Heibel-Ticker Free Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
20. Jahrgang - Ausgabe 04 (24.01.2025)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Puma schockt Anleger, Aktie -20% |
2. | So tickt die Börse: Trump startet mit Flut von Dekreten |
- Drill, Baby drill | |
- TikTok als Verhandlungsmasse | |
- Projekt Stargate | |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Umfrageteilnehmer beobachten staunend die DAX-Rallye |
- | |
4. | Ausblick: Licht und Schatten |
5. | Update beobachteter Werte |
Bruchlandung | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Puma schockt Anleger, Aktie -20%
Liebe Börsenfreunde,
wer Donald Trump verstehen möchte, kann im Vorgehen des argentinischen Präsidenten Javier Milei eine Blaupause finden. In Kapitel 2 zeige ich auf, was die USA in den kommenden Monaten erwarten dürfte. Zudem gehe ich auf die ersten Dekrete ein, mit denen sich Donald Trump in die Wirtschaft einmischt.
Selten zuvor in unserer 18-jährigen Datenerhebung war die Sentimentdifferenz zwischen Stimmung und Erwartung so groß wie diese Woche. Was dies für die kommenden Monate bedeutet, lesen Sie in Kapitel 3.
Im heutigen Ausblick gehe ich auf eine Reihe von Portfoliotiteln ein. Während die Indizes diese Woche moderat anstiegen, vollzogen einige Titel aus unserem Heibel-Ticker Portfolio heftige Kurssprünge: Teils nach oben, teils aber auch nach unten. Viel Licht und Schatten gab es diese Woche, was für den Jahresbeginn durchaus typisch ist. Die Details dazu lesen Sie in Kapitel 4.
Diese Woche gab es ein Update aufgrund von enttäuschenden Q-Zahlen von Puma. Die Aktie brach um 20% ein, obwohl die Zahlen auf den ersten Blick gar nicht so schlecht waren. Warum der Kurseinbruch so heftig war, erkläre ich in Kapitel 5.
Die heutigen Leserfragen behandelt die Kurschancen von British Petroleum BP und von einem spekulativen Unternehmen Applied Digital, das sich mit dem Bau von Hochleistungs-Rechenzentren beschäftigt. Zudem liefert ein Mitglied einen Vorschlag für einen Anbieter, der das Portfoliotracking unterstützt, nachdem ich diese Frage vor einer Woche offen gelassen hatte.
Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 6.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,
take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Trump startet mit Flut von Dekreten
Wenn Sie Donald Trump verstehen möchten, müssen Sie sich mit Javier Milei, dem argentinischen Präsidenten, beschäftigen. Milei ist Meinungsführer in der westlichen Bewegung, die die Menschen und die Wirtschaft von einem in ihren Augen übergriffigen Staat befreien möchte.
Javier Milei gewann im Dezember 2023 die Wahlen zum Präsidenten Argentiniens. Umgehend führte er eine Reihe von radikalen wirtschaftlichen Reformen durch, die durch schnelles Handeln und entschlossenes Timing gekennzeichnet sind. Seine Vorgehensweise lässt sich wie folgt zusammenfassen:
Unmittelbar nach Amtsantritt reduzierte Milei die Anzahl der Ministerien von 18 auf 9 und entließ etwa 20% der staatlichen Angestellten, was zu Einsparungen von nahezu 20% führte. Zudem wurden über 900 Regulierungen aufgehoben, um Märkte zu liberalisieren und Unternehmen von bürokratischen Hürden zu befreien.
Durch die Eliminierung der schuldenfinanzierten Ausgaben und die Reduzierung der Staatsausgaben konnte die monatliche Inflationsrate von 25,5% im Dezember 2023 auf 2,7% im Oktober 2024 gesenkt werden. Diese Maßnahmen führten 2024 zum ersten Haushaltsüberschuss seit 2010.
Die schnellen und tiefgreifenden Einschnitte führten zu einem Anstieg der Armutsquote auf 57% im Januar 2024, was auf die Aufhebung von Währungskontrollen und die Abwertung des Peso zurückgeführt wird. Kritiker bemängeln, dass die Reformen zwar wirtschaftliche Stabilität bringen, jedoch soziale Ungleichheiten verschärfen.
Milei strebt eine Neuausrichtung der Außenpolitik an, einschließlich des Austritts aus dem Pariser Klimaabkommen und der Annäherung an die NATO als globalem Partner. Diese Schritte zielen darauf ab, Argentiniens internationale Beziehungen und wirtschaftliche Partnerschaften neu zu gestalten.
