Heibel-Ticker 25/8 - Extremer Pessimismus: Richtungsentscheidung steht an

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Heibel-Ticker Free Börsenbrief

- Einfach einen Tick besser -

20. Jahrgang - Ausgabe 08 (21.02.2025)




Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:

1.Info-Kicker: DAX stolpert: Verschnaufpause oder Ende der Rallye?
2.So tickt die Börse: First Solar vor Zahlen, Trump und Milei mit Meme-Coin, Intel vor dem Abgrund
 - First Solar: Q-Zahlen abwarten
 - Trump & Milei: Präsidenten nutzen Krypto-Hype zur persönlichen Bereicherung
 - Intel vor dem Abgrund
 - Wochenperformance der wichtigsten Indizes
3.Sentiment: Extremer Pessimismus: Richtungsentscheidung steht an
 -
4.Ausblick: Rüstungsaktien günstig bewertet, aber kurzfristig zu hoch gejubelt
5.Update beobachteter Werte
 FDA erklärt Engpass von Wegovy & Ozempic für beendet
6.Leserfragen
7.Übersicht HT-Portfolio
8.Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise
9.Mitgliedschaft verwalten



1. Info-Kicker: DAX stolpert: Verschnaufpause oder Ende der Rallye?



Liebe Börsenfreunde,

*** IN EIGENER SACHE: DIVIDENDEN-WEBINAR FÜR PLUS-MITGLIEDER ***

Ich wurde vielfach danach gefragt, ob es eine Aufzeichnung von meinem Dividenden-Webinar gibt, das ich gemeinsam mit FinMent vor 10 Tagen veranstaltete. Nein, gibt es leider nicht, da es von FinMent ausgetragen wurde und dort nicht üblich ist.

Für unsere Heibel-Ticker PLUS Kunden werde ich daher das Webinar nochmals über unseren YouTube-Kanal streamen. Sie können am Dienstag um 17 Uhr live dabei sein, ich werde Ihnen rechtzeitig den Einladungslink zusenden. Ich kann dort dann auch Ihre Fragen zu den einzelnen Dividendenpositionen in unserem Heibel-Ticker Portfolio beantworten.

Das Feedback zum Webinar zeigte mir, wie wichtig die strukturierte Vorgehensweise bei der Auswahl passender Dividendentitel für Sie, liebe Mitglieder ist. Vor 10 Tagen war die Zeit knapp, daher musste ich einige Themen verkürzt darstellen. Kommenden Dienstag haben wir ausreichend Zeit, ins Detail zu gehen.

Ich freue mich, wenn Sie dabei sind und live über die Chat-Funktion Ihre Fragen stellen:

Dienstag, 25.2.25
um 17:00 Uhr
Live-Stream auf YouTube (Link folgt)
Thema: Dividendenstrategie

Für nicht zahlende Leser wird die Aufzeichnung mit einer Verzögerung von 3 Monaten dann ebenfalls verfügbar gemacht. Denn: Die Vorgehensweise ist zeitlos und fällt für mich unter mein Sendungsbewußtsein. Dessen konkrete Anwendung jedoch ist abhängig von aktuellen Entwicklungen und damit Bestandteil des kostenpflichtigen Dienstes.

*** ENDE IN EIGENER SACHE: DIVIDENDEN-WEBINAR FÜR PLUS-MITGLIEDER ***


First Solar ist spottbillig. Ein Mitglied zeigte mir den Grund dafür. In Kapitel 2 lesen Sie, warum die Aktie so günstig bewertet ist und wie ich die Zukunft einschätze.

Außerdem werfe ich einen kritischen Blick auf die Machenschaften von Trump und Milei in Sachen Krypto-Pushing. Es wurden neue Krypto-Projekte beworben, über die sie sich persönlich bereichert haben. Um es vorsichtig auszudrücken: Die feine Art ist das nicht.

Ebenfalls in Kapitel 2 erläutere ich die Zukunftspläne für Intel von Taiwan Semi und Broadcom, die auf Wunsch von Donald Trump prüfen, ob eine Intel-Aufspaltung sinnvoll ist.

Auch zu China habe ich in Kapitel 2 einen kurzen Kommentar geschrieben: Alibaba-Gründer Jack Ma ist zurück in der Öffentlichkeit. Ich zeige, was dies bedeutet.

Die heutige Umfrageauswertung ergibt ein interessantes Bild: Selten war das Sentiment so pessimistisch. In Kapitel 3 zeige ich, was wir daraus ableiten können.

Im heutigen Ausblick in Kapitel 4 gehe ich auf Wunsch vieler Mitglieder auf die Bewertung der Rüstungsaktien Rheinmetall, Hensold und Renk ein. Kurz gesagt: Sie sind günstig, dennoch würde ich aktuell nicht einsteigen. Mehr dazu in Kapitel 4. Dort gehe ich auch auf meine Erwartung zu den Quartalsergebnissen der kommenden Woche ein. Sechs Unternehmen aus unserem Heibel-Ticker Portfolio werden Q-Zahlen vorlegen.

