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25.10.2024:
Heibel-Ticker Free Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
19. Jahrgang - Ausgabe 43 (25.10.2024)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. Info-Kicker: Verschnaufpause vor US-Wahlen
Liebe Börsenfreunde,
Am 10. Oktober stellte Tesla-Gründer Elon Musk sein CyberCab vor und langweilte damit seine Aktionäre. Diese Woche stellte er Zahlen zum CyberCab vor und die Aktie spring um 22% an. Was dahinter steckt, lesen Sie heute im Kapitel 2. Dort gehe ich auch kurz auf die wesentlichen Treiber der Aktienbörsen dieser Woche ein.
Vor einer Woche stellten wir eine Verschnaufpause in Aussicht, die zum Kaufen genutzt werden könnte. Tatsächlich legte der DAX eine Verschnaufpause ein. In Kapitel 3 untersuche ich die aktuelle Entwicklung des Anlegersentiments dahingehend, ob denn nun ein Kaufzeitpunkt gekommen ist.
Apple, Meta, Amazon oder Salesforce? Vier herausragende US-Unternehmen, die meiner Einschätzung nach derzeit noch immer günstig bewertet sind. Ich habe sie in Kapitel 4 gegenüber gestellt, damit wir uns für den Besten dieser vier entscheiden können. Doch mit der endgültigen Entscheidung müssen wir noch ein paar Tage warten.
Unser Portfoliotitel Holcim veröffentlichte diese Woche Q-Zahlen. Außerdem stockten wir eine unserer Dividendenpositionen auf. Die Einzelheiten dazu lesen Sie in den Updates in Kapitel 5.
Drei Leserfragen habe ich in Kapitel 6 eingefügt: Es geht um die Vermögenssicherung mit Bitcoin, Gold, Immobilien, Währungen und was sonst noch zu berücksichtigen ist. Ein Mitglied empfiehlt HBM Healthcare als Alternative zu BB Biotech. Warum ich dennoch bei BB Biotech bleiben würde, lesen Sie ebenfalls in den Leserfragen. Zu guter Letzt korrigiert ein Mitglied meine Aussage in der letzten Ausgabe, Siemens Energy habe kein Windgeschäft: Die 100%ige Gamesa-Tochter macht Siemens Energy zu einem der größten Windkraftanbieter.
Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Tesla springt nach Wachstumsversprechen durch Elon Musk um 22% an
Anlegern kamen diese Woche Zweifel auf, ob die schnellen Zinssenkungen der Notenbanken in den USA und Europa einen Konjunkturabschwung verhindern können, ohne die Inflation langfristig wieder anzutreiben. So wurden Anleihen mit langen Laufzeiten gemieden, die Rendite sprang diese Woche kräftig an, was Investitionen für Unternehmen wiederum verteuert. So kam Druck auf den Aktienmarkt, der diese Woche um 1% (DAX) nachgab.
Dabei lieferte SAP herausragend gute Quartalszahlen: Der Cloudbereich (HANA) erfreute sich reger Nachfrage, wobei insbesondere KI-Anwendungen und neue Nutzungsmöglichkeiten einen maßgeblichen Anteil an der erfreulichen Entwicklung hätten, so das Management von SAP. Die Aktie des wertvollsten DAX-Unternehmens (doppelt so wertvoll wie die zweitplatzierte Siemens) sprang diese Woche um 4% an.
Die Deutsche Bank lieferte ebenfalls Zahlen ab, konnte jedoch nicht überzeugen: Die Zinserträge schwinden, lediglich das Investmentbanking kann Schlimmeres verhindern. Insbesondere eine stark ansteigende Risikovorsorge für Unternehmensinsolvenzen knabberte am Gewinn. Die Aktie gab diese Woche 3% ab.
Mittwoch Abend schoss dann Elon Musk den Vogel ab: Nachdem er am 10. Oktober mit seiner Vorstellung des autonom fahrenden CyberCabs keinen Blumentopf gewann - die Aktie gab infolge des Events kräftig ab - sorgten seine weitergehenden Ausführungen im Rahmen der Vorstellung der Q-Zahlen am Mittwoch dieser Woche für neue Euphorie bei Tesla-Aktionären ... oder besser gesagt für Angst bei Tesla-Leerverkäufern.
Im Earnings Call hob CEO Elon Musk mehrere zentrale Erfolge und Herausforderungen hervor. Zunächst erreichte Tesla mit der Produktion des siebenmillionsten Fahrzeugs einen wichtigen Meilenstein und verzeichnete trotz eines herausfordernden Marktumfelds mit sinkendem Bestellvolumen Rekordlieferungen. Musk betonte, dass Tesla eines der wenigen profitablen Unternehmen im Bereich Elektrofahrzeuge bleibt. Insbesondere der Bereich Energiespeicherung, einschließlich Megapack und Powerwall, verzeichnete ein rasantes Wachstum.
