Heibel-Ticker Free Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
20. Jahrgang - Ausgabe 15 (11.04.2025)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Zölle, Zinsen und Zocker: Trumps Handelskrieg spitzt sich zu – und die Börse tanzt zwischen Panik, Tweets und Hoffnungsschimmern |
2. | So tickt die Börse: Trumps Zollroulette: Zwischen Handelskrieg, Anleihepanik und Insiderflair |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Die Hoffnung stirbt zuletzt |
- | |
4. | Ausblick: Wie Trumps Handelsstreit Apple, Amazon, Tesla & Co. unter Druck setzt – und wer mit einem Deal rechnen darf |
5. | Update beobachteter Werte |
Verkaufen, Hoffnung auf Beruhigung hat sich zerschlagen | |
Verkaufen, Anpassung an neue Weltmarktlage | |
Abwarten und Tee trinken | |
75 : 1 Zoll-Moratorium für 90 Tage für alle außer China | |
Kaufen, Spekulation auf Leuchtturm-Aufträge im Handelsstreit | |
Position verkaufen, Goldpreishausse könnte auslaufen | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Zölle, Zinsen und Zocker: Trumps Handelskrieg spitzt sich zu – und die Börse tanzt zwischen Panik, Tweets und Hoffnungsschimmern
Liebe Börsenfreunde,
*** LIVE-VIDEOCALL ZUR SENTIMENTVERFASSUNG FÜR PLUS-MITGLIEDER ***
Die Sentimentanalyse gibt wichtige Hinweise auf das Timing bei Ihren Investments. Mit animusX bieten wir einen in Deutschland einmaligen Dienst an, in dem Umfragewerte von Privaten und institutionellen Anlegern technisch ausgewertet werden. Ich zeige Ihnen live, wie Angst und Panik an den Aktienmärkten aussieht.
Ich freue mich, wenn Sie dabei sind, und live über die Chat-Funktion Ihre Fragen stellen:
Dienstag, 15.4.25
um 17:00 Uhr
Live-Stream auf YouTube
Thema: Live-Videocall zur Sentimentverfassung
*** LIVE-VIDEOCALL ZUR SENTIMENTVERFASSUNG FÜR PLUS-MITGLIEDER ***
Donald Trump dreht weiter am Zollrad: 145% auf chinesische Importe, 125% retour aus Peking – ein Handelskrieg, der kaum noch Spielraum für echten Austausch lässt. Während Anleger auf fallende Zinsen hofften, sprang die Rendite der US-Staatsanleihen plötzlich nach oben. Massive Verkäufe – doch von wem? In Kapitel 2 stelle ich Ihnen zwei Theorien vor: Entweder China stößt US-Anleihen gezielt ab oder der lukrative „Basis-Trade” bricht ein. Beides deutet auf sinkendes Vertrauen in die Handelsbeziehungen hin. Dann Trumps Tweet: ”THIS IS A GREAT TIME TO BUY!!! DJT” – wenige Stunden später ein 90-Tage-Zollmoratorium. Die Kurse sprangen, nun wird über Insiderhandel spekuliert. Klar ist: Trump macht den Konflikt mit China zum Wahlkampfthema – Freunde und Feinde sind identifiziert, und Nvidia dürfte mit einem goldenen Trump-Ticket rechnen.
Angst und Panik dominieren weiterhin die Börsenstimmung, sowohl bei der aktuellen Verfassung als auch beim Blick in die Zukunft herrscht selten gesehener Pessimismus. Trotz Kurserholung in den USA ist die Verunsicherung extrem – vergleichbar nur mit Herbst 2022 oder Sommer 2018. Doch ausgerechnet in dieser dunklen Marktphase zeigen sich erste Anzeichen von Kaufbereitschaft: Anleger wollen in den kommenden Wochen wieder einsteigen. Kein Grund zum Jubeln – aber vielleicht ein Silberstreif am Horizont. Meine Sentimentanalyse lesen Sie in Kapitel 3.
Das Drama spielt sich aktuell am Anleihemarkt ab: Die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen steigen weiter, was Larry Fink von Blackrock als logische Folge der Trump-Zölle erklärt – genau wie von mir zuvor analysiert. Trump selbst gibt sich auf Truth Social euphorisch und preist seine Zollpolitik als Erfolg. Doch unter der Oberfläche rumort es gewaltig, wie ich in Kapitel 4 zeige: Apple leidet an allen Fronten, Tesla, Nike und Starbucks kämpfen mit wachsender Anti-USA-Stimmung in China, und Amazon droht, von Shein und Temu überrollt zu werden. Nur Dell könnte mit einem Trump-Deal glimpflich davonkommen. Ich bleibe am Ball – und halte bei Apple vorerst die Füße still.