Diese Woche gab es nur ein Update zu Novo Nordisk: Die Aktie springt heute stark an. Den Grund dafür lesen Sie in Kapitel 5.

Die Leserfragen dieser Woche beschäftigen sich in Kapitel 6 mit dem Kryptomarkt: Was hat es mit dem Anstieg und anschließenden Rückschlag von Ripple auf sich? Ein Mitglied fragt mich nach einer vermeintlich kostengünstigen Alternative zum von mir empfohlenen Bitcoin-ETC. Vermeintlich, weil keine Bitcoin hinterlegt sind und das Produkt damit nicht steuerfrei ist. Zudem macht mich ein Leser auf das interessante Unternehmen Quanta aufmerksam: Die boomende Nachfrage nach Elektrizität seitens KI-Rechenzentren und unzähligen Instandhaltungsprojekten machen dieses Unternehmen zu einem Wachstumstitel.

Wie immer gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio in Kapitel 7.

Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

heibel

take share, Ihr Börsenschreibel

Stephan Heibel

Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs




2. So tickt die Börse: First Solar vor Zahlen, Trump und Milei mit Meme-Coin, Intel vor dem Abgrund



First Solar: Q-Zahlen abwarten



Bei First Solar häufen sich in den letzten Monaten Herausforderungen in der Kundenbeziehung und Qualitätsprobleme. Besonders die neue Series 7 (neueste Generation von Dünnschicht-Solarmodulen) scheint eine unterdurchschnittliche Leistung zu liefern – bis zu 5% geringere Energieproduktion als erwartet. Einige Entwickler berichten zudem von erhöhten Modulbruchraten, die zwischen 0,5% und über 3% variieren.

Das Unternehmen hat auf seiner Q3’24-Telefonkonferenz betont, dass die Produktionsprobleme behoben seien. Dennoch wurden bereits 50 Mio. USD an Garantiekosten verbucht, die Gesamtbelastung könnte bis zu 100 Mio. USD erreichen. Kritik gibt es vor allem an der Kundenpolitik: Statt defekte Module auszutauschen, kauft FSLR Garantieansprüche teilweise einfach ab.

Energy Der US-Solarmarkt steht vor strukturellen Herausforderungen. Der Wohnungsmarkt leidet unter restriktiverer Finanzierung, wodurch die Prognose für 2025 von stagnierend auf -10% gesenkt wurde. Auch im Großanlagen-Segment sorgen Unsicherheiten rund um Steueranreize für Finanzierungsprobleme. Erschwerend kommt hinzu, dass potenzielle Zollmaßnahmen unter einer neuen US-Regierung als Engpass für die Lieferketten betrachtet werden.

Am kommenden Dienstag (25.2.) werden nachbörslich die Q4’24 Zahlen veröffentlicht. Die Gewinnerwartung wurde von Analysten in den vergangenen Wochen wiederholt reduziert, die Umsatzerwartung hingegen bleibt stabil. Die Qualitätsprobleme schlagen also auf die Kasse, nicht jedoch auf den Absatz. Somit würde ich das unter „Anlaufkosten” für ein neues Produkt verbuchen. Die Aktie ist bereits von 306 USD im vergangenen Sommer auf 164 USD eingebrochen und bildet die Misere in meinen Augen ausreichend ab.

Das EV/EBITDA für 2025e steht bei 6, bei 50% Gewinnwachstum im Folgejahr sinkt es für 2026e auf nur noch 4. Durchschnittlich lag das EV/EBITDA in den vergangenen 10 Jahren bei 17. Für mich sieht es so aus, als wurde hier das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

Die 10 größten Anteilseigner haben in den vergangenen Monaten ihre Beteiligung an First Solar allesamt erhöht. Es ist also nicht so, dass hier die Ratten ein sinkendes Schiff verlassen, sondern diejenigen, die sich am intensivsten mit dem Unternehmen auseinandergesetzt haben, kaufen zu den derzeit günstigen Kursen nach.

Grundsätzlich: Auf dem Hamburger Investorentag (HIT) hatte ich mehrere Gespräche mit institutionellen Anlegern über die Zukunft des ESG. Warum ist das ESG bei Investoren so unbeliebt? Warum können in den vergangenen Jahren gerade die Aktien von Unternehmen profitieren, die nicht in die ESG-Welt passen?

Zum einen hat natürlich der Ukrainekrieg zu einem Run auf Rüstungsaktien wie Rheinmetall, Hensold und Renk geführt. Zum anderen jedoch, und das wurde vielfach beklagt, hätten die Eingriffe der Politik in die freie Preisbildung Anleger verunsichert und somit eine Kaufzurückhaltung bei den typischen ESG-Aktien erzeugt. Gut gemeint sei eben nicht gut gemacht.

