Heibel-Ticker Free Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
20. Jahrgang - Ausgabe 03 (17.01.2025)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Viele Updates und viele Leserfragen |
2. | So tickt die Börse: DAX erstürmt 20.900 Punkte: Trump-Vereidigung und/ oder Zinsrückgang befeuern Optimismus |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Institutionelle Anleger sind weiterhin bullisch gestimmt |
- | |
4. | Ausblick: Amtseinführung Donald Trumps ist schwer zu kalkulieren |
5. | Update beobachteter Werte |
Kurssprung Dank Analystenkommentar | |
Teilverkauf vor Bereinigung | |
Verkaufen, Cash generieren | |
Welche Strategie werden Kennedy & Trump fahren? | |
Exportbeschränkung für KI-Chips | |
Zuckerberg bläst zum Angriff | |
Neue US-Sanktionen gegen Russland treiben Energiepreise nach oben | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Viele Updates und viele Leserfragen
Liebe Börsenfreunde,
Sinkende Zinsen lassen den DAX über 20.900 Punkte stürmen. Trumps Vereidigung befeuert die Märkte zusätzlich. In Kapitel 2 zeige ich auf, was die Aktienmärkte in der abgelaufenen Woche antrieb.
Die Sentimentanalyse offenbart eine unterschiedliche Stimmungsentwicklung unter institutionellen und Privatanlegern. Daraus lässt sich eine Prognose für den DAX der kommenden Monate ableiten. Wie diese aussieht, lesen Sie in Kapitel 3.
Wir befinden uns in der Berichtssaison, erste Q-Zahlen wurden bereits veröffentlicht. In der kommenden Woche wird Donald Trump vereidigt. In Kapitel 4 zeige ich auf, was uns die kommenden Tage und Wochen erwartet.
Updates gab es diese Woche zu einer ganzen Reihe von Portfoliotiteln: Zu PVA Tepla, Palo Alto und Nextracker nach starkem Kursanstieg, zu Nvidia, Novo Nordisk, Apple und Coterra nach überraschenden Ereignissen. Die Details lesen Sie in Kapitel 5.
Wie versprochen geht's diese Woche in Kapitel 6 weiter mit den Leserfragen, die sich über den Jahreswechsel bei mir angesammelt haben: Hat Bayer endlich das Schlimmste hinter sich? Sind Quantencomputer eine Gefahr für den Bitcoin? Wie hat sich Fresenius Medical Care für eine Trump-Präsidentschaft positioniert, wie steht sein angehender Gesundheitsminister Bobby Kennedy zur Dialyse? Dürfen 77-jährige noch einen langen Anlagehorizont ins Auge fassen?
Außerdem gebe ich meine Meinung zu Curevac, LPKF Laser, Palantir und United Health, sowie zur Idee einer Spekulation auf den EUR/USD-Wechselkurs.
Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: DAX erstürmt 20.900 Punkte: Trump-Vereidigung und/ oder Zinsrückgang befeuern Optimismus
Die letzten Tage vor der Amtseinführung Donald Trumps am kommenden Montag sind recht turbulent, zumindest was die Nachrichtenlage betrifft. Mark Zuckerberg beschwert sich lauthals über Apple. Die Details dazu lesen Sie in meinem Update zu Apple. Die Pharma-Industrie fürchtet sich vor verordneten Preissenkungen. In meinem Update zu Novo Nordisk lesen Sie weitere Details dazu. Quasi in letzter Sekunde erlässt die Biden-Administration verschärfte Sanktionen gegen russisches Öl und Gas, in meinem Update zu Coterra lesen Sie die Details dazu. Und aus heiterem Himmel verbietet die Biden-Administration den Export moderner KI-Chips in sämtliche Länder, außer 18 namentlich genannte "Freunde". Immerhin, Deutschland gehört zu den Freunden. In meinem Update zu Nvidia werte ich diesen Erlass ein.
Zuviel Updates? Naja, was soll ich machen: Wenn unsere Titel betroffen sind, dann schreibe ich entsprechende Einschätzungen natürlich konkret zu diesen Titeln. Nehmen Sie die Auflistung als dezenten Hinweis, dass ich mich über jedes neue zahlende Mitglied freue, dem ich die Updates zukommen lassen darf. Damit bleiben heute für unseren Wochenrückblick nur noch Trump & Zinsen übrig. Der DAX klettert diese Woche um 3,5% auf neue Allzeithochs über 20.900 Punkte. Der S&P 500 klettert um 3,2% in Schlagweite neuer Allzeithochs. Ist das die Vorfreude auf die Vereidigung Donald Trumps?