Musk gab auch einen Ausblick auf das zukünftige Fahrzeuggeschäft von Tesla und prognostizierte für 2025 ein Wachstum von 20% bis 30%, abhängig von externen Faktoren wie Zinssätzen und geopolitischer Stabilität. Günstigere Tesla-Modelle (aktualisiertes Model 3) sollen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 auf den Markt kommen, während die Produktion des Cybercabs im Jahr 2026 anlaufen und mindestens 2 Millionen Einheiten jährlich erreichen soll. Die eigene Produktion von Batteriezellen nähert sich dem Punkt, die kosteneffizienteste Option für die Batteriefertigung in Nordamerika zu werden, obwohl Tesla weiterhin Batterien von externen Lieferanten beziehen wird.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf Teslas Fortschritten bei der Technologie des vollständig autonomen Fahrens (Full Self-Driving, FSD). Musk teilte ehrgeizige Ziele für das FSD mit und prognostizierte, dass Tesla-Fahrzeuge bis zum zweiten Quartal 2025 sicherer als menschliche Fahrer sein werden. Das Unternehmen arbeitet kontinuierlich an FSD-Updates, wobei das Ziel darin besteht, vollständig autonome Fahrzeuge ohne manuelle Steuerungen, insbesondere beim Cybercab und anderen zukünftigen Modellen, anzubieten.
Das Energiegeschäft bleibt ein wichtiger Wachstumsbereich für Tesla. Die Megapack-Fabrik in Lathrop erreichte eine jährliche Produktionsrate von 40 Gigawattstunden, und eine neue Fabrik in Shanghai soll Anfang 2025 den Betrieb aufnehmen. Tesla positioniert sich als ein wichtiger globaler Akteur im Energiespeichermarkt und verfolgt das langfristige Ziel, jährlich mehrere Terrawattstunden Speicherkapazität zu erreichen, was für eine vollständig nachhaltige Energiezukunft notwendig ist.
Zum Abschluss bekräftigte Musk Teslas langfristige Vision, in den Bereichen Energie, Transport, Robotik und KI führend zu sein. Er erkannte das schwierige operative Umfeld an, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass Tesla das wertvollste Unternehmen der Welt werden wird. Der Call endete mit der Zusicherung, dass Tesla weiterhin sowohl seine Fahrzeug- als auch seine Energieangebote verbessern und gleichzeitig die Fähigkeiten seiner autonomen Technologie ausbauen wird.
Die Aktie von Tesla sprang gestern um 22% an. Es ist der größte Kurssprung an einem Tag, den Tesla in den vergangenen 10 Jahren gemacht hat. Insbesondere die Aussicht auf 20-30% Absatzwachstum bei den Fahrzeugen für die kommenden Jahre löste Begeisterung aus. Genau dieser Punkt ist es, der Tesla von Waymo abhebt: Mag sein, dass Tesla mit dem vollautonomen Fahren etwas später auf den Markt kommt als Waymo, doch bei Tesla kostet es nur einen Bruchteil dessen, was man für ein mit Waymo ausgestattetes Fahrzeug wird zahlen müssen. Tesla ist auf Volumen aus.
Elon Musk steht seit einiger Zeit wegen seines Umgangs mit geopolitischen Konflikten und der Nutzung von Starlink unter Beobachtung. In jüngster Zeit kamen Berichte auf, dass Musk in regelmäßigem Austausch mit Wladimir Putin steht. Ein Thema dieser Gespräche soll das Starlink-Netzwerk und dessen Nutzung gewesen sein, wobei Putins Interesse darin lag, den Zugang in kritischen Gebieten wie Taiwan als „Gefallen an China” zu beschränken. Musk, der geschäftlich enge Verbindungen nach China pflegt, befindet sich damit in einem Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichen Interessen und geopolitischen Druck seitens der USA und ihrer Verbündeten.
Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine versorgte Musk über sein Starlink-Netzwerk die Ukraine für lange Zeit mit einem kostenfreien Internetzugang. Man kann ihm also nicht vorwerfen, besonders russlandfreundlich zu sein. Dennoch wird er immer stärker in politische Themen einbezogen, vielleicht weil er so umtriebig ist.
So unterstützt er auf X, vormals Twitter, die Präsidentschaftskandidatur von Donald Trump offen und vehement. Kamala Harris würde durch den Import illegaler Immigranten, die ohne Ausweispapiere wählen dürften, die Vorherrschaft der Demokraten fördern und somit perspektivisch die Demokratie abschaffen, so lautet sein Hauptargument, mit dem er Donald Trump als den einzigen Bewahrer der Demokratie ausruft. Mit Erfolg, die aktuellen Umfragen zeigen einen knappen Vorsprung für Donald Trump in den Swing-States, also in den wichtigsten Wahlbezirken.