Im Verlauf der Woche hielt ich unsere Puls-Express-Mitglieder mit diversen Updates auf dem Laufenden: Die Unsicherheit rund um den globalen Zollstreit eskaliert weiter, wodurch kurzfristige Hoffnungen auf Entspannung – wie etwa beim DAX-Call – enttäuscht wurden. Stattdessen dominieren nun defensive Maßnahmen: Einige Positionen haben wir aufgelöst, um Liquidität für attraktivere Gelegenheiten zu schaffen. Parallel sehe ich Boeing als spekulative Chance – ein potenzieller Profiteur von symbolträchtigen Deals im Handelskonflikt. Verpassen Sie nicht die weiterführenden Informationen der Updates in Kapitel 5.
Die heutigen Leserfragen in Kapitel 6 decken ein breites Themenfeld ab: Beim DAX verweise ich gerne auf den Charttechnik-Experten Jörg Scherer von HSBC, während ich eher die fundamentale Entwicklung beobachte. Geldmarktfonds bei Trade Republic gelten trotz fehlender Einlagensicherung als rechtlich abgesichert, da es sich um Sondervermögen handelt. Die Frage nach ”vollkommenen Märkten” durch KI würde ich verneinen: Märkte bleiben unvollkommen, weil die Zukunft ungewiss bleibt. Rüstungsaktien lehne ich nicht grundsätzlich ab, ich vermeide sie aber im Heibel-Ticker aus anderen Gründen. Trumps Umgang mit US-Schulden sehe ich kritisch, halte aber einen Zahlungsausfall für unwahrscheinlich – eher wird die Fed erneut intervenieren.
Natürlich gibt es wie immer eine tabellarische Übersicht über den Stand unseres Heibel-Ticker Portfolios in Kapitel 7.
Nun wünsche ich eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Trumps Zollroulette: Zwischen Handelskrieg, Anleihepanik und Insiderflair
Ob nun von Anfang an so geplant, oder als Panik-Reaktion auf ein Ungleichgewicht am Anleihemarkt, Trump lässt sich nicht in die Karten schauen. US-Zölle auf chinesische Importe betragen inzwischen 145%, China erhebt 125% Zoll auf US-Waren. Stand Freitag Mittag. Es ist egal, wie hoch der Zoll nun noch geschraubt wird, der Handel zwischen den beiden Ländern dürfte zum Erliegen kommen.
An der Wallstreet möchte man gerne denken, dass die Finanzmärkte Trump zum Einlenken bewegt haben. Die Rendite der 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihen war seit Jahresbeginn von 4,8% auf ein Tief bei 3,86% gesunken. Trump feierte dies als Zeichen der rückläufigen Inflationsrate. Er wünscht sich ein niedriges Zinsniveau, damit die Wirtschaft günstige Finanzierungskosten für Investitionen nutzen kann.
Die Ursache für den Renditeverfall liegt in der Verunsicherung der Märkte: Anleger suchen den "sicheren Hafen" der Anleihen, um sich vor den Aktienmarktturbulenzen zu schützen. Die Nachfrage nach Anleihen führt zu steigenden Anleihekursen, was um Umkehrschluss zu sinkenden Renditen führt. Ein Mechanismus, den Trump durchaus zu schätzen weiß, da dadurch eben die günstigen Finanzierungskosten für die Wirtschaft ermöglicht werden.
Doch Montag früh endete der Renditerückgang. Bis Mittwoch früh, also binnen zwei Tagen, schoss die Rendite über 4,51%. Gerade, als der Zollstreit auf seinen Höhepunkt zusteuerte, als die Verunsicherung maximal war und eigentlich ein Run auf Anleihen für weiter einbrechende Renditen sorgen sollte, fing die Rendite an zu steigen. Irgendwer verkaufte massiv Anleihen. Doch wer?

Abbildung 1: Renditeanstieg der 10 Jahre laufenden US-Staatsanleihe von Montag bis Mittwoch

Man könnte auch die US-Dollar in die heimische Währung umtauschen. Doch das würde den Wechselkurs der heimischen Währung nach oben drücken. Die heimischen Produkte würden damit weniger wettbewerbsfähig. Nein, man lässt das Geld lieber in den USA liegen.
Wenn nun China beschlossen hat, diese in US-Anleihen geparkten US-Dollar zu versilbern, also die Anleihen verkauft, dann fällt durch das graue Angebot der Kurs der Anleihen und im Umkehrschluss steigt die Rendite.