In den vergangenen Tagen mehrten sich die Berichte von Unternehmenschefs, die sich darüber beklagten, von der Biden-Administration feindlich behandelt worden zu sein. Weder wurde man in Entscheidungsprozesse politischer Erlasse eingebunden, noch frühzeitig darüber informiert, selbst wenn das eigene Geschäft betroffen war. Zudem wird der Biden-Administration unterstellt, eher die Rasenmäher-Methode angewendet zu haben als gezielt Missstände anzugehen. Viele von den CEOs wiesen explizit daraufhin, dass sie eigentlich eher dem demokratischen Lager zugewandt seien, was ihre Enttäuschung um so größer machte.
Die Wallstreet sieht der Amtszeit von Donald Trump konstruktiv entgegen. Es ist bekannt, dass Donald Trump mit allen Unternehmenslenkern regelmäßig spricht. Ob er auf sie hört, ist eine andere Frage. Doch zumindest macht er sich regelmäßig ein Bild über die Situation in der Wirtschaft. Trump ist ein Dealmaker, der stets zunächst öffentlich ein Kräftemessen veranstaltet, vorzugsweise als Sieger die Arena verlässt und anschließend die Bedingungen des Kompromisses diktiert. So funktionierte die Politik des Westens in den vergangenen Jahrzehnten zwar ganz und gar nicht, aber mit den weltweit aufstrebenden Autokraten könnte diese Gangart Vorteile bringen.
So ist der Waffenstillstand in Israel zwar auf Basis eines Vorschlags erfolgt, den Joe Biden bereits vor einem Jahr ausgearbeitet hat. Doch ohne das Poltern Donald Trumps im Hintergrund, der den Hamas drohte, mit ihm als Präsidenten niemals einen so vorteilhaften Deal abzuschließen wie mit Joe Biden, wäre es schwer gewesen, die Hamas zum Einlenken zu bringen.
Zeitgleich wurden die Sanktionen gegen Russland verschärft und konsequent durchgesetzt, so dass der Öl- und der Gaspreis kräftig anstiegen. Das sieht mir ebenfalls bereits nach der Handschrift von Donald Trump aus, der von den bislang eingeführten Sanktionen nichts hielt, da sie leicht umgangen werden konnten. Vielleicht war das bereits sein erster Deal: Joe Biden gab er den Erfolg, den Krieg gegen die Hamas zu beenden. Dafür gab Joe Biden ihm eine gute Verhandlungsgrundlage für die Beendigung des Kriegs in der Ukraine.
In Windeseile haben sämtliche Konzernchefs der großen Tech-Unternehmen die Joe Biden Bilder aus ihrem Hauseingang entfernt und durch Donald Trump Portraits ersetzt. Das hat schon etwas Autokratisches, oder? Nicht nur Mark Zuckerberg verurteilt im nachhinein die Zensur, die durch die Biden-Administration eingefordert wurde. Auch Jeff Bezos, Gründer von Amazon und derzeit Betreiber von Blue Origin, die diese Woche erstmals eine Rakete erfolgreich ins All schickte, wird plötzlich zum Best Buddy seines ärgsten Konkurrenten Elon Musk. Die beiden schicken sich plötzlich freundschaftliche Glückwünsche über die Plattform X. Dabei hatte Jeff Bezos, Eigentümer des Traditionsblatts Washington Post, mitten im Wahlkampf Donald Trump die Unterstützung versagt.
Plötzlich sind alle Tech-Milliardäre bei der Vereidigung Donald Trumps dabei. Ein Ticket kostet dem Hörensagen zufolge 1 Mio. USD. Die Mille wird aus der Portokasse gezahlt, doch bis vor kurzem flossen deren Gelder eher in Richtung der Demokraten. Auch Tim Cook, CEO von Apple, und Sundar Pichai, CEO von Alphabet, sind bekannt für ihre Nähe zur demokratischen Partei, aber auch diese beide leisten sich ein Eintrittsticket für die Vereidigung.
Joe Biden warnt vor einer vermeintlichen Oligarchie in den USA, in der die Tech-Milliardäre Politik machen würden. Ich sehe das etwas entspannter: Unter Biden war das Pendel zu weit nach links ausgeschlagen. Nun schwingt es zurück, leider ebenfalls zu heftig. Aber die US-Demokratie ist robust, hat schon andere Regierungen unbeschadet überstanden. Warten wir also ab, wo das Pendel letztlich einschwingt.
Es bleibt aber dabei, dass die Wallstreet von Donald Trump wirtschaftsfreundliche Entscheidungen erwartet, und wenn etwas beschränkt wird, dann gezielt. Allein das reicht für die Vorfreude, die den S&P 500 diese Woche nach oben treibt.
Am kommenden Montag wird Donald Trump bereits eine Vielzahl an Entscheidungen treffen. Das hat er lange angekündigt.
