Heibel-Ticker 24/47 - Aufbruchstimmung in den USA, Paralyse in Europa

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22.11.2024:



Heibel-Ticker Free Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

19. Jahrgang - Ausgabe 47 (22.11.2024)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: Turbulenzen bei Einzeltiteln
2.So tickt die Börse: Aufbruchstimmung in den USA, Paralyse in Europa
 - Tesla und Nvidia geben den Ton an
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Nervosität ist eher Erwartungsfreude denn Angst geschuldet
 -
4.Ausblick: Institutionelle Anleger hübschen ihre Portfolien auf
5.Update beobachteter Werte
 Wachstums-Delle mit Potenzial für 2025
 +57% Kursgewinn macht Bitcoin zur größten Position im Portfolio
 Spannung vor Q-Zahlen
 Teilverkauf, Risiko minimieren und Cash-Position erhöhen
 Rückläufiges Zinsniveau versus günstiger Preis, sowie Verfügbarkeit
 Wer noch nicht drin ist, jetzt kaufen
 Teilverkauf, Gewinn sichern
 Hochfliegende Erwartungen gerade mal erfüllt
 Plattformstrategie weiterhin erfolgreich
 Aktienrückkauf signalisiert Beschleunigung des Umbaus
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: Turbulenzen bei Einzeltiteln



Liebe Börsenfreunde,

Sie sind echt super, vielen Dank! Am Mittwoch spät abends schickte ich ein Update zu unserer Südzucker-Anleihe heraus, in dem ich unter anderem auch auf die Wandelbarkeit einging: Einige Mitglieder berichteten, die Anleihe über ihren Broker nicht kaufen zu können. Die Begründung lesen Sie im Update in Kapitel 5. An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen für die zahlreichen Antworten bedanken. Hier das Ergebnis. Falls Sie noch Erfahrung mit einem bislang nicht genannten Broker haben, lassen Sie es mich wissen :-).

Nicht möglich ist der Kauf über Onvista, ComDirect und Trade Republic. Problemlos kaufen konnten unsere Mitglieder über Consors, IngDiBa, DKB, FlatexDeGiro (DeGiro, Flatex.at, Flatex.de), Smartbroker, DKB, SBroker, InteractiveBrokers.

Woran liegt es, dass die konjunkturelle als auch Aktienmarktentwicklung in den USA derzeit so viel besser ist als in Deutschland? In Kapitel 2 gebe ich zwei oder drei Denkanstöße.

US In den USA schießen die Aktienmärkte weiter in ungeahnte Höhen. Allen voran Tesla, gefolgt von den vielen Profiteuren der KI-Revolution, die durch Nvidia in dieser Woche erneut angeheizt wurde. Auch dazu lesen Sie meine Einschätzung in Kapitel 2.

In Kapitel 3 interpretiere ich die aktuelle Sentimentumfrage: Anleger sind nervös, ich würde dies aber eher als erwartungsfroh, denn als ängstlich bezeichnen.

Der heutige Ausblick behandelt die stark unterschiedlichen Kursperformances einzelner Aktien, die sie in den Entwicklungen der Indizes kaum ablesen können. Welche Aktien Anleger derzeit kaufen und welche verkauft werden, ohne Rücksicht auf das Kursniveau, erkläre ich in Kapitel 4.

Die Nervosität der Anleger zeigt sich in den vielen Ereignissen, die zu heftigen Kurssprüngen in Einzelaktien führen. In Kapitel 5 habe ich die 10 Updates dieser Woche aufgeführt, in denen ich zeitnah auf die aktuellen Entwicklungen eingegangen bin. Den Updates entnehmen Sie bitte auch bereits meine Einschätzung zu den kommenden Wochen.

Auch unseren Heibel-Ticker Mitglieder ist die Spannung anzumerken, denn ich erhalte derzeit unheimlich viele Leserfragen. In Kapitel 6 habe ich fünf davon beantwortet: Mir wird ein alternativer Bitcoin-ETF vorgeschlagen, der vermeintlich günstiger sei. Auch MicroStrategy wird mir als alternative Bitcoin-Anlage zu günstigen Kosten vorgestellt. Und schließlich lobt ein Mitglied den einfachen Zugang zum Bitcoin über die Börse Stuttgart. Meinen Ausführungen zu BB Biotech von vor einer Woche folgte als Gegenvorschlag BioNTech. Zudem werde ich nach Siemens und Vonovia befragt.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

heibel

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: Aufbruchstimmung in den USA, Paralyse in Europa



Deutschland und die USA entwickeln sich weiter auseinander: Der DAX gab diese Woche 0,6% ab, der S&P 500 legte um 1,4% zu (Stand 11:50 Uhr). Der Euro gibt gegenüber dem US-Dollar diese Woche 0,9% ab. Die US-Konjunktur brummt, insbesondere der Technologiesektor brummt nach der Melodie von Nvidia und der KI-Revolution. In Deutschland ist davon wenig zu sehen.

