beendet habe, für einen Kurssprung von zwischenzeitlich 4% sorgte.
Es ist üblich, dass Insider regelmäßig Aktien verkaufen. Die Verkaufsabsicht wird frühzeitig festgelegt und kommuniziert. Anschließend wird der Verkauf von der beauftragten Bank mechanisch durchgeführt, im Falle von Jensen Huang liegen 6-8 Monate zwischen Auftragserteilung und Umsetzung. Es ist also daraus nicht abzulesen, dass Huang den Kurs für zu hoch hält. Vielmehr ist es durchaus üblich, ein wenig seines Vermögens aus der eigenen Firma herauszuholen, nachdem eine Aktie einen solchen Lauf hatte.
Auf der anderen Seite gibt es genügend Mahner: Chinas Wirtschaft sei am Ende und werde nur durch die Kraftanstrengung des Politbüros und der PBOC gestützt, aber nicht geheilt. Wie wir das im Westen halt so sehen. Gesund sind solche Einflussnahmen nicht, sie verzögern lediglich die Wirkung der heilenden Kräfte des Marktes, während die direkten Auswirkungen abgemildert werden.
Doch die Konjunkturhilfen sind so groß, dass Analysten bereits eine chinesische Aktienmarktrallye bis zum Jahresende voraussagen. Es würden noch weitere Hilfen folgen, so der Tenor, und jede erneute Hilfe sei eine positive Überraschung, die den Aktienmärkten weiter helfen.
Nun, so langsam kommen mir auch Zweifel auf, ob wir nochmals eine nennenswerte Korrektur sehen, bevor wir in die Jahresendrallye starten. Die letzten Korrekturen waren allesamt schwächer ausgefallen, als die konjunkturelle Lage es vermuten ließ. Vielleicht erleben wir den Crack-Up Boom, der, verstärkt durch eine Short Squeeze, die Aktienmärkte nochmals deutlich nach oben befördert.
Nach einem Crack-Up Boom würde dann eine um so schlimmere Korrektur folgen, ein Crash. Doch der Crack-Up Boom würde zunächst einmal mehrere Monate laufen, vermutlich bis ins Frühjahr hinein. Ich fühle mich an die Endphase der Internetblase erinnert, als die Nasdaq zwischen Herbst 1999 und März 2000 nochmals um 100% zulegen konnte.
Der September ist seinem Ruf als Crash-Monat zumindest nicht gerecht geworden. Mag sein, dass dieser noch Anfang Oktober nachgeholt wird, doch wenn auch das nicht geschieht, gebe ich grünes Licht für die kommenden Monate. Es gibt doch einige Entwicklungen, die kurz vor einer Entscheidung stehen und potentiell positiv von Anlegern aufgenommen werden könnten.
OpenAI strebt Kommerzialisierung an
OpenAI ist eine gemeinnützige Organisation, die im Oktober 2022 ChatGPT in den Markt gegeben hat. Sie werden sich erinnern: Vor einem Jahr warf der Aufsichtsrat den Gründer und Chef von OpenAI Sam Altman raus. Altman ging zu Microsoft und binnen weniger Stunden verkündeten hunderte Mitarbeiter von OpenAI, ebenfalls zu Microsoft zu gehen.
Die Kommunikationsdrähte glühten in den folgenden Stunden und am Ende blieb alles beim Alten: Altman blieb, und mit ihm blieben auch die Mitarbeiter. Microsoft ist der größte Kunde von OpenAI und setzt ChatGPT für den KI-Dienst CoPilot ein. Inzwischen setzt auch Apple auf ChatGPT.
Co-Gründer Ilya Sutskever steckte hinter der damaligen Revolte. Er hielt es für unangemessen, kommerzielle Ziele mit der KI zu verfolgen. Zunächst müssen man die KI-Nutzung regulieren und sich der Gefahren bewusst sein. Für ihn war Sam Altman der Kapitalist ohne Moral, den er stoppen wollte. Er schaffte es nicht und als logische Konsequenz verließ er Anfang des Jahres OpenAI, um ein eigenes KI-Unternehmen zu gründen. Sutskever gilt als der Kopf hinter der KI-Technologie von OpenAI.