Diese Woche startete die Berichtssaison. Eine ganze Reihe von Banken und Brokern veröffentlichten ihre Q4-Zahlen. Sämtliche Zahlen fielen besser aus als erwartet: JP Morgan Chase, Goldman Sachs, Wells Fargo, Citigroup, die Bank of America, Morgan Stanley und BlackRock veröffentlichten gute Umsatzzahlen und überraschend gute Gewinne. Insbesondere die Net Interest Incomes, also die Zinseinnahmen, übertrafen die Erwartungen. Dies liegt an dem Ende letzten Jahres stark gestiegenen Zinsniveau: Die Rendite für 10 Jahre US-Staatspapiere stieg von 3,6% im September auf 4,8% zum Jahresende, obwohl der Leitzins im vergangenen Jahr in drei Schritten von 5,25-5,5% auf 4,25-4,5% gesenkt wurde.
Die Rallye dieser Woche hängt aber auch an der jüngsten Zinsentwicklung: Der US-Verbraucherpreisindex, auch kurz Inflation genannt, für Dezember lag bei den erwarteten 2,9%. Nachdem die Arbeitsmarktdaten in der Vorwoche deutlich besser ausfielen als erwartet, fürchteten Marktteilnehmer, dass sich die robuste Arbeitsmarktlage auf die Nachfrage, und somit auch auf die Preisentwicklung treibend auswirken könnte. Das wiederum hätte die Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank gedämpft.
Doch "zum Glück" lag die Inflation im Rahmen. Die Kerninflation, also ohne Energie und Nahrungsmittel, fiel sogar auf 3,2%, obwohl man mit 3,3% gerechnet hatte. Die Befürchtung einer sich überhitzenden Wirtschaft wurde also besänftigt. Und so ging auch das Zinsniveau zurück: die Rendite der 10 Jahre laufenden US-Staatspapiere fiel auf inzwischen nur noch 4,61%. Und der Rückgang dieser Rendite befeuerte den Optimismus am Aktienmarkt.
Schauen wir mal, wie sich diese Entwicklung auf die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich auswirkt:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 17.1., 19:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ |
DAX | 20.903 | 3,4% | 5,0% |
S&P 500 | 6.011 | 3,5% | 1,8% |
Nikkei | 38.451 | -1,9% | -3,6% |
Shanghai A | 3.812 | 2,1% | -3,1% |
Euro/US-Dollar | 1,03 | 0,5% | -1,2% |
Euro/Yen | 160,68 | -0,5% | -1,2% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,60% | -0,16 | 0,09 |
Umlaufrendite Dt | 2,45% | -0,04 | 0,14 |
Feinunze Gold | $2.711 | 0,6% | 3,6% |
Fass Brent Öl | $80,95 | 2,0% | 8,7% |
Kupfer | $9.231 | 1,7% | 3,6% |
Baltic Dry Shipping | $1.023 | 5,6% | 2,6% |
Bitcoin | $104.683 | 11,0% | 11,6% |
3. Sentiment: Institutionelle Anleger sind weiterhin bullisch gestimmt
Da hatten wir in der vergangenen Woche die Sentiment Daten offensichtlich anders interpretiert. Die überaus neutrale Verfassung der Anleger interpretierten wir dahingehend, dass größere Kurs Ausschläge ohne besondere Ereignisse nicht zu erwarten seien. Doch der überraschend starke Rückgang der US-Renditen, wodurch nun weitere Zinssenkungen in den USA möglich werden, sorgte für ein regelrechtes Kursfeuerwerk am Aktienmarkt, das sowohl den DAX als auch die US-Märkte um über 3% nach oben katapultierte.
Das Sentiment unserer Umfrage Teilnehmer ist entsprechend ebenfalls nach oben geschossen. Nach -0,4% vor einer Woche kletterte der Indikator nunmehr auf +3,9%. Ab Werten über 4,0% sprechen wir von Euphorie unter den Anlegern, eine gute Partylaune, die gefährlich werden kann.
Auch die Selbstzufriedenheit der Anleger ist angestiegen. Nach -0,3% vor einer Woche notiert dieser Wert jetzt bei 2,0%. Wenn die Selbstzufriedenheit mit der Laune (Sentiment) nicht mithalten kann, dürften nicht alle Anleger voll an der Rallye partizipiert haben. Doch das war auch nicht zu erwarten, nachdem sich so viele Anleger vor einer Woche neutral positioniert hatten.
Schon vor einer Woche war die Zukunftserwartung an die weitere DAX Entwicklung mit einem Wert von -2,6% ausgesprochen negativ. Diese negative Haltung hat sich noch verstärkt, der Wert ist auf -2,8% gefallen. Kaum jemand erwartet augenscheinlich eine Fortsetzung der Rallye.
Die Investitionsbereitschaft hat sich ebenfalls entsprechend vermindert. Nach +0,1% vor einer Woche steht diese nun bei -0,9%.
Das Euwax Sentiment der Privatanleger brach diese Woche auf -60 ein, der niedrigste Wert seit einem Jahr. Damit ist die Nachfrage nach Put-Absicherungen gegen fallende Kurse so groß wie lange Zeit nicht mehr.