Alle meine Gesprächspartner äußerten die Hoffnung, dass im Falle einer Abkehr von dirigistischen Eingriffen wieder ökonomisch tragfähige Lösungen gefragt sein könnten. Der dirigistische Klimaschutz müsse von ökonomischem Klimaschutz abgelöst werden, so der Wunsch.

Und genau das könnte der Trigger für First Solar sein: In den vergangenen Jahren legte das Unternehmen den Schwerpunkt auf die Erfüllung der Vorgaben des Inflation Reduction Acts, der die heimische Produktion förderte. Die Qualität ging dabei offensichtlich flöten, dafür veröffentlicht das Unternehmen regelmäßig, wieviel Steuern gespart wurden.

Die wichtige Frage ist nun: Wann wird sich First Solar wieder auf die Qualität ihrer Produkte fokussieren? Nach eigener Aussage des CEOs Mark Widmer vor 3 Monaten ist dies bereits geschehen. Wir könnten in den Q-Zahlen am kommenden Dienstag erste Belege dafür sehen.

Ich würde jedoch die die Zahlen abwarten, bevor wir uns entscheiden, ob wir die Aktie kaufen oder nicht. Sollte das Unternehmen die Probleme im Griff haben, hat die Aktie sehr viel Aufholpotential. Doch sollte sich herausstellen, dass die Unternehmensleitung noch immer mit den gleichen Problemen zu kämpfen hat, dann könnte dies als weitere Enttäuschung betrachtet werden und zu einem weiteren Ausverkauf führen. Wir sind Investoren und keine Zocker, daher verzichten wir auf die gegebenenfalls ersten Prozente an Kursgewinn und warten die bevorstehenden Informationen ab.

Trump & Milei: Präsidenten nutzen Krypto-Hype zur persönlichen Bereicherung



Sie wissen, dass ich der Kettensägen-Politik des argentinischen Präsidenten Javier Milei sowie der daraus abgeleiteten Turbo-Speed Politik Präsident Trumps interessiert kritisch gegenüber stehe. Interessiert, weil ich es für überfällig halte, die Kettensäge an vielen verkrusteten Behördenstrukturen anzusetzen und leider braucht man dazu offensichtlich Verrückte, die so etwas ausreichend erfolgversprechend umsetzen können. Kritisch, weil die vorhandenen Strukturen und Kontrollmechanismen nicht ohne Grund etabliert wurden. Das Absägen dieser Strukturen führt zu einer starken Konzentration der Macht beim Präsidenten.

Es ist daher in meinen Augen extrem wichtig, dass die beiden Präsidenten, Trump und Milei, "benevolent" sind, wie wir Volkswirte sagen: wohlwollend. In den vergangenen Wochen und Tagen gab es jedoch zwei Ereignisse, die ich Ihnen erklären möchte.

Das Projekt wurde von einem anonymen Team entwickelt, das Verbindungen zum Memecoin-Ökosystem hat. Obwohl die Entwickler unbekannt sind, folgte die Einführung des Tokens einem strukturierten Verteilungsplan, der Anteile für das Team, die öffentliche Verteilung, Liquidität, Community-Belohnungen und eine Treasury für zukünftige Entwicklungen vorsah.

DTrump In den USA wurde am 19. Januar der Melania Trump Meme-Coin (Ticker: $MELANIA) platziert. Dieser auf der Solana-Blockchain basierende Memecoin wurde als digitales Sammlerstück konzipiert und sollte die Unterstützung für Melania Trump und ihre Werte symbolisieren. Die Marktkapitalisierung betrug nach kurzer Zeit 13 Mrd. USD. Der Handel in diesem Meme-Coin verursachte 58 Mio. USD an Gebühren, die in der Trump-Organisation gelandet sein dürften. Der Wert des Melania Meme-Coins verlor seither 90% seines Wertes.

Das Sammlerstück stellte sich also schon nach kurzer Zeit als wertlos heraus. Patriotische Anleger haben Millionen verloren, Trump hat Millionen verdient. Nun war bei diesem Projekt von Anfang an bekannt, dass das Sammlerstück keinen inneren Wert besitzt. Käufer mussten also mit dem Verlust rechnen. Ob das nun verwerflich ist? Na, es ist zumindest ziemlich dreist.

Vor einer Woche hat nun der argentinische Präsident Javier Milei ein Krypto Projekt namens $Libra empfohlen. In einem Tweet auf X mit den Worten: "Dieses private Projekt wird sich der Förderung des Wachstums der argentinischen Wirtschaft widmen". Initiiert wurde das ”Viva la Libertad Project” von einer Gruppe am 14. Februar 2025. Kurz nach der Veröffentlichung stieg der Wert des Tokens rapide an, bevor er abrupt abstürzte, was zu erheblichen Verlusten für zahlreiche Investoren führte. Insgesamt sollen die Entwickler zwischen 80 und 100 Millionen US-Dollar aus dem Projekt entnommen haben.