In 10 Tagen finden die Wahlen statt. Ich habe in der vergangenen Woche ausgeführt, was der Wahlausgang für die Aktienmärkte bedeuten könnte. Ungeachtet dessen könnte es aufgrund der aufgeheizten Stimmung kurzfristig zu Unruhen kommen.
Zurück zu Elon Musk: Ist es nun gut, dass Musk mit Putin im Gespräch ist, oder ist es verwerflich? Hmm, es zeigt zumindest, dass die westliche Technologie große Begehrlichkeiten weckt. Nvidia ist es verboten worden, die überwiegend in Taiwan gefertigten KI-Chips nach China zu liefern. Elon Musk hingegen hat mit seinen im Weltraum stationierten Starlink-Satelliten keine Regierung, die ihm etwas vorschreibt.
In diesen Tagen wird in Wilmington darüber entschieden, ob das inzwischen 70 Billionen USD schwere Vergütungspaket ausgezahlt werden darf. Sie erinnern sich, ein Gericht hatte die Vereinbarung, die von der großen Mehrheit der Aktionäre bis heute noch unterstützt wird, für nichtig erklärt. Inzwischen hat Musk dieses Vergütungspaket von der großen Mehrheit der Aktionäre erneut bestätigen lassen und wartet nun auf die Genehmigung der Auszahlung. Er würde damit den Abstand zum zweitreichsten Mann der Welt deutlich vergrößern.
Doch finden Sie mal einen zweiten Menschen, der Visionen so schnell in die Wirklichkeit umsetzen kann wie er. Und inzwischen kommt eins zum anderen. Die neuen Blackwell-GPUs von Nvidia, mit denen das KI-Training von 9 Monaten auf wenige Wochen verkürzt werden kann, benötigen Wasserkühlung. Sie werden so heiß, dass selbst die stärksten Luft-Ventilatoren nicht genug Kühlung erzeugen können. Nur Wasserkühlung kann die Chips auf Betriebstemperatur halten. Schauen Sie sich bei der Gelegenheit mal die Aktie von Dover an, die Experte für wassergekühlte Rechenzentren sind.
Tesla, Amazon, Meta und Alphabet kaufen alle Blackwell-GPUs, die sie bekommen können. Gleichzeitig sichern sie sich die Stromversorgung für die Zukunft. In den vergangenen Wochen machten langfristige Verträge der Big-Tech Unternehmen im Bereich der Nuklear-Energie die Runde und alle anderen Energieträger, sei es Öl und Gas, Wind und Wasser oder Geothermie oder Kohle, wurden ausverkauft. Obwohl Atomenergie viele Jahre Vorlauf benötigt - man spricht hier von Projektlaufzeiten bis 2030, bevor bspw. die modularen Kleinkraftwerke nutzbar sein könnten - zeigen die Verträge doch, wo am meisten investiert wird.
Nachdem Nvidia also das Problem der Rechengeschwindigkeit, die für brauchbare KI-Modelle erforderlich ist, gelöst hat, liegt der Flaschenhals nun bei der Kühlung und Energieversorgung. Was halten Sie davon, ein Rechenzentrum in Form eines Satelliten um die Erde kreisen zu lassen? Die Temperatur im Weltall beträgt -270°C. Und Platz für große Solarflächen gibt es dort auch, damit die erforderliche Energie erzeugt werden kann.
Naja, das ist Zukunftsmusik, denn wer könnte ein ganzes Rechenzentrum ins All befördern. Ach ne, halt, da war doch was: Wer betreibt eigentlich SpaceX? Meiner Überschlagsrechnung zufolge würde Elon Musk lediglich zwei seiner Starship-Flüge benötigen, um ein vollständiges KI-Rechenzentrum in den Orbit zu befördern. Die erforderliche Energie ist deutlich geringer als auf der Erde, da die Prozessoren nicht gekühlt werden müssen. Allerdings braucht es dennoch ein System, mit dem die in den Servern entstehende Hitze abtransportiert wird, denn das Vakuum mag zwar kalt sein, belässt die Hitze allerdings im Server, da weder Luft noch Wasser für einen Temperaturaustausch zur Verfügung stehen.
Na, war nur so ne Idee.
Es geht mir jedoch um den Punkt, dass weder Waymo, noch die Nasa, noch die Deutsche Telekom oder irgendein anderes Unternehmen so breit aufgestellt ist wie Elon Musk mit seinen verschiedenen Aktivitäten. Auf der einen Seite muss man das bewundern und ich würde mich freuen, wenn er den US-Regierungsapparat nach seinen Vorstellungen verschlankt. Auf der anderen Seite gibt es keine Kontrollinstanz mehr, die seine Ziele mit den Zielen der Gesellschaft in Übereinstimmung bringt. Bislang verfolgte er Ziele, die man als im Sinne des Gemeinwohls bezeichnen kann: Digitales Zahlungssystem (Paypal), Elektromobilität (Tesla), Solarenergie (Tesla), Internetversorgung der Erde (Starlink), Bevölkerung des Mars (SpaceX) und Meinungsfreiheit (X). Doch das wird die Gesellschaft nicht mehr lange unkontrolliert hinnehmen.