Das Put/Call-Verhältnis für den DAX an der Eurex verbleibt mit einem Wert von 2,25 auf einem vergleichsweise hohen Niveau. Auch bei institutionellen Anlegern sind Put-Absicherungen gefragt.
In den USA steigt das Put/Call-Verhältnis auf 0,94, den höchsten Wert seit September. Nur dreimal in den vergangenen zwölf Monaten gab es höhere Werte, also eine noch größere Nachfrage nach Put-Absicherungen als heute. Jeweils markierten diese hohen Werte ein Tief im S&P 500. Damit haben wir eine äußerst bullische Ausgangslage an den US-Börsen, obwohl die Rallye schon einige Tage im Gange ist.
Die Investitionsquote der US-Fondsanleger steigt leicht auf 70% an. Die Bulle/Bär-Differenz rutscht ins Minus mit einem Wert von -15%punkten. Das Bärenlager ist inzwischen auf 40% angewachsen, ihnen stehen nur noch 25% Bullen gegenüber.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 38% moderate Angst an.
Interpretation
Die Partylaune ist nah dran an der Euphorie, die wir als gefährlich betrachten. Gefährlich ist diese aber leider nur mittelfristig, denn das genaue Timing einer Überhitzung gehört zu den schwersten Übungen an der Börse, bei der auch unsere Sentiment Analyse nicht präzise genug ist. Wir können also zur Vorsicht mahnen, aber für einen Aufruf zur Gewinnmitnahme reicht die aktuell gute Laune nicht. Denn sie wissen ja, gute Partys laufen häufig viel länger, als man dies für möglich hält.
Erstaunlich ist, dass unser vorläufiges Umfrageergebnis zeigt, dass insbesondere institutionelle Anleger extrem euphorisch und optimistisch eingestellt sind. Privatanleger sind deutlich verhaltener. So erklären gerade die institutionellen Teilnehmer unserer Umfrage, dass sie in den kommenden zwei Wochen ihre Positionen gerne ausbauen, also zukaufen möchten.
Ich habe in unseren historischen Umfragedaten nachgeschaut. Eine vergleichbare Situation ist gar nicht so selten, das gab es schon über 30 Mal. In den darauf folgenden sechs Monaten stieg der DAX durchschnittlich um 10% an. Wenn wir uns vor Augen führen, dass der DAX in diesem Zeitraum pro Jahr um durchschnittlich 5,4% ansteigt, ist dies schon eine ziemlich bullische Ausgangslage. Unsere Daten deuten also darauf hin, dass sich die institutionellen Anleger in diesem Umfeld offensichtlich besser positionieren werden als Privatanleger.
Sie werden sich sicherlich daran erinnern, dass wir über einen langen Zeitraum steigende Kurse für den Ölmarkt aus der Sentiment Umfrage abgeleitet haben. Dies hat sich in den vergangenen Wochen bewahrheitet, der Ölpreis stieg seit Mitte Dezember um 15% an. Auch die heutigen Umfragedaten deuten auf einen weiteren Preisanstieg am Ölmarkt, für die kommenden sechs Monate wird ein Anstieg von 20% angegeben, wenn wir auf Basis der historischen Daten ableiten, was früher in vergleichbaren Situationen passierte.
4. Ausblick: Amtseinführung Donald Trumps ist schwer zu kalkulieren
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5. Update beobachteter Werte
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6. Leserfragen
Bayer, Gewinnrealisierung & Portfoliotracking
Sehr geehrter Herr Heibel,
erst mal Ihnen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
Ich bin ja noch nicht so lange dabei und habe so ca. 100 Fragen.
Ok Sie sind weder mein Finanzberater noch hätten Sie unendlich Zeit.
Aber evtl haben Sie für meine dringendsten 3 Fragen etwas Zeit übrig, damit ich mich nicht so verloren fühle (oder sagt man nun nur noch "lost"?):
1. Speziell eine Aktie: Bayer (BAY001) Habe diese vor rund 3 Jahren zu teuer eingekauft. mehrfach nachgekauft.
Aktuell steht sie bei 55,95% Minus. :( in den sauren Apfel beißen -> Verkauf oder halten und nachkaufen?
2. Generell: ab wann würden Sie raten zu verkaufen? so oft werden die 25% Gewinn genannt.
Also jede Aktie nur bis zu einem Gewinn x% halten dann verkaufen und sich was Neues suchen?
oder kann man dies nicht so pauschal sagen?
3. Fast mein gesamtes Invest liegt bei der ING. Übersicht in der APP, na ja :( Am PC gehts...
21 Einzelaktien, 1 Fond, 20 ETF´s
Habe mich an Excel Sheet ran gewagt, lief auch ganz gut bis irgendwann kaum mehr aktuelle Daten eingefügt wurden
und ich keine Wertstände zu meinen Aktien hatte. Daraufhin wieder alles gelöscht, da ich auch kein PC, Excel ect Genie bin.
