Heibel-Ticker Free Börsenbrief
- Einfach einen Tick besser -
20. Jahrgang - Ausgabe 16 (18.04.2025)
Im heutigen Börsenbrief lesen Sie:
1. | Info-Kicker: Trump, China und Zinsängste nehmen die Märkte in die Zange |
2. | So tickt die Börse: Kreuzigung der Wirtschaft und die schwindende Hoffnung auf die Wiederauferstehung |
- Wochenperformance der wichtigsten Indizes | |
3. | Sentiment: Unberechenbarkeit treibt Anleger zu neutraler Haltung |
- | |
4. | Ausblick: Zwischen Lichtblicken und dunklen Vorzeichen – das Tauziehen an den Märkten spitzt sich zu |
5. | Update beobachteter Werte |
5,5 Mrd. USD Abschreibung auf H20-Chips | |
Teilverkauf der halben Position | |
China boykottiert Boeing | |
6. | Leserfragen |
7. | Übersicht HT-Portfolio |
8. | Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise |
9. | Mitgliedschaft verwalten |
1. Info-Kicker: Trump, China und Zinsängste nehmen die Märkte in die Zange
Liebe Börsenfreunde,
Die Sentimentanalyse gibt wichtige Hinweise auf das Timing bei Ihren Investments. Mit animusX bieten wir einen in Deutschland einmaligen Dienst an, in dem Umfragewerte von privaten und institutionellen Anlegern technisch ausgewertet werden. Am vergangenen Dienstag zeigte ich in unserem Live-Stream, wie Angst und Panik an den Aktienmärkten aussieht.
Sie können die Aufzeichnung des Live-Videocalls zur Sentimentverfassung gerne über diesen Link aufrufen.
Seit dem sogenannten „Liberation Day” erleben die Märkte eine zunehmende wirtschaftliche Belastung, die einem globalen Kreuzweg gleicht. Donald Trumps Rückkehr in die politische Arena bringt für Unternehmen wie Apple und Nvidia enorme Unsicherheit. Trotz milliardenschwerer Investitionszusagen dieser Konzerne in den USA verschärft Trump die Handelspolitik – vor allem gegenüber China – und entzieht selbst loyalen Playern wie Nvidia den erhofften Gegenwert. Die wachsende Machtfülle Trumps, seine Angriffe auf Institutionen und jüngst auf Fed-Chef Powell lassen Befürchtungen aufkommen, dass sich die USA wirtschaftlich und politisch in eine gefährliche Richtung bewegen, wie ich in Kapitel 2 zeige.
Trotz einer kräftigen Erholung an den Aktienmärkten – besonders im DAX – zeigt unsere animusX-Umfrage in Kapitel 3, dass sich viele Anleger zunehmend in eine neutrale Haltung zurückziehen. Zwar ist die Angst der Vorwochen etwas abgeklungen und auch die Absicherungsneigung nimmt ab, doch Zukunftserwartung und Investitionsbereitschaft bleiben verhalten. Besonders die Unberechenbarkeit der US-Handelspolitik unter der Trump-Administration sorgt für Unsicherheit.
Mit einem Wochenplus von 1,6% herrscht im Heibel-Ticker Portfolio keine ausgelassene Stimmung – zu groß sind die Sorgen über geopolitische Spannungen und Handelskonflikte. In Kapitel 4 gehe ich auf die erfreulichen Kursentwicklungen bei einer Reihe unserer Titel ein, doch Rückschläge bei anderen Titeln trüben das Bild. Besonders belastend ist der Vertrauensverlust in die Trump-Administration, die selbst milliardenschwere Investitionszusagen nicht honoriert. Auch Chinas Entscheidung, Boeing demonstrativ auszuschließen – ein symbolischer Akt im eskalierenden Zollstreit, belastet. Angesichts der zunehmenden Unberechenbarkeit ziehe ich eine strategische Neuausrichtung des Portfolios in Betracht, sollte bis Ostern kein versöhnlicher Ton in der US-Handelspolitik einkehren.
In den Updates in Kapitel 5 bespreche ich die jüngsten Entwicklungen bei Boeing, Nvidia und weiteren Heibel-Ticker Portfoliotiteln.