Elon Musk gehört ebenfalls zu den Kritikern von Sam Altman. Immerhin hat Musk die Gründung von OpenAI als gemeinnützige Organisation mit einem hohen Betrag gefördert. Später wurde Musk hinausgeekelt. Bis heute lässt er keine Gelegenheit aus, um Sam Altman zu kritisieren, er würde ein mit Spendengeldern gegründetes, gemeinnütziges Unternehmen kommerziell missbrauchen.
Diese Woche folgt nun das nächste Kapitel: OpenAI möchte seine Rechtsform ändern und sich zu einem kommerziellen Unternehmen wandeln. Sam Altman solle in diesem Prozess ein 7%iger Anteil am Unternehmen gegeben werden. Nur als kommerzielles Unternehmen können man die schnelle Entwicklung der KI weiterführen. So die Begründung, mit der die Gemeinnützigkeit fallen gelassen werden soll. Elon Musk ist am Toben!
Nicht nur er, diese Woche verließen einige Führungspersonen das Unternehmen: CTO (Technologie-Chefin) Mira Murati geht nach sechs Jahren im Unternehmen. CRO (Research-Chef) Bob McGrew und Research Vize-Präsident Barret Zoph kündigten ebenfalls ihr Ausscheiden an.
Derweil spricht man über die nächste Integration von ChatGPT. Nach Version 4.0 wird derzeit Version .01 getestet. Die Entwickler berichten begeistert, dass Version 4.0 bei einem schweren Mathetest 27% lösen konnte, .01 könne 83% lösen. Ein weiterer Quantensprung.
Erreicht wurde der Qualitätssprung durch das Aufsplitten komplexer Fragen in mehrere kleine Aufgaben. Hier wird also gar kein neues LLM-Modell erstellt, sondern lediglich das Inferencing, also die Nutzung der vorhandenen KI überarbeitet. Wenn komplexe Aufgaben in mehrere Teilschritte zerlegt und die Antworten anschließend wieder zusammengesetzt würden, und wenn sodann nochmals das Ergebnis einer Fehlersuche unterzogen würde, wird dieser erneute Quantensprung erreicht, so die Entwickler.
Da ist OpenAI mit ChatGPT also derzeit der unangefochtene Marktführer. Genutzt wird die Technologie von Microsoft und nun auch von Apple (Apple Intelligence - AI). Meta hat ein eigenes Modell entwickelt, das Open Source Modell Llama, das ich in Kapitel 2 bereits beschrieben habe. Vierter im Bunde ist Amazon, die ebenfalls eigene KI-Lösungen entwickeln und trainieren.
Damit ist die Welt der KI-Entwickler überschaubar: OpenAI, Amazon und Meta. OpenAI konkurriert also mit zwei durchaus potenten Wettbewerbern und benötigt viel Geld, um mitzuhalten. Bislang konnte OpenAI auf die Microsoft-Infrastruktur zurückgreifen, um die erforderliche Rechenkapazität anzuzapfen. Doch mit Apple und weiteren Kunden an Bord wird Microsoft die Entwicklung nicht mehr so uneigennützig finanzieren. Eine normale Geschäftsform wäre aus diesem Blickwinkel tatsächlich hilfreich.
Bleiben die Bedenken an die Beherrschbarkeit der KI, nachdem der Geist erstmal aus der Flasche gelassen wurde.
Für uns als Anleger bedeutet dieser Blickwinkel jedoch noch etwas anderes: Wenn wir bei der KI-Revolution an erster Stelle dabei bleiben wollen, dann sollten wir uns die Aktien von Meta und Amazon näher anschauen.
Meta notiert auf einem EV/EBITDA von 16, der langfristige Durchschnitt liegt bei 15. Für das laufende Jahr 2024 wird ein Gewinnsprung von 26% erwartet, für 2025 dann nochmals 14%. Damit ist Meta nach meinen Kriterien immer noch ziemlich günstig bewertet, obwohl die Aktie im laufenden Jahr bereits um 60% zulegen konnte.
Amazon wird ebenfalls mit einem EV/EBITDA von 14 bewertet, doch der Durchschnitt lag in der Vergangenheit mit 21 deutlich höher. Im laufenden Jahr erwarten Analysten eine Gewinnverdopplung, für 2025 dann nochmals ein Plus von 17%. Im laufenden Jahr stieg die Aktie von Amazon um 23% an.