Anders als bei der Familie Trump, die von vornherein Sammler ansprach, stellt Milei unterschwellig eine Verbindung um Wirtschaftswachstum in Argentinien her. Wenig später löschte er seinen Tweet und entschuldigte sich: „Ich war mir der Details des Projekts nicht bewusst, und nachdem ich davon erfahren hatte, entschied ich mich, es nicht weiter zu verbreiten.” Das nehme ich ihm nicht ab.

Es gibt Hinweise darauf, dass Hayden Mark Davis, einer der Entwickler von $Libra, auch in die Entwicklung des $Melania Meme-Coins involviert ist. Davis gab in einem Interview an, dass er beim $Melania-Projekt mitgewirkt und dabei sogenannte ”Sniping”-Techniken angewendet hat, um schnelle Gewinne zu erzielen. Zudem deuten Analysen von Blockchain-Transaktionen darauf hin, dass die Entwickler-Teams beider Projekte miteinander verbunden sind. Eine Untersuchung zeigte, dass bestimmte Wallet-Adressen, die mit $Melania in Verbindung stehen, auch bei $Libra-Transaktionen aktiv waren, was auf eine gemeinsame Entwicklerbasis hindeutet.

Intel vor dem Abgrund



Seit Jahren rutscht Intel weiter ab. Zunächst verschlief man es, die Chips für Smartphones zu optimieren. Aktuell hat man auch die KI-Revolution verschlafen. Sichtbares Zeichen hier in Deutschland für die Probleme des einstigen Blue-Chips ist die Verschiebung auf unbestimmte Zeit des mit 10 Mrd. Euro geförderten Baus der Chipfertigung in Magdeburg.

Nun sollen Taiwan Semiconductor (TSMC) und Broadcom Interesse bekundet haben, Teile von Intel aufzukaufen. Es wird sogar behauptet, Präsident Trump habe TSMC ermutigt, Teile von Intel zu übernehmen. Dabei könnte TSMC Interesse an den Fertigungsanlagen von Intel haben und Broadcom an den Patenten und dem Chip-Design.

Semi TSMC ist heute schon der Auftragsfertiger von 63% aller Chips weltweit. Bei den KI-Hochleistungschips liegt der Anteil sogar bei 90%: Intel gehört zu den wenigen Unternehmen, die sowohl Chip-Design als auch die Chip-Fertigung unter einem Dach vereinen. Mit dem Resultat, dass die Chips weder in ihrer Leistung mit der Konkurrenz mithalten konnten noch in der Qualität im Preiswettbewerb bestanden. So ist es nur konsequent, diese beiden Geschäftsbereiche nun voneinander zu trennen.

TSMC baut übrigens eine Chip-Fabrik in Dresden und wird mit 5 Mrd. EUR von der Ampel-Regierung gefördert. Was machen die wohl mit der Förderzusage in Magdeburg, wenn sie tatsächlich Intels Fertigung übernehmen? Das wird spannend.

Die Aktie von Intel ist in den vergangenen Tagen um 25% angesprungen. Doch es handelt sich um ein Politikum, ob und zu welchem Preis eine Übernahme erfolgen kann. Daher würde ich mich nicht an Spekulationen über einen Übernahmepreis beteiligen.

Schauen wir mal, wie sich die wichtigsten Indizes im Wochenvergleich entwickelt haben:

Wochenperformance der wichtigsten Indizes




INDIZES21.2., 17:49 UhrWoche ΔΣ '25 Δ
DAX22.264 -1,1%11,8%
S&P 5006.086 -0,4%3,0%
Nikkei38.777 -1,0%-2,8%
Shanghai A 3.978 1,0%1,1%
Euro/US-Dollar1,05-0,5%0,4%
Euro/Yen156,30-2,3%-3,9%
10-Jahres-US-Anleihe4,46%-0,01-0,05
Umlaufrendite Dt2,42%0,070,11
Feinunze Gold$$-409]#.##0_ ;-[$$-409]#.##0 ">$2.938 1,8%12,3%
Fass Brent Öl$75,01 0,2%0,7%
Kupfer$9.564 0,8%7,3%
Baltic Dry Shipping$941 20,6%-5,6%
Bitcoin$98.249 -0,3%4,8%



Da habe ich vor einer Woche noch den kontinuierlichen Rückgang des Baltic Dry Verschiffungsindexes seit vergangenem Herbst (-65%) thematisiert, und schon springt er kräftig an, diese Woche um 20%. Premier Li Qiang versprach gezielte Maßnahmen zur Steigerung des Konsums und Verbesserung der Lebensbedingungen, um die Binnennachfrage zu stärken. Die chinesische Zentralbank sagte zu, die Entwicklung der Privatwirtschaft durch erleichterten Zugang zu Aktien-, Anleihe- und Kreditfinanzierungen zu unterstützen. Zudem wurde Jack Ma, Gründer von Alibaba, auf einer Wirtschaftskundgebung persönlich von Präsident Xi mit Handschlag begrüßt.