Die zweite Theorie ist etwas komplizierter: Finanzinstitute betreiben den "Basis-Trade". Es werden Futures auf diese Anleihen emittiert und verkauft. Es gibt genügend Marktteilnehmer, die heute schon eine feste Rendite für die Zukunft sichern wollen. Sie kaufen diese Futures und zahlen einen Aufpreis. Zum Stichtag liefert der Emittent dann die Anleihe, der Aufpreis ist sein Gewinn. Die Anleihe hat er natürlich bereits beim Emittieren des Futures gekauft, damit er kein Kursrisiko hat.
Wenn Chinesen davon ausgehen, dass der Handel mit den USA künftig zum Erliegen kommt, dann brauchen sie keine Futures mehr auf US-Anleihen, denn sie werden künftig ja keine Handelsüberschüsse mehr haben. Die Nachfrage nach den Futures brach also ein und entsprechend ging der Aufpreis für die Futures zurück. Für Emittenten lohnt sich das Geschäft plötzlich nicht mehr, sie benötigen die US-Staatsanleihen, die sie für die emittierten Futures liefern wollten, nicht mehr und verkaufen sie.
Ich denke also, dass Chinesen in der Zukunft weniger US-Staatsanleihen kaufen werden. Der Basis-Trade wird weniger lukrativ und die Nachfrage nach US-Staatsanleihen geht nochmals weiter zurück. So entstand ein sich selbst verstärkender Kreislauf, der zu massiven Verkäufen am Anleihemarkt führte. Ob nun seitens China gesteuert und beabsichtigt oder nicht, sei dahingestellt.
Ein solcher Zinsanstieg in so kurzer Zeit kann zu ernsten Problemen am Finanzmarkt führen. Sie wissen ja, dass das Volumen am Anleihemarkt viel größer ist als am Aktienmarkt.

Nun ja, Sie haben sicherlich mitbekommen, dass wenige Stunden später die "reziproken" Zölle auf alle anderen Handelspartner außer China für 90 Tage auf 10% gesetzt wurden, um Zeit für Verhandlungen zu haben. Die Aktienmärkte (S&P 500, Nasdaq, DAX) sprangen um 9-12% an.
Erfüllt dieser Tweet den Tatbestand des Insiderhandels? Dieser Frage wird nun nachgegangen: Es muss dazu im direkten Umfeld von Trump jemand aufgrund dieser Meldung gehandelt haben. Nun werden also die Depot-Aktivitäten vieler Mitarbeiter durchleuchtet, ob sie vielleicht einen Call-Optionsschein im Zeitraum zwischen dem Tweet und der Verkündung des 90-tägigen Moratoriums gekauft haben. Und selbst wenn man solche Aktivitäten findet, wird es noch immer zu beweisen sein, dass es sich um eine "Insiderinformation" handelte. Ist diese Information wirklich nur Insidern bekannt, wenn Donald Trump dies auf seiner Plattform Truth Social der ganzen Welt mitteilt? Das ist wohl kaum so nachzuweisen.
Im Ergebnis haben wir nun eine Situation, in der - mit Ausnahme Chinas - alle Länder dankbar sind, dass die US-Zölle "nur noch" 10% betragen, obwohl sie vor kurzem noch bei nur 2% - 2,5% lagen. Außerdem ist das Ziel Trumps nun ziemlich offensichtlich: Der Feind ist China, das mit unlauteren Mitteln und unfairen Handelspraktiken den eigenen Vorteil zum Nachteil der Handelspartner sucht. Gegner befinden sich aber auch in Deutschland, Südkorea und Japan, wo nach Trumps Sichtweise Subventionen den internationalen Wettbewerb im Automobilmarkt verzerren. Mittelsmänner befinden sich in Vietnam, Mexiko und Kanada, wo Feind und Gegner die günstigen Handelsbedingungen dieser Länder für Exporte in die USA nutzen. VW lässt in Mexiko produzieren, China lässt inzwischen viel in Vietnam produzieren.
Opfer befinden sich nach Sichtweise von Donald Trump in den USA, wo heimische Unternehmen gegen den in seinen Augen unfairen Wettbewerb kaum bestehen können. Wer das genau ist, bleibt ungewiss. Donald Trump sagte gestern, er sei offen für Sonderregelung bei extrem negativ betroffenen Unternehmen. Wir können nur mutmaßen, um wen es sich handeln wird, denn Trump werde nach "Instinkt" entscheiden, wer Ausnahmeregelungen erhalten wird. Ausnahmeregelungen könnten so aussehen, dass die an den Grenzen vereinnahmten Zölle anschließend an US-Unternehmen mit Ausnahmeregelungen wieder erstattet werden.