Beide Unternehmen kann man in meinen Augen im Falle eines Rückschlags kaufen. Es sind Unternehmen, die in den kommenden fünf Jahren die KI-Revolution definieren werden.
5. Update beobachteter Werte: Novo Nordisk, PVA Tepla
Im Wochenverlauf habe ich Updates zu unseren Portfolio-Titeln verfasst. Diese erhalten Sie nachfolgend zusammen aufgeführt.
Die Updates finden Sie generell jeweils nach der Veröffentlichung verfügbar unter Heibel-Ticker -> Portfolio -> 10 neueste Einträge und mit der Express-Funktion erhalten Sie die Updates direkt unterwöchig per E-Mail und SMS.
==========
Novo Nordisk: Die Messer sind gewetzt
Mo, 23. September um 16:50 Uhr
Wenn ein Unternehmen zum wertvollsten Unternehmen Europas aufsteigt, wie es Novo Nordisk gelang, erscheinen natürlich auch Neider auf der Bildfläche. Eli Lilly geht es in den USA ähnlich, doch zunächst scheint man sich auf Novo Nordisk einschießen zu wollen. Es lohnt der Blick ins Detail, damit wir uns nicht vom Kampfgeschrei ablenken lassen.
Zwei Themen kamen in den vergangenen Tagen auf: Zum einen sei die Abnehmpille von Novo Nordisk frühen Studienergebnissen zufolge wesentlich schlechter als die von Eli Lilly. Zum anderen würde Novo Nordisk mit einem monatlichen Preis von 1.350 USD für die Abnehmspritze Wegovy Kunden über den Tisch ziehen, während in Deutschland nur 140 USD bezahlt werden müssten, in Großbritannien sogar nur 92 USD.
Das sind Nebelkerzen, die aber dennoch einen Einfluss auf die Kursentwicklung haben: Novo Nordisk gab vergangene Woche 5% ab, diese Woche startet die Aktie mit weiteren -3%.
SCHWACHE STUDIENERGEBNISSE
Schauen wir uns also die beiden Themen näher an: Tatsächlich veröffentlichte Novo Nordisk am Freitag Studienergebnisse, aus denen hervorgeht, dass die Abnehmpille zwar zu deutlichem Gewichtsverlust führt, aber eine höhere Dosis nicht zu mehr Gewichtsverlust. Stattdessen steigen die Nebenwirkungen stark an.
Nun schrieb ich Ihnen erst vor 10 Tagen, dass die Abnehmpille von Novo Nordisk vergleichbare Ergebnisse zu Eli Lilly zeigte. Irgendwie passen die beiden Meldungen nicht zusammen, oder?
Tatsächlich handelt es sich um zwei unterschiedliche Ansätze. Novo Nordisk forscht derzeit parallel sogar an drei unterschiedlichen Ansätzen für eine Abnehmpille:
1. CagriSema: Weiterentwicklung von Wegovy.
CagriSema, eine Kombination aus Semaglutid (bekannt von Wegovy) und Cagrilintid, hat in klinischen Studien eine beeindruckende Gewichtsreduktion gezeigt. In einer Phase-2-Studie wurde eine Gewichtsreduktion von 15,6 % innerhalb von 32 Wochen erreicht, was über den Ergebnissen von Wegovy allein liegt. Da es sich um eine Weiterentwicklung eines bereits zugelassenen und bewährten Medikaments handelt, gilt dieser Ansatz als sehr vielversprechend für eine mögliche schnelle Markteinführung. Zu diesem Ansatz wurden vor 10 Tagen Studienergebnisse veröffentlicht.
2. Monlunabant: neuer Ansatz der kanadischen Biotech-Firma Inversago Pharma, die letztes Jahr für 1,1 Mrd. USD gekauft wurde.
Monlunabant, ein Typ 1 Cannabinoid-Rezeptor-Inversagonist (CB1-Rezeptor), zeigte in einer Phase-1-Studie eine moderate Gewichtsreduktion von etwa 3,3 % innerhalb von 28 Tagen. Es gibt Bedenken hinsichtlich möglicher neuropsychiatrischer Nebenwirkungen aufgrund der Wirkung auf das zentrale Nervensystem, die in späteren Studien genauer untersucht werden müssen. Ein ähnlicher Wirkstoff führte vor 20 Jahren zu einer erhöhten Suizid-Rate. Zu diesem Ansatz wurde am Freitag Studienergebnisse veröffentlicht.