In Kapitel 6 widme ich mich den Leserfragen: Eine Leserin fragt nach der stark gefallenen Cliq-Digital-Aktie, die vor einem möglichen Delisting steht. Beim Merck-Spinoff Organon warne ich vor der verlockend hohen Dividende, da diese aus der Substanz gezahlt wird – das Geschäftsmodell ist rückläufig und hoch verschuldet, eine Investition wäre derzeit eine riskante Wette auf sinkende Zinsen. Zur steuerlichen Behandlung von Bitcoin-ETPs gibt es zahlreiche Rückmeldungen. Sowohl beim CoinShares- als auch beim Invesco-ETP erkenne ich keine echte Steuerfreiheit, insbesondere wegen Änderungen in der Verwahrung und fehlender Auslieferungsmöglichkeit. Trotz niedriger Gebühren sind diese Produkte daher mit Vorsicht zu genießen.
Natürlich gibt es eine tabellarische Übersicht über unser Heibel-Ticker Portfolio wie immer in Kapitel 7.
Nun wünsche ich Ihnen ein frohes Osterfest und eine anregende Lektüre,

take share, Ihr Börsenschreibel
Stephan Heibel
Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker Börsenbriefs
2. So tickt die Börse: Kreuzigung der Wirtschaft und die schwindende Hoffnung auf die Wiederauferstehung
Ostern steht an. Was wir in den vergangenen Wochen seit dem "Liberation Day" erleben, gleicht einer Kreuzigung der Wirtschaft. Nicht nur der US-Wirtschaft, sondern global. Donald Trump ist gläubiger Katholik. Können wir auf eine Auferstehung ab Ostern hoffen?
Wenn Sie mich heute danach fragen, fällt es mir schwer, eine optimistische Antwort zu finden. Apple ist der Musterschüler. Als Donald Trump während seiner ersten Amtszeit US-Unternehmen aufforderte, China zu verlassen und anderswo zu produzieren, ging Apple nach Vietnam und investierte dort in neue Fertigungsanlagen. Doch was damals war, interessiert Trump 2.0 nicht: Apple hätte in den USA investieren müssen, nicht einfach außerhalb Chinas. Schlimmes ahnend pilgerte CEO Tim Cook nach Washington und versprach Investitionen in den Ausbau der Fertigung innerhalb der USA in Höhe von 500 Mrd. USD. Doch das interessierte in der Trump-Administration niemanden, Vietnam wurde dennoch vorübergehend mit reziproken Zöllen belegt - die derzeit nur vorübergehend ausgesetzt sind.
In seinem monatlichen Investorenmeeting berichtet Jim Cramer von seinen Gesprächen mit dem Weißen Haus, aus denen er den Eindruck mitnahm, dass man dort Apple als "unfairen" Akteur betrachte, weil Apple nicht ausreichend in den USA fertige. Außerdem traue man der Zusage von Apple nicht.
Nvidia ging frühzeitig auf die Biden-Administration zu, um die Ursachen für eventuelle Handelsbeschränkungen zu erfahren und um gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, nach China exportieren zu dürfen. Das Ergebnis war der H20-Chip, eine gedrosselte Version des H100-Chips namens Grace Hopper. Inzwischen wird der wesentlich leistungsstärkere Blackwell-Chip verkauft, natürlich nur an die USA und einige wenige befreundete Nationen. China erhält heute also einen Chip, der eine verlangsamte Version eines veralteten Chips darstellt.
Vor 10 Tagen traf sich CEO Jensen Huang mit Donald Trump und verkündete anschließend, Nvidia werde 500 Mrd. USD in den Ausbau der Fertigungskapazitäten innerhalb der USA investieren. Investoren atmeten auf, denn so etwas würde Nvidia ja nicht tun, wenn man im Gegenzug nicht etwas erhalten hätte - wie bspw. die Erlaubnis, H20 weiterhin an China liefern zu dürfen. Pustekuchen: Gestern meldete Nvidia, aufgrund neuer Handelsbeschränkungen darf der H20-Chip nicht mehr nach China ausgeliefert werden, und schreibe 5,5 Mrd. USD an Wert ab.
Was hat sich Huang also für die Zusage der Investition von 500 Mrd. USD in den USA erkauft? Nichts! Nichts außer teuren Arbeitskräften.