Die Wirtschaftsaktivität im Privatsektor der Eurozone ging im November unerwartet zurück, wie der Einkaufsmanagerindex heute um 10 Uhr zeigte. Der Index fiel von 50 im Oktober auf 48,1, was eine Kontraktion signalisiert. Besonders überraschend war der Rückgang im Dienstleistungssektor, der erstmals seit Januar schrumpfte.

Hauptursachen sind politische Unsicherheiten, Handelskonflikte und schwache Konsumausgaben trotz sinkender Inflation und steigender Löhne. Besonders betroffen sind Frankreich und Deutschland. Insgesamt wird daher eine wirtschaftliche Erholung vorerst nicht erwartet. Neue Aufträge und Auftragsbestände sind weiterhin rückläufig. Die Daten deuten auf eine stagnierende Wirtschaft im vierten Quartal hin.

Die enttäuschenden Zahlen verstärken Spekulationen über aggressivere Zinssenkungen der EZB. Die Wahrscheinlichkeit einer 50-Basispunkte-Senkung im Dezember stieg auf 50%. Kritiker warnen jedoch vor anhaltendem Preisdruck im Dienstleistungssektor, was die EZB vor schwierige Entscheidungen stellt, denn zu niedrige Zinsen könnten der Inflation Vortrieb geben. Wir laufen also genau auf das Problem zu, von dem ich seit Jahren eigentlich spreche: Die EZB kann den Zins nicht ausreichend genug senken, um die Konjunktur zu stützen, ohne ein Wiederaufleben der Inflation zu riskieren.

ECB EZB-Chefin Christine Lagarde betont in einer heute von Frankfurter Banken gehaltenen Rede die Notwendigkeit, Europas Ersparnisse besser für Innovationen und Investitionen zu mobilisieren. Der Fokus liegt auf der Überwindung dreier zentraler Blockaden, die den Kapitalfluss hemmen:

1. Europäische Haushalte halten zu viel Vermögen in risikoarmen Sparprodukten. Ein europäischer Standard für Ersparnisse, der transparente, erschwingliche und diversifizierte Anlageprodukte bietet, könnte dies nach Meinung von Lagarde ändern.

2. Nationale Regelungen und fragmentierte Finanzinfrastrukturen behindern grenzüberschreitende Investitionen. Ein EU-einheitliches Regime oder eine zentrale Wertpapieraufsichtsbehörde könnten Harmonisierung fördern und Kosten senken.

3. Das unterentwickelte Risikokapital-Ökosystem erschwert die Finanzierung von Start-ups und Scale-ups. Banken könnten durch Venture Debt und Verbriefungen stärker eingebunden werden, während öffentliche Institutionen wie die Europäische Investitionsbank (EIB) gezielter unterstützen sollten.

Lagarde fordert eine gezielte Deregulierung durch weniger, aber effektivere Maßnahmen, um "Eigeninteressen entgegenzuwirken".

Lesen Sie sich die drei Punkte bitte ein zweites Mal durch und berücksichtigen Sie dabei, dass Christine Lagarde die EZB-Chefin ist, die europäische Investitionen in Klimaprojekte lenken möchte und entsprechende Strukturen aufgebaut hat. Sie spricht von "Deregulierung" und listet eine Vielzahl von dirigistischen und zentralistischen Eingriffen auf, mit denen Sie die Situation nach ihren Vorstellungen verbessern möchte.

Von freien Märkten und dem Wettbewerb der besten Ideen kann ich in ihren Ansätzen nichts finden. Im Gegenteil, sie möchte den "Eigeninteressen" der Menschen entgegenwirken! Es wird fortwährend in die Märkte hinein gepfuscht, so dass Unternehmen inzwischen nicht mehr Entscheidungen vor dem Hintergrund der konjunkturellen Situation treffen, sondern nur noch nach den zu erwartenden politischen Entscheidungen. Und da sich die Politik in den beiden größten Wirtschaftsnationen Europas, Deutschland und Frankreich, derzeit im Chaos befindet, entscheiden Unternehmen derzeit nichts - und so kommt die Wirtschaft langsam, aber sicher zum Stillstand.

Dazu passt: Spanien verkündet heute, dass Banken eine Sondersteuer in Höhe von 7% auf ihre Zinseinnahmen abführen müssen, weil diese ja durch das hohe Zinsniveau als "windfall", also als unerwarteter Geldsegen, zu sehen seien.

In den USA stürmt der Aktienmarkt weiter nach oben. Mag sein, dass eine Trump-Administration mehr Chaos stiftet als bei seiner ersten Präsidentschaft. Doch unter Trump wird der Dirigismus deutlich abnehmen, selbst wenn Importzölle die Situation erschweren. Doch Zölle auf "alles" begünstigt nicht einzelne Branchen oder technologisch wünschenswerte Lösungen, sondern gelten für alle gleichermaßen. Es ist eine gleichmäßige Wettbewerbserschwerung, ohne den inländischen Wettbewerb zu verzerren. Im internationalen Handel hingegen kommt es zu deutlichen Verzerrungen, doch genau dort möchte Trump die Zölle als Druckmittel nutzen, um seine eigenen Ziele durchzusetzen.