Wenn also Nvidia seine KI-GPUs von Taiwan nach China verschiffen und dort zu Servern zusammenbauen lässt, dann werden die Server an der US-Grenze nunmehr mit 145% besteuert. Doch ohne Nvidia-GPUs wird die KI-Revolution ins Stocken geraten. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Nvidia eine solche Ausnahmeregelung erhalten wird. Immerhin gab es vor wenigen Tagen bereits die Meldung, dass Nvidia die speziell für China produzierten H20-Chips, gedrosselte und alte KI-GPUs, weiterhin liefern darf. CEO Jensen Huang war deswegen extra bei Donald Trump in Florida zu einem gemeinsamen Abendessen, die Meldung wurde aber vor dem Hintergrund der Börsenturbulenzen kaum beachtet.
In Kapitel 4 schaue ich, welche weiteren Unternehmen vielleicht von Ausnahmeregelungen beim Zollstreit profitieren könnten. Schauen wir nun zunächst mal auf die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 11.4., 18:22 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ |
DAX | 20.374 | -1,3% | 2,3% |
S&P 500 | 5.299 | 3,2% | -10,3% |
Nikkei | 33.586 | -0,6% | -15,8% |
Shanghai A | 3.751 | -2,9% | -4,7% |
Euro/US-Dollar | 1,13 | 2,8% | 8,4% |
Euro/Yen | 162,47 | 0,9% | -0,1% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,51% | 0,56 | 0,00 |
Umlaufrendite Dt | 2,40% | 0,00 | 0,09 |
Feinunze Gold | $3.243 | 7,0% | 24,0% |
Fass Brent Öl | $63,90 | -2,4% | -14,2% |
Kupfer | $8.988 | -4,0% | 0,9% |
Baltic Dry Shipping | $1.269 | -17,6% | 27,3% |
Bitcoin | $82.150 | -1,7% | -12,4% |

Der Welthandel wird von den USA in Frage gestellt. Auch wenn die hohen reziproken Zölle erst einmal ausgesetzt wurden, so bleiben 10% Zoll für alle, einmal abgesehen von den 145% Zoll für China.
Berichten zufolge werden Lieferungen von China in die USA storniert, Container werden abbestellt, der Baltic Dry Verschiffungsindex fällt diese Woche um 18%.
Bei so viel Zurückhaltung droht ein wirtschaftlicher Abschwung, vielleicht sogar eine Rezession. Der Kupferpreis, der als verlässlicher Konjunkturindikator betrachtet wird, fällt diese Woche um 4%.
Nicht nur US-Anleihen werden verkauft, das Geld wird offensichtlich auch aus den USA abgezogen. Der US-Dollar verliert gegenüber dem Euro (-3,7%) uns dem japanischen Yen. Zwar ist ein schwächerer US-Dollar ein erklärtes Ziel der Trump-Administration, aber nicht in dieser Geschwindigkeit.
Das aus den USA abgezogene Kapital wandert neben dem Gold auch in den zweitsichersten Hafen der Finanzmärkte, in die deutsche Bundesanleihe. Während ein fallender US-Anleihepreis die US-Rendite um 0,51%punkte nach oben schraubte, konnte sich die deutsche Umlaufrendite stabil halten (+-0%).
Schauen wir mal, wie sich diese tektonischen Verschiebungen auf die Stimmung der Anleger auswirken.
3. Sentiment: Die Hoffnung stirbt zuletzt

So notiert unser Sentimentindex mit einem Wert von -5,4 weiterhin im extrem negativen Bereich. Angst und Panik beherrschen weiterhin das Börsengeschehen. Die Verunsicherung erreichte ein weiteres Extrem mit -8,6 nach -8,5 vor einer Woche. Stets gilt: Werte unter -4 sind Extremwerte.
Überraschend ist die schwindende Zuversicht. Nach dem Kursrutsch der Vorwoche war die Zukunftserwartung vorübergehend ins Plus gedreht, doch heute messen wir wieder einen Wert von -1,9. Auch auf Basis der inzwischen deutlich tieferen Kurse erwarten Anleger keine Erholung, sondern vielmehr eine Fortsetzung des Abwärtstrends. Das ist untypisch, oder anders ausgedrückt: Selten.