Die Kunst des Verhandelns gemäß Donald Trump liegt auch darin, seine Stärke auszuspielen. Donald Trump ist ein US-Präsident mit einer Machtfülle, wie sie lange kein US-Präsident mehr hatte. Systematisch schneidet er Pressefreiheit, Wissenschaft und Forschung sowie Juristen in ihren Möglichkeiten zurück. Zunächst dachte man, dass ihnen dies recht geschehe, denn in den vergangenen Jahren waren diese Institutionen so weit nach links gerutscht, dass eine Korrektur überfällig war. Doch so langsam übertreibt Donald Trump und die Befürchtung der Linken, er könne zum Autokraten mutieren, gewinnt an Bedeutung.
Seine Machtfülle reicht inzwischen offensichtlich aus, um die beiden größten Konzerne der USA in die Knie zu zwingen. Oder sollte ich sagen "auf" die Knie?
Während sich bisher die US-Industrie von ihm Vorteile erhoffte, so gesellen sich nun befürchtete Nachteile für die IT-Industrie hinzu.
Und nun greift er den nächsten an: Fed-Chef Jay Powell. Während heute die EZB-Chefin Christine Lagarde den Leitzins für die EU von 2,5% auf 2,25% senkte, hielt Jay Powell gestern eine Rede, in der er über die Probleme der zwei Ziele der US-Notenbank philosophierte. Man könne nicht gleichzeitig die Inflation bekämpfen und die Wirtschaft ankurbeln, so Powell. Für Trump ist eine Entscheidung leicht: Natürlich müsse die Wirtschaft angekurbelt werden und Powell sei viel zu langsam im Senken von Zinsen. Über Truth Social schreibt Trump, "Powell's termination cannot come fast enough!" - sein Ende als Notenbankchef könne nicht schnell genug kommen.
Derweil fluten volkswirtschaftliche Analysen in den Markt, in denen die schädliche Wirkung von Zöllen aufgezeigt wird. Wir hatten dies bereits frühzeitig thematisiert und als Notnagel die Option erwähnt, dass "vorübergehende" Zölle einen Strukturwandel unterstützen und finanzieren könnten. Doch derzeit ist nicht absehbar, wie aus dem derzeitigen Chaos eine vorübergehende Situation werden könnte. Ich lasse mich gerne überraschen, doch Zweifel wachsen.
In diesem Umfeld klettert der Goldpreis von Allzeithoch zu Allzeithoch. Wir laufen auf die Berichtssaison zu, US-Banken haben schon ihre Q-Zahlen berichtet. Es ist zu erwarten, dass die Zahlen für das Q1 noch verhältnismäßig gut ausfallen werden. Doch der Ausblick auf den Rest des Jahres dürfte von so ziemlich allen CEOs sehr verhalten formuliert werden: Niemand weiß, wie sich das Zoll-Chaos weiter entwickeln wird. Daher kann eigentlich kein CEO eine verlässliche Prognose abgeben. Und je mehr Ungewissheit, desto schlechter für die Aktienmärkte.
Schauen wir uns die Wochenentwicklung der wichtigsten Indizes im Überblick an:
Wochenperformance der wichtigsten Indizes
INDIZES | 17.4., 18:50 Uhr | Woche Δ | Σ '25 Δ |
DAX | 21.206 | 4,1% | 6,5% |
S&P 500 | 5.315 | 0,3% | -10,0% |
Nikkei | 34.378 | 2,4% | -13,8% |
Shanghai A | 3.772 | 0,6% | -4,1% |
Euro/US-Dollar | 1,14 | 0,6% | 9,0% |
Euro/Yen | 161,76 | -0,4% | -0,6% |
10-Jahres-US-Anleihe | 4,33% | -0,18 | -0,17 |
Umlaufrendite Dt | 2,39% | -0,01 | 0,08 |
Feinunze Gold | $3.316 | 2,2% | 26,8% |
Fass Brent Öl | $67,99 | 6,4% | -8,7% |
Kupfer | $9.204 | 2,4% | 3,3% |
Baltic Dry Shipping | $1.241 | -2,2% | 24,5% |
Bitcoin | $84.771 | 3,2% | -9,6% |
Deutsche Unternehmen werden als Gewinner des Zollstreits gesehen: Der Handel, der mit den USA wegbrechen könnte, würde den deutschen DAX-Unternehmen, die international aufgestellt sind, zugute kommen, so die Erwartung vieler Anleger. So konnte der DAX diese Woche 4% zulegen, während der S&P 500 leicht abgab.