Mit PortfolioPerformance komme ich nicht klar.
Gäbe es hier eine Empfehlung von Ihnen ?
Sollten die Fragen zu speziell oder umfänglich sein, kein Problem, Fragen kostet erst mal ja nix ;)
Auch wenn nicht Alles so funktioniert hat was Sie empfohlen hatten, finde ich Ihre Analysen sehr ansprechend und hilfreich.
Mit freundlichen Grüßen Christof aus Schwabach
ANTWORT
@Bayer: Die Übernahme von Monsanto hat den Chemiekonzern kaputt gemacht. Noch immer gibt es Gerichtsverfahren über hohe Schadensersatzforderungen. Und vor Gericht und auf hoher See liegt Dein Leben in Gottes Hand. Ich weiß nicht, ob man auf einen positiven Ausgang der Verfahren spekulieren sollte. Hoffen: ja, Spekulieren: zu ungewiss.
Also müsste die Aktie schon deutlich unterbewertet sein, um eine ordentliche Position im Portfolio einzunehmen. Das EV/EBITDA (das bessere KGV) liegt bei 5,7, im 10 Jahresdurchschnitt der Vergangenheit lag es bei 7. Wir könnten also meinen, die Aktie ist um 25% unterbewertet im Vergleich zu ihrer historischen Bewertung. Wird diese Unterbewertung durch einen Kursanstieg aufgehoben, oder aber durch einen rückläufigen Gewinn? Nun, Analysten erwarten für das laufende Jahr 2025 einen Gewinnrückgang von 4,5%. Auch die Umsatzentwicklung ist seit 2022 rückläufig.
Hat der Konzern denn Rückhalt in der Bevölkerung? Nun, es handelt sich um einen der größten Energieverbraucher unseres Landes und wir haben gelernt, dass das böse ist. Außerdem verhandelt man über den Vorwurf, dass der Dünger, der zudem noch belastend für die Biodiversität ist, krebserregend ist. Der in meinen Augen wichtige Betrag, den chemische Produkte für die Automobilindustrie, für die Textilindustrie, für die Medizin, ... liefern, wird derzeit von der Gesellschaft nicht ausreichend gewürdigt. Friedrich Merz kündigt bei jeder Gelegenheit an, die Industrie zu stärken.
Damit die Aktie von Bayer nennenswert ansteigt, müssen also zwei Dinge passieren: Die Reputation der chemischen Industrie muss verbessert werden und die Monsanto-Klagen müssen endgültig beendet werden. Zu beiden Themen traue ich mir ehrlich gesagt keine verlässliche Prognose zu.
Also: Auf keinen Fall nachkaufen, man wirft schlecht investiertem Geld kein gutes Geld hinterher. Halten oder Verkaufen: Das müssen Sie entscheiden.
@2.: Nein, da gibt es keine pauschalen Marken. Wenn Sie 100% im Plus sind, dann können Sie die halbe Position verkaufen, damit Sie Ihren Einsatz raus haben, und den Rest laufen lassen. Aber mit pauschalen Marken arbeite ich selten, das tun nur Trader. Wir wollen aber investieren und sollten daher überzeugt von einer Aktie sein, die dann höchsten günstiger oder teurer wird. Es gibt ein „zu teuer“, bei dem wir dann verkaufen. Solche absoluten Marken werden von Trappern verwendet, die sich nicht um den Inhalt kümmern. Ich verwende solche absoluten Marken manchmal bei unseren Spekulationen, weil ich dort kurzfristig auf ein Ereignis spekuliere und wenn die Aktie in die falsche Richtung losläuft, dann muss ich wohl meinen Irrtum eingestehen.
@3.: Nein, da habe ich leider keine Empfehlung: Ich arbeite mit Excel und lasse die Kurse automatisch über eine Bloomberg-Schnittstelle aktualisieren - die ist aber kostenpflichtig. Kunden haben mir ab und zu schon ihre Excel-Tabellen zugeschickt, in denen vieles berücksichtigt wird. Doch bei Excel ist und bleibt viel Handarbeit erforderlich.
Vielen Dank für Ihr Lob :-).
Quantencomputer: Gefahr für Bitcoins
Lieber Herr Heibel,
Ihnen wünsche ich alles Gute, Erfolg, Zufriedenheit, schöne Erlebnisse und Gesundheit für 2025 und uns Lesern wünsche ich wieder viele spannende Artikel von Ihnen und natürlich auch erfolgreiche Investments.