Eine vergleichbar negative Konstellation mit Angst und Panik bei gleichzeitig starker Dominanz der Bären hatten wir zuletzt im Herbst 2022, als sich abzeichnete, dass der Ukraine-Krieg keine schnelle Lösung bereit hält. Davor gab es nicht einmal in der Corona-Pandemie so viel Angst und Panik, gepaart mit Pessimismus. Wir müssen schon bis ins Jahr 2018 zurückgehen, als Donald Trump in seiner ersten Amtszeit schon einmal einen Handelskrieg mit China anzettelte: Im Sommer 2018. Nach dem Herbst 2022 folgte eine Rallye, nach dem Sommer 2018 zog sich der Ausverkauf fort. Die Markttechnik liefert also leider keinen Hinweis darauf, wie es nun weitergehen könnte.
Immerhin verbleibt die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +3,3 auf hohem Niveau, genau wie in der Vorwoche. Na, dieser Wert gibt doch Anlass zur Hoffnung.
Das Euwax-Sentiment zeigt einen Überhang der Spekulationen auf steigende Kurse. Auch an der Eurex ist das Put/Call-Verhältnis im DAX zugunsten der Call-Käufer auf nur noch 1,85% zurückgegangen: Die extreme Dominanz der Absicherungskäufe im Zeitraum von Oktober bis vor einer Woche kehrt sich nun zugunsten der Optimisten um.
Das Put/Call-Verhältnis an der CBOE verbleibt mit einem Wert von 0,76 auf vergleichsweise hohem Niveau und zeigt, dass die US-Amerikaner sich nach wie vor gegen fallende Kurse absichern.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager verbleibt mit 57% auf extrem niedrigem Niveau. Cash ist King.
Die Bulle/Bär-Differenz zeigt mit einem Wert von -30%punkten eine leichte Entspannung gegenüber der Vorwoche an, als 62% Bären nur noch 22% Bullen gegenüber standen. Heute stehen 59% Bullen immerhin wieder 28% Bären gegenüber. Auffällig ist das extrem kleine Lager der neutral eingestellten Anleger mit nur noch 12%: Offensichtlich hat jeder eine Meinung.
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 notierte zwischenzeitlich im Wochenverlauf auf dem extremen Angst-Niveau von nur noch 3 und konnte sich nunmehr auf 12 erholen. Ab Werten unter 25 sprechen wir von extremer Angst im Markt, das ist also nach wie vor der Fall. Der wesentlich stärker schwankende Short Range Oscillator sprang diese Woche bereits auf Extremwerte unter -10%, was einen sehr stark überverkauften Markt signalisiert und zumindest kurzfristig für eine weitere Erholungsbewegung spricht, auch noch nach dem extremen Kurssprung vom vergangenen Mittwoch.
Interpretation

Mehrmals täglich treffen derzeit negative Überraschungen auf uns Anleger, sowohl die Aktien- als auch Anleihemärkte werden immer wieder nach unten geprügelt. Es gilt in solchen Situationen die Erfahrung, dass schon ein Ausbleiben weiterer Negativüberraschungen für eine ordentliche Erholungsbewegung sorgen würde.
Die Eskalationsspirale der "reziproken" Zölle zwischen den USA und China scheint mit über 100% ein Niveau erreicht zu haben, bei dem weitere Anhebungen kaum mehr einen zusätzlichen Effekt erzielen würden. Die Message ist angekommen: Handel zwischen China und den USA ist derzeit nicht gewollt.
Die maximale Verunsicherung der Anleger zeigt sich in der widersprüchlichen Aussage, pessimistisch in die Zukunft zu blicken, aber gleichzeitig nunmehr bereits bereit zu sein für Aktienkäufe: Viele Investoren beabsichtigen in den kommenden zwei Wochen, Aktien zuzukaufen.

Abbildung 2: Die meisten Anleger wollen in den kommenden zwei Wochen Aktien zukaufen
Diese Kaufabsicht ist ein positiver, wenn auch nur ein schwacher Indikator. Denn durchschnittlich steigt der DAX, wenn wir alle Zeiten betrachten, um 3,5% im halben Jahr. Nach Sentimentwerten mit vergleichbar hoher Kaufbereitschaft stieg der DAX in den folgenden 6 Monaten um durchschnittlich 4,1%, also nur ein kleines bisschen mehr als normalerweise.

Abbildung 3: Prognose auf Basis der hohen Kaufabsicht der Umfrageteilnehmer
Naja, man nimmt, was man kriegt: Wenn die Stimmung derart negativ ist, dann freuen wir uns zumindest über diesen kleinen Hoffnungsschimmer.