Überhaupt scheinen Deutschland und Europa als Alternative zu den USA betrachtet zu werden. Trotz des Billionen Stimulus von noch-nicht-ganz Kanzler Merz, dessen Verkündung die Renditen in Deutschland anspringen ließ, führen nun Anleihekäufe zu einem Rückgang der Rendite auf das Niveau von vor der Ankündigung.
Schauen wir mal, wie sich die Anlegerstimmung entwickelte.
3. Sentiment: Unberechenbarkeit treibt Anleger zu neutraler Haltung

Im MDAX führen Immobilienaktien Aroundtown (+23%), TAG Immobilien (+20%) und Deutsche Wohnen (+15%) die Kursliste an. Das rückläufige Zinsniveau führt zu günstigeren Finanzierungskosten im Immobiliensektor.
Die Angst und Panik der Vorwochen ist damit verflogen. Zwar notiert das Anlegersentiment mit einem Wert von -2,9% noch immer im negativen Bereich, doch die Extremwerte der drei Vorwochen werden nicht mehr erreicht. Auch die Verunsicherung ist mit einem Wert von nur noch -2,6% wieder auf ein moderates Niveau zurückgekehrt.
Die Zukunftserwartung verharrt mit einem Wert von -1,4% jedoch im negativen Bereich, obwohl die Volatilität an den Märkten deutlich zurückging. Und so sinkt auch die Investitionsbereitschaft wieder auf ein moderates Niveau von +1,2% ab.
Das Euwax-Sentiment der Privatanleger pendelt knapp unter der Null-Linie und zeigt derzeit eine leicht spekulative Neigung der Anleger an.
Die extreme Absicherung über die Eurex, die in den vergangenen Wochen durch das Put/Call-Verhältnis im DAX angezeigt wurde, baut sich weiter ab. Von einem Verhältnis von 2,7 Ende Februar ging's inzwischen zurück auf nur noch 1,8. Call-Spekulationen werden wieder verstärkt eingesammelt.
An der CBOE zeigte das Put/Call-Verhältnis nach dem Extremwert über 1 zum Liberation Day Anfang April im Anschluss einen Rückgang auf nur noch 0,43. Diese Woche springt der Wert zurück auf ein neutrales Niveau von 0,72.
Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ging diese Woche auf den extrem niedrigen Wert von 35% zurück. So niedrig ist die Investitionsquote der Anlage-Profis selten: Zuletzt im Oktober 2023, davor zum Einmarsch Russlands in die Ukraine und davor zu Corona-Zeiten.
Die Bulle/Bär-Differenz liegt bei 30%punkten, es gibt nur noch 25% Bullen. Aber diese Woche ist auch die Anzahl der Bären zurückgegangen, das Lager der neutral eingestellten Anleger füllt sich. Ein Zeichen von Ratlosigkeit?
Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 19% nach wie vor extreme Angst an.
Interpretation

Die gute Wochenperformance an den deutschen Aktienmärkten haben ein wenig Druck vom Kessel genommen, doch für die Zukunft sehen Anleger nach wie vor schwarz. Doch trotz der trüben Erwartungshaltung ist die Absicherung in den Portfolien der Anleger deutlich geringer als noch vor wenigen Wochen. Ein weiterer Rückschlag würde die Märkte nun unvorbereitet treffen.
Am besten zeigt das die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger: Das Lager der neutral eingestellten Anleger füllt sich. Jede Meinung, egal ob optimistisch oder pessimistisch, hat sich als falsch herausgestellt. Die Finanzmärkte hängen an den Entscheidungen der Trump-Administration, und diese Entscheidungen sind nach wie vor nicht vorhersehbar.
Somit bleiben Risiken auf der Unterseite vorhanden, genau wie auch Chancen auf der Oberseite. Das große Lager der Neutralen ist bereit, eine einmal eingeschlagene Richtung zu verstärken. Aber eine Vermutung darüber, welche Richtung das sein wird, lässt sich aus den heutigen Umfragedaten nicht ableiten.
"Abwarten" ist auch eine Tugend. Vielleicht ist diese Tugend derzeit gefragt. Es gibt bereits Unternehmen, die zwei Jahresprognosen ausgegeben haben: Eine für die Geschäftsentwicklung, sofern die Rahmenbedingungen unverändert bleiben. Und eine zweite Prognose für den Fall, dass weiterhin überraschende Einflussnahmen seitens der Trump-Administration auf die Wirtschaft genommen werden.
Warum sollten wir Privatanleger also wissen, was selbst die Konzernchefs nicht absehen können? In diesem Sinne erscheint es aktuell sinnvoll, einfach mal abzuwarten.