Präsident Milei verfolgt also eine Strategie der schnellen und umfassenden Reformen mit dem Ziel, die Wirtschaft zu stabilisieren und zu liberalisieren. Während diese Maßnahmen kurzfristig zu sozialen Härten führen, hofft seine Regierung auf langfristiges Wirtschaftswachstum und eine nachhaltige Verbesserung der Lebensbedingungen.
Milei ist Volkswirtschaftsprofessor und arbeitet seit Jahren an seinem libertären Ansatz. Gemeinsam mit politischen Partnern entwickelte er mögliche Vorgehensweisen, um seine Ziele in Argentinien schnell genug zu erreichen, bevor die oben genannte soziale Unzufriedenheit einen politischen Wechsel erzwingen würde.
Seine wirtschaftlichen Ansichten sind stark von der österreichischen Schule der Nationalökonomie beeinflusst, insbesondere von Denkern wie Murray Rothbard und Jesús Huerta de Soto. Milei identifiziert sich selbst als Anarchokapitalist und betont die Bedeutung freier Märkte und die Minimierung staatlicher Eingriffe.
Bei der Vereidigung Donald Trumps stand Milei zwischen Technologie-Giganten wie Tim Cook (Apple), Mark Zuckerberg (Meta), Jeff Bezos (Amazon) und Sundar Pichai (Alphabet). Er bezeichnet die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni als enge Freundin und spricht diese Woche in Davos von einer sich formenden globalen Allianz mit Victor Orban (Ungarn), Benjamin Netanyahu (Israel) und Donald Trump (USA). Auch Nayib Bukele (El Salvador) zählt er auf. Bukele hatte vorübergehend in seinem Land den Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel eingeführt, dieses Projekt inzwischen jedoch offiziell eingestellt, obwohl es sehr erfolgreich war.
Und natürlich gehört auch Elon Musk zu den Freunden von Milei. Musk wird mit seinem DOGE-Ministerium sicherlich nicht die Hälfte aller US-Ministerien einstampfen, wie es Milei in Argentinien tat. Dennoch dürfte die Radikalität, mit der Musk vorgehen wird, viele überraschen.
Geschwindigkeit ist keine Tugend, sondern eine Notwendigkeit, die sich aus obiger Kritik ergibt: Wenn die Reformen zu lange benötigen und die sozialen Missstände zu lange andauern, bevor wirtschaftliche Erfolge wieder eine Verbesserung der Sozialleistungen ermöglichen, dann wird eine Regierung vom Volk aus dem Amt gejagt.
So geht der nun mit einer Geschwindigkeit vor, die kein US-Präsident je zuvor an den Tag legte. Mit einer republikanischen Mehrheit im Senat sowie im Kongress kann Trump nun "durchregieren", solange er seine Parteifreunde nicht zu sehr vor den Kopf stößt. Aber er hat nicht vier Jahre Zeit für die Umsetzung seines Programms, sondern lediglich zwei, denn dann stehen die Zwischenwahlen an, zu denen der amtierende Präsident traditionell seine Mehrheiten in mindestens einem der beiden Häuser verliert, wenn wir die Vergangenheit als Indikator nehmen.
Argentinien ist derzeit, also etwas mehr als ein Jahr nach dem Wahlsieg Mileis, mitten in der gefährlichen Phase, in der erste wirtschaftliche Erfolge zwar zu erkennen sind, doch die sozialen Missstände für die sozial Schwachen unerträglich geworden sind. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob der wirtschaftliche Aufschwung stark genug ist, um die sozialen Probleme schnell genug zu mildern. Und daraus werden wir dann ableiten können, wie groß die Erfolgschancen des Programms für die USA sind. Elon Musk und Donald Trump lassen sich also auf ein Reformprogramm ein, dessen Machbarkeit noch gar nicht erwiesen ist.
Doch die Ausgangslage der USA ist deutlich besser als die Argentiniens. Die Wirtschaft brummt, die Arbeitslosigkeit ist gering und die KI verspricht große Produktivitätsgewinne, so man ihr freie Entfaltung ermöglicht. Dazu ebnet Donald Trump mit unzähligen Executive Orders (Erlass/Dekret) den Weg:
Drill, Baby drill
Entfesselung der amerikanischen Energie: "Drill, Baby drill" rief er in seiner Vereidigungsrede ins Publikum. Der Weg für die Förderung fossiler Brennstoffe in den USA wird wieder frei gemacht, nachdem Joe Biden eine gegensätzliche Politik verfolgte. Mehr Öl- und Gasbohrungen, mehr Pipelines durch das Land und mehr Flüssiggas-Terminals, mit denen LNG in die Welt (auch nach Deutschland) exportiert werden kann, werden genehmigt.