Der Kurssprung um 22% war auch deshalb so groß, weil Elon Musk polarisiert. Es gibt unzählige Leerverkäufer, die sich vermeintlich sicher sind, dass der Kurs von Tesla selbst bei 50 USD noch immer zu teuer ist. Diese Leerverkäufer wurden nach den Q-Zahlen zum Eindecken ihrer Leerpositionen gezwungen und trieben den Kurs somit auf inzwischen 268 USD.
Nächster Rückschlag für Deutschlands Chip-Industrie
Nachdem Intel seine Pläne, in Magdeburg eine Chipfabrik zu bauen, um zwei Jahre nach hinten verschob und somit zugesagte Fördergelder von Robert Habeck ungenutzt lässt, folgt nun das zweite Projekt mit einem Rückzug: der Autozulieferer ZF Friedrichshafen (bspw. Automatikgetriebe) plante gemeinsam mit der amerikanischen Wolfspeed den Bau einer Chipfertigung, in die Mitarbeiter von ZF wechseln sollten. Sowohl Robert Habeck als auch Olaf Scholz ließen sich für die Rückkehr der "industriellen Revolution nach Ensdorf" (Saarland) feiern. Doch nun wurde auch dieses Projekt seitens ZF auf Eis gelegt, weil Wolfspeed überfordert sei, so wird ein
Insider vom Handelsblatt zitiert.
Nach Intel-Aus nun also Wolfsfeld-Aus. Bleibt Taiwan Semiconductor, die in Dresden ein Chipwerk errichten wollen. Auch hier wurden Milliardenhilfen von Habeck zugesichert (ich hörte 5 Mrd. EUR). Aktuell lese ich, dass Taiwan Semi aktiv seine heimischen Zulieferer motiviert, Niederlassungen in Dresden zu bauen, weil nur so die hohen Qualitätsansprüche gewährleistet würden. Hmm, wirklich erfolgreich sieht auch dieses Projekt in meinen Augen nicht aus, wenn das Ziel ist, eine eigene Chipfertigung in Deutschland zu etablieren.
Nur noch ein Jahr, halten Sie durch!
Streit um Chip-Design
ARM Holding und Qualcomm streiten sich. ARM Holding ist das Unternehmen, das Chips für Nvidia, Apple, Samsung und viele mehr konzipiert. Das Ergebnis wird patentiert und kann von den Nutzern dann gegen Gebühr genutzt werden. Nvidia wollte vor ein paar Jahren ARM übernehmen, doch die Kartellbehörde untersagte das Vorhaben.
Qualcomm war im Mobilfunkmarkt erfolgreich und kassierte dort über Jahre hohe Patent-Gebühren. Regelmäßig, eigentlich immer, stand Qualcomm vor Gericht, weil Wettbewerber ihr Design unerlaubt nutzten. Ich habe stets die Finger von Qualcomm gelassen, weil mir das Unternehmen zu viel vor Gericht war. Ich möchte ein sauberes operatives Geschäft und nicht eine überdimensionierte Rechtsabteilung.
Nun hat ARM Holding Qualcomm die Nutzung eines KI-Patents mit einer Frist von 60 Tagen untersagt. Es scheint, als wäre Qualcomm plötzlich auf der anderen Seite, nicht mehr Kläger, sondern Angeklagter. Ich würde mich nun mit dem Fall beschäftigen und mir eine Meinung bilden, wie das ausgehen könnte. Doch da ich die Vorgeschichte von Qualcomm kenne und auch ARM Holding seit Jahren verfolge, würde ich mich ungesehen auf die Seite von ARM Holding schlagen. Das Unternehmen ist bekannt für einen partnerschaftlichen Umgang mit allen Geschäftspartnern, während Qualcomm stets vor Gericht landet.
ARM Holding ist neben Nvidia eines der wichtigsten Unternehmen im Bereich der KI-Chips. Übrigens wurde diese Woche ebenfalls bekannt, dass die neue Blackwell-GPU von Nvidia einen Designfehler aufwies, der die Produktion beeinträchtigte. Erinnern Sie sich an die Gerüchte, die von Produktionsverzögerungen bei der Blackwell-Einführung sprachen? Da war tatsächlich was dran. Und wissen Sie, wer das Problem behoben hat? ... Taiwan Semi. Eine entsprechende Pressemeldung wurde heute rund geschickt.
Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, traf sich übrigens ebenfalls diese Woche mit dem König von Dänemark, König Frederick X. Es wurde vereinbart, das erste staatliche KI-Rechenzentrum in Dänemark zu bauen. Ein Unternehmen aus dem Umfeld von Novo Nordisk wird das Rechenzentrum betreiben.