4. Ausblick: Zwischen Lichtblicken und dunklen Vorzeichen – das Tauziehen an den Märkten spitzt sich zu
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5. Update beobachteter Werte
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6. Leserfragen
Drohendes Delisting von Clip Digital
Sehr geehrter Herr Heibel,
ich habe schon seit Jahren die Cliq Digital Aktie mit 85% im Minus. Jetzt habe ich von Cliq Digital gehört, dass evtl. ein Delisting ansteht.
Kann es evtl sein. dass die Aktie noch etwas ansteigt oder soll ich die Aktie verkaufen bevor sie nicht mehr handelbar ist.
Für eine Antwort wäre ich dankbar.
Freundliche Grüße
Inge aus Nürnberg
ANTWORT
Clip Digital, früher bekannt als Bob Mobile, verkaufte zunächst Klingeltöne fürs Handy und wechselte vor einigen Jahren auf den Betrieb von Streaming-Paketen. Dabei fällt der Dienstleister immer wieder durch seine aggressive Marketing-Aktivität auf. Kunden werden in Abo-Modelle gelockt, doch das Unternehmen baut sich keinen treuen Kundenstamm auf, sondern schlage die Kunden häufig um (ich habe etwas von 8 Monaten gelesen). Dadurch bleiben die Marketingkosten hoch, denn immer erneue Kunden müssen gefunden werden.
Vor einem Jahr kürzte das Unternehmen zunächst die Dividende, dann den Ausblick, Die Aktie befindet sich seither in einem beschleunigten Abwärtstrend. Die Aktie brach von 16 auf vorübergehend 3 EUR ein. Noch Anfang 2021 notierte die Aktie bei 41 EUR.
Im März gab Clip bekannt, mit Hilfe der niederländischen Investmentgesellschaft Dylan Media B.V. ein Delisting anzustreben: es soll den Aktionären ein Kaufangebot gemacht werden. Ein solcher Kaufpreis richtet sich zunächst nach dem Durchschnittskurs der vorangegangenen Zeit, aber natürlich auch nach einem vermuteten Wert, den man dem Unternehmen zuschreibt. In diesem Fall beteiligt sich das aktuelle Management von Clip Digital an dem Delisting-Prozess und möchte auch anschließend eine aktive Rolle übernehmen. Diese Umstände sprechen in meinen Augen nicht unbedingt dafür, den Aktionären ein besonders attraktives Angebot zu machen.
Also, ich weiß nicht, worauf Sie als Aktionärin setzen: Auf ein gesundes Geschäftsmodell, das derzeit unterbewertet ist? Das kann ich nicht erkennen. Der Umsatz ist rückläufig, 2024 wurde ein Verlust erwirtschaftet und auch für die kommenden Jahre erwarten Analysten nur ein moderates Gewinnwachstum. Hoffen Sie auf ein attraktives (=höher als aktueller Aktienkurs) Angebot für das Delisting? Das mag durchaus sein, doch das hat dann nichts mit einem Investment zu tun: Sie würden hier auf das Resultat eines rechtlichen Prozesses spekulieren. Beim Delisting müssen bestimmte Bedingungen erfüllt werden und das kann durchaus zu einem höheren Übernahmepreis führen. Doch das nichts für uns Privatanleger, dort tummeln sich eher Arbitrageure und Juristen, die ausrechen wollen, wie viel Cent noch draufzuschlagen sind.
Als Anleger würde ich nehmen, was noch zu holen ist, und mir eine aussichtsreichere Aktie suchen.
Und ja, Sie haben recht: Wenn Sie zu lange warten und das Delisting-Angebot verpassen, dann können Sie die Aktie hinterher gar nicht mehr über den freien Markt handeln. In diesem Fall würde ich lieber ein Ende mit Schrecken wählen als ein Schrecken ohne Ende.
Merck-SpinOff Organon
Was halten Sie von Organon, ein SpinOff von Merck, als Spekulation- bzw. Dividentitel?
Freundliche Grüße aus Düsseldorf, Marius
ANTWORT
***Die Frage wurde im Live-Stream gestellt und ich versprach, mir den Titel genauer anzuschauen ***
Organon aus New Jersey spezialisierte sich auf die Gesundheit von Frauen. Das Unternehmen entstand im Juni 2021 durch die Ausgliederung aus Merck & Co. Organon konzentriert sich auf drei Hauptbereiche: Frauengesundheit (Verhütungsmittel, Fruchtbarkeitsmedikamente), Biosimilars (kostengünstigere Alternativen zu bestehenden biologischen Therapien) und etablierte Markenprodukte (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Dermatologie, zentrale Nervensystemstörungen).