3. Amycretin (neuer Ansatz):
Amycretin, eine Kombination von GLP-1 und Amylin, hat in frühen Studien beeindruckende Ergebnisse gezeigt. In einer Phase-1-Studie wurde eine Gewichtsreduktion von 13 % erreicht, was die doppelte Reduktion im Vergleich zu früheren Studien mit Semaglutid allein ist. Amycretin könnte aufgrund seiner dualen Wirkung auf Appetitregulation und Stoffwechsel besonders effektiv sein. Es wird sowohl in einer oralen als auch in einer subkutanen Form getestet, was zusätzliche Flexibilität bieten könnte.
Also: Die schwachen Studienergebnisse vom vergangenen Freitag betreffen nur einen von drei Ansätzen. Die Vorgehensweise zeigt, dass Novo Nordisk nicht alles auf eine Karte setzt, sondern sich für künftig vielfältige Anwendungen wappnet, bei denen die verschiedenen Eigenschaften unterschiedlicher Wirkstoffe gezielt eingesetzt, oder vielleicht sogar kombiniert werden.
PREISTREIBEREI
CEO Lars Fruergaard Jørgensen wird morgen vor dem US-Senat aussagen. Bernie Sanders wollte den US-Chef von Novo Nordisk vorladen, doch Konzernchef Jørgensen kam ihm zuvor und sagte freiwillig seine Teilnahme zu. Im Vorfeld machen Stories die Runde, dass Jørgensen sicherlich "gegrillt" werden wird, wie es vielen CEOs geht, die nach Washington zitiert werden.
In Wirklichkeit verfolgt Bernie Sanders eine ganz einfache Agenda: Er möchte die Profite der Pharma-Konzerne abschöpfen und die Krankenversicherung bezahlbar machen. Natürlich nimmt er sich ein prominentes Beispiel für hohe Preise heraus, und hier konnte er sogar zwischen einem US-Konzern (der natürlich verschont bleibt) und einem internationalen Konzern wählen.
Vielleicht ist Eli Lilly auch ein wenig geschickter: Der Preis für Zepbound liegt bei 1.060 USD pro Monat, also etwas unter dem Preis von Wegovy. Außerdem brachte Eli Lilly vor wenigen Wochen eine Billig-Version auf den Markt: Halbe Dosis und ohne den teuren und derzeit schwer lieferbaren Pen, dafür für nur 400-500 USD/Monat.
In meiner ausführlichen Analyse zu Novo Nordisk bin ich bereits auf den eklatanten Preisunterschied eingegangen. Dieser ist so zu erklären, dass Pharmakonzerne eine Hausnummer (=Preis) ausrufen und anschließend mit den Krankenkassen über Kickbacks verhandeln. Vom Umsatz mit den Medikamenten, die von den Krankenkassen "gepowert" werden, zahlt der Pharmakonzern sodann einen Anteil an die Krankenkassen aus, sozusagen als Dank.
Der hohe Listenpreis gilt somit nur für diejenigen, die keine Krankenkasse haben, was in den USA nicht wenige sind. Doch daran verdient Novo Nordisk nicht, vielmehr ist es eher ein sichtbares Zeichen dafür, wie kaputt das US-Gesundheitssystem ist. Und nun wird Novo Nordisk an den Hörnern gepackt und durch die Manege gezogen.
An den Einnahmen von Novo Nordisk wird sich dadurch wenig ändern. Bernie Sanders möchte vielmehr das Gesundheitssystem überarbeiten.
Somit sind beide Vorfälle nicht geeignet, den Erfolg von Novo Nordisk in Frage zu stellen. Wohl aber sind sie geeignet, die Aktie unter Druck zu setzen. Und dieser Druck könnte morgen, wenn Jørgensen vom Senat gegrillt wird, noch weiter zunehmen. Warten wir's ab. Aber wir warten ab, weil wir bei nächster Gelegenheit den zweiten Teil unserer Position kaufen wollen. An meiner Überzeugung für diese Aktie ändern die Geschichten nichts.