In der Begründung für die weitreichenden Schritte, die sogar die Aufkündigung des Pariser Klimaabkommens beinhalten, heißt es: Die hohen Energiekosten treffen die amerikanischen Verbraucher schwer, indem sie die Kosten für Transport, Heizung, Versorgungsunternehmen, Landwirtschaft und Produktion in die Höhe treiben und gleichzeitig unsere nationale Sicherheit schwächen.
Kurz darauf bringt er die OPEC und dort insbesondere Saudi-Arabien in Verbindung mit dem Ukraine-Krieg. Eine Begründung habe ich nicht gefunden, aber ich würde in diesem Kontext folgenden Gedankengang vermuten: Saudi Arabien arbeitet seit Jahren innerhalb der OPEC daran, den Ölpreis hoch zu halten. Länder mit großen vorkommen an Bodenschätzen profitieren von hohen Rohstoffpreisen. Länder mit führenden Industrieprodukten, die Rohstoffe einkaufen müssen, leiden unter hohen Rohstoffkosten. Wenn Saudi Arabien also durch eine fortwährende Drosselung der OPEC-Förderquoten den Ölpreis hoch hält, dann unterstützt es damit die Kriegsfinanzierung des rohstoffreichen Landes Russland.
Das ist auch der Blickwinkel, aus dem der Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen begründet wird. Die ideologiegetriebene Steuerung der Energieversorgung in Richtung erneuerbarer Energien führt zu Kosten, die den Nutzen in Augen Trumps nicht aufwiegen. Als Weltpolizei soll man sich zurückziehen, und wirtschaftlich bindet man sich eine Hand auf den Rücken, während Autokratien ihrer Willkür freien Lauf lassen. Ich sehe daher die "Entfesselung der amerikanischen Energie" weniger als Überzeugung oder Ideologie der Trump-Administration, als vielmehr als Reaktion auf die globalen Entwicklungen.
Das Entsenden von US-Militär in Kriegsgebiete hat in den vergangenen Jahrzehnten häufig in ein Desaster gemündet. Trump entfesselt den Wirtschaftskrieg. Ein niedriger Ölpreis nimmt Russland die Finanzierungsgrundlage. Dazu erklärt er sogar den nationalen Energie-Notstand.
Der Ölpreis ist in den ersten Tagen seiner Präsidentschaft bereits von 82,5 auf 78,5 USD/Fass WTI gefallen. Ich denke, beim Ölpreis kann er durchaus erfolgreich sein. Beim Gaspreis ist das nicht so einfach. Es dauert, die Gas-Infrastruktur aufzubauen. Insbesondere für den Export ist das nicht so leicht. Derzeit gibt es in den USA 8 Flüssiggasterminals, weitere vier befinden sich im Bau. Deren Fertigstellung verzögert sich aufgrund von Lieferengpässen. Die kann Trump nicht per Dekret beseitigen.
Es gibt weitere 8 Pläne für Flüssiggasterminals in den USA. Davon werden derzeit 5 durch Gerichtsverfahren aufgehalten, nur 3 warten auf behördliche Genehmigungen. Per Dekret kann Trump lediglich auf die 3 geplanten Projekte Einfluss nehmen, deren Genehmigung bei den Behörden liegt. Auf Lieferengpässe und Gerichtsverfahren hat er keinen Einfluss. Daher gehe ich davon aus, dass der Gaspreis nicht so schnell durch ein "drill, Baby drill" gesenkt werden kann, wie der Ölpreis. Die Aktie unseres Gasförderers im Heibel-Ticker Portfolio hält sich daher auch erstaunlich stabil im Vergleich zu den Ölaktien.
TikTok als Verhandlungsmasse
Unter Joe Biden wurde vom Obersten Gerichtshof der USA der chinesischen Mutter von TikTok, ByteDance, ein Ultimatum bis zum vergangenen Sonntag gestellt, das US-Geschäft inklusive aller Codes von TikTok entweder an einen US-Eigner zu verkaufen, oder aber das Geschäft einzustellen. Am Samstag schaltete Oracle, der Cloud-Provider von TikTok in den USA, die TikTok-Server ab. Doch es war im Vorfeld bereits durchgesickert, dass Donald Trump diese Entscheidung nicht durchsetzen werde, daher hatte sich ByteDance auch nicht um einen potentiellen Käufer bemüht.