Zufällig bin ich auf folgenden Artikel über einen möglichen Einfluss von Quantencomputern auf Kryptowährungen allgemein und Bitcoin im speziellen gestoßen. Der Artikel beleuchtet die Thematik in meinen Augen (trotz der reisserischen Überschrift) sehr sachlich und auch konstruktiv.
https://1e9.community/t/machen-quantencomputer-bald-bitcoin-und-andere-kryptowaehrungen-kaputt/20819
Da ich von "1e9" zuvor noch nie gehört hatte, habe ich die KI-Suchmaschine Perplexity nach deren Seriosität gefragt mit positivem Ergebnis.
Freundliche Grüße aus dem Umland von Köln
Christian aus Köln
ANTWORT
Vielen Dank für die Wünsche, ebenso :-).
Der Zeithorizont ist wichtig. In dem Artikel wird bestätigt, dass Quantencomputer „noch auf Jahre“ nicht einsatzfähig sein werden. Dennoch wird anschließend darüber philosophiert, was möglich wäre, wenn Quantencomputer von Hackern eingesetzt würden. Jensen Huang, Gründer und CEO von Nvidia, äußerte sich in seiner Eröffnungsrede auf der CES zu diesem Thema. An den US-Aktienmärkten gingen die Kurse von allen Unternehmen, die irgendwas mit Quantencomputern zu tun haben, in den vergangenen Monaten durch die Decke. Nun äußerte Jensen Huang, dass es noch lange dauern werde, bis Quantencomputer einsatzfähig seien: In 30 Jahren sei man sicher so weit, doch in 20 Jahren sei man sicher noch nicht so weit. Er schätzt also, dass ungefähr erst im Jahr 2050 Quantencomputer einsatzfähig seien.
Bis dahin bleibt also noch viel Zeit für die Krypto-Branche, ihre Sicherheitstechnologien anzupassen. Es gibt verschiedene Ebenen, auf denen im Bitcoin-Umfeld Verschlüsselungen verwendet werden. Für uns Inhaber mit einem Cold Wallet gilt, dass unsere Adresse öffentlich ist. Doch wir können innerhalb des Cold Wallet den Bitcoin-Bestand an eine intern neu generierte Adresse übertragen. Diese ist dann nicht öffentlich und kann somit auch von niemandem geknackt werden.
Ungeachtet dessen ist mein Verständnis, dass die aktuelle SHA-256 Verschlüsselung bei einem Einsatz von Quantencomputern vergleichbar sicher ist, wie SHA-128 Verschlüsselung. Die Sicherheit, die bei 256 ohne Quantencomputern als absolut gilt, wird also nur geringfügig verringert, dürfte dann also immer noch nahe der 100% liegen.
… und wenn all das nicht reicht, kann das Netzwerk jederzeit die Verschlüsselung anpassen, also „quantensicher" machen. Wenn sich andere Kryptos jetzt schon diese Gedanken machen, halte ich das nach obigem Zeitrahmen für verfrüht. Kommt Zeit, kommt Rat.
LPKF Laser für Automatisierung der Fertigung
Hallo Herr Heibel,
der Jahresausklang mit Mütze und Wein ist mal wieder ein tolles Beispiel dafür, wie gut es Ihnen immer wieder gelingt, inhaltlich anspruchsvolle Themen mit Spaß und Humor zu begleiten!
Bitte weiter so !!!!
Auf der Suche nach deutschen Unternehmen, die sich in Wachstumsmärkten tummeln bin ich auf LPKF Laser Electronics gestoßen.
Aus meiner Sicht profitiert LPKF von Trends wie der zunehmenden Automatisierung in der Fertigung sowie von der zunehmenden Nachfrage nach Mikroelektronik und präziser Fertigungstechnik. Alleine der Konkurrenzdruck in der Automobilbranche könnte der Aktie Flügel verleihen, sofern das Unternehmen gut aufgestellt ist. Was meinen Sie?
Für Ihr Feedback bedanke ich mich schon jetzt.
Liebe Grüße aus Kölle, Dirk
ANTWORT
Herzlichen Dank für das Lob :-).
LPKF Laser ist ein Maschinenbauer. Wir haben bereits zwei Maschinenbauer im Portfolio: Nynomic & PVA Tepla. Eigentlich wollte ich mich von Maschinenbauern vollständig fern halten, weil deren Aktien über Jahre, und dann noch ein wenig länger, unbeliebt sind, bis sie dann - häufig völlig überraschend - um mehrere hundert Prozent ansteigen. Wann der Zeitpunkt des Anstiegs ist, lässt sich schwer timen.
Zu LPKF Laser konkret: der Umsatz schwankt seit Jahren zwischen 94 und 140 Mio. EUR. Der Gewinn ist unter Druck, für das vergangene Jahr wird ein Verlust erwartet. Das EV/EBITDA von 11 im Vergleich zum Durchschnitt von 17 ist natürlich günstig, doch dem schwachen Ergebnis geschuldet.