Das muss uns nicht gefallen, dennoch können Unternehmer leichter damit umgehen als mit den gezielten Eingriffen in Europa. Ich würde das gutheißen, wenn in der Phase der Minuszinsen Subventionen an die Banken ausbezahlt worden wären. Doch das war nicht der Fall.

Schade, denn "eigentlich" würde ich nach der Ankündigung von Lagarde erwarten, dass der Bankensektor in Europa dereguliert wird, um die Kreditvergabe anzukurbeln, ohne ins Staatssäckel zu greifen. Das wäre eigentlich extrem positiv für den Bankensektor und ich könnte mir vorstellen, dass so etwas in der Art in den USA schon in Planung ist. Doch hier geht die Politik offensichtlich einen anderen Weg.

Meine Idee, die Banco Santander ins Portfolio zu holen, werde ich wohl noch ein wenig auf Eis legen müssen.


Tesla und Nvidia geben den Ton an



Tesla stieg diese Woche um weitere 9% an. Die US-Verkehrsbehörde kündigte an, die Zulassung für autonomes Fahren zu vereinfachen. Sie erinnern sich: Googles Waymo fährt bereits durch San Francisco und vereinzelte weitere Städte, ohne einen tödlichen Unfall verursacht zu haben. Waymo ist langsam, aber sorgfältig. Tesla hingegen geht etwas forscher vor, nimmt augenscheinlich vereinzelte Todesfälle in Kauf und sammelt massiv Daten, deren Auswertung zu immer besseren Lösungen für das autonome Fahren sorgen.

Doch aufgrund der tödlichen Unfälle wurde Tesla bereits mehrfach die Fortführung der Testfahrten untersagt. Erst nach immer neuen Auflagen wird die Zulassung für bestimmte, eingeschränkte Nutzungen wieder erteilt. Dieses Vor und Zurück geht Elon Musk im Wettlauf gegen Waymo offensichtlich zu langsam. Nun könnte die Erleichterung der Zulassung Elo Musk in die Hände spielen, daher ist die Aktie weiter angestiegen.

Elon Musk kauft jede Nvidia KI-GPU, die er bekommen kann. Genau wie Alphabets Google, sowie Amazon und Microsoft. Nvidia veröffentlichte diese Woche Q-Zahlen, die einmal mehr über den Erwartungen lagen. Ich habe ein ausführliches Update für unsere Plus-Mitglieder verfasst, siehe Kapitel 5. Hier nur so viel dazu: Die Produktion der neuen Blackwell-KI-GPUs läuft und die Nachfrage nach sowohl den neuen als auch den alten KI-GPUs von Nvidia übersteigt nach wie vor die Produktionskapazität.

Sorgen der Nvidia-Aktionäre waren Hoffnungen der Microsoft-, Alphabet-, Meta- und Amazon-Aktionäre: Vielleicht haben sich die Mega-Techs mit ausreichend KI-GPUs eingedeckt und widmen sich nun der Monetarisierung ihrer KI-Modelle. Denn die krankhaft hohen Investitionen der vergangenen Quartale können doch nicht ewig so weitergehen, oder? Wenn die KI-Modelle nun genutzt werden können, um Geld zu verdienen, und wenn gleichzeitig die neuen Investitionen zurückgehen, dann wirkt sich das sehr vorteilhaft auf die Gewinnentwicklung aus, was zu steigenden Kursen führt.

Semi Pustekuchen, meint Jensen Huang, CEO von Nvidia: Die krankhafte Nachfrage nach seinen KI-GPUs halte unvermindert an. Je schneller die KI-GPUs werden und je mehr genutzt werden können, desto besser die KI-Modelle, die aus dem Training resultieren. Die Mega-Techs können es sich nicht erlauben, in diesem Wettrennen eine Pause einzulegen, und damit dem Konkurrenten einen Vorsprung zuzugestehen. Die Entwicklungssprünge seien zu groß.

Und neben den Mega-Techs gesellen sich nun viele Staaten zu den Kunden von Nvidia, die eigene KIs für ihre Kultur und ihre Bedürfnisse trainieren möchten, sich also nicht auf die Angebote der Mega-Techs verlassen wollen.

Die Aktie von Nvidia pendelte diese Woche um die Null-Linie, weil sich Gewinnmitnahmen mit neuen Enthusiasten die Waage hielten. Amazon (-6%), Alphabet (-5%), Meta (-3%) und Microsoft (-3%) mussten jedoch aufgrund des fortwährenden Investitionszwangs Federn lassen. Tesla wäre meiner Einschätzung nach noch mehr angestiegen, wenn nicht auch Tesla diesem Investitionszwang unterläge.