Symbolik ist wichtig in China. Jack Ma und das von ihm gegründete Unternehmen Alibaba gilt als eines der wenigen chinesischen Unternehmen, die nach US-Standards bilanziert und eine eigene internationale Expansionsstrategie verfolgte. Die Unternehmenstochter für Zahlungsabwicklungen, Ants, sollte ausgegliedert und an die Börse gebracht werden. Doch wenige Tage vor dem IPO wurde der Prozess gestoppt und Jack Ma verschwand aus der Öffentlichkeit.

xij Als Gerüchte über seinen Tod die Runde machten, wurde ein Video veröffentlicht, in dem er kurz bestätigte, dass es ihm gut gehe, er sich aber aus dem Geschäft zurückgezogen habe. Es war offensichtlich, dass die kommunistische Partei Chinas eingegriffen und ihn kalt gestellt hat.

Nun beschwört Präsident Xi die kreativen Kräfte seines Landes und begrüßt auf der entsprechenden Kundgebung symbolträchtig Jack Ma. Damit wird nun wieder eine Wirtschaftsphase eröffnet, in der Unternehmen mit Hilfe von günstigen Krediten wirtschaftlichen Erfolg haben "dürfen". Das wird natürlich positiv aufgenommen, die Aktie von Alibaba war seit seinem Verschwinden im Herbst 2020 um 82% gefallen. Seit Mitte Januar, seit sich der Strategiewechsel in der kommunistischen Partei und insbesondere bei Präsident Xi abzeichnete, stieg die Aktie um ... okay, das ist Zufall, 82% an.

Sie sehen: Wer die Wirtschaft in China verstehen möchte, muss tief in die Politik eintauchen. Für uns Investoren, die wir Unternehmen analysieren wollen und von Politik wenig, insbesondere von der Politik in China gar nichts verstehen, ist das nichts.

USAChina Wenn wir Alibaba als Barometer des Westens für China betrachten, weil kaum ein andere chinesisches Unternehmen so international aufgestellt ist, dann ist doch auffällig, dass westliche Anleger Alibaba zur Amtszeit des vermeintlichen China-Freundes Biden ausverkauft haben, und jetzt zum Amtsantritt des vermeintlichen China-Gegners Trump ansteigt. Komisch, oder?

Schauen wir uns die anderen Indizes an: Die Aktienmärkte liefen diese Woche eher seitwärts unter kleinen Schwankungen. DAX und Nikkei geben leicht ab, China-Aktien (Shanghai-A) legen leicht zu und in den USA gibt es kaum Veränderungen.

Der Ölpreis steigt an (+1,4%). Gezogen wird der Ölpreis von einem stark ansteigenden Gaspreis in den USA. Die Amis erleben einen kalten Winter, heizen also mehr.

Der Goldpreis (+1,6%) flirtet mit einem erstmaligen Überspringen der Marke von 3.000 USD/Oz. Wir haben die Rallye im Goldpreis frühzeitig avisiert. Nun ist die Frage, wie weit sie noch trägt. Es würde mich nicht wundern, wenn die symbolische Hürde bei 3.000 USD/Oz erst einmal für eine Konsolidierung sorgt.

Der Bitcoin läuft seit Monaten seitwärts. Die Turbulenzen um den $Melania Meme-Coin und den $Libra zeigen einmal mehr, dass man vielen, wenn nicht den meisten, Krypto-Projekten skeptisch gegenüber stehen sollte. Einzig der Bitcoin bleibt von solchen Geschichten unbehelligt. Immer wieder behauptet er sich als digitales Gold.

Schauen wir nun einmal, wie sich die Stimmung unter den Anlegern entwickelte.




3. Sentiment: Extremer Pessimismus: Richtungsentscheidung steht an



Umfrage Es ist der heftigste Rückschlag im DAX seit Jahresbeginn: -2,5% in nur zwei Tagen. Noch am Mittwoch dieser Woche kletterte der DAX auf ein neues Allzeithoch über 22.900 Punkte. Zur Stunde (Freitag 16:00 Uhr) notiert der DAX unter 22.300 Punkten. "Rückschläge kaufen", tönen die erfolgsverwöhnten Zocker der vergangenen Monate. "Jetzt kommt der Crash", rufen hingegen die bis über beide Ohren mit Put-Optionen vollgepackten Skeptiker.

Schauen wir mal, wie sich das Sentiment der Anleger entwickelte.