Alle Updates zu Novo Nordisk
PVA Tepla: Micron ist bis Ende 2025 ausverkauft
Do, 26. September um 16:20 Uhr
Gestern Abend veröffentlichte Micron Quartalszahlen, die über den Erwartungen liegen. Im Ausblick berichtet das Unternehmen, dass Hochleistungsspeicherlösungen, die für KI-Rechenzentren, sowie für Laptops und PCs gebaut werden, bis Ende 2025 bereits ausverkauft seien.
Die Aktie von Micron springt heute um 20% an. Im Kielwasser springt auch Nvidia um 2,5% an, PVA Tepla sogar um 6%.
PVA Tepla befindet sich seit Monaten im Sinkflug. Immer wieder sorgen überraschend positive Meldungen für einen Kurssprung, der dann in den folgenden Wochen wieder abgegeben wird. Das Unternehmen ist inzwischen extrem günstig bewertet.
Der Grund liegt im schwachen Auftragsbuch: Als Maschinenbauer arbeitet PVA Tepla Aufträge über einen längeren Zeitpunkt ab. Das Geschäft sieht also derzeit gut aus. Doch wenn sich das Auftragsbuch leert, fürchten Anleger um die Zukunft und verkaufen die Aktie.
Zuletzt sorgte die Meldung von Intel für eine erneute Verkaufswelle: Das Unternehmen hat die Milliardeninvestition in Brandenburg um (mindestens) zwei Jahre verschoben. Oberflächlich betrachtet schlossen Anleger daraus, dass es keinen Bedarf für neue Chip-Fertigungsanlagen gibt.
Doch tatsächlich gibt es nur keinen Bedarf für Chips von Intel. Halbleiter von AMD und Nvidia finden reißenden Absatz, auch Broadcom kann die Nachfrage nicht bedienen. Und nun sehen wir, dass auch Micron mit der Nachfrage nicht Schritt halten kann. Es ist also absehbar, dass neue Fertigungsanlagen benötigt werden, wenn auch nicht von Intel.
Großkunde von PVA Tepla ist aber auch Siltronic. Das Unternehmen baut Fertigungsanlagen für Infineon und Infineon baut Chips insbesondere für die Automobilbranche. Ich habe darauf gesetzt, dass die Kristallzuchtanlagen von PVA Tepla nicht nur von Infineon, sondern auch von anderen Chip-Produzenten genutzt werden. Außerdem setze ich nach wie vor darauf, dass die Umstellung des Geschäfts auf einen neuen Schwerpunkt mit Messgeräten (Metrologie) das Geschäft stabilisiert und somit zu einer höheren Bewertung führt. Beides lässt auf sich warten.
Also sollten wir den heutigen Kurssprung „eigentlich“ nutzen, um die Position aus dem Portfolio zu schmeißen, oder? Nun, ich bringe das noch immer nicht übers Herz: Die Bewertung ist viel zu günstig und ich weiß, dass Maschinenbauaktien, wenn sie einmal die Talsohle durchschritten haben, häufig um ein Vielfaches steigen. Vielleicht steht eine solche Bewegung bald an? Ich bleibe mit dieser spekulativen Position also weiterhin dabei.
Alle Updates zu PVA Tepla
6. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und möglichst relevant für alle über 25.000 Heibel-Ticker Mitglieder machen. Deswegen haben wir über die Jahre folgendes Vorgehen für Leserfragen entwickelt:
• Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
• Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste PLUS Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Mitglieder von Interesse.
• Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werden in beiden Heibel-Ticker PLUS und free Varianten beantwortet.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen, die für möglichst viele Mitglieder relevant sind, dass meine Antworten einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bieten.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich viel Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und dadurch Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlte. Das war besonders den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern gegenüber unfair, denn diese dürfen erwarten, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle PLUS Mitglieder relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Fair Isaac Corp - Fico mit Kursverdopplung in 12 Monaten
Sehr geehrter Herr Heibel,
die Fair Isaac Aktie besticht durch seinen fast stetig verlaufenden Aufwärtstrend. Das erwartete KGV liegt lt. Comdirect bei einem beängstigend hohen Wert von über 85. Es handelt sich offenbar um einen erfolgreichen Softwareentwickler für größere Firmen weltweit. Bei gut laufenden Geschäften könnte das den extrem hohen KGV rechtfertigen. Ich würde gern mehr Informationen haben, vielleicht lohnt sich ja ein Investment. Was denken denn Sie?