Apple beteiligt sich nicht an dem Investitionszwang. Im Gegenteil, Apple lizensierte die beste Lösung, derzeit ChatGPT, für sich, ohne einen Cent dafür zu zahlen und sogar ohne Exklusivität. Apple kann jederzeit zu Alphabet oder Microsoft wechseln, wenn dort bessere KI-Modelle zu haben sein sollten. Die Aktie von Apple bewegte sich diese Woche nicht, wurde also nicht von dem Ausverkauf der Mega-Techs unter Investitionszwang erfasst.

Ein Blick auf die Wochenentwicklung im DAX zeigt, dass Rheinmetall mit +6% die Liste anführt. Die nächste Eskalationsstufe im Ukraine-Krieg wurde diese Woche gezündet.

Am Ende der Liste stehen Autowerte wir Porsche (-10%), VW (-4%), Mercedes (-3%)und Continental (-4%), aber auch die Banken (Commerzbank -5%, deutsche Bank -3%) sowie unsere ehemaligen Vorzeigeunternehmen (Siemens -7%, Bayer -4%). Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelten:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES22.11., 16:54 UhrWoche ΔΣ '24 Δ
DAX19.306 0,5%15,3%
S&P 5005.961 1,6%25,3%
Nikkei38.284 -0,9%14,4%
Shanghai A 3.866 -2,6%23,9%
Euro/US-Dollar1,04-1,1%-5,8%
Euro/Yen161,07-0,8%3,4%
10-Jahres-US-Anleihe4,41%-0,020,55
Umlaufrendite Dt2,18%-0,090,15
Feinunze Gold$2.703 5,5%31,0%
Fass Brent Öl$74,99 5,6%-2,9%
Kupfer$9.009 0,2%4,8%
Baltic Dry Shipping$1.576 -6,9%-29,0%
Bitcoin$98.870 8,4%134,7%








3. Sentiment: Nervosität ist eher Erwartungsfreude denn Angst geschuldet



Umfrage Anleger sind nervös. Das sieht man schon an den heftigen Schwankungen im DAX, die in der Wochenbilanz mit aktuell +0,1% (Stand 14:34 Uhr) nicht zu sehen sind. In den USA steigen die Aktien, angetrieben durch gute Quartalszahlen von Nvidia und der Hoffnung auf fiskalische Impulse unter dem kommenden US-Präsidenten Donald Trump.

So steigt auch der US-Dollar gegenüber dem Euro um 1%. Doch der Wert des Geldes, gemessen in Gold (+5%) oder Bitcoin (+8%), nimmt ab. In den Finanzmedien liest man bereits von einem möglichen "Crack-Up Boom", einer Aktienmarkthausse, getrieben durch eine Geldentwertung, die immer mehr Vermögen aufsaugt und schließlich endet wie der Flug des Ikarus auf seinem Weg zur Sonne: Seine Federn schmolzen in der Hitze der Sonne und er stützte ins Meer hinab.

Schauen wir mal, wie unsere Umfrageteilnehmer die aktuellen Entwicklungen einstufen.

Das Anlegersentiment bleibt mit einem Wert von +0,8 auf moderat positivem Niveau. Allerdings zieht ein wenig Verunsicherung auf, der entsprechende Wert sinkt auf -0,7. Anleger profitieren offensichtlich von der gut laufenden US-Börse, oder vom Gold oder Bitcoin, nehmen jedoch die inländischen Krisenzeichen wahr und zweifeln an der Nachhaltigkeit des nach wie vor hohen Kursniveaus.

So ist auch die Zukunftserwartung auf nur noch 0,1 gesunken, der niedrigste Wert seit Juni. Bullen und Börsen halten sich hierzulande derzeit die Waage.

Gleichzeitig sieht man jedoch Investmentchancen. Die Investitionsbereitschaft steigt auf 1,6 an.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger zeigt mit einem Wert von -30 eine starke Absicherungstätigkeit an. Auch hier fürchten Anleger offensichtlich fallende Kurse.

Das Put/Call-Verhältnis im DAX ging diese Woche leicht zurück, liegt damit jedoch im neutralen Bereich: Institutionelle Anleger sehen derzeit keinen besonderen Absicherungsbedarf, spekulieren aber auch nicht auf steigende Kurse.

In den USA sieht es ähnlich aus, auch das Put/Call-Verhältnis für Aktien an der CBOE notiert auf einem neutralen Niveau.

US-Fondsmanager belassen ihre Investitionsquote auf dem hohen Niveau von 91%.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger geht auf 8%punkte zurück. 41% Bullen stehen 33% Bären gegenüber.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 58% eine neutrale, leicht gierige Marktverfassung an.

Interpretation



Neutral Die spürbare Nervosität würde ich eher als erwartungsfroh, denn als ängstlich interpretieren. Anleger sind moderat investiert, spekulieren aber weder auf steigende noch fallende Kurse. Man hat sich leicht gegen das Schlimmste abgesichert, steht aber bereit, um im Falle einer Richtungsentscheidung zu handeln.