Die Idee, dass deren Laser gefragt sein könnten, ist sicherlich richtig. Doch wann genau werden neue Fabriken gebaut? Und vor allem: Wo? Es gibt auch Wettbewerber, die brauchbare Lasertechnik anbieten. Wie sieht da die Konkurrenz-Situation unter Berücksichtigung des Preises aus? Da ich diese Fragen nicht zufriedenstellend beantworten kann, halte ich mich lieber zurück.
Curevac springt w/Grippewelle an
Hallo Herr Heibel,
haben Sie sich in den letzten Tagen mal den Kursverlauf von Curevac angeschaut? Nach seiner explosiven Startphase ein Pennystock. In den letzten Tagen hat sich der Kurs aber faktisch verdoppelt.
Was steckt hinter der Dynamik? Ein „shoot em to the moon and further!“ (wie vor ein paar Jahren bei Gamestock? Oder steckt was Seriöses dahinter? Aus alten Zeiten hab ich noch ein paar Aktien.
Biontech hat sich in letzter Zeit bei etwas über 100 Euro festgesetzt, wenn man bei Aktien überhaupt von einer stabilen Situation reden kann. Ich bleib mal dabei.
Im übrigen hat sich mein Portfolio in letzter Zeit super entwickelt. Und dazu trägt Ihr Heibel Ticker einen nicht unwesentlichen Teil bei.
Ein herzliches Dankeschön für all die nützlichen Hinweise in Ihrem Ticker.
Mit freundlichen Grüßen und alles Gute in 2025!
Edgar aus Erbendorf
ANTWORT
Curevac ist meiner Einschätzung nach aufgrund einer Grippewelle angesprungen. Anfang des Jahres sprang die Zahl der gemeldeten Influenza-Fälle um 18,7%. Sämtliche Aktien der Impfstoffhersteller sprangen an, Curevac am stärksten. Seither wurde ein Teil des Gewinns wieder abgegeben.
Sowohl Curevac als auch BioNtech oder auch Moderna werden aufgrund ihrer Forschung von Aktionären gehalten: Man erhofft sich die Entdeckung von Impfstoffen, die das Krebsrisiko mindern. Meinen Informationen zufolge ist man noch weit von brauchbaren Ergebnissen entfernt. Dank der Corona-Pandemie haben diese Unternehmen dicke Cash-Polster und könnten im Falle eines Forschungserfolges den Zulassungsprozess ohne fremde Hilfe durchlaufen. Daher die exorbitant große Gewinnphantasie, sollte es einen Forschungserfolg geben. Doch solange dieser ausbleibt, ist das alles nichts weiter als Spekulation. Und da hilft eine Grippewelle, um die Spekulation mal wieder ein wenig zu beleben … mehr nicht.
Vielen Dank für Ihr Lob :-).
Anlagehorizont für 77-Jährige
Ich lese gerne Ihren wöchentlichen kostenlosen Börsenbrief und bin am Überlegen ein Abo bei Ihnen abzuschließen. Sind in Ihren Empfehlungen auch Derivate enthalten.
Ich selbst bin 77 Jahre und schon lange an der Börse investiert. Ich habe im Depot etliche ETF und auch Bonuszertifikate, ein paar Derivate sind auch im Depot, aber mit weniger Erfolg.
Meine Gedanken sind, dass ich weniger Aufwand möchte, allerdings kann ich mit meinen 77 Jahren auch nicht mehr langfristig anlegen. Ihre Meinung dazu würde mich interessieren. Was halten Sie von Wikifolios?
Freundliche Grüße
Inge aus Nürnberg
ANTWORT
Nein, Derivate haben wir äußerst selten im Portfolio. Man müsste schnell reagieren können, und das lässt sich mit dem Heibel-Ticker selbst mit dem SMS-Dienst nicht brauchbar umsetzen. Derivate, mit Ausnahme von endlos laufenden Index-Zertifikaten, nutzen wir nicht. Ich meiner Zeit bei der Börse Zürich haben wir eine Analyse erstellt, aus der hervorging, dass Derivate in weit über 90% aller Fälle so gestrickt sind, dass der Emittent, nicht jedoch der Kunde davon profitiert. Wir setzen auf solide Unternehmen, die wir auch in schwachen Phasen ohne größere Sorgen im Portfolio behalten können.
Ich weiß nicht, wer den Quatsch verbreitet, dass Sie mit 77 nicht mehr langfristig investieren können. Sie müssen sicherstellen, dass Sie ausreichend Liquidität haben, um die nächsten zwei oder drei Jahre zu finanzieren. Ein Anteil sollte also im „Alter“ in Anlagen investiert sein, die wenig schwankungsintensiv sind. Anleihen oder Ähnliches. Doch darüber hinaus können Sie meiner Ansicht nach ruhig einen längeren Horizont ins Auge fassen und somit Aktien ins Depot legen. Vielleicht werden Sie ja 100 Jahre alt :-) und dann wollen Sie nicht zusehen, wie Ihr Geld aufgrund der Inflation an Kaufkraft verliert, sondern Sie wollen, dass Ihr Geld mit der Wirtschaftsentwicklung wächst. Dazu sind Aktien in meinen Augen eine gute Anlagemöglichkeit.