Elon Musk, Jensen Huang, Mark Zuckerberg, Tim Cook sind vier Personen, die ihre Visionen konsequent umsetzen: Elon Musk das autonome Fahren, Jensen Huang die künstliche Intelligenz, Mark Zuckerberg das Socializing (haben Sie schon die Ray Ban Meta-Brille gesehen?) und Tim Cook im Bereich der Gesundheit (haben Sie schon mitbekommen, dass AirPods Pro II nun auch als Hörgerät fungieren?).
So, bevor ich ausufere, schauen wir uns doch lieber die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes an:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 25.10., 22:22 Uhr | Woche Δ | Σ '24 Δ |
DAX | 19.464 | -1,0% | 16,2% |
S&P 500 | 5.808 | -1,1% | 22,1% |
Nikkei | 37.914 | -2,7% | 13,3% |
Shanghai A | 3.956 | 0,8% | 26,8% |
Euro/US-Dollar | 1,08 | -0,6% | -2,3% |
Euro/Yen | 164,33 | 1,2% | 5,5% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,24% | 0,17 | 0,37 |
Umlaufrendite Dt | 2,24% | 0,07 | 0,21 |
Feinunze Gold | $$-409]#.##0_ ;-[$$-409]#.##0 ">$2.744 | 0,9% | 33,0% |
Fass Brent Öl | $75,92 | 3,3% | -1,7% |
Kupfer | $9.507 | -0,1% | 10,6% |
Baltic Dry Shipping | $1.417 | -11,1% | -36,1% |
Bitcoin | $66.489 | -3,5% | 57,8% |
Der Baltic Dry Shipping Index brach um 11% ein. Er gibt die durchschnittliche Frachtrate für Schüttgutcontainer von China in die Welt an. Der Freightos Baltic Index gibt übrigens die durchschnittliche Verschiffungsrate für Standard-Container an. Auch dieser Preis ist um 10% eingebrochen. Die Konjunkturhilfen, die in China derzeit ausgeschüttet werden, scheinen ihre Wirkung zu verfehlen. Wachstum lässt sich eben doch nicht befehlen.
Gold stürmt von Allzeithoch zu Allzeithoch. Das liegt weniger an den Kriegen im Nahen Osten und in der Ukraine, als vielmehr an den Verschuldungsorgien der westlichen Welt. BRICS und andere Schwellenländer lenken immer mehr Gelder in alternative Orte um, so zum Beispiel auch Gold, um ihre Abhängigkeit von den USA und dem weltweiten Dollarsystem zu verringern.
Vor diesem Hintergrund ist auch das Treffen der BRICS-Staaten mit Putin in Russland ein Weckruf für den Westen. Die westlichen Demokratien werden von vielen anderen Menschen unserer Erde nicht als gerecht befunden.
Wir brauchen hier nicht zu diskutieren, dass unsere freiheitlichen Demokratien allemal besser sind als die autokratischen Systeme in den meisten anderen Ländern der Welt. Doch die vermeintliche Überlegenheit unserer Demokratien wird nicht überall im Rest der Welt geteilt.
Schauen wir mal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelt hat.
3. Sentiment: Party endet ohne Schnapsleichen und ohne Kater
Die Angst vor steigenden Staatsdefiziten geht um. Anleger fürchten niedrigere Zinsen, die auf lange Sicht wieder zu mehr Inflation führen und halten sich daher von lang laufenden Anleihen fern. Das Zinsniveau "am langen Ende", so nennt man lang laufende Staatsanleihen, steigt und somit werden Finanzierungskosten für Investitionen teurer: Es wird weniger investiert. Die Konjunktur leidet unter zu wenig Investitionen, die Aktienmärkte lassen Federn, diese Woche 1%.
So würde ich in aller Kürze die Entwicklung dieser Woche Zusammenfassen. Nachdem der DAX nah seines Allzeithochs notiert, ist der Leidensdruck unter Anlegern natürlich nicht besonders hoch. Es handelt sich also, wie vor einer Woche an dieser Stelle in Aussicht gestellt, eher um eine kurze Verschnaufpause, die für Käufe genutzt werden kann. Schauen wir mal, ob die Sentimentanalyse dieser Woche diese Sichtweise weiterhin bestätigt, oder ob sich etwas geändert hat.
Die Anlegerstimmung ist von der Partylaune der Vorwoche (4,9%) auf nur noch 2,1% zurück gegangen. Wie angekündigt: Die Party endete, ohne Schnapsleichen zurückzulassen. Zum Glück bleibt auch die Katerstimmung bislang aus.
Die Selbstzufriedenheit ging von 4,2% in der Vorwoche auf 1,9% zurück, notiert damit ebenfalls im gesunden Bereich.
An der optimistischen Grundeinstellung der Anleger hat sich jedoch nichts geändert. Der Zukunftsoptimismus stieg auf 1,8% an. Die Bullen sind leicht in der Mehrzahl.