So würde ich die aktuelle Verfassung der Anleger auf Basis unserer Umfragedaten zusammenfassen. Dabei ist die Richtung durchaus diskussionswürdig. Während der DAX seit zwei Monaten kein neues Allzeithoch mehr erklimmen konnte, war dies beim S&P 500 bis vor einer Woche an der Tagesordnung - und auch aktuell ist ein neues Hoch weniger als 1% entfernt.

Wir biegen nun in die Weihnachtszeit ein, die Endphase des Jahres. Kann auf Basis der guten Jahresperformance noch eine Jahresendrallye erfolgen? Oder müssen wir uns auf eine fällige Korrektur einstellen? Aus den Sentimentdaten können wir beides ableiten.

Insbesondere in den USA ist nach der starken Rallye in Folge des US-Wahlausgangs eine Abkühlung fällig. In Deutschland erscheint das Kursniveau vor dem Hintergrund der katastrophalen Konjunkturdaten viel zu hoch. Doch Neuwahlen in Deutschland machen Hoffnung, in den USA freuen sich Anleger auf eine entfesselte Konjunktur, wenn Donald Trump das Amt des Präsidenten übernimmt.

So würde ich die Sentimentverfassung als "abwartend" interpretieren. Chancen werden gesehen, doch es besteht kein Grund zur Eile. Sollte es zu einer Korrektur kommen, gibt es zumindest ausreichend Interesse an günstigeren Kursen. Ein Ausverkauf dürfte also frühzeitig enden.

Steigende Kurse hingegen könnten Anleger unter Zugzwang bringen. Anleger, die noch nicht ausreichend investiert sind, müssten dann in die steigenden Kurse hinein kaufen und würden eine Rallye somit weiter anheizen.

Die Richtungsentscheidung steht noch aus und lässt sich aus den Sentimentdaten leider nicht ableiten. Doch die Gefahr eines heftigen Ausverkaufs ist überschaubar, während die Kurse nach oben eine Eigendynamik entwickeln könnten.










4. Ausblick: Institutionelle Anleger hübschen ihre Portfolien auf



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6. Leserfragen



Vielen Dank für Ihre zahlreichen Fragen! Wenn ich eine Frage beantworte, dann möchte ich das fundiert und möglichst relevant für alle über 25.000 Heibel-Ticker Mitglieder machen. Deswegen haben wir über die Jahre folgendes Vorgehen für Leserfragen entwickelt:

• Fragen zu administrativen Themen (Abo, E-Mail-Zustellung, interner PLUS-Bereich …) werden stets binnen kurzer Zeit beantwortet.
• Fragen zu Aktien aus unserem Portfolio werden inhaltlich in das nächste PLUS Update zum entsprechenden Portfoliotitel eingearbeitet, sofern für die Mitglieder von Interesse.
• Die wichtigsten Fragen zu allgemeinen Börsenthemen sowie zu Einzeltiteln werden in beiden Heibel-Ticker PLUS und free Varianten beantwortet.

Mit dieser Vorgehensweise habe ich möglichst viel Zeit für die Recherche von Themen, die für möglichst viele Mitglieder relevant sind, dass meine Antworten einem großen Teil unserer Gemeinschaft Mehrwert bieten.

Leider war es in der Vergangenheit teilweise so, dass ich viel Zeit in die Recherche für individuelle Fragen gesteckt habe und dadurch Zeit für die Analyse von Aktien und das Ausarbeiten von neuen Empfehlungen fehlte. Das war besonders den zahlenden Heibel-Ticker PLUS Mitgliedern gegenüber unfair, denn diese dürfen erwarten, dass ich meine Energie dahingehend einsetze, für alle PLUS Mitglieder relevante Themen auszuarbeiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis :-)

Vorsicht vor alternativen Bitcoin-ETFs


Moin, Herr Heibel,
als langjähriger Abonnent Ihres Tickers habe ich viele wichtige Erkenntnisse über das Funktionieren der Börse erhalten und kann so mein Depot ganz gut managen. Herzlichen Dank für Ihr aus unermüdliches Bemühen, das Optimum für Ihre Anhänger zu erreichen. Für Ihre Bitcoin Fans empfehle ich Ihnen den ETF Wisdom Tree Physical Bitcoin(A3GKGK), der nur TER 0,35% kostet und nicht wie der von Ihnen empfohlene ETC Group Physical Bitcoin, der TER2% kostet. Was halten Sie davon?
Liebe Grüße aus Hennef
Sigurd

ANTWORT
Auch das von Ihnen vorgeschlagene Papier ist nur eine Inhaberschuldverschreibung:

WisdomTree Physical Bitcoin (WKN A3GKGK): Dieses Zertifikat ist eine unbesicherte Inhaberschuldverschreibung. Im Insolvenzfall des Emittenten haben Anleger keinen direkten Anspruch auf die hinterlegten Bitcoins, da diese nicht separat vom Vermögen des Emittenten gehalten werden. Anleger wären somit Gläubiger in der Insolvenzmasse und müssten ihre Ansprüche im Insolvenzverfahren geltend machen.