4. Ausblick: Wie Trumps Handelsstreit Apple, Amazon, Tesla & Co. unter Druck setzt – und wer mit einem Deal rechnen darf
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6. Leserfragen
DAX-Unterstützungen und -Widerstände
Hallo Herr Heibel,
sehr gut geschrieben und analysiert. Sie sollten mal öffentlich auftreten und das Feld nicht unseren Poltikern überlassen. Endlich mal Fakten statt Ideologie!
Wie weit kann denn der DAX noch fallen in den angenommenen 14 Tagen?
Wie geschrieben, ein sehr guter Artikel!!!!
Danke dafür
Michael aus Nürnberg
ANTWORT
Unter https://www.hsbc-zertifikate.de/home/dailytrading.html beschäftigt sich Jörg Scherer täglich mit relevanten DAX-Marken. Das ist Charttechnik, da bin ich nicht zu Hause. Ich beobachte die inhaltliche Entwicklung und leite daraus meine Erwartungen ab.
Sicherheit des Geldmarktfonds bei Trade Republic
Guten Tag Herr Heibel,
die FAZ berichtet, dass selbst Schweden nun zurückrudert und Bargeldzahlungen überall wieder ermöglichen will. Berichte legen den Verdacht nahe, dass Cyberangriffe größeren Stils zu erwarten sind und man Bargeld bevorraten sollte. Als die EZB neulich Überstunden geschoben hat, damit die Renten gezahlt werden können, haben wir uns bereits Fragen gestellt.
Meine konkrete Frage an Sie unabhängig von Ihrer Vorliebe für die Comdirect: Wie sicher ist Bargeld bei den Onlinebanken aufgehoben und wie steht es insbesondere rechtlich um die Geldmarktfonds, die die Trade Republic einrichtet. Es gibt widersprüchliche Angaben zu den 100.000 € Einlagensicherung in diesem Fall.
Für mich ist die Frage vor allem deshalb wichtig, weil ich große Summen bei der TradeRepublic parke, nicht nur der Zinsen wegen, sondern auch, weil ich im Krisenfall in größerem Umfang Aktien erwerben möchte. Die neuesten Nachrichten haben mich allerdings stark verunsichert, ob es sinnvoll ist, das Risiko auf eine Bank zu setzen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie dieses Thema aufgreifen möchten.
Vielen Dank für Ihre wertvollen Einschätzungen zur Gesamtlage!
Inga aus Düsseldorf
ANTWORT
Trade Republic bietet über die Funktion “Zinsen” Zugang zu kurzlaufenden, täglich fälligen Geldmarktfonds, insbesondere den “HSBC Euro Liquidity Fund” oder ähnliche Fonds großer Anbieter wie BlackRock oder Amundi. Diese Fonds investieren in kurzfristige Staatsanleihen, Einlagen bei Zentralbanken, und sehr kurzfristige, liquide Unternehmensanleihen höchster Bonität.
Geldmarktfonds sind Investmentfonds, keine Einlagen. Es gibt keinen klassischen Einlagensicherungsfonds, wie bei einem Tagesgeldkonto einer Bank (darauf bezieht sich Ihre Frage nach der 100.000€-Absicherung). Stattdessen ist Fondsvermögen ein Sondervermögen, d.h. es wird getrennt vom Vermögen der Fondsgesellschaft und auch von Trade Republic verwahrt. Selbst im Insolvenzfall des Brokers oder der Kapitalverwaltungsgesellschaft ist das Fondsvermögen geschützt.
Besonderheit bei Trade Republic: “Zinsen” - Wenn Sie bei Trade Republic Ihr Geld unter dem Menüpunkt „Zinsen“ parken, investieren Sie nicht direkt in einen Fonds, sondern in ein Modell, bei dem ein Geldmarktfonds im Hintergrund verwendet wird. Trade Republic agiert dabei als Vermittler, Sie erhalten täglich „Zinsen“, die aus der Performance des zugrunde liegenden Fonds stammen. Die Rendite hängt also davon ab, wie gut der Fonds läuft – sie ist nicht garantiert, aber ziemlich planbar. Ihr Anteil am Geldmarktfonds bleibt aber Sondervermögen und ist damit von einer eventuellen Insolvenz der Trade Republic geschützt.
Vollkommene Märkte durch KI
Hallo Herr Heibel,
ich habe eine eher allgemeine Frage bzgl. KI und Kursentwicklungen an den Börsen. Vielleicht gibt es schon verlässliche/seriöse KI-Lösungen, um Kursentwicklungen zu prognostizieren.