Und entsprechend gibt es auch mit einem Wert von 1,5% eine moderat positive Investitionsbereitschaft, um von den künftig höher erwarteten Kursen zu profitieren.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger sprang von -30% auf +25% an und zeigt ein sprunghaft gestiegenes Interesse an gehebelten Produkten, mit denen an steigenden Kursen partizipiert wird. Dieser Indikator wurde kürzlich in seiner Konzeption umgestellt, die Ausschläge sind wesentlich heftiger geworden. Ich finde jedoch leider keine Informationen über die getätigten Änderungen. Somit müssen wir diesen Indikator mit Vorsicht genießen, bis wir die neue Konzeption besser verstehen.
Das Put/Call-Verhältnis für den DAX an der Eurex stieg auf 2% an, es werden doppelt so viele Put-Absicherungen nachgefragt wie Call-Optionen. Es handelt sich um den höchsten Wert seit dem Frühjahr, der anzeigt, dass der Absicherungsbedarf gegen fallende Kurse derzeit hoch ist.
In den USA hingegen notiert das Put/Call-Verhältnis an der CBOE mit 0,55% auf durchschnittlichem, eher niedrigem Niveau. Anleger in den USA setzen überwiegend auf steigende Kurse.
US-Fondsmanager belassen ihre Investitionsquote nahezu unverändert bei 79%.
Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger liegt bei nur noch 8%. Einige Bullen sind direkt ins Bärenlager übergesiedelt, einige in das Lager der Neutralen.
Der technische Angst & Gier Indikator des S&P 500 steigt mit einem Wert von nur noch 59% nur geringe Gier an.
Interpretation
Pflanzen brauchen Regen, um zu wachsen. Aktien brauchen Verschnaufpausen, um zu steigen. Es lassen sich unzählige vermeintliche Beweise finden, die den fallenden Kursen dieser Woche voran gingen. Doch letztlich war der DAX seit Anfang August bis heute fast ohne Unterbrechung um 12% gestiegen. Da ist die Verschnaufpause von 1% eher niedlich.
Das Anlegersentiment passt sich an die jüngste Entwicklung an. Es gibt keine Katerstimmung, keine Panik oder sonstige Übersprungshandlungen, lediglich eine kurze Abkühlung der zuvor doch recht ausgelassenen Börsenparty. Alles in allem ist der moderate Stimmungsrückgang dieser Woche als gesund zu bezeichnen.
Hinsichtlich der künftigen Entwicklung bleiben Anleger überwiegend optimistisch, wenngleich sich ein wenig Vorsicht in die Stimmung mischt. Immerhin wird in 10 Tagen in den USA ein neuer Präsident gewählt. Und wenn ich den Medienberichten Glauben schenke, dann wird diese Wahl über nicht weniger als das Überleben oder den Untergang der Demokratie entscheiden. Ein Argument, das übrigens beide Seiten für sich ins Feld führen.
Durch die Wirtschaftsbrille betrachtet ist der Wahlausgang Nebensache: Sowohl Kamala Harris als auch Donald Trump haben ein wesentlich besseres Verständnis für die Wirtschaft als der amtierenden Joe Biden. Ein wenig ist die positive Börsenentwicklung der vergangenen Wochen auch auf den absehbaren Wechsel im Weißen Haus zurückzuführen, egal ob die Welle blau oder rot ist.
So wie im Put/Call-Verhältnis zum DAX zeigt sich auch die Shortquote meiner animusX-Umfrage sehr skeptisch: Sie ist diese Woche sprunghaft auf ein Niveau angesprungen, das als extrem bezeichnet werden kann. Insbesondere institutionelle Anleger haben ihre Absicherungen gegen fallende Kurse im DAX hochgefahren.
In der Vergangenheit waren hohe Absicherungen eher bullisch zu interpretieren. In den darauf folgenden 6 Monaten stieg der DAX um durchschnittlich 11% an, um 8% stärker als ohne ein solches Signal. Wenn also viele Anleger sich gegen fallende Kurse absichern, können negative Entwicklungen nicht mehr überraschen. Positive Entwicklungen hingegen um so mehr, so kommt die extrem positive Entwicklung im DAX nach solchen Sentiment Situationen zustande.
Diese Interpretation passt ebenfalls in unser Bild, dass es sich bei dem aktuellen Rücksetzer lediglich um einen Rücksetzer handelt, der für Käufe genutzt werden kann.
Mit besonderem Interesse habe ich mir die Situation am Goldmarkt angeschaut, immerhin erklimmt der Goldpreis ein Allzeithoch nach dem anderen. Entsprechend ist die Stimmung am Goldmarkt überschäumend positiv, ich würde von Euphorie sprechen. Auch der Fünf-Wochendurchschnitt notiert auf einem extrem hohen Niveau, nur fünfmal in den vergangenen 18 Jahren war die Stimmung vergleichbar gut.