Wikifolios sind so etwas wie Fonds. Sie müssen sich nicht nur mit den Aktien beschäftigen, die darin enthalten sind, sondern auch mit dem Fondsmanager. Was treibt ihn an? Wie lange macht er das noch? An welchem Erfolg verdient er: Am gesteigerten Volumen seines Wikifolios oder aber an der Performance? Das ist viel Arbeit. Ich habe mich frühzeitig entschieden, diese Arbeit lieber in die Aktienanalyse zu stecken :-).
Auswirkung Trumps auf Fresenius Medical Care
Sehen Sie auch Auswirkungen auf Fresenius medical care durch die neue Trump Regierung ??
VG
Norbert aus Butzbach
ANTWORT
Frühere Initiativen der Trump-Administration zielten darauf ab, Dialysebehandlungen verstärkt in häusliche Umgebungen zu verlagern und die Abrechnungssysteme zu reformieren. FMC hatte bereits begonnen, sich auf solche Veränderungen einzustellen und könnte von einer Fortsetzung dieser Politik profitieren. Bobby Kennedy hat sich bislang noch nicht konkret zur Dialyse geäußert. Ich würde also erwarten, dass FMC, die sich seit der ersten Amtszeit bereits konsequent auf die häusliche Versorgung eingestellt haben, von einer Fortsetzung dieses Weges profitieren wird. Die Aktie ist günstig, also eine entsprechendes Spekulation wert :-).
EUR/USD-Put, Palantir & United Health
Hallo Stephan,
ich hoffe, du hattest einen guten Start ins Neue Jahr, alles Gute !!
Für mich hat das neue Jahr bis jetzt einige Fragen aufgeworfen, meine Anlagenideen für 2025 sind gehörig ins Schwimmen geraten.
Kannst du mir für folgende Positionen eine kurze Einschätzung für das folgende Jahr geben:
- Eur/USD Put: bei dem Währungspärchen habe ich auf eine Parität zum USD gesetzt, aber ich höre vermehrt andere Stimmen, dass das nicht kommt.
- Palantir: klar der Überflieger, hoch bewertet, ich setze auf eine Fortsetzung der Kurssteigerung, auch hier lese ich vermehrt anderes ....
- United Health: bin ich mir jetzt auch unsicher geworden
Viele Grüße vom "Wiederkehrer" Matthias aus Stuttgart
ANTWORT
@EUR/USD-Put: Der Wechselkurs entwickelt sich entsprechend der Verschuldungsorgien im Verhältnis zur Konjunkturentwicklung. Wer macht im Verhältnis zum Konjunkturwachstum zu viel Schulden? Der Wechselkurs ist innerhalb der vergangenen drei Monate von 1,12 auf 1,02 USD/EUR gefallen. Wenn Sie auf die Parität gesetzt haben, dann sollten Sie vielleicht mit dem Erreichten zufrieden sein. Ob’s jetzt noch auf die Parität sinkt oder nicht, hängt von der Kommunikationsfähigkeit Donald Trumps ab: Schafft er es, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass seine angekündigten Ausgaben das Wachstum erzeugen, mit dem sich die Kredite rechtfertigen lassen?
@Novo Nordisk: Habe ich heute ein Update zu geschrieben, siehe unten.
@Palantir: Ist im Vorfeld der Trump-Wahl bereits aus Vorfreude stark angestiegen und konsolidiert nun. Trump will die Kosten der Behörden senken. Palantir ist dick im Geschäft mit Behörden, kassiert also viel von den Behörden, sorgt aber für Effizienzsteigerungen und somit Kosteneinsparungen. Wie sieht’s unterm Strich aus? Nun, ich denke, Palantir wird wesentlich besser abschneiden als die meisten anderen Unternehmen, die für die Behörden arbeiten. Doch ob das ausreicht, um für Wachstum zu sorgen, das ein EV/EBITDA von 111 rechtfertigt, ist fraglich. Im abgelaufenen Jahr sprang der Gewinn um 300% an, das sieht gut aus. Für das laufende Jahr wird jedoch nur noch 22% erwartet. Ich wäre daher vorsichtig.
@United Health: Das Unternehmen steht in der öffentlichen Kritik, für die Verhandlungsleistung zwischen Versicherten und der Pharma-Industrie zu viel Marge einzustecken. Ich habe im Update zu Novo Nordisk die verschiedenen Möglichkeiten der Trump-Administration beleuchtet. Was kommen wird, ist ungewiss. Häufig ist Gewissheit, auch wenn sich die Trump-Administration für den schlechtesten Weg entscheidet, für die Aktie besser als die derzeit herrschende Ungewissheit.
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Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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