Sollte sich dies zum Standard entwickeln, würde dies nicht die Kursbildung im Sinne einer Self-fulfilling Prophecy beeinflussen und dies das Börsengeschehen im worst case ausschalten (da wenn alle den gleichen Wert kaufen, steigt dieser ins Unermessliche)?
Falls die Frage nicht zu abgefahren ist, würde ich mich über Ihre Einschätzung freuen.
Viele Grüße aus dem schönen Düsseldorf an die Elbe!
Dieter aus Düsseldorf
ANTWORT
Ihre Frage zielt darauf ab wie sich der Markt entwickeln würde, wenn es die vollkommene Transparenz, die vollkommen gleiche Informationsverfügbarkeit für alle Marktteilnehmer gäbe. In der Volkswirtschaftstheorie ging man lange davon aus, dass der Markt wie von einer unsichtbaren Hand stets in den Zustand gebracht würde, der den aktuellen Informationsstand widerspiegelt. Es hat sich herausgestellt, dass dieser Zustand niemals erreicht wird: der Markt ist unvollkommen.
Kann nun die KI dazu beitragen, den Markt „vollkommen“ zu machen? Nun, ich denke, der Markt wird effizienter, also noch schneller auf neue Informationen reagieren als bisher. Gestern dauerte es 15 Minuten im nachbörslich gehandelten DAX, um 7,5% anzuspringen. Doch weiß die KI, was als Nächstes kommt? Weiß die KI, welches Unternehmen seine Produkte bei 10% US-Zoll besser an den Mann bringen kann und welches nicht? Da gibt es noch immer viel Ungewissheit bezüglich künftiger Entwicklungen in den Unternehmen, das nicht zuletzt vom Geschick der einzelnen Mitarbeiter abhängt …
… wenn aber auch die Mitarbeiter KI-gestützt immer „das Richtige“ machen, kann die KI dann frühzeitig die Spreu vom Weizen trennen? Nun, meiner Einschätzung nach kann die KI zu immer besseren Entscheidungen führen, aber was richtig ist und was falsch, lässt sich nur schwer definieren. Auch beim Schach gibt es kein richtig oder falsch bzw. keinen garantierten Weg zum Erfolg. Es wird immer eine Abhängigkeit von den Interaktionen mit Kunden, Geschäftspartnern und anderem abhängen, wie sich ein Unternehmen entwickelt. Entsprechend wird es die von Ihnen beschriebene Situation meiner Einschätzung nach nicht geben.
Investments in Rüstungsaktien
Sehr geehrter Herr Heibel,
beim Lesen ihrer letzten Ausgabe habe ich wieder gefragt, inwieweit ein KI zum Einsatz kommt.
Seite 14 zu DELL, zweiter Absatz: " Das heißt, es wird ein markenschwaches Geschäft durch ein morgenschwächeres substituiert."
Soll jeweils marge heißen, oder?
Anderes Thema. Ihre grds. Ablehnung gegenüber Aktien des Rüstungssektors kann ich nicht nachvollziehen!
Es geht dabei nicht darum, welche Waffen eines Herstellers am tödlichsten sind, sondern welches Unternehmen der westlichen Wertegemeinschaft
die geeignetsten Fähigkeiten und Waffensystem zum Erhalt ihrer Grundlagen in Zeiten der latenten Bedrohung zur Verfügung stellt.
Damit sind diese aus meiner Sicht bspw. den Werkzeugen von Snap-on vergleichbar. Sie dienen uns einem lebenswichtigen Zweck.
Aus diesem Grund habe ich am 07.04. günstig den ETF Wisdom Tree Europe Defence in mein Portfolio gekauft. Dieser bildet reineuropäische
Rüstungskonzerne ab. Sollte Zukunft haben! Ihre Meinung dazu würde mich interessieren.
Mit freundlichen Grüßen aus dem Ahrtal, ihr treuer Leser
Andreas aus Koblenz
ANTWORT
Nein, der von Ihnen aufgezeigte Formulierungsfehler wurde durch die automatische Rechtschreibkorrektur erzeugt. Die KI nutze ich zum Recherchieren von Ideen und komplexen Themen, formuliere dann aber in der Regel selbst.
Ihre Einstellung bezüglich der Investitionen in Rüstungsaktien ist von meiner gar nicht so unterschiedlich. Immerhin habe ich im Dezember 2021 Investitionen in Rüstungsaktien vehement verteidigt, während so etwas damals, kurz vor dem Einmarsch der Russen in die Ukraine, noch als Kriegstreiberei verunglimpft wurde. Ich stehe voll hinter einem starken Militär und würde auch entsprechend investieren.