Sechs Monate später wurden drei Mal hohe Gewinne erzielt, zwei Mal Verluste. Durchschnittlich stieg der Goldpreis um 3,8%. Hmm, nicht gerade eine Statistik, die einen dazu bewegt, Haus und Hof zu verwetten.
Gold als Absicherung gegen Finanzmarktturbulenzen hat unserer Ansicht nach stets einen Platz in einem diversifizierten Portfolio. Nach der Rallye der vergangenen Monate ist es derzeit jedoch nicht der beste Zeitpunkt, eine solche Absicherungsposition aufzubauen. Ich würde auf einen Rücksetzer warten.
4. Ausblick: Aktienvergleich: Salesforce, Meta, Apple und Amazon
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5. Update beobachteter Werte
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6. Leserfragen
Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und möglichst relevant für alle über 25.000 Heibel-Ticker Mitglieder machen. Deswegen haben wir über die Jahre folgendes Vorgehen für Leserfragen entwickelt:
• Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
• Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste PLUS Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Mitglieder von Interesse.
• Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werden in beiden Heibel-Ticker PLUS und free Varianten beantwortet.
Mit dieser Vorgehensweise habe ich möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen, die für möglichst viele Mitglieder relevant sind, dass meine Antworten einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bieten.
Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich viel Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und dadurch Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlte. Das war besonders den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern gegenüber unfair, denn diese dürfen erwarten, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle PLUS Mitglieder relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)
Vermögenssicherung: Gold, Bitcoin, Immobilie, Schweizer Franken
Guten Tag Herr Heibel,
zuerst einmal ein Danke für Ihre Arbeit – immer wieder spannende Hintergrund-Infos und toller Kunden-Support. Salesforce (Agentforce) finde ich sehr spannend, hier suche ich auch einen guten Einstiegszeitpunkt. Bzgl. China denke ich ist die Talsohle durchschritten und es sollten weitere Stimulationsmaßnahmen folgen. Aber klar, es ist natürlich eine Wette auf die Staatspolitik und daher kein empfehlenswertes Investment für Ihr Leser-Depot.
Mich interessiert heute aber Ihre Meinung zur Vermögenssicherung. Ich bin mir sicher, dass dieses Thema viele Leser interessieren dürfte, denke aber, dass Sie das nicht unbedingt in Ihrem Ticker aufgreifen wollen.
Die zunehmenden wirtschaftlichen und klimapolitischen Herausforderungen in der EU und in D (Stichwort Transferunion) in Verbindung mit den Bestrebungen, ein Vermögensregister einzuführen, lassen die Wahrscheinlichkeit eines Staatseingriffs auf das Privatvermögen steigen, z.B. über ein (Klima-) Lastenausgleichsgesetz. Zudem verunsichert die Banken Bail-in Regelung mit maximalem Schutz von 20.000€ für das Wertpapierdepot.
Wie kann man sich hier - als unbeschränkt steuerpflichtig in D – am Besten aufstellen? Es geht mir um eine einfache Vermögenssicherung nicht um Steuerersparnis. Ein Asset Protection Trust, eine illiquide Auslandsimmobilie, Gold vergraben oder BTC auf einer Hardware-Wallet verstecken kommt für mich nicht in Frage. Mir würde ein Bankkonto und ein Broker in einem seriösen Land außerhalb der EU ohne Pfändungsabkommen (aber natürlich meldepflichtig gegenüber unseren Steuerbehörden) genügen.
Ein Offshore-Konto in Singapur oder Dubai ist mir „zu weit weg“ und zudem schwierig bei der Eröffnung. Meine Gedanken gehen gerade in Richtung Liechtenstein. Hier bietet die Liechtensteinische Landesbank AG über Ihre Marke „[willbe-invest“ aktuell auf dem Tagesgeldkonto 3,3% für EUR bzw. 4,25% auf USD.
Bzgl. Broker/ Wertpapierdepot (aktuell bin ich bei comdirect und scalable) bin ich noch unschlüssig. Vielleicht
IB mit Sitz USA, nicht Irland oder doch den Schweizer Neo-Broker
Yuh?
Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Chris aus Köln
ANTWORT
Vielen Dank für Ihr Lob :-).
Salesforce werde ich in der heutigen Ausgabe näher besprechen. Bezüglich der Konjunkturhilfen in China bin ich skeptisch: Die gigantischen Summen, die bereits ausgegeben wurden, haben kaum einen Effekt gezeigt. Die Stimuli scheinen sehr inneffizient zu sein.
Broker: Ja, nachdem sich Flatex in eine Richtung entwickelt, die mir nicht gefällt, überlege auch ich, Interactive Broker einmal eine Chance zu geben.