Berichten zufolge hat nun der 18-jährige Sohn Donald Trumps, Barron, seinen Vater von der Gefahr überzeugt, die von TikTok ausgeht. Es bestehen Bedenken, dass die chinesische Regierung über TikTok auf persönliche Daten amerikanischer Nutzer zugreifen könnte. Obwohl TikTok wiederholt betont hat, dass die Daten von US-Nutzern sicher sind und nicht nach China übermittelt werden, bleiben Zweifel bestehen.
Experten wie Jonathan Haidt, Professor an der NYU Stern School, weisen darauf hin, dass TikTok aufgrund seiner algorithmischen Struktur die öffentliche Meinung beeinflussen könnte. Im Gegensatz zur chinesischen Version Douyin, die strengen staatlichen Regulierungen unterliegt, wird TikTok in westlichen Ländern als potenziell schädlich für die psychische Gesundheit von Jugendlichen angesehen. Haidt vergleicht die Nutzung von TikTok in den USA mit der Manipulation der öffentlichen Meinung während des Kalten Krieges. Die US-Regierung befürchtet daher, dass TikTok von der chinesischen Regierung für Spionagezwecke oder zur Verbreitung von Desinformationen genutzt werden könnte.
Offensichtlich sieht nun also auch Donald Trump TikTok als Gefahr an, möchte jedoch eine Lösung für das Problem finden, einen Deal. Für einen solchen Deal gibt er sich nun auch per Dekret eine Frist von 75 Tagen, um für TikTok einen Käufer in den USA zu finden.
TikTok wird derzeit auf einen Wert von 300 Mrd. USD geschätzt. Wettbewerber sind Reels und Instagram von Meta, sowie Shorts von Alphabets YouTube. Für ByteDance ergibt sich damit eine neue Situation: Die Abschaltung des US-Dienstes steht nun tatsächlich an. Ich habe keine Ahnung, was Trump als Verhandlungsgegenstand in die Waagschale werfen wird, doch mir fallen viele Dinge ein. Zum Beispiel Google, Facebook und Twitter. Alle drei US-Konzerne verzichten vollständig auf den chinesischen Markt, weil sie in der Umsetzung der dortigen Zensurvorgaben Probleme sehen. Ich würde es als revolutionär betrachten, wenn es Trump gelingen sollte, diesen US-Konzernen einen vertretbaren Zugang zum chinesischen Markt auszuhandeln.
Projekt Stargate
In einem weiteren Dekret über den Abbau von Hindernissen für die amerikanische Führungsrolle in der Künstlichen Intelligenz wird KI und die Krypto-Technologie als zentraler Baustein der globalen Dominanz der USA hervorgehoben. Dazu soll innerhalb von 180 Tagen ein Maßnahmenplan mit konkreten Schritten erarbeitet werden.
Einen ersten Schritt unternahm Donald Trump bereits diese Woche. Er verkündete ein KI-Projekt namens Stargate mit einem Volumen von 500 Mrd. USD. Ziel ist die Errichtung von Rechenzentren und Supercomputern, um die Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien zu unterstützen. Neben OpenAI, SoftBank und Oracle sind auch Unternehmen wie Arm Holding (SoftBank-Tochter), Nvidia und Microsoft als Technologiepartner involviert.
Die Verkündung dieses Projektes wird als erster Riss in der Beziehung zwischen Donald Trump und Elon Musk gesehen. Musk ist Mitbegründer von OpenAI und kritisiert lautstark den Schwenk des als Non-Profit gegründeten Unternehmens hin zum For-Profit Unternehmen. Damit missbrauche OpenAI seine Marktmacht, die es nur erlangen konnte, weil unter dem Deckmantel der "Non-Profit" Organisation hohe Spenden und Investitionen eingesammelt werden konnten.
Ich denke jedoch nicht, dass die Partnerschaft Trump/Musk an diesem Punkt scheitern könnte. Dealmaker Trump wird Musk mit einem Lächeln mitteilen: "Du hast was gut bei mir", und dann kommt vielleicht die Genehmigung für das autonome Fahren bei Tesla etwas schneller als gedacht oder Ähnliches.