Sie sind ja Lob gewohnt, aber trotzdem vielen Dank und Lob für Ihre wöchentlichen Marktuntersuchungen und Kommentare.
Mit freundlichen Grüßen
Peter aus Bobingen
ANTWORT
Da haben Sie eine interessante Firma ausgegraben: Fair Isaac Corp. (FICO) ist in den USA so etwas wie die Schufa bei uns. Jeder US-Amerikaner hat einen FICO-Score, der von Fico auf Basis einer Vielzahl von Daten berechnet wird. Es geht die Zahlungs- und Kredithistorie in die Berechnung ein, sowie die Kreditauslastung, die Art der Kredite sowie die Anzahl kürzlich gestellter Kreditanfragen. Auch Nutzung der Kreditkarte wird berücksichtigt. Es ergibt sich eine Kreditwürdigkeit zwischen 300 und 850, je höher, desto besser.
Fico ist der Standardanbieter in den USA, der von jedem Kreditinstitut und Kreditkartenausgeber informiert wird und aggregierte Informationen zu Personen verkauft.
Mit sinkendem Zinsniveau rechnen Anleger nun mit einem Anziehen des Immobilienmarktes. Bei der Vergabe von Hypothekenkrediten ist die Fico-Abfrage Standard. Wenn der Immobiliensektor nun eine steigende Nachfrage erlebt, werden auch mehr Fico-Anfragen durchgeführt. Das Datensammeln ist aufwendig, die Ausgabe der Daten hingegen nicht. Eine anziehende Nachfrage führt also zu einem steigenden Umsatz und einem überproportional anspringendem Gewinn. Für das laufende Jahr wird ein Gewinnwachstum von 47% erwartet, für 2025 gehen Analysten von nochmals 25% aus.
Das EV/EBITDA für 2024 steht bei 54. Im kommenden Jahr würde es auf 45 sinken. Das ist, vor dem Hintergrund des 25%igen Gewinnanstiegs im kommenden Jahr, in Ordnung. Nicht günstig, aber in Ordnung. Unsere Faustregel besagt, dass ein EV/EBITDA bis zum Zweifachen des Gewinnwachstums betragen darf. 45/25 = 1,8.
In den vergangenen 12 Monaten verdoppelte sich der Aktienkurs. Wenn Sie heute einsteigen, könnte ein eventueller Rücksetzer schmerzhaft werden. Auf lange Sicht sieht mir das Unternehmen aber als sehr solide Langfristanlage aus.
Festgeld statt Anleihe
Hallo Herr Heibel,
Die meisten Unternehmen, die ich mir angesehen haben, besitzen ein Rating von BBB oder schlechter. Viele, deutsche Banken bieten immer noch einen Zins von 3% für Festgeld für 12 Monate. Warum sollte ich mich für eine Anleihe entscheiden? Klar, wenn die Inflation nicht zurückkommt, habe ich in 12 Monate eine Problem. Aber dafür ein Risiko. Für Steuerzahler wie mich besteht in der Besteuerung kein Unterschied.
So vielleicht haben Sie die Zeit (und die Lust) meine Frage kurz zu erörtern.
Vielen Dank und viele Grüße
Eckhard aus Schwalbach
ANTWORT
Eine vergleichbare Rendite bei Festgeld gibt es tatsächlich immer wieder mal bei einzelnen Banken. Die Angebote wechseln sich immer wieder ab und man muss ein Konto bei der entsprechenden Bank eröffnen. Ich halte das für mehr Aufwand, als einfach diese Anleihe ins Depot zu holen.