Die Party ist zu Ende. Die Stimmung unter unseren Umfrageteilnehmern ist von der Partylaune der vergangenen 5 Wochen (über 4%) direkt auf einen negativen Wert von -0,7% gefallen.

Doch das scheint die Partylöwen nicht wirklich zu stören. Der Rückschlag war mehr als erwartet worden. Und so bleibt die Selbstzufriedenheit trotz des Rückschlags an den Aktienmärkten unverändert bei +2,0%. Nachdem die Selbstzufriedenheit der Anleger nicht auf vergleichbare Höhen wie die Euphorie der vergangenen Wochen kletterte, bricht sie nun auch nicht mit ein. Es hat den Anschein, dass Anleger diesen Rückschlag mit etwas Erleichterung zur Kenntnis nehmen.

Die Zukunftserwartung bleibt nah den Extremwerten der Vorwochen bei -3,9%. Hier spiegelt sich die Befürchtung, dass wir mit weiteren Kursverlusten zu rechnen haben. Und so bleibt auch die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von -1,3% sehr niedrig.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert auf der Null-Linie. Nachdem in den Vorwochen kontinuierlich Put-Absicherungen gegen fallende Kurse aufgebaut wurden, lehnt man sich nun offensichtlich mit den gesammelten Absicherungspositionen zurück und wartet erst einmal ab.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, bauen hingegen weiter Put-Absicherungen auf. Das Put/Call-Verhältnis ist vom Rekordwert der Vorwoche nochmals höher auf einen neuen Rekordwert von 2,71% gestiegen. Das bisherige Rekordhoch aus der Coronazeit lag im Dezember 2021 bei 2,66%. Seit Einführung des Optionshandels 1995 gab es niemals ein höheres Put/Call-Verhältnis als heute. Nie zuvor haben sich Profis so stark gegen fallende Kurse abgesichert.

Übrigens: Nach dem bisherigen Rekordwert im Dezember 2021 folgte ein Ausverkauf im DAX um 25% in den folgenden 10 Monaten. Hmm, keine guten Aussichten.

Vielleicht hilft das Put/Call-Verhältnis der CBOE, das mit einem Wert von 0,59 nur leicht erhöht notiert. Es notiert damit genau auf dem durchschnittlichen Niveau der vergangenen 12 Monate.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager liegt bei 91% und befindet sich somit in einer normalen Spanne.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger liegt bei -11%punkten, 29% Bullen stehen 40% Bären gegenüber.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 notiert mit einem Wert von 45% im neutralen Bereich.

Interpretation



Negativ Die DAX-Erwartung ist auf einem niedrigen Extremwert. Nur fünf Mal gab es noch negativere Erwartungswerte in den vergangenen 19 Jahren. Einmal war vor wenigen Wochen, einmal endete der DAX nach 6 Monaten im Minus und dreimal im Plus. Doch eine Richtung lässt sich aus den historischen Vorläufern nicht wirklich ableiten.

Die niedrige Investitionsbereitschaft lässt für die kommenden Woche schwächere Kurse erwarten, wenngleich es sich dabei um eine kurze Verschnaufpause handeln dürfte, bevor dann wieder mit steigenden Kursen zu rechnen wäre, wenn die Erfahrung aus der Vergangenheit als Anhaltspunkt für die zu erwartende Entwicklung herangezogen wird. Vier Mal gab es vergleichbar niedrige Werte bei der Investitionsbereitschaft. 6 Monate später stand der DAX durchschnittlich um 7% höher.

Dies steht dem oben zitierten extremen Put/Call-Verhältnis für DAX-Aktien diametral entgegen.

Ich würde daraus schließen, dass die Richtungsentscheidung noch aussteht, nach einer Richtungsentscheidung jedoch heftige Kursbewegungen zu erwarten sein könnten. Die starke Absicherung mit Put-Scheinen spricht für eine zu erwartende heftige Bewegung. Allem Anschein nach ist der DAX heiß gelaufen, insbesondere getrieben durch ausländische Investoren, die sich für die geschäftlichen Erfolge deutscher Unternehmen beim Wiederaufbau der Ukraine positionieren wollen.

Ob deutsche Unternehmen die hohen Erwartungen erfüllen werden, ist alles andere als gewiss. Sollten Zweifel daran aufkommen, könnte der DAX heftig einbrechen. Da die Put-Absicherungen deutlich tiefer eingegangen wurden, als der DAX aktuell notiert, dürfte auch mit keinem schnellen Rückkauf zu rechnen sein. Das Sicherheitsnetz unter dem DAX ist also deutlich tiefer gespannt, als der DAX heute schon mit -2,5% in zwei Tagen notiert.

Doch gleichzeitig sind die Put-Absicherungen kräftig im Minus und ein erneuter Anstieg in Richtung neuer Allzeithochs, die ja nur 2,5% entfernt sind, könnte die Eigner der Absicherungspositionen nochmals an den Rand ihrer Solvenz bringen.