Für mich zeichnet sich ein Bild, in dem die westliche Welt ihre eigenen Stärken entwickeln muss. Klimaziele, Inklusion und Immigration haben die westliche Gesellschaft an ihre Grenzen der Leistungsfähigkeit geführt. Die nun in den USA eingeschlagene Richtung ist als Reaktion auf die Grenze der Leistungsfähigkeit zu beziehen, nicht auf ideologische Werte. Über Ideologien kann man mit Trump nur aus der Position der Stärke heraus diskutieren, und die Stärke vermisse ich derzeit in Deutschland.
In den vergangenen Jahrzehnten hatten gesellschaftliche Entwicklungen häufig in den USA ihren Ursprung, bevor sie dann abgemeldet und an unsere Moralvorstellungen angepasst auch in Deutschland Einzug hielten. Wir dürfen gespannt sein, was wir hier in Deutschland aus den extremen Entwicklungen in den USA machen.
Schauen wir mal, wie die wichtigsten Indizes sich diese Woche entwickelt haben:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 24.1., 18:29 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ |
DAX | 21.395 | 2,4% | 7,5% |
S&P 500 | 6.116 | 1,7% | 3,5% |
Nikkei | 39.932 | 3,9% | 0,1% |
Shanghai A | 3.833 | 0,5% | -2,6% |
Euro/US-Dollar | 1,05 | 2,2% | 1,0% |
Euro/Yen | 163,64 | 1,8% | 0,6% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,62% | 0,02 | 0,11 |
Umlaufrendite Dt | 2,50% | 0,05 | 0,19 |
Feinunze Gold | $$-409]#.##0_ ;-[$$-409]#.##0 ">$2.775 | 2,4% | 6,1% |
Fass Brent Öl | $78,09 | -3,5% | 4,8% |
Kupfer | $9.232 | 0,0% | 3,6% |
Baltic Dry Shipping | $824 | -19,5% | -17,4% |
Bitcoin | $106.435 | 1,7% | 13,5% |
Mit der Vereidigung Donald Trumps kam eine Flut von Dekreten, die in ihrer Komplexität sicherlich noch nicht zu Ende interpretiert wurden. Ich habe in diesem Kapitel die wirtschaftlichen Zusammenhänge analysiert.
In einer ersten Reaktion steigen die Märkte. Alle, außer Öl (-2,8%). Dabei steigen die US-Aktien unterproportional (+1,8%) zu denen im DAX (+2,6%) und Nikkei (+3,9%). Noch immer schwebt das Damoklesschwert der hohen Zölle auf US-Importe. Bislang wurde kein entsprechendes Dekret unterzeichnet und so bleibt deren Ausgestaltung ungewiss. Und die Börse hasst Ungewissheit.
Grundsätzlich werden die ersten Handlungen der neuen US-Administration also als positiv für die Aktienmärkte eingestuft, allerdings nur unterproportional positiv für die heimische Wirtschaft. Das verwundert mich nicht, denn die kommenden zwölf Monate werden den US-Amerikanern einiges abverlangen, wie wir am Beispiel Argentiniens sehen.
Der Shanghai A Index der chinesischen Aktien konnte noch weniger zulegen (+0,5%). Gleichzeitig bricht auch der Baltic Dry Verschiffungsindex für den Transport von Schüttgut aus China ein (-19,5%). Donald Trump bezeichnet China und deren Präsidenten Xi zwar als gute Freunde, doch wir wissen inzwischen, dass diese Rhetorik lediglich der Eröffnung des Gesprächskanals dient. Während Joe Biden eine harte Politik gegen China führte, in der sich China in einer Opferrolle darstellen konnte, wird es mit Trump nicht so einfach: Er verlangt Entgegenkommen, sonst drohen noch drakonischere Maßnahmen.
Das Zinsniveau stieg sowohl in den USA als auch in Deutschland (je +0,05%punkte) leicht an. Auch hier spiegelt sich die Angst vor den Zöllen wieder, die tendenziell inflationär wirken und die Zinssenkungsabsichten der Notenbanken vereiteln könnten.
Die gestiegene Unsicherheit und Furcht vor Turbulenzen im Prozess des "Dealmakings" der Trump-Administration führen zu einer Flucht in den sicheren Hafen des Goldes (+2,7%), das nahe seiner Allzeithochs bei 2.782,65 EUR/Uz notiert. Auch der Bitcoin stieg wieder über 100.000 USD.
Wenn Sie meine obigen Ausführungen gelesen haben, dann ist nachvollziehbar, dass Anleger auf Gold und Bitcoin setzen. Es ist das freie Geld, das nicht staatlich kontrolliert oder manipuliert ist und passt somit voll in die Agenda von Milei und seinen "Freunden".