ETC Group Physical Bitcoin (WKN A27Z30): Dieses Zertifikat ist eine besicherte Inhaberschuldverschreibung. Die hinterlegten Bitcoins werden in einem separaten Treuhandkonto gehalten, das unabhängig vom Vermögen des Emittenten ist. Im Insolvenzfall des Emittenten haben Anleger daher einen direkten Anspruch auf die hinterlegten Bitcoins, da diese nicht Teil der Insolvenzmasse sind.

Die höheren Kosten haben also ihre Berechtigung.


RÜCKANTWORT:
Danke für Ihre schnelle Antwort. Ja Sie haben Recht, aber ich dachte, dass wisdom tree eine sehr gute Bilanz hat und bei vollständig physisch hinterlegten ETPs wacht aber ein unabhängiger Treuhänder über das Geld und erhält im Ernstfall Zugang zu den Mitteln. Eine gewisse Sicherheit liegt also vor.
LG, Sigurd

Micro Strategy: Wie ein gehebelter Optionsschein auf den Bitcoin


Lieber Stephan Heibel,

als Alternative zu A27Z30 fällt mir erneut MSTR ein.

Ich hatte es bereits erwähnt, da MSTR nun im Wesentlichen eine Bitcoin haltende Gesellschaft, also ähnlich einer Bitcoin Bank aufgestellt ist.

Das, mich vor Jahren zum Ausstieg bei MSTR bewogen habend, hat mich nun (mittlerweile marktgängies Asset Bitcoin) neben seit bald einer Dekade unmittelbarem Investment in Bitcoin, vor kurzem wieder einsteigen lassen.

Seit meinem Wiedereinstieg vor 2⅐ Monaten freue ich mich bereits über 172 Prozent Buchgewinn, einfacher jederzeit handelbar als Bitcoin selbst.

Mit steigenden Bitcoin Kursen steigt immer auch der Kurs von MSTR, bei einfacher Handelbarkeit.

Einen schönen Sonntag


Peter aus Düsseldorf


ANTWORT
Micro Strategy und den Gründer und CEO Michael Saylor beobachte ich bewundernd seit 20 Jahren, lange bevor es den Bitcoin überhaupt gab. Als Spekulation auf einen steigenden Bitcoin ist die Aktie von Micro Strategy gut geeignet, denn sie entwickelt sich wie ein gehobelter Optionsschein zum Bitcoin-Preis. Doch Michael Saylor ist so aggressiv beim Kauf von Bitcoins, dass ein sinkender Bitcoin-Preis schnell existenzgefährdend werden kann. Die Bitcoin-Käufe finanziert er mal für die Ausgabe von Unternehmensanleihen, mal durch die Aufnahme von Krediten.

Wer also Lust hat auf eine gehebelte Spekulation auf den Bitcoin, der kann Micro Strategy als Spekulation ins Portfolio aufnehmen.

Ich habe mich jedoch für den Bitcoin als „Absicherung“ entschieden: Selbst wenn der Bitcoin sich im Preis halbiert, oder sogar mal 90% des Wertes verliert, so bleiben meine Bitcoins meine Bitcoins. Es ist wie beim Gold: Ein Barren Gold bleibt ein Barren Gold, egal ob er 1.000 oder 10.000 Euro wert ist.

Hätten wir mit Micro Strategy auf einen schnellen Anstieg im Bitcoin-Preis spekulieren sollen? Natürlich, aus heutiger Sicht hätten wir das tun sollen. Ich war mir ziemlich sicher, daher habe ich Ihnen mehrfach den Kauf von Bitcoins ans Herz gelegt. Doch über das Timing bin ich mir stets unsicher, und da ist dann der echte Bitcoin etwas weniger gefährlich als Micro Strategy.


BioNTech versus BB Biotech und Moderna


Moin Herr Heibel,

Sie äußern sich in der aktuellen Ausgabe zu BB Biotech und auch zum Thema KI in der Biotech Branche umfangreich.

Hinweis: BioNTech besitzt seit 07.2023 ein KI Unternehmen ( InstaDeep ) mit Schwerpunkt Biotechnologie. Die Pipeline ist sehr groß und die letzten Ergebnisse auch. Wäre BioNTech - ein echtes Unternehmen - nicht eventuell sinnvoller als BB Biotech ?

Bei ihrer Betrachtung fehlt mir die Berücksichtigung der enorm großen Pipeline und das BioNTech ein KI Unternehmen zu diesem Thema besitzt. Zudem ist BioNTech, anders als z.B. Moderna, sehr defensiv unterwegs und ist in vielen unterschiedlichen Bereichen (neben mRNA) unterwegs. Dies relativiert das Risiko.