Sie wissen ja, dass Put-Optionen bei steigenden Kursen an Wert verlieren und nicht bei Null enden, sondern auch Nachzahlungen der Eigner nach sich ziehen können. Steigende Kurse würden also irgendwann zu der von mir bereits in den vergangenen beiden Wochen beschriebenen Kapitulation der Investoren führen, die dann mit Deckungskäufen ihre Absicherungspositionen unter Verlust auflösen würden. Das würde den DAX weiter nach oben treiben.

Wir befinden uns also aktuell in einer spannenden Situation: Die -2,5% der vergangenen Tage sind noch nicht viel mehr als eine kleine Verschnaufpause. Wächst sich die Verschnaufpause also in eine Korrektur aus, oder werden schon bald wieder neue Hochs erklommen? Beide Möglichkeiten ziehen sich selbst verstärkende Effekte nach sich.

Und das direkt vor der Bundestagswahl an diesem Wochenende. Wir dürfen gespannt sein.










4. Ausblick: Rüstungsaktien günstig bewertet, aber kurzfristig zu hoch gejubelt



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6. Leserfragen





Alternative zum Bitcoin ETC


Hallo Herr Heibel,

ich bin seit längerem im Bitcoin über A27Z30 investiert. Dank Ihrer Empfehlung. :-)

Ich weiß es sehr zu schätzen, dass hier die Gewinne nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei sind. Jedoch werden immerhin 2% jährliche Gebühr fällig. (Was grundsätzlich okay ist)

A3GPMN erhebt lediglich eine Gebühr von 0,25%. Da der Bitcoin auch hier physisch hinterlegt wird, sollten Gewinne doch ebenfalls nach einem Jahr steuerfrei sein.

Wäre das dann nicht die bessere (preiswertere) Alternative oder hat sich ein Denkfehler bei mir eingeschlichen?

Viele Grüße Roy aus Lützen

ANTWORT
Der von Ihnen genannte ETF bildet den Compass Crypto Reference Index Bitcoin ab, ein Index, der den Bitcoin-Kurs in London täglich zu Börsenschluss widerspiegelt. Es sind keine Bitcoins hinterlegt, damit ist dieses Finanzprodukt auch nicht steuerfrei nach einem Jahr. Da keine Bitcoins hinterlegt werden, sondern nur die Preisentwicklung eines Indexes über Derivate abgebildet wird, ist der Betrieb des ETFs günstiger und somit können günstigere Gebühren angeboten werden. Zum Spekulieren ist das okay, wer jedoch Bitcoins langfristig als Absicherung haben möchte, ist hier falsch.

Es ist schon ärgerlich, denn der ETF nennt sich "CoinShares Physical Bitcoin", in meinen Augen ist das eine Irreführung.


RÜCKFRAGE

Hallo Herr Heibel,

Ihre Info ist insofern unglaublich, weil ich meine Infos aus einer Empfehlung eines Newsletters habe. Da wäre ich denen wohl auf den Leim gegangen.

Darf ich fragen, wo Sie recherchieren, um solche Infos prüfen?

Vielen Dank und Grüße

Roy

RÜCKANTWORT

Zu jedem Finanzprodukt muss ein Basisinformationsblatt (BIB) hinterlegt werden. Bei der Comdirect ist das bereits auf der Übersichtsseite direkt verlinkt. Wenn Sie also bei[Comdirect die WKN A3GPMN eingeben, sehen Sie rechts unten unter „Prospekte“ den Link zum Basisinformationsblatt.

Dann muss man lesen. Bei „Art“ wird erklärt, dass der Compass Crypto Reference Index Bitcoin zugrunde liegt. Wenn Sie dann nach diesem Index googeln, kommen Sie auf die Seite von Compass Financial Technologies

Am Ende der Seite wird der Index kurz beschrieben :-).



Quanta: Ein heimlicher Gewinner der Energiewende


Hallo Herr Heibel,
Vllt wäre das ja eine Alternative zu first solar?
Spannendes Unternehmen welches ich bisher (leider) auch noch nicht kannte.

Mit freundlichen Grüßen und Vorfreude auf die abendliche Lektüre ;)

Stefan aus Bad Saarow

ANTWORT
Quanta Services (PWR) ist ein führender EPC-Dienstleister (Engineering, Procurement & Construction) für die Infrastruktur von Strom- und Gasversorgern, erneuerbaren Energien, Kommunikationsnetzen sowie Pipelines und Energieanlagen. Während Rechenzentren und Künstliche Intelligenz die Stromnachfrage in ungeahnte Höhen treiben, sind die Netze vielerorts veraltet. Quanta sitzt an der Schnittstelle dieser Megatrends: Ob Strommasten oder unterirdisch verlegte Strom-Verteilernetze bis hin zu Breitbandnetzen werden Bau und Instandhaltung in den USA angeboten.