7. Übersicht HT-Portfolio
Spekulation (≈20%) =8,5% | WKN | 27.9., 21:00 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 8x2,5% | ! |
PVA Tepla | 746100 | 13,26 € | 9% | -35% | 1,2% | C |
Puma | 696960 | 38,47 € | 8% | -20% | 3,4% | C |
Coterra Energy | 881646 | 21,18 € | 0% | -9% | 1,7% | B |
DELL Technologies | A2N6WP | 108,05 € | 2% | -11% | 2,2% | A |
Wachstum (≈30%) =27,7% | WKN | 27.9., 21:00 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
Wheaton Precious Metals | A2DRBP | 56,23 € | 0% | 26% | 4,5% | C |
Medios | A1MMCC | 16,18 € | 0% | 2% | 5,0% | C |
Nynomic | A0MSN1 | 20,10 € | -1% | -37% | 4,0% | C |
Nvidia | 918422 | 107,76 € | 3% | 140% | 2,9% | B |
Palo Alto Networks | A1JZ0Q | 300,28 € | 0% | 13% | 3,2% | B |
Nextracker | A3D5CW | 34,47 € | 6% | -11% | 5,5% | A |
Novo Nordisk | A3EU6F | 106,82 € | -6% | -12% | 2,7% | B |
Dividende (≈30%) = 20% | WKN | 27.9., 21:00 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 5x6% | ! |
CEWE | 540390 | 103,80 € | 0% | 5% | 6,1% | B |
Allianz | 840400 | 296,00 € | 1% | 22% | 3,5% | B |
Snap-On | 853887 | 258,91 € | 2% | 4% | 3,6% | B |
Nitto Denko | 862930 | 16,35 € | 8% | 17% | 6,9% | C |
Absicherung (≈20%) =21,3% | WKN | 27.9., 21:00 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ | Anteil 3x6,6% | ! |
Goldbarren /Uz | 965515 | 2.370,81 € | 1% | 26% | 10,2% | B |
Südzucker-Anleihe | A0E6FU | 95,95% | 1% | -1% | 3,1% | C |
Dt.Lufthansa Anleihe | A2YNV6 | 99,94% | 0% | 2% | 3,0% | C |
Bitcoin | A27Z30 | 59.012 € | 5% | -2% | 5,0% | A |
Σ seit '22 Δ | Woche Δ | Σ '24 Δ | Cashquote | |||
-6% | 2% | 9% | 22,6% |
Heibel-Ticker | Gewichtung | # Positionen | angestrebte Positionsgröße | |||
Portfolio | Ziel | Soll | Ist | Soll | Ist | |
Spekulation | Ereignis | 20% | 8,5% | 8 | 4 | 2,5% |
Wachstum | Enkelkinder | 30% | 27,7% | 5 | 7 | 6,0% |
Dividende | Urlaub | 30% | 20% | 5 | 4 | 6,0% |
Absicherung | Zins & Gold | 20% | 21,3% | 3 | 4 | 6,7% |
Summe | 100% | 77,4% | 21 | 19 | 100% |
Anmerkungen:
- Die Überschrift über jedem Portfoliobereich in der jeweiligen ersten Spalte (bspw. Absicherung (≈20%) =21,8%) bedeutet: Der beabsichtigte Anteil dieses Portfoliobereichs am Gesamtportfolio beträgt ungefähr 20%. Aktuell beträgt der Anteil 21,8%.
- Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend.
- Unter „Woche” steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche.
- Unter „Σ 'XX Δ” steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Aufnahme ins Portfolio.
- Unter „Anteil” finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot.
Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz:
A | – | Top-Aktie mit günstigem Kurs, |
B | – | Kursrücksetzer zum Kaufen nutzen |
C | – | Kurssprünge zum Verkaufen nutzen, |
D | – | bei Gelegenheit Verkaufen, |
E | – | Sofort Verkaufen |
Die „Gelegenheit” zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben.
Ich habe diese Spalte „!” insbesondere für neue Mitglieder vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%.
Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte:
- Dividenden- + Wachstumspositionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%,
- Zyklische Positionen in zwei Schritten aufbauen: 50%-50%,
- Spekulative Positionen ganz oder gar nicht: 100%.
Die letzte Spalte wird für eine Einschätzung der Auswirkung aktueller Entwicklungen auf die jeweilige Portfolioposition genutzt. „%“ stuft den Einfluss der Inflation auf das jeweilige Geschäftsmodell ein.
Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken für unseren Spekulationen werde ich bisweilen im Text bekanntgeben.
Eine erfolgreiche Börsenwoche,
take share
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
https://www.heibel-ticker.de
8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5436
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
9. Mitgliedschaft verwalten
Mitgliedschaft verwalten
Abo verlängern
Express-Option zubuchen
Alle Heibel-Ticker PLUS Updates
Archiv aller Ausgaben
Blog mit aktuellen Beiträgen
Über Stephan Heibel
Compliance Regeln
Heibel-Ticker Portfolio Performance
Fragen und Antworten
Kontakt
Datenschutzerklärung
Impressum