Trump hat übrigens dem CBDC (Central Bank Digital Currency, einem "Krypto-USD") eine klare Absage erteilt. In seinem Dekret über die [Stärkung der amerikanischen Führungsrolle in der digitalen Finanztechnologie untersagt er die Schaffung von digitalem Zentralbankgeld, mit dem die Privatsphäre der Bürger verletzt würde.
Klingt komisch? Tja, so verdreht werden Kryptowährungen in der Presse dargestellt.
Trump möchte verhindern, dass die Zentralbank ihre Macht ausbaut. Konkret begründet er so: CBDCs bedrohen die Stabilität des Finanzsystems, die individuelle Privatsphäre und die Souveränität der Vereinigten Staaten.
Es ist eine Bestätigung für den Bitcoin, der von Trump als Währungsalternative gesehen wird. Da es den Bitcoin schon gibt, braucht es kein CBDC mehr.
Viel ist passiert, das meiste noch nicht richtig eingeordnet. Schauen wir mal, wie die Anleger derzeit über diese Flut von Dekreten und deren Auswirkung auf die Finanzmärkte denken.
3. Sentiment: Umfrageteilnehmer beobachten staunend die DAX-Rallye
Bis an die 21.500 Punkte kletterte der DAX heute bereits. Erst im Dezember wurde erstmals die Marke von 20.000 Punkten übersprungen und schon ist die nächste Tausendermarke gefallen und der Blick auf die 22.000 gerichtet. Da wird dem einen oder anderen Anleger sicherlich schwindelig, wie nach dem Konsum von zu viel Alkohol ...
... zumindest könnte man das folgern, wenn wir uns die Ergebnisse unserer Sentimentumfrage anschauen. Das Anlegersentiment ist auf 4,4% geklettert und notiert damit in der zweiten Woche in Folge über dem Niveau von 4%, ab dem wir von Euphorie, von Partylaune sprechen. Die Party ist voll im Gange und die Feierlaune ist auf dem Höhepunkt.
Auch die Selbstzufriedenheit der Anleger zeigt sich mit einem Wert von +2,5% in der zweiten Woche in Folge recht hoch. Anleger profitieren von der Rallye.
Doch so wirklich glauben können sie das Ganze nicht. Die Zukunftserwartung bricht auf -4,6% ein und notiert somit im negativen Extrembereich. "Es wird böse enden", hört man allerorten, denn niemand weiß so wirklich, was die Rallye antreibt. Für die Beantwortung dieser Frage hilft ein Blick in die monatliche Umfrage der Bank of America, der zufolge internationale Investoren ihr Engagement im DAX deutlich nach oben gefahren haben. Nicht die deutschen Anleger treiben die Kurse auf Rekordhochs, sondern internationale Anleger.
Der hohe Pessimismus unter den deutschen Anlegern zeigt sich auch in der niedrigen Investitionsbereitschaft von -0,6%.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger fällt weiter auf nunmehr -41% und zeigt die starke Nachfrage der Anleger nach Put-Absicherungen gegen fallende Kurse.
Das Put/Call-Verhältnis des DAX an der Eurex, wo sich institutionelle Anleger absichern, notiert ebenfalls auf einem Extrempunkt bei 2,4: Es handelt sich um die höchste Put-Absicherung der vergangenen 12 Monate.
Das Put/Call-Verhältnis für Equities an der CBOE hingegen zeigt mit einem Wert von nur 0,53 ein durchschnittliches Niveau an. Kein Wunder, während der DAX seit Jahresbeginn bereits um 7,3% anstieg, konnte der S&P 500 lediglich um 3,5% zulegen. Die extreme Rallye des DAX wird in den USA offensichtlich nur unterproportional mitgemacht.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager steigt um 16% auf 86% auf ein normales Maß an, die niedrige Quote, die zum Jahresbeginn aufgrund eventueller Abflüsse traditionell eingegangen wird, normalisiert sich nun.
Die Bulle/Bär-Differenz steigt auf 14%punkte an. Das Bullenlager legt auf 43% zu, während das Bärenlager auf 29% fällt.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 51% ein neutrales Niveau an.
Interpretation
Die Extremwerte aus Deutschland sind in den USA nicht zu sehen. Es hat den Anschein, dass deutsche Anleger überrumpelt wurden - im positiven Sinne - und ihr Glück nicht wahrhaben wollen. So sichern sie die Gewinne ab und warten auf fallende Kurse.