Meiner Meinung nach hat Ihr Ansatz einen Fehlern und das Risiko ist bei BB Biotech viel höher . BB Biotech hat viele Biotech Unternehmen mit unterschiedlichen Risiken im Portfolio und auf diese keinen Einfluss. Dies zeigt auch der Kurs.

BioNTech ist Inhaber geführt. Hier können schnell Korrekturen vorgenommen und schnell entschieden werden.

Hinweis zu Moderna: Moderna ist größtenteils im Besitz von Fonds, die schnell Geld sehen wollen, ähnlich wie BB Biotech. Das erhöht das Risiko und die Fehlerquote.

Dies ist bei BioNTech nicht der Fall. Der Streubesitz liegt nur bei ca. 20% und der Inhaber besitzt noch knapp 18,5%, der Rest ca. 50,5 % liegt bei den Sprüngmann Brüdern. Hier kann in Ruhe geforscht werden und es besteht deutlich weniger Druck.

Nochmals vielen DANK

VG, Frank aus Ratzbek

ANTWORT
Im Biotech-Bereich ist das Risiko von Fehlschlägen extrem hoch. Branchenexperten bemühen sich, das Risiko abzuschätzen, doch liegen damit regelmäßig falsch. Ich bin nicht einmal ein Biotech-Experte, wie soll ich da besser sein als die anderen? Für uns der in meinen Augen einzige Weg, um von Biotech-Entdeckungen zu profitieren, ist der Erwerb eines Biotech-Korbes - und genau das haben wir bei BB Biotech. Natürlich ist der Gewinn, wenn Sie auf das richtige Pferd gesetzt haben, größer als bei dem Korb von BB Biotech, wenn dort eines erfolgreich ist. Doch bei Einzeltiteln ist auch das Risiko viel höher.

BioNTech hat noch immer 16 Mrd. Nettocash in der Bilanz liegen, Gewinne aus der Corona-Zeit. Jedes Jahr verbrennt BioNTech davon 1,3 Mrd. EUR. Wenn ein neues Medikament gefunden wird, benötigt das Unternehmen deutlich mehr Geld, um es zuzulassen, zu produzieren und in den Markt zu geben. Im Erfolgsfall winken hier tatsächlich exorbitante Gewinne, da die Bewertung von BioNTech optisch günstig aussieht. Doch bis zur Zulassung besteht weiterhin das Risiko des Scheiterns.

Rechnen wir die Barreserven heraus, dann werden 2,6 Mrd. Jahresumsatz mit 6 Mrd. EUR Enterprise Value bewertet. Das sieht nun gar nicht mehr so günstig aus. Da ist schon viel Phantasie im Aktienkurs. Anleger erwarten früher oder später einen Forschungserfolg.

Doch ein Forschungserfolg ist heute, meinen Informationen zufolge, noch nicht in so greifbarer Nähe, dass diese Bewertung als günstig betrachtet werden kann. Cash kann man mit 1:1 bewerten. Und das Impfstoffgeschäft wird derzeit mit 3:1 EV/Bruttogewinn bewertet. Mir ist hier das Risiko nach wie vor zu groß. Das Risiko, dass die Entwicklung eines neuen Blockbuster zu lange dauert oder das Risiko, dass ein anderer (Moderna?) schneller ist.

Das mit dem "Fehler in meinem Ansatz" kann man auch anders beleuchten: Ich weiß, dass ich bei der Beurteilung von Chancen einzelner Biotech-Unternehmen nicht gut genug informiert bin und Fehler machen werde. Warum sollte ich mich gerade für BioNTech entscheiden, wo es doch noch viele andere aussichtsreiche Kandidaten gibt? Diese Entscheidung gebe ich in diesem Bereich gerne an das Management von BB Biotech ab. Dort befinden sich 30 Biotech-Aktien im Portfolio. Da darf das Management auch mal eine Fehlentscheidung treffen, die wirkt sich dann aber nicht gleich so heftig auf mein Vermögen aus. Und davon abgesehen traue ich dem Management von BB Biotech zu, weniger Fehlentscheidungen zu treffen, als ich das tun würde.

Zum Management von BB Biotech: Bei Dr. Koller fühlte ich mich gut aufgehoben, bis sich der Markt gegen ihn wendete. Sein Nachfolger Dr. Koch macht einen guten Eindruck, doch, wie immer bei einem Managementwechsel, muss er sich erst noch unser Vertrauen erarbeiten.

Das schnelle Geld? Bei BB Biotech ist die Unternehmenskultur und der Großteil der Anleger, so wie ich das einschätze, geduldig. Bei Moderna mögen Sie Recht haben. Aber Moderna ist inzwischen nur noch eine kleine Position bei BB Biotech.


Siemens & Vonovia


Hallo Herr Heibel,

Eine kurze Rückmeldung zum Thema Südzucker-Anleihe:
Über die ING-Diba kann diese gekauft werden.