Seit der Ausgliederung fiel der Kurs von 40 auf inzwischen 10 USD. Das ist kein Wunder, denn der Umsatz ist seit dem Börsengang rückläufig und auch der Gewinn wird kontinuierlich kleiner. Von 15 USD/Aktie im Jahr 2019 ging es kontinuierlich zurück auf inzwischen nur noch 4 USD im abgelaufenen Jahr. Die niedrige Bewertung ist mit einem EV/EBIDTA von 5,7 vor dem Hintergrund des schrumpfenden Geschäftsmodells in meinen Augen berechtigt.
Die aktuelle Dividendenrendite von 10,3% ist zwar ein Blickfang, doch die Dividende wird aus dem Vermögen, nicht aus dem Gewinn ausgezahlt. Daher ist sie nicht nachhaltig, was in meinen Augen ein Alarmsignal darstellt. Schauen wir mal, wieviel Vermögen das Unternehmen noch für solche Abenteuer hat: Ups! Da hat sich Merck wohl 2021 einiger Schulden entledigt. Bei einem Jahresumsatz von 6,4 Mrd. USD schiebt das Unternehmen 9 Mrd. USD an Schulden vor sich her.
Der Gewinn VOR Zinslast (EBITDA) ist mit 2 Mrd. USD und einer Gewinnmarge von 30% durchaus attraktiv. Doch offensichtlich wird der gesamte Gewinn zum Bedienen der Zinsen auf die ausstehenden Schulden benötigt. Somit ist Organon weniger ein Pharma-Konzern, als vielmehr eine Wette auf rückläufige Zinsen. Immerhin: Erst 2027 wird ein Teil der Schulden zur Refinanzierung fällig, danach erst wieder 2031.
Also: Investitionen in den Ausbau des Geschäfts finden derzeit nicht nennenswert statt. Die Schuldenlast ist zu hoch. Wenn das Zinsniveau in den USA tatsächlich sinken sollte, ergeben sich finanzielle Spielräume für Organon, die dann zum Tilgen der Schulden und auch für Investitionen genutzt werden könnten. Doch die Erwartungen für die künftige Zinsentwicklung gehen derzeit diametral auseinander: So wirklich weiß das derzeit niemand. Daher wäre mir eine Investition in Organon zu diesem Zeitpunkt zu riskant. Sollten sich nachhaltig rückläufige Zinsen in den USA abzeichnen, ist das Unternehmen einen zweiten Blick wert.
Coinshare Physical Bitcoin ETP NICHT steuerfrei
Ich möchte mich für den kostenlosen Börsenbrief bedanken.
An dieser Stelle folgender Hinweis zu: GB00BLD4ZL17
Ist steuerfrei laut Foren; die BTC sind jederzeit auslieferbar laut Webseite des Emittenten.
https://coinshares.com/en/d/etp/physical-redemption/redemption-faq.pdf
https://coinshares.com/de/etp/physical-bitcoin/
Forum:
https://forum.blocktrainer.de/t/besteuerung-von-coinshares-physical-bitcoin-auf-scalable/30011/6
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian
ANTWORT
Das ist wirklich kompliziert.
Zum CoinShares Physical Bitcoin (GB00BLD4ZL17) gibt es tatsächlich widersprüchliche Informationen:
Die FAQs sind vom Mai 2022. Darin wird ziemlich umständlich beschrieben, wie man sein Auslieferungsrecht auf den zugrundeliegenden Bitcoin (mindestens 1 Bitcoin) erheben kann. Ich finde in den FAQs aber keine Aussage darüber, wo oder wie die Bitcoins verwahrt werden.
Auf der Unternehmenswebseite wird tatsächlich angegeben, dass die Bitcoins über Komainu physisch verwahrt werden.
In dem Forum wird im Februar 2024 bestätigt, dass die Bitcoins physisch hinterlegt und auslieferbar sind. Diese Information findet sich auch im Basisinformationsblatt vom 28.5.2024, das ein Heibel-Ticker Mitglied mir zukommen ließ: „... vollständig durch den zugrunde liegenden Bitcoin gesichert", steht darin.