85% der Arbeiten werden selbst durchgeführt, im Gegensatz zum branchenüblichen Einsatz von Sub-Unternehmern, die häufig 50% oder mehr ausmachen. Das sichert Qualität und Kontrolle. Zudem hat Quanta mit über 50.000 Mitarbeitern eine Mannschaft, die flexibel auf Marktveränderungen reagieren kann. Über 250 Firmen wurden in den letzten Jahren übernommen und integriert, Quanta’s Kultur sorgt für eine nahtlose Integration der übernommenen Unternehmen und somit für nachhaltiges Wachstum.

Das Unternehmen notiert aktuell bei 17x 2026e EV/EBITDA, während vergleichbare EPCs nur mit dem 10-fachen bewertet sind. Die Phantasie beim Ausbau der KI-Infrastruktur hat also bereits zu einer ordentlich hohen Bewertung geführt. In den vergangenen drei Monaten ging die Aktie um 20% zurück.

Gestern veröffentlichte Quanta Q-Zahlen: Umsatzwachstum im zweistelligen Bereich, Rekord-EBITDA und volle Auftragsbücher von 34,5 Mrd. USD zeigen, dass das Unternehmen weiterhin auf Kurs ist. CEO Duke Austin betont, dass Quanta perfekt positioniert ist, um von der wachsenden Energienachfrage zu profitieren. Besonders die zunehmende Elektrifizierung und der Ausbau von KI-gestützten Rechenzentren treiben den Investitionsbedarf für Stromnetze und Infrastruktur. Die Nachfrage nach neuen Energiequellen und Netzmodernisierung sei so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und Quanta sei mittendrin. Die Erhöhung der Unternehmens-Prognosen für den Erneuerbaren-Bereich stützt sich auf gesicherte Aufträge bis weit ins Jahr 2027.

In der Telco äußerten Analysten Bedenken, ob der aktuelle Boom in erneuerbaren Energien und Netzausbau langfristig anhält. Austin konterte: „Die Nachfrage ist da, die Kapazitäten fehlen – das Problem ist nicht, was gebaut wird, sondern dass wir es schnell genug bauen.“

Bis einschließlich 2028 möchte das Unternehmen seinen Umsatz jährlich um 10-15% steigern, der Gewinn wächst proportional dazu mit. Das hohe Wachstum ist mit einem EV/EBITDA von 17 in meinen Augen fair bewertet. Die Dividendenrendite ist vernachlässigbar (0,1%). Wer ein langfristig solides Unternehmen sucht, bei dem er mitsegeln möchte, erhält hier derzeit eine günstige Einstiegsgelegenheit.


Ripple (XRP)


Sehr geehrter Herr Heibel,

als erstes besten Dank für Ihre stets glasklaren und unterhaltsamen Analysen !
Haben Sie eine Einschätzung zu den derzeit kontrovers besprochenen Ripple Papieren, die
entweder in Kürze bei Null oder im Steigflug zu mehreren tausend Prozent Gewinn gesehen werden ? Vielen
Dank für Ihren Kommentar und beste Grüsse, Kai aus Garching

ANTWORT
Ripple (XRP) ist ein digitales Zahlungsprotokoll und eine Kryptowährung, die entwickelt wurde, um schnelle, kostengünstige und effiziente grenzüberschreitende Transaktionen zu ermöglichen. Das zugrundeliegende Unternehmen Ripple Labs verfolgt das Ziel, traditionelle Zahlungssysteme wie SWIFT zu ersetzen oder zu ergänzen, indem es Banken, Finanzdienstleister und Unternehmen eine effizientere Alternative bietet. Im Gegensatz zu Bitcoin wird XRP von einer zentralen Firma (Ripple Labs) verwaltet.

Somit ist Ripple ein Projekt oder Unternehmen, das sich die Ablösung des internationalen Swift-Zahlugnssystems zur Aufgabe gemacht hat. Interessanter Ansatz, aber das hat nichts mit Bitcoin oder dezentraler Eigentümerstruktur zu tun. Es ist ein Unternehmen, ein Start-Up, über dessen Erfolg oder Misserfolg wir in einigen Jahren berichten können. Zum jetzigen Zeitpunkt ist mir dieses Start-Up zu riskant.




7. Übersicht HT-Portfolio



Der Börsen-Ausblick mit Markt- und Aktienanalysen, konkreten Empfehlungen sowie detaillierten Kauf- und Verkaufsaktionen bleibt den zahlenden Mitgliedern des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir die hohe Qualität unserer Veröffentlichung solide finanzieren möchten.

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8. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise



Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)

Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.

Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.

Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anlegern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tiefgreifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren.

Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.

Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen

DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag



9. Mitgliedschaft verwalten



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