Es bleibt aber der Umstand, dass Rüstungsaktien stark ansteigen, wenn ein Krieg tobt. Und da ich im Heibel-Ticker stets erklären muss, was den Aktienkurs treibt, müsste ich in diesem Fall darauf hinweisen, dass die Aktien der Rüstungsunternehmen um so besser laufen, je länger und grausamer der Krieg läuft. Dieses Thema in einem öffentlichen Investmentbrief zu verarbeiten, ist nicht leicht und ich habe darauf verzichtet. Dennoch weise ich bei jeder Gelegenheit darauf hin, dass ich nichts dagegen habe, wenn Anleger Rüstungsaktien kaufen. Sie können den damit eventuell erzielten Gewinn dann ja an Friedensorganisationen spenden und würden damit mehr für den Frieden tun, als wenn man weder investiert noch spendet.
Nur mal theoretisch: Schuldenschnitt
Hallo Herr Heibel,
Sie sind zwar der einzige, der Donald Trump rationales Handeln zutraut, trotzdem eine Frage an Sie beziehungsweise gerade deshalb meine Frage an Sie: für wie realistisch halten SIE das Szenario, dass Donald Trump den bestehenden Schulden nicht nachkommen WILL? Und die Verpflichtungen der USA zur Verhandlungsmasse weltweit macht?
Vielleicht finden Sie ja Zeit für eine Antwort?
Viele Grüße nach Hamburg! 😎 Sonja aus Bamberg
ANTWORT
„Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern“: War Konrad Adenauer rational?
In der heutigen Ausgabe gehe ich näher auf den Verkaufsdruck am US-Anleihemarkt ein. Die Anleihepreise sinken, das Zinsniveau steigt und der US-Dollar fällt. Eigentlich ist das eine Entwicklung, die Donald Trump begrüßt, denn er wünscht sich ja einen schwachen US-Dollar, damit seine Exportwirtschaft nicht mehr benachteiligt ist. Der starke Doller der vergangenen Jahrzehnte hat seiner Überzeugung nach die US-Industrie zerstört.
Nun geht mit einem schwachen US-Dollar und einem weniger großen Handelsbilanzdefizit auch ein Rückgang der Auslandsnachfrage nach US-Staatsanleihen einher. Bei steigenden Zinsen wird es schwerer für die US-Regierung, den Haushalt zu finanzieren und fällig werdende Anleihen zu refinanzieren. Sie fragen nun also, ob es möglich ist, dass die USA fällige Anleihen nicht zurückzahlen, oder vielleicht auch schon bei noch laufenden Anleihen die Zinszahlung aussetzen.
Bei einzelnen Bundesstaaten der USA ist so etwas eher die Regel als die Ausnahme. Und auch bei anderen Ländern auf der Welt kommt sowas immer wieder vor. Die USA jedoch gelten als solvent und genießen somit ein vergleichsweise günstiges Zinsniveau. Diese Bonität hat ihren Wert. Ich denke nicht, dass Donald Trump diese Bonität leichtfertig aufgeben wird. Denkbar wäre in meinen Augen eher, dass die US-Notenbank Fed massiv Anleihen aufkauft, so wie es in Japan schon seit Jahrzehnten üblich ist und auch in Europa und den USA während verschiedener Krisen bereits praktiziert wurde. Ein Szenario, das bereits häufig durchgespielt, aber noch nie umgesetzt wurde, ist, dass die Anleihen, die sich dann im Besitz der US-Notenbank befinden, vielleicht einfach ausgebucht werden. Ja, dann würde die USA ihren Schulden nicht nachkommen, doch der Leidtragende wäre zunächst mal die eigene Notenbank.
Ob ich mir sicher bin? Nein, absolut nicht. Trump reitet auf der Rasierklinge. Die Zölle werden weltweit verurteilt, weil Zölle schädlich für alle sind, so die gängige Meinung. Außer im Heibel-Ticker habe ich nirgends gehört oder gelesen, dass diese Zölle vorübergehend durchaus für ein bestimmtes Ziel hilfreich sein könnten, zumindest aus Sicht der USA. Der Schaden sei viel größer, wird dann eingewendet. Doch wir wissen, dass die ganze Welt umgehend wieder dankend die helfende Hand der US-Amerikaner nehmen wird, wenn der Zollstreit, auf welche Weise auch immer, endet.
7. Übersicht HT-Portfolio
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Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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