Das Basisinformationsblatt, das ich heute aufrufen kann, enthält an der gleichen Stelle den folgenden Satz: "vollständig durch den zugrunde liegenden Compass Crypto Reference Index Bitcoin gesichert“. Dieses Basisinformationsblatt ist vom 15.4.2025.
Ich würde sagen, Coinbase hat die Bedingungen nachträglich verändert. Ich bleibe also trotz Ihres Einwands bei meiner Aussage, dass dieser Bitcoin-ETP nicht steuerfrei ist … oder sein dürfte. Der Vorteil des Coinbase-ETPs gegenüber dem von mir empfohlenen Bitwise-ETP ist die niedrige Gebühr: 0,3% p.a. statt 2% p.a.. Das ist schon heftig, doch offensichtlich ist das physische Hinterlegen zu 0,3% tatsächlich nicht wirtschaftlich möglich.
Invesco Physical Bitcoin
Hallo Herr Heibel,
danke für Ihren sehr hilfreichen Newsletter und den Hinweis zur steuerlichen Behandlung des CoinShares Physical Bitcoin (A3GPMN, 0,25% TER). Interessanter Weise haben Sie ein neueres Basisinformationsblatt (vom 18.03.2025) als ich heute bei Scalable Capital (vom 28.05.2024) finde. In meinem (s.a. Anhang) steht unter Art „vollständig durch den zugrunde liegenden Bitcoin gesichert“ und nicht wie bei Ihnen „vollständig durch den zugrunde liegenden Compass Crypto Reference Index Bitcoin gesichert“. Nach meinem Basisinformationsblatt wäre er also nach einem Jahr steuerfrei, nach Ihrem nicht…
Wie auch immer: Aus meiner Sicht kommt als Alternative zum recht teuren Bitwise Physical Bitcoin ETP (A27Z30, 2,00% TER) auch der Invesco Physical Bitcoin (A3GU8J, 0,25% TER) in Frage. Gem. anhängendem Basisinformationsblatt ist dieser mit Stand 15.01.2025 „vollständig durch den zugrunde liegenden Bitcoin besichert“ und damit amS nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei. Auch ist er mit knapp 300 Mio. € Fondgröße hinreichend groß.
Teilen Sie diese Einschätzung? Dann wäre das sicherlich auch für andere Leser interessant zu wissen.
Gruß vom Schelm
ANTWORT
Vielen Dank für den Hinweis: Da scheint Coinbase die Verwahrung und somit die wesentliche Struktur des ETPs geändert zu haben. Damit ist der Coinbase ETP also tatsächlich steuerpflichtig.
Invesco nutzt, genau wie Bitwise, Zodia Custody, um die Bitcoins eins zu eins physisch zu hinterlegen. Allerdings bietet Invesco gemäß Ihrem Basisinformationsblatt NICHT die Möglichkeit der Auslieferung an, sondern beschränkt sich hier auf einen finanziellen Ausgleich, der im Insolvenzfall aber nicht unbedingt den vollen Wert der Bitcoins ausmachen muss. Damit ist meiner Auffassung nach auch dieses Papier nicht steuerfrei. Schade, denn die 0,25% Gebühren sind auch hier attraktiv.
Aber das ist meine persönliche Einschätzung. Ich bin kein Steuerfachmann und arbeite auch nicht in der Finanzbehörde. Dort wird die Entscheidung letztlich getroffen, was steuerfrei ist und was nicht.
7. Übersicht HT-Portfolio
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Wer un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte un- oder überpersönliche Schreib- oder Redeweisen in Umlauf setzt, wird mit Lust-, manchmal auch mit Erkenntnisgewinn belohnt; und wenn alles gut geht, fällt davon sogar etwas für Sie ab. (frei nach Robert Gernhardt)
Wir recherchieren sorgfältig und richten uns selber nach unseren Anlageideen. Für unsere eigenen Transaktionen befolgen wir Compliance Regeln, die auf unsere eigene Initiative von der BaFin abgesegnet wurden. Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwendung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten.
Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar.
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Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals.
Quellen:
Kurse: Bloomberg, Deutsche Kurse von comdirect.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist.
Bilanzdaten: Bloomberg, Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen
Informationsquellen: dpa, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betreffenden Unternehmen
DEUTSCHE BIBLIOTHEK : ISSN 1862-5428
Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag
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Stephan Heibel
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