Doch was, wenn die Kurse nicht fallen? Was, wenn die Kurse weiter steigen sollten? Dann würden deutsche Anleger mit ihren Put-Absicherungen ins Minus laufen und unter Zugzwang geraten. Sie müssten dann zu höheren Kursen ihre Short-Positionen eindecken und würden die Rallye dadurch weiter anheizen.
Besonders auffällig ist diese Woche der Sentiment Unterschied zwischen Stimmung (Euphorie) und Erwartung (Pessimismus). In der Vergangenheit gab es nur zweimal eine vergleichbar große Stimmungsdifferenz, doch lässt sich daraus leider kein zu erwartender Trend ableiten. Beide Male pendelte der DAX in den folgenden 6 Monaten um die Null-Linie. Aber vielleicht ist das ja schon Aussage genug: Nach den heftigen Kursgewinnen der vergangenen Monate könnte der große Pessimismus weitere Kursgewinne vereiteln.
Oder aus der anderen Perspektive: Trotz der heftigen Rallye der vergangenen Monate, die von vielen Anlegern als überzogen wahrgenommen wird, ist aufgrund der großen Stimmungsdiskrepanz die Gefahr für einen deutlichen Rücksetzer oder für eine Korrektur gering.
4. Ausblick: Licht und Schatten
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5. Update beobachteter Werte
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6. Leserfragen
Portfolio-Tracking
Hallo Herr Heibel,
Ihr Leser Christoph aus Schwabach hat im aktuellen Heibel-Ticker eine Frage zum Portfolio-Tracking aufgeworfen.
Ich arbeite mit der Free-Version von Trade-Bench und habe mit der Website sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie müssen lediglich die Open-Trades eintragen, möglichst auch Stops eintragen und können eine Tadingstrategie damit verbinden und die geschlossenen Trades über flexibel einstellbare Zeiträume, Broker, Labels etc nach den üblichen Portfolio-Kennzahlen tracken. Die Kurse der eingegebenen Werte werden permanent automatisch aktualisiert.
Englisch dürfte keine wirkliche Barriere sein, da man eigentlich nur die englischen Finanzkennzahlen kennen oder schlimmsten Falls googeln muss. Ich habe hier sämtliche seit 2024 durchgeführte Trades nachträglich eingegeben. Das im Programm enthaltene Reporting der abgeschlossenen Trades hat mir die Augen bezüglich meiner gehandelten Aktien und Derivate geöffnet. Wie von Ihnen schon wiederholt kritisch angemerkt, dienen Derivate nur dem Emittenten. Ich werde mich diesbezüglich künftig zurückhalten.
Als Gegenleistung zur Free-Version müssen Sie nur einmal monatlich auf die Website von Interactive Brokers gehen und können diese sofort wieder schließen.
Im übrigen möchte ich mich bei Ihnen zu Ihren wirklich außergewöhnlich guten Hintergrundinformationen speziell zum Bitcoin und Nvidia bedanken.
Ich habe über beides schön viel gelesen, aber niemand hat es auch nur ansatzweise so gut erklärt wie Sie.
Dafür nochmals mein Dank, Hochachtung und Respekt.
Helmut aus Lippstadt
ANTWORT
Vielen Dank für den Hinweis & das Lob :-).
British Petroleum BP günstig bewertet
Hallo Herr Heibel,
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank für Ihre fundierten Ausarbeitungen. Es macht weiterhin Spaß die Ausgaben zu lesen und auch die vielen Updates zwischendurch schätze ich sehr.
Da Öl nun endlich angesprungen ist, versuche ich den richtigen Zeitpunkt zu finden, um meine Investments in diesem Bereich zu reduzieren. Insbesondere bp plc ist in meinem Portfolio übergewichtet, da ich auf ein Schließen des Gaps zum Wettbewerb gehofft hatte. Noch sieht es nicht danach aus, auch wenn die Aktie seit Jahresbeginn deutlich zulegen konnte.
Ihre Meinung und der Ausblick zu bp würde mich sehr interessieren. Der Investorday im Februar gibt hoffentlich weiter Auftrieb, so dass ich mir die 6€ für einen Teilverkauf vorstellen könnte. Realistisch oder zum aktuellen Niveau schnell raus?
Besten Dank und viele Grüße
Christoph aus Bochum
ANTWORT
Interessante Aktie :-). BP ist mit einem EV/EBITDA von nur 3,5 günstig bewertet, im historischen Durchschnitt lag diese Kennziffer bei 4. Aktuell bietet die Aktie eine Dividendenrendite von 6%. Auch das ist überaus attraktiv. Warum ist die Aktie so günstig bewertet?