Vermögenssicherung: Ich halte weiterhin eine gesunde Streuung für sinnvoll, denn wenn Sie sich gegen das „Unvorhersehbare“ absichern möchten, dann sollten Sie nicht versuchen, das „Unvorhersehbare“ vorherzusehen und eine dafür passende Absicherung suchen. Es bleibt also dabei, ein wenig Gold im Schließfach, ein wenig Bitcoin auf der Hardware Wallet, je nach Budget vielleicht eine Ferienimmobilie am Mittelmeer und vielleicht ein Konto in Schweizer Franken bilden eine breite Absicherung gegen das Unvorhersehbare. Ob Sie Ihr Frankenkonto in der Schweiz oder in Liechtenstein haben, ist Geschmacksache. Ich würde jedoch nicht die blumigen Angebote von Werbeanzeigen in Anspruch nehmen, sondern wenn, dann eine solide, örtliche Bank auswählen.
Bei diesem Thema sollten Sie sich bewusst machen: Reich werden sie damit nicht, aber auch nicht arm :-).
Richtigstellung: Gamesa ist 100%ige Windtochter von Siemens Energy
"...nur von Windkraft und Solar kann ich bei Siemens Energy wenig finden", schrieb ich vergangene Woche. Dabei übersah ich, dass Gamesa natürlich eine 100%ige Tochter von Siemens Energy ist. Ein Mitglied wies mich mit unten stehender E-Mail auf meinen Fehler hin. In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres erwirtschaftete Gamesa einen Verlust von 1,3 Mrd. EUR.
ANTWORT
Hallo Herr Heibel,
Siemens Energy ist unmittelbar und mittelbar ein sehr starker Player in der Windbranche. Ich selber arbeite bei TenneT und bin einkaufsseitig mit meinen Teamkollegen für die sich in Betrieb befindlichen Offshore-Konverterplattformen zuständig. Hier hat Siemens bzw. Siemens-Energy 6 der derzeit 10 HVDC-Plattformen errichtet. 3 weitere kommen von Hitachi Energy (früher ABB) und eine von GE (die Stahlkonstruktionen und Nebensysteme kommen selbstverständlich von Werften und Zulieferern). Über Siemens Gamesa ist Siemens Energy einer der größten Windturbinenhersteller weltweit. Allerdings ist auch dieses Geschäft „unter Feuer“ von den Chinesen, die in den letzten Monaten Verträge für die Ausrüstung von Offshore-Windparks mit Ihren Turbinen abschließen konnten. Die Leistung der chinesischen Turbinen ist höher als die aller anderen Anbieter. Sie haben hier also einen Vorsprung und man benötigt weniger Turbinen um die gleiche Leistung in einem Windpark zu erhalten. Bisher war der Transport ein Hindernis, aber wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann gibt es hierfür nun auch Spezialschiffe, die den Transport übernehmen.
Nachtrag: "Hinsichtlich der chinesischen Turbinenhersteller gibt es seit kurzem neue Wettbewerbsregeln. Ich kenne die Details nicht, aber es soll Chancengleichheit hergestellt werden."
Die Entwicklung des Aktienkurses ist für mich überraschend, obwohl TenneT und Amprion natürlich riesige Verträge für den Bau der neuen 2GW-Plattformen vergeben haben und hier für die Zukunft noch einiges zu erwarten ist (
https://www.tennet.eu/de/unsere-projekte/offshore-projekte-deutschland). SE hat eigentlich ein Problem in diesem Bereich alles zu bedienen und muss Aufträge ablehnen.
Weiterhin ist Siemens Energy natürlich auch in der gesamten Stromtransportsparte ein starker Player.
Ich wünsche ein angenehmes Wochenende.
VG
Carsten aus Hannover
HBM Healthcare Alternative zu BB Biotech
Guten Tag lieber Herr Heibel,
als Schweizer verfolge ich die BB Biotech natürlich ebenfalls, bin aber in den letzten Jahren mit der HBM Healthcare deutlich besser gefahren, da zudem die Nennwertrückzahlung noch einkommenssteuerfrei war, jetzt ist aber der Nennwert aufgebraucht.
Interessanterweise hat diese Beteiligungsgesellschaft einen deutlichen Abschlag gegenüber dem NAV, obwohl die nichtkotierten Beteiligungen bei Börsengängen in der Regel deutlich höher notieren als sie im NAV bewertet wurden. Vergleichen Sie doch
Mal die beiden Beteiligungsgesellschaften. Ich bin gespannt auf Ihre Meinung.
Beste Grüsse
Erwin aus Thalwill
ANTWORT
Herzlichen Dank für die Infos. Es tut mir sehr leid, aber ich kann HBM nicht wirklich beurteilen. Der unschlagbare Vorteil von BB Biotech ist, dass sich das Unternehmen auf börsennotierte Beteiligungen beschränkt hat. Der Wert der Beteiligungen kann jederzeit überprüft werden. Bei Unternehmen in privater Hand ist das nur sehr schwer möglich, daher werden diese Beteiligungen immer mit einem Abschlag gehandelt, was auch den Abschlag beim NAV (Net Asset Value) begründet (aktuell -25%).
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Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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