Über das Thema KI bin ich auch auf Siemens aufmerksam geworden. Können Sie evtl. eine kurze Einschätzung dazu geben, ob diese Aktie derzeit ein Kauf ist?

Wie sehen Sie, vor dem Hintergrund von sinkenden Zinsen, derzeit ein Investment in den Immobilienmarkt allgemein und konkret zu Vonovia?

Herzlichen Dank schon im Voraus für Ihre Einschätzungen.

Freundliche Grüße
Winfried aus Kirchheim / Teck

ANTWORT
Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Siemens ist ein diversifizierter Konzern, dessen Erfolg nicht an nur einem Thema festgemacht werden kann. Die KI hat sicherlich das Zeug, Siemens über Jahre zu Wachstum zu verhelfen und Siemens ist mit seinem engen Netzwerk in die Industrie ein Unternehmen, das die KI für seine Kunden nutzbar machen wird.

Der Umsatz von Siemens gab im abgelaufenen Geschäftsjahr (endete September) 2,4% nach, dennoch konnte der Gewinn um 24% gesteigert werden. Für die kommenden Jahre erwarten Analysten ein Umsatzwachstum von 5-6% und ein äquivalentes Gewinnwachstum. Das EV/EBITDA auf Basis der Schätzungen für 2026 steht bei 11 und entspricht damit dem langjährigen Durchschnitt von Siemens. Die Dividendenrendite von 3% sieht in meinen Augen ebenfalls fair aus.

Ich würde also sagen, Siemens ist gut aufgestellt und dafür auch fair bewertet. Der Return on Equity (also Dividende plus Kursgewinn) beträgt 10-11% und dürfte in dieser Region auch in der Zukunft liegen.

Vonovia: Ich kann mich für Immobilienaktien nicht begeistern. Zwar gehen die kurzfristigen Zinsen zurück, aber der langfristige Marktzins steigt schon wieder an. Der Immobilienmarkt ist mit so vielen Regulierungen belastet, dass ich mich vor dieser Branche scheue. Außerdem werden Immobilienaktien nach anderen Maßstäben bewertet als herkömmliche Unternehmen mit operativem Geschäft. Damit habe ich mich bislang nur sporadisch mal beschäftigt und fand es stets recht langweilig :-(.

Für jemanden, der keine eigene Immobilien besitzt, ist Vonovia sicherlich eine gute Methode, um am Wohl und Wehe des Immobilienmarktes zu partizipieren.

Bitcoin kaufen über die Börse Stuttgart


Hallo Herr Heibel,

noch etwas zu ihrem heutigen Eintrag bezüglich Bitcoin. Ich habe mit der App von Relai begonnen, das geht ziemlich einfach. Ich möchte direkt in den Bitcoin investieren und keine Zertifikate und so weiter kaufen. Das geht auch nicht so einfach bei vielen Brokern, bei Consors zum Beispiel ist das nicht möglich.

Zumindest bisher. Da man bei Relai aber immer Geld hin überweisen muss und dann sofort gekauft wird, hat man nicht so viel Einfluss auf den Kaufkurs, wenn er zu diesem Zeitpunkt hoch schießt, wird trotzdem gekauft, da man kein Limit eingeben kann. Ich bin dann zunächst zu Kraken gewechselt allerdings habe ich hier schlechte Erfahrungen gemacht. Man hat mein Konto aus irgendwelchen Gründen gesperrt und ich habe Mühe und Not gehabt alles wieder zurück zu bekommen. War ziemlich stressig.

Ich bin nun bei BSDEX, ein Ableger der baden-württembergischen, Wertpapierbörse. Vor allem Konto in Deutschland und auch von der BaFin abgesegnet.Hier gibt es eine App und man kann auch direkt über das Internet Kaufaufträge platzieren. Das funktioniert sehr gut und ich bin sehr zufrieden. Zudem sind die Gebühren hier sehr niedrig. Vielleicht wäre das auch eine Empfehlung wert. Ich verschiebe dann immer auch einen gewissen Betrag auf meine Bitbox das funktioniert auch gut.

Vielleicht ist das eine Anregung wert.

Viele Grüße, Bernd aus Hof

ANTWORT
Vielen Dank für den Hinweis. Das ist schon mal ein ganz guter Ansatz:

Mit den 2% Gebühren anstelle von 1,5% bei Relai könnte ich leben. Aber ich müsste ja das Geld dann zuvor dort auf mein Konto übertragen haben, wo es unverzinst herumläge, bis ich es in Bitcoin tausche. Da lasse ich mein Geld lieber auf meinem Girokonto liegen und nehme einen Tag Latenz in Kauf.

Wie gesagt: Ich möchte nicht im Bitcoin spekulieren, sondern betrachte gelegentliche Käufe als Absicherung für turbulente Zeiten, da ist es nebensächlich, ob ich zu ein paar Prozent günstiger oder teurer einsteige.



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Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



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