Der Konzern schwenkte nach der Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon im Gold von Mexiko (oder sollte ich schon vom Golf von Amerika sprechen?) im Jahr 2010 weg vom Öl und konzentrierte sich auf Solarenergie. Einige der lukrativsten Ölvorkommen wurden verkauft, der Umsatz hat sich seither nahezu halbiert. Doch so ganz weg vom Öl kommt dieser Traditionskonzern nicht, im Gegenteil: Die Zahlen zeigen, dass Gas und Solar im BP-Konzern lediglich 23% des Umsatzes ausmachen (2023), für das abgelaufene Jahr 2024 wird der Anteil auf nur noch 16% geschätzt. BP ist also nach wie vor ein Ölkonzern und somit wird er von der Öffentlichkeit als „böse“ wahrgenommen.
Mit Donald Trump als US-Präsident könnte sich das ändern, immerhin rief Trump bei seiner Vereidigungsrede „Drill, Baby drill!“. Das hat zur Folge, das bürokratische Hürden für Ölkonzerne beseitigt, sie also profitabler werden. Gleichzeitig wird die Ölförderung ausgeweitet, was wiederum auf den Ölpreis drückt. Wie sich das am Ende auf die Ertragslage der Konzerne auswirken wird, ist ungewiss.
Die hohe Dividendenrendite wird aus der Substanz ausgeschüttet, ist also nicht mit ausreichend Gewinn unterlegt. Zudem schwankt die Dividendenhöhe, war in den vergangenen 10 Jahren zweimal rückläufig. Ein solides Dividendenunternehmen sieht anders aus, unsere Dividendenkriterien erfüllt BP nicht.
Wir haben ja einen anderen Gas- und Ölproduzenten in unserem Heibel-Ticker Portfolio. Auch unsere Aktie ist deutlich angesprungen. Ich werde die Position mit einem Trailing Stop Loss von großzügigen 15% begleiten, also nicht nach einem starken Anstieg verkaufen, sondern schauen, wie lange der Aufwärtstrend anhält. Vielleicht passt das auch für Ihre BP-Position. Wir laufen dann allerdings Gefahr, 15% weniger für die Aktie zu erhalten, als wir im besten Fall bekommen hätten. Dafür haben wir die Chance, an einer Rallye ggfls. länger zu partizipieren.
KI- & HPC-Rechenzentren von Applied Digital
Sehr geehrter Herr Heibel,
was halten Sie von der Aktie des Unternehmens Applied Digital Corporation (A3DHHB), um auf andere Art und Weise an der KI-Geschichte teilzunehmen? Als Spekulation?
Mit freundlichen Grüßen
Jens aus Bergisch Gladbach
ANTWORT
Applied Digital ist ein Unternehmen, das sich auf KI- und High Performance Computing (HPC) spezialisiert hat. Rechenzentren werden speziell für diese Anwendungen konzipiert und in der Nähe von regenerativen Stromerzeugern (Wind- und Solarparks) gebaut.
In den vergangenen 25 Jahren wurde niemals ein Gewinn erzielt. Das Unternehmen setzt 211 Mio. USD im Jahr um und wird mit 2,1 Mrd. USD bewertet, also dem zehnfachen Umsatz. Dabei schiebt das Unternehmen inzwischen 800 Mio. USD an Schulden vor sich her. Auch für die kommenden Jahre wird nicht damit gerechnet, mal grüne Vorzeichen zu erzeugen.
Vor einer Woche verkündete Macquarie, 5 Mrd. USD in die Rechenzentren von Applied Digital zu investieren. 900 Mio. USD sofort und im Gegenzug erhält Macquarie 15% Vorzugsaktien. Den Restbetrag „kann“ Macquarie für weitere HPC Rechenzentren von Applied Digital investieren. Das hört sich sehr attraktiv an, mir fehlen allerdings Details.
Es gibt genügend Aktien von Unternehmen, die heute schon profitabel HPC-Rechenzentren bauen, so zum Beispiel unsere Dell. In meinen Augen hat ein Investment in Applied Digital eher etwas mit Lotto als mit Spekulation zu tun: Kann gut gehen, aber die Wahrscheinlichkeit ist in meinen Augen unvorteilhaft, da ein Unternehmen, das 25 Jahre keinen Weg zur Profitabilität gefunden hat, mit Skepsis beäugt werden muss.
7. Übersicht HT-Portfolio
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
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